AW: Kaufberatung Spinnausrüstung Zander
@hh: Freut mich, dass Du damit was anfangen kannst!
Ich schildere halt einfach was, das bei mir funktioniert bzw. einfach nur meine eigenen Erfahrungen.
Ob Du das jetzt 1:1 übernimmst, Teile davon oder gar nichts, bleibt Dir überlassen. Soll einfach nur ne kleine Anregung sein und kein Hexenhammer.
Ja, Dein Kopfspektrum hört sich IMO sinnvoll an - so kannst Du jeder Gummifischgröße einen Bleikopf zuordnen, der für den jeweiligen Köder, dessen Laufverhalten und die jeweilige Angelsituation bestmöglich passt.
Was da dann wann zu was am besten passt, musst Du halt selber ausprobieren. Aber genau das ist Teil des Spaßes, finde ich. Experimente gehören halt dazu
Beim Kopfgewicht spielen natürlich auch erforderliche Wurfweite, Windstärke, Gewässertiefe und Bodenbeschaffenheit eine Rolle.
Bei starkem Wind nützt Dir ein "für unter Wasser" bzw. die Absinkphase usw. optimales Kopfgewicht nix, wenn Du es nicht sinnvoll geworfen bekommst. Denn dann erreichst Du die interessanten Stellen evtl. erst gar nicht.
Also ist in diesem Fall "schwerer als sonst" angesagt - da muss man den optimalen Köderlauf eben dem Werfen unterordnen. Obs einem passt oder nicht. Dasselbe gilt, wenn richtig extreme Wurfweiten erforderlich sind und die Rute größtmöglich aufgeladen werden soll.
Lieber ein eigentlich zu schwerer Köder in der heißen Zone, als ein zu leichter, der gar nicht erst dorthin fliegt und darum dort auch nix fangen kann.
Buchstäblich dreckig wirds, wenn starker Wind das Maximale an noch fischbarem Kopfgewicht erfordert, der Boden aber leider weich ist.
Denn auf Schlammgrund machen (zu) schwere Köpfe wiederum keinen Sinn, das gibt nur Grundbohren mit Dreckeinsammeln.
Da sind leichtere (aber halt bei Wind schlechter werfbare) besser, die sinken nicht so weit ein. Ab einem gewissen Verschlammungsgrad macht Jiggen/Faulenzen mit ständigem Grundkontakt aber keinen Sinn mehr.
Ist halt immer irgendwie ne gewisse Gratwanderung - je nach vorherrschenden Bedingungen müssen dann eben Prioritäten gesetzt werden. Alles universell supertoll is halt mitunter nich, weil sich Dinge eigentlich gegenseitig ausschließen. Da gilt es dann sinnvoll abzuwägen.
Sehr weichen Boden habe ich hier bei mir - darum praktiziere ich langsamstmögliches Einleiern mit druckvollen Ködern dicht über Grund.
Das erfordert dann wieder eine etwas andersartige Kopfabstimmung - denn jeder Action-Shad braucht halt zum Einleiern ein gewisses Grundgewicht, damit er mittels rein linearer Führung bei geringstmöglichem Tempo gescheit "aktioniert" (s. auch meinen anderen Fred "Mindestkopfgewicht beim 8"-Shaker).
Andererseits soll das Teil natürlich weder am Grund streifen noch eine unattraktiv hohe Einholgeschwindigkeit brauchen noch - falls im Gegenzug zu leicht - zu hoch aufsteigen oder nicht genuch Aktion zu zeigen.
Aber die Zeitinvestition in diese Geschichte lohnt sich, wenn man den Köderlauf gemäß des jeweiligen Gewässers optimieren möchte. So eingeleierte Gufis eignen sich IMO sehr gut, recht fix Strecke direkt über Grund zu machen.
Deine Gufi-Größen hören sich gut universell gewählt an. Damit deckst Du das Barsch- und Zanderspektrum IMO ordentlich ab. Und genau die beiden willst Du - wie ich das verstanden habe - ja auch recht gezielt fangen.
Wenn Du bei Dir dagegen recht harten Grund hast, siehts natürlich anders aus - dann kannst Du ganz normal faulenzen oder jiggen und Deine Kopfgewichte eben dafür passend wählen (je nach Tiefe, gewünschter Absinkphasendauer, gezieltem "Hektikfaktor" bei schneller Führung plus darauf angepasste Überbeleiung usw.)
Das Einleiern ist aber dennoch eine weitere Strecken-Suchoption auch bei hartem Grund. Das funzt sozusagen überall, Jiggen oder Faulenzen aber evtl. nicht.
Farbtipps kann und will ich Dir keine geben - was an Farben funzt, ist extrem gewässerabhängig. Naturdekore (Barsch/Weißfisch/Stint/whatever...) sind da IMO mit am universellsten - Barsche oder Rotaugen als Futterfische gibts so ziemlich überall.
Damit ist "Vorbeiangeln" IMO weniger wahrscheinlich als mit irgendwelchen Spezialschockern, die eventuell lokal hitmäßig funzen, aber anderswo die Beflossten dazu bringen, einen Schnellasylantrag für den Jupiter zu stellen und unter misslaunigem Belfern die Verbringung von kühlem Nass dorthin zu skandieren.
In diesem Sinne: Shoot loose, viel Spaß und riskier auch mal nen Kopf (aus Blei)!