AW: Mulitrolle für Großfisch in großer Tiefe! Worauf achten?
Hallo liebe Norwegen Spezi's
Ich habe eine Frage bezüglich Multirollen:
Mir entgehen in Norwegen teils gute Angelplätze und große Fische aufgrund, meines Tackles. Teilweise ist es mir mit maximal 300 Gramm kaum möglich auf mehr als 100 Meter zu Fischen, je nach drift.
Im kommenden Jahr soll es auf Großleng gehen und das in Tiefen ab 140 Meter. Teilweise sind dazu 500 bis 1.000 Gramm nöitg.
Jezt die Frage. Auf was soll ich beim Kauf einer Multirolle für diese Angelei achten?
Ich nutze bisher ausschließlich Stationärrollen.
Sollte die Übersetzung möglichst klein sein?
Sollte die Rolle mehrere "Gänge" haben?
Kugellager?
Schnurfassung?
Gibt es eventuell noch irgendwelche technischen Raffinesen an einer Multirolle, die für den Einsatzzweck, unentbehrlich sind?
Eine Empfehlung verlange ich nicht
Grüße und vielen Dank im vorraus.
.. ansonsten zum Thema:
- Übersetzung sollte der jeweiligen Kurbelarmlänge angepasst sein
- achte auf einen ordentlichen, ergonomischen Hand-Knauf
- Schnurfassung haben fast alle gängigen Modelle genug, da ja in Norwegen mit vergleichsweise geringen Diametern gefischt wird ..
- 2-Gang halte ich für unnötig, da man ja nicht stur durch kurbelt .. im Drill pumpst eh - und für das Gewichte hoch leiern musst halt eben die optimale Übersetzung finden ..
Im Prinzip hat @Enni alles grob gesagt.
Aber da ich lange Weile habe, weil ich schon länger krank im Bett liege, dachte ich, ich mache mal den Klug********r und zerkaue es mal ausführlicher, damit auch Leute mit wenig oder auch ganz ohne Erfahrung was nachvollzihen können.
Es mag ja Situationen geben wo man mit 300g Bleien 200m tief kommt, hatte ich auch schon mal, aber die Regel wird es wohl kaum so sein. Für 200-250m Tiefe braucht man meistens ca.600-800g Blei. Zumindest ist das meine Erfahrung an verschieden Stellen in Norwegen.
Bei der Rollenauswahl schaut man zuerst nach der richtigen Größe, die passende Schnurfassung haben.
Man sagt ca. 3mal längere Schnur aufspulen als Tiefe die man beabsichtigt zu Angeln.
Darin enthalten ist Reserve für eventuelle Abrisse das man nicht gleich den Schnurverlusst arg merkt und das der Schnurpackungsdurchmesser auf der Rolle nicht zu schnell abnimmt, wen bei 250m Tiefe 300m Schnur von der Rolle sind.
Das würde sonst den Schnureinzug und die voreingestellte Bremskraft deutlich verändern, was zwar kein so großes Drama ist, aber auch wenig erwünschte Auswirkungen hatt, zumindest für die die es genauer nehmen.
Wenn man z.b 4 Kg Bremskraft eingestellt hat, dan will man auch ca. 4kg haben und nicht z.B auf ca.6kg gestiegene oder so.
Die Schnur nimmt man ja normal eine ca. 15kg tragende geflochtene, ist ungefähr dasselbe was in USA als 30lbs verkauft wird, was so als bester Kompromiss aus Tragkraft und Wasserwiederstand in Norwegen fürs Tiefe Angeln angesehen wird. Die Schnüre haben dann ca. 0,3mm wirklichen Durchmesser, das für die Schnurfassung auf der Rolle zum berechnen.
Hat man eine von der Schnurfassung passende Rolle gefunden, dann kann man schauen was die wiegt und nach ähnlichen Rollen mit ähnlichem Gewicht suchen. Bei ähnlichem Gewicht haben die anderen Rollen normal auch eine ähnliche Größe und damit auch ähnliche Schnurfassung. Damit kann man schon mal grob eine Vorauswahl treffen.
Das Hebelgesetzt sagt: verdoppele die Hebellänge und Du halbierst die benötigte Kraft, also braucht man mit einer 10cm Kurbel nur halb soviel Kraft wie mit einer 5cm Kurbel.
Enstprechend fürs Tiefe/schwere angeln soll man die Kurbel so lange wie möglich wählen. Aber um schwere Gewichte gut Kurbeln zu können macht auch die Grifform viel aus. Wenn man so ein Powerhändle wie die rechte Rolle auf dem Bild hat, kann man viel kontrolierter schwer Kurbeln als mit sowas wie die linke Rolle auf dem Bild.
https://www.omoto.com.tw/talos
Wobei mir ein weniger Kälteleitender Plastikgriff ohne Löcher als Dreckfänger lieber wäre. Vielleicht Schrumpfschlauch drüber machen wenn man in kalter Jähreszeit angelt.
Das gleiche mit dem Hebelgesetzt gilt vereinfacht gesehen für die Übersetzung, oder noch mal vereinfacht Schnureinzug, der sich auch Spulendurchmesser und Übersetzung zusammensetzt.
In etwa so; mit 60cm Schnureinzug pro Kurbelumdrehung brauche ich nur halb so viel Kraft wie mit 1,2m.
Nur ist hier Kraft nicht alles. Wenn man zu wenig Schnureinzug hat hat man das Gefühl auf der Stelle zu Kurbeln, trotz leichtem Kurbeln.
Ist in etwa so wie beim Fahrrad Berg hoch fahren. Das Gewicht des Bleis ist mit der Steilheit des Berges vergleichbar. Ist die Übersetzung zu hoch steigt man irgendwann ab und schiebt/pumpt hoch, Während der mit passenderen Übersetzung an einem vorbeiziht.
Oder man strampelt und kommt kaum vorwärts wenn die Übersetzung zu niedrig ist.
Das ist auch das Problem mit den 2-gang Rollen, weil meistens der eine Gang zu hoch und andere zu niedrig übersetzt ist, zumindest für mein Emfinden und so sehen das auch viele andere wenn es ums schwerere Angeln geht.
Früher war man mit Rollen zufrieden die ca. 65cm Schnureinzug hatten wie die Penn GTI. Aber heute bekommt man beim Kauf irgenwie den Hals nicht voll und meint je größer die Zahl beim Schnureinzug desto besser ist es. Mag ja stimmen solange man nicht schwer angelt und Speedpilken auf Köhler macht.
Nur ein paar Erfahrene sagen, der Mittelweg beim Schnureinzug und entsprechend längerer Kurbel ist besser fürs Allroundangeln
Mal ein praktischeres Beispiel:
Es ergibt sich das man mit einer Rolle mit 1,00m Schnureinzug und ca. 7cm Kurblel mit 500g Blei angelt.
Mit der gleichen Kraft kann man rechnerisch mit einer anderen Rolle aber gewaltige 850g hoch kurbeln die mit ausreichenden 73cm Schnureinzug und 9cm Kurbel ausgerüstet ist.
Da klingelt es vielleicht bei manchem warum sehr viele sagen; ich angele nicht schwer, ist mir zu mühsam.
Liegt oft einfach auch an der hoch übersetzten Rolle die man sich gekauft hat.
Schwer angeln ist aber trotdem immer schwere Arbeit und nicht jedermans Sache.
Kommen euch die gerade verwendeten technischen Daten bekannt vor?
Die erste mit 500g ist die hier schon diskutierte Daiwa 30LWLA
und die zweite mit 850g die Omoto Vortex/Talos 12 aus dem oberen Link und dabei ist die Omoto auch noch viel kompakter und leichter so das die auch noch viel geeigneter auch fürs leichtere angeln ist.
Mit ca. 600-750m einer 30lbs Schnur hat die trotz der kompaktheit auch genügend Schnurfassung.
Will man es ein wenig schneller, kann man die 14 ner Größe mit 87cm Schnureinug nehmen die aber leider deutlich schwerer ist. Bleibt immer noch ein Verhätnis von ca. 500g der Daiwa zu 700-750g der 14ner Omoto, Ist trotdem ein gutes Verhältnis, welches nicht viele Rollen die auf dem Markt sind erreichen.
Hier mal ein Film über die eine Nummer Größere 14ner Omoto,
wo auch die Daiwa Rolle zum optischen Vergleich bei Minute ca. 6:50 auftaucht wo man schön die Rollen-, Kurbel-, Knaufgröße im Unterschied siht und es einem klar wird warum die eine Rolle viel besser fürs schwere geeignet ist als die andere.
https://www.youtube.com/watch?v=Y1VT4fgjVYM
Will hier keine Werbung machen, habe nichts davon, nur Augen Anhand von Beispielen öffnen, das man die Rolle fürs schwere nach seinen Bedürfnissen aussuchen sollte und erst dann auf den Preis schauen.
Falsche Auswahl aus finanzielen Gründen ist schnell passiert und gleich herausgeschmissenes Geld, weil die Rollen trotz der Größe für schwere oft gar nicht so gut geeignet sind und ein zu großer/schwerer Klumpen ist auch weniger geeignet um damit leichter zu angeln.
Und so lebt Mancher dann mit faulem Kompromis.
Wie ich die ersten 2 Jahre mit einer 330er GTI, bis ich zu Wechseln angefangen habe.
Wenn man Rollen ohne Schnurführung kauft, hat man viel kompakteres Gehäuse wie man in dem Fimchen sehen kann.
Nur sollte man bei Rollen ohne Schnurführung darauf achten das man eine schmale Spule hat, dann braucht man auch wenig Schnurverlegen mit dem Daumen.
Gruß
Waldemar