Nachläufertricks

til

Spinnfischer C&R
Wir hatten hier ja kürzlich schon mal über Tricks bei Nachläufern diskutiert. Am Wochenende hatte ich eine interessante Erfahrung dazu:
Spinnfischen in extrem klarem Wasser auf Forelle. Eine Forelle schwimmt meinem stromab laufenden Schwimmwobbler (Rapala Team Esko) hinterher. Als ich sie sehe, stoppe ich das Einkurbeln abrupt und bewege mich nicht. Vielleicht eine knappe Sekunde steht sie ebenfalls hinter dem Köder, der eigentlich langsam auftreiben müsste(und dabei etwas hin und her wackelt?), was aber nicht deutlich zu sehen ist, und dann schnappt sie vehement zu!
Meinerseits war es eine reine Instinktreaktion, aber ich frage mich, ob das lehrbuchmässige Beschleunigen des Köders auch erflogreich gewesen wäre. Es wäre ja immerhin mit abrupten Bewegungen meinerseits verbunden gewesen, die die Forelle vielleicht erschreckt oder abgelenkt hätten.
 

Doom

Member
Ich habe letztens den Spinner ausgeworfen, ein paar mal eingekurbelt, Angel hingelegt, AngelChris beim keschern geholfen und dann sah ich, dass Schnur abgezogen wurde. Das war dann doch noch eine Forelle.
 

til

Spinnfischer C&R
Das erinnert mich an eine ziemlich surreale Szene in den Lagunen des Uraldeltas: Mein Kumpel hatte eine Vertüdderung in seiner Schnur und liess den Spinner c. 2 Meter vom Boot auf den Boden sinken. Klares Wasser c. 1,5 m tief, während er sich mit seiner Perücke beschäftigte sahen wir einen Hecht, der den Spinner fixierte, nach einiger Zeit wurde es ihm wohl zu blöd und er saugte den Spinner ein. Kaute ein wenig drauf herum um ihn schliesslich wieder auszuspucken. Mein Kumpel kam garnicht zum Anschlagen, da er von einem Lachkrampf geschüttelt wurde ob der Dummheit dieses Fisches.:)
 

Caprifischer

Zanderkiller :)
so,dann muss ich auch ersma ne story vertelln :)
ich habs live miterlebt, das schonal vorweg. hm, mein freund der das erlebnis hatte, hat das mal inne schönes story gefasst, ich kopier das am besten mal rein und dann lest euch das mal durch. der angeltach war wirklich bekloppt. lest, es lohnt sich!

Klopf, klopf. Ich war gerade aufgestanden, da stand Basti schon vor der Tür. 20 Minuten zu früh. Naja, dann
schnell angezogen und ein Brot in Mund gesteckt und los. Muss so halb fünf gewesen sein. Ein Augenblick später waren wir dann am See. Um keine Zeit zu verlieren haben wir uns dort nicht lange aufgehalten, sondern sind gleich losgerudert. Wir wollten vor dem Sonnenaufgang am Angelplatz sein. Wunderschöne 14° Grad hatten wir, ver-
bunden mit einem leichten Ostwind. Geniales Zanderwetter! Also um das Wetter zu genießen haben wir nur mit
Köfis geangelt und die Gummifische in der Box gelassen. Nach bereits zehn Minuten ging die erste Pose unter. Der Fisch lief mit der Schnur ohne anzuhalten. Da ich mit einer Feederrute geangelt habe, musste ich den Anhieb setzen, um ihn noch durchzubringen. Der sitzt, dachte ich zumindest, und habe ihn immerhin bis zum Kescher gedrillt. Doch ein Kopfschütteln und weg war er. Schade, war ein schöner Zander.

Und wie ich mich dann so vor mich hingeärgert habe und die Angel wieder ins Wasser warf, ging bei Basti das erste Mal eine Pose unter. Leider hatte dieser Fisch wieder losgelassen. Und dann hatte ich den geilsten Biss meines Lebens. Ich wollte die Angel neu auswerfen und habe sie ohne nachdenken schnell eingezogen. Und dabei hatte ich diesen Biss. Erst zuck zuck, dann ROMMMS. Ich habe gerade noch den Bügel aufgekricht bevor der Fisch abzog. Leider habe ich auch diesen Fisch nicht ins Boot bekommen, denn nach ca. 30 Sekunden ist er ausgestiegen.

Die Verzweiflung in mir hochkommend sah ich eine halbe Stunde später wieder die Pose unter gehen. Diesmal
musste es einfach klappen. Und tatsächlich hatte ich nach einer Stunde auf dem See einen Zander von knapp 6 Pfund und zwei Aussteiger. Der Zander machte die anderen Bisse wieder wett und ich war glücklich. Jetzt war Basti wieder an der Reihe. Jedoch ließ auch dieser Fisch wieder nach.

Einen Moment später hatte ich wieder einen Biss, den ich auch mitkriegte. Noch ein Zander von gut 7 Pfund. Dann kam wieder eine Phase der Verzweiflung. In einer Stunde ein Biss verhauen, einen Fisch im Drill verloren und zwei Zander direkt vor dem Kescher. Benny, der 100 Meter weiter im Boot angelte, hatte jetzt auch einen Biss, hat diesen aber auch nicht mitbekommen. Ein verrückter Angeltag. In zwei Stunden zwei Zander, zwei im Drill verloren, drei direkt vor dem Kescher, wobei ein Zander etwas größer war, und mit Basti 3 Bisse. Doch es kam noch besser. Ich bekam noch einen Biss, der sich jedoch im Geäst festsetzte. Ich dachte, dass der Fisch jetzt bestimmt weg sei, doch plötzlich hatte ich Widerstand. Noch ein Zander.

Jetzt hatte ich mein Tagespensum an Zandern voll und wollte aufhören zu angeln. Dann habe ich die restlichen meiner Angel zum Boot gezogen. Und als ich mich dann auf Basti konzentrieren wollte, weil er gerade wieder einen Biss hatte, flog eine meiner Angeln durchs Boot. Nur durch Reflex konnte ich sie retten und habe sie Basti in die Hand gedrückt. Den Fisch hat er ohne ihn laufen zu lassen sofort in den Kescher geführt. Wieder ein Zander. Da ich ja nicht mehr geangelt habe, war es Bastis erster Zander. Danach bekam er nicht einen Biss mehr und wir hörten nach ca. 3 Stunden auf zu angeln. Was für ein Angeltag, wo man doch im Durchschnitt nur einen bis zwei Bisse pro Tag hier am See bekommt. Wenn überhaupt.


so viel zum thema nachläufer. ich versicher euch, dass das wirkich geschehen ist! (ich bin benny, nur mal so fürs verständnis der story)
hoffe es war nicht zu viel zu lesen *g*


gruß caprifischer
 

Case

Mitglied
aber ich frage mich, ob das lehrbuchmässige Beschleunigen des Köders auch erflogreich gewesen wäre
Schwer zu sagen.
Der Erfahrung nach, die ich in letzter Zeit gemacht habe nicht. Wir haben auch grad sehr klares Wasser und ich kann recht gut verfolgen was hinter meinem Köder passiert. Bei Nachläufern beschleunige ich instinktiv und versuch dem Köder eine etwas andere Richtung zu geben. Das Ergebnis lässt aber zu wünschen übrig. Vernünftiger ist es ( wie kürzlich beschrieben) einfach eine Zeit zu warten und es mit einem anderen Köder nochmal zu probieren. Die Methode mit dem stoppen funktioniert vielleicht mit nem Wobbler, den Spinner absinken zu lassen halte ich nicht für sehr erfolgreich obwohl ich auf einen auf dem Grund liegenden spinner auch schon mal 'ne Forelle gefangen hab.
Das verrückteste Ding dass ich beim blinkern erlebt habe war das: hab meinen Spinner in die Strömung geworfen und Lust auf eine Zigarette bekommen. Also hab ich die Rute einfach in eine Astgabel gestellt und mir eine gedreht. Die Strömung war so, dass der Spinner nicht auf den Grund abgesunken und auch nicht an die Oberfläche gedrückt wurde. Stand also praktisch ohne Vorwärtsbewegung in der Strömung und hat sich gedreht. Nach mindestens 2 Minuten hatte ich einen Biss und konnte eine Regenbogen landen. Hab den Spinner spasseshalber nochmal so eingeworfen und einfach gewartet. Und glatt nochmal eine gefangen. Hat seither nie mehr funktioniert.

Case
 

til

Spinnfischer C&R
@case:
Probier mal den Spinner stark zu verlangsamen, dass er Richtung Boden geht, aber so gerade noch dreht. Wenn genug Strömung ist, und er stromauf oder querrüber läuft, kann man auch ganz stoppen. Ebenfalls gut: die Würfe (quer) gegen die Strömung so planen, dass der Spinner am Schluss noch einen Bogen macht, also quasi von der Strömung an dir vorbeigetrieben wird und dann kehrt macht.
 

AngelChris

Member
@ doom
du hast aber vergessen zu erwähnen, dass das in einem forellenpuff war
denke mal in den harzteichen wäre dir das nicht passiert
 

Case

Mitglied
Hi til,
Hab heute die exakt selbe Situation gehabt. Wobbler stromab, Forelle hinterher, Wobbler gestoppt und eine schöne 40 Bachforelle gefangen. Die ist voll auf den auftreibenden Wobbler ( Groppe) gegangen. Paar Würfe vorher hab ich den Wobbler beschleunigt und die nachschießende Forelle hat abgedreht. War auch stromab. Guter Tip.!!

Gruß und Petri
Case
 

til

Spinnfischer C&R
Hi Case,
Dann glaub ich auch nicht mehr, dass das bei mir Zufall war. Wieder mal ist eine Lehrbuchmeinung enttarnt. Ich glaube da schreibt oft einfach einer vom anderen ab, bis es alle glauben. Wie mit dem Eisen im Spinat (ist nicht mehr drin, als in jedem andern grünen Gemüse).
 
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