AW: Lastet euch die Angelei denn aus? Reichen euch die paar Sessions im Monat?
Was ist das denn für eine Frage?
[...]
Fällt mir nicht viel zu ein.....
Ich habe das Gefühl, dass wir beide die Frage unterschiedlich interpretieren, weshalb ich eine solch offene Frage ziemlich interessant finde. Grundsätzlich finde ich jeden Gedankengang, jede Philosophische Frage oder die Frage der Motivation unglaublich spannend und wesentlich interessanter als jeder drölfte Tackle-Thread.
Zur Frage selbst:
Das hängt bei mir von der Saison ab.
Für mich hat sich das Angeln als ein sehr wichtigen Teil meines Lebens etabliert, es dreht sich praktisch alles um die Angelei. Es ist für mich der zwingend notwendige Ausgleich zum Alltag, zur Arbeit und vor allem ist es für mich die Medizin gegen meine Depression. Ich habe wirklich wenig Interesse daran, über diese Krankheit(oder auch nicht) großartig zu jammern. Statt dessen gehe ich lieber ans Wasser und freue mich darüber, seitdem ich dieses Hobby erneut für mich entdeckt habe, wieder so etwas für Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Glück zu empfinden.
In dem Sinne: In der Raubfisch-Saison bis Mitte Herbst lastet es mich aus bzw. ist ausreichend, da ich mehr als nur einen Tag am Wochenende am Wasser sein kann. 5 - 7 Tage die Woche sind es.
Im Winter ist es schwieriger, da ich nur das Wochenende habe und nur einen Tag von dem Wochenende am Wasser verbringe kann. Und aufgrund der wenigen Sonnenstunden verbringe ich auch weniger Stunden am Wasser. Das ist schon schwierig für mich. Richtig schwer ist dann der April und die Schonzeit (DE und NL). Da spitzt sich meine Laune auch extrem zu und es fehlt mir etwas, auf das ich mich freuen kann.
Mich interessiert vor allem auch, ob Angeln als Sport oder als Freizeitbeschäftigung (ähnlich der Meditation) angesehen wird.
Im zweiten Fall wäre eine Angel doch gar nicht unbedingt notwendig und man könnte sich unverbindlich ein paar Stunden am Gewässer niederlassen.
Angeln ist ein Ausgleich und kann für viele auch Meditativ gesehen werden. Allerdings ist es eben auch das Ziel - welches man vor Augen haben muss. Nur am Wasser zu verweilen hat irgendwo keinen Sinn. Es wäre (oft) langweilig.
Konfuzios sagte ja bereits: "Der Weg ist das Ziel". Und das trifft hier auch zu. Die Zeit am Wasser ist das Besondere, da sind wir uns fast alle einig. Aber man muss dennoch
ein Ziel vor Augen haben um ans Wasser zu gehen.
Mich reizt es z.b. überhaupt nicht an ein Gewässer zu gehen, von dem ich weiß, dass ich in 5 Tagen vielleicht nur einen Biss haben werde. Ich muss schon wissen, dass theoretisch Fisch zu fangen ist. Wenn keiner angebissen hat, ist es auch nicht weiter tragisch. Aber ich hätte einen Fisch fangen können. Da spielen eben noch andere Instinkte eine Rolle.