Nullbock auf Angeln

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Letztes Jahr war ich im Schnitt 5x pro Woche am Wasser und habe vier oder fünf Angelurlaube erlebt.

Jetzt ist der März fast rum und ich war seit Anfang des Jahres genau einmal am Bach!

So ist es eben: die Motivation kommt und geht, bei mir zumindest war das schon immer so und die Prioritäten sind einem ständigen Wandel unterworfen.

Momentan bin ich nach einer langen Trockenzeit wieder volles Rohr der Aquaristik verfallen und hätte gar nicht mehr so viel Zeit zum Angeln aber das wird auch wieder anders. So war das schon immer.
 

vermesser

Well-Known Member
Ohne alles gelesen zu haben: Ich glaube, dass es so´ne und solche Phasen gibt, das ist normal. Eine zeit lang jagen die meisten höher schneller weiter *größer*...aber das verwächst sich, genau wie der Wahn nach immer neuem Gerät.

Heute wackel ich bewusst an Gräben, die ich fast für mich habe,, an die letzten verkrauteten Ecken..mit Rolle für 20€ und Rute für 30€...und Blech an der Leine. Und ich fang, ich fang nicht...ist mir fast egal. Fotografieren tue ich, weil es mein Fangbuch ist. Aber sonst...nö.

Und ich mach nur noch, wozu ich Lust habe...Fliegenfischen hab ich probiert, Kurs gemacht, Gerät besorgt...ist nicht meines. Karpfen ersitzen? Ach nö. Höchstens mal auf Satzer feedern oder stippen auf kleine Weißfische. Aber sonst reiner Spinnangler ohne Anspruch auf Perfektion. Juckt es mich, wenn andere bei Wochenendtrips Aale fangen und ich nicht mal Ruten drin hab? Nö.

Was ich sagen will...es muss Spaß machen und es muss entspannend sein. Der Rest ist zweitrangig. Ob es dann am Ende des Jahres 201, 100 oder nur 10 oder gar 0 Tage sind...egal.
 

De_Snoekbaars

Well-Known Member
Doch, es gibt Situationen da habe ich keine Lust aufs angeln, eben erst noch passiert, nach 20 Minuten zurück gefahren weil ich mich zu sehr aufgeregt habe
Ich fahre mit dem Boot raus, was sehe ich, 2 Angelboote keine 5 Meter vom Ufer entfernt über den Nestern der Zander
Die waren auf Sicht die Nester am beangeln, ich hätte kotzen können und bin froh wenn endlich Schonzeit ist
Ich hätte wetten können es wären deutsche Angler gewesen, dem war nicht so, es waren Holländer
 

Rybak Markus

Well-Known Member
Wie die Meisten hatte ich auch eine ruhige Phase, in welcher ich mich mehr für Mädls und das Ausgehen interessiert habe, aber das waren nur paar Jahre und selbst da hab ich paarmal im Jahr zur Angelrute gegriffen.

Aber eigentlich bin ich seit meiner jüngsten Kindheit wirklich verrückt aufs Angeln, also so richtig angefixt, so RICHTIG! Bei mir vergeht kein einziger Tag wo ich nicht ans Angeln denke und ich richte meine Urlaube meist aufs Angeln aus. Also wirklich ein Vollblutangler.

Was die Methode betrifft bin ich jedoch ein Nomade! Ich mache zwar fast immer alles, bzw ich bin immer für alle Angelmethoden offen, gehe aber so Schritt für Schritt von einer Methode zur anderen und das kann schonmal 2-3 Jahre dauern, wo ich diese Methode fast zu 90% betreibe.

Mal war es das Naturköderangeln auf Barsch, dann Karpfenangeln, dann Spinnfischen auf Forelle, später das Fliegenfischen auf Forelle, dann das Spinnfischen auf Hecht, dann später auf Barsch und Hecht, dann Zander, dann das Spinnfischen auf Golden Dorado, dann auf Wolfsfisch, später das Vertikalangeln vom Boot und nun das Shorejiggen.

Durch diesen Wechseln, welcher so alle 1-3 Jahre passiert, erhalte ich mein Interesse am Angeln sehr hoch und es wird ne langweilig. Aber, wie schon gesagt, ich bin immer bereit für alles! So war ich dieses Jahr schon einmal Ansitzen auf Karpfen, habe auch vom Boot vertikal geangelt, Shore gejiggt, und jetzt im Urlaub wieder auf Süßwasserräuber wie Dorado und Piranha gefischt.

Gegen was ich langsam eine echte Phobie entwickle, beziehungsweise eigentlich keine Phobie da ich davor keine Angst habe, sondern wahrscheinlich einfach eine Ablehung, sind Angler die sich nur auf eine Methode versteifen und sich mit allen Mitteln gegen alles andere stellen und es verweigern ihren Horizont zu öffnen. Ich bin zwar der Meinung, dass jeder das machen darf was er will (solange es legal ist), aber genauso bin ich auch der Meinung, dass jeder darüber denken darf was er will. Für mich sind, und jetzt kann sich jeder angesprochen fühlen der will, reine 100% NUR eine Methode-Betreiber (egal ob nur Spinnfischer, Fliegenfischer, Karpfenfischer, usw) keine vollblut Angler, sondern eher methodenverliebte Angler. Was auch ok ist, aber sie stellen die Methode in der Vordergrund und nicht das Angeln per se. Wie gesagt, darf jeder machen was er will und wenn ich die theoretische Möglichkeit hätte das zu verbieten (indem ich einen Gottstatus bekomme vielleicht) würde ich es auch nicht tun, hab aber trotzdem meine Meinung darüber.
 

Mefourlauber

hat zu selten urlaub
Schon ok so zu denken. Aber ich z. Bsp. bin nicht methodenverliebt, sondern möchte mich in meiner Freizeit bewegen. Daher Spinn- und Fliegenfischen. Sitzen am PC tue ich den ganzen Tag, dann noch Ansitzangeln? Nee, danke, lass mal. Entscheidend ist es doch das Angeln zu geniessen, auch wenn das oft genug schwerfällt (Kopf mit anderen Dingen zu, immer mehr Einschränkungen etc.) .
 

Lajos1

Well-Known Member
Das trifft aber nur auf die wenigsten zu... wenn ich so teilweise sehe was hier alles angeschafft wird/wurde mich nicht ausgeschlossen


Gruß Frank
Hallo,

hat bei mir mit zunehmenden Alter nachgelassen. Ich habe seit so 6/8 Jahren keine neuen Ruten mehr gekauft und damals auch nur noch zwei zweiteilige Fliegenruten auf Reserve, da ich bemerkt habe, dass die zugunsten der 5/6teiligen am Aussterben sind. Warum weiß ich nicht ab51 .
Irgendwann, in (hoffentlich) noch ferneren Zukunft werde ich wohl, wenn das mit dem Fliegen- und Spinnfischen nicht mehr so geht, wohl oder übel in ein paar Ruten zum Ansitzfischen investieren müssen. Mein derzeitiges Equipment in dieser Richtung ist alles schon über 40 Jahre alt. Aber das dauert hoffentlich nochsmile01.

Petri Heil

Lajos
 

keinangelprofi

Well-Known Member
Ich angle schon mein ganzes Leben lang, da gab es natürlich ganze Lebensabschnitte, in denen ich keinen Bock zum angeln hatte.
Saisonal: am Saisonanfang habe ich mehr Bock aufs Angeln als am Saisonende
Tagesformbedingt: Wenn stundenlang nix beisst und es dann noch zu pixxen anfängt, hab ich auch manchmal kein Bock mehr und packe zusammen.
Hat alles nichts mit zunehmenden Alter zu tun.
 

De_Snoekbaars

Well-Known Member
Durch diesen Wechseln, welcher so alle 1-3 Jahre passiert, erhalte ich mein Interesse am Angeln sehr hoch und es wird ne langweilig. Ich bin zwar der Meinung, dass jeder das machen darf was er will (solange es legal ist), aber genauso bin ich auch der Meinung, dass jeder darüber denken darf was er will. Für mich sind, und jetzt kann sich jeder angesprochen fühlen der will, reine 100% NUR eine Methode-Betreiber (egal ob nur Spinnfischer, Fliegenfischer, Karpfenfischer, usw) keine vollblut Angler, sondern eher methodenverliebte Angler.
Naja, es soll auch Angler geben die nicht mehr so können wie sie möchten
Ich bin früher jeden Morgen in aller Früh für 2-3 Stunden an meinen Vereinsteich gefahren und habe da den Karpfen und Schleien nachgestellt
Danach nach Hause, frühstücken und dann meist mit Freundin zusammen aufs Boot und Zander, Barsche und Hechte ärgern
Mir hat der Ansitz auf Karpfen und Schleie genau so viel Spaß und Freunde bereitet wie die Angelei vom Boot aus
Heute angele ich gesundheitsbedingt nur noch vom Boot aus, aber das nicht mit weniger Freude
Und dieser Zeitpunkt wird im Leben jeden Anglers kommen, sei es durch Krankheit oder durch Alter, da kann man nicht mehr 5 Km Fliegen fischend durch die Bäche laufen oder Nächtelang minimalistisch auf Karpfen ansitzen
Man verliert dadurch ja nicht das Interesse am Angeln, man ist eben nur eingeschränkt und kann nicht mehr alles Angelmethoden nachgehen so wie man gerne möchte
Langweilig wird die Angelei trotzdem nicht
 

Rybak Markus

Well-Known Member
Naja, es soll auch Angler geben die nicht mehr so können wie sie möchten

Das ist was anderes, wenn jemand einfach altersbedingt, oder Situationsbedingt, nur auf eine Art oder mit einer Methode angeln kann ist ja nichts schlimmes daran. Auch nicht wenn man seine Lieblingsart oder Methode hat und meistens nur das betreibt. Ist jedem selber überlassen.

Meine Aussage war einfach auf die Angler bezogen, welche auf Biegen und Brechen nur eine Art durchziehen. Beispiel der Fliegenfischer, welcher dann selbst im Norwegenurlaub am Meer nur stur die Fliege schwingt, weil er/sie nichts anderes machen will.

Hab ein Beispiel aus dem eigenen Kreis als ich in Argentinien gewohnt hab. Da hat mich ein Kollege besucht, welcher damals kurz vorher vom Allrounder auf 100% Spinnfischer gewechselt hat. Kurz erklärt, genau da hat mich ein argentinischer Arbeitskollege auf sein Boot eingeladen und mein Freund durfte auch mit. Nachdem wir zuerst mit Spinnrute gefischt haben wollte uns der Argentinier unbedingt auch die Angelei auf eine Friedfischart zeigen. Auch eine ganz interessante Angelei wo man das Boot ankert, dann nach hinten in die Strömung mit Laufblei (Caroline Rig) und einem Maiskorn tlw aktv angelt indem man das Blei immer wieder hochhebt und auftockt. Mein Freund hat dann einfach aufgehört zu angeln. Er meinte das macht er nicht und da er die Art nicht auf die Spinnrute fangen kann wird er das Angeln aussetzen. Da standen wir, der Argentinier verwirrt warum der Freund nicht angelt und ich in einer unguten Situation weil ich dem erklären musste, dass der halt nur Spinnfischen macht und daher nicht will.
 
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alexpp

Well-Known Member
Ich bin zwar noch nicht sehr alt, kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass echte Liebhabereien einen nicht für immer loslassen.
Auch wenn im schlimmsten Fall lange Pausen bis zu einem Jahrzehnt dazwischen sind, aber die Hobbys sind nicht für immer vergessen.

...Gegen was ich langsam eine echte Phobie entwickle, beziehungsweise eigentlich keine Phobie da ich davor keine Angst habe, sondern wahrscheinlich einfach eine Ablehung, sind Angler die sich nur auf eine Methode versteifen und sich mit allen Mitteln gegen alles andere stellen und es verweigern ihren Horizont zu öffnen...
Ich finde das auch manchmal merkwürdig, gibt es natürlich auch in anderen Hobbys. In der Astronomie unterscheiden sich z.B. die visuelle Beobachtung sehr deutlich von der Astrofotografie. Gibt Leute, die einem sagen, dass die visuelle Beobachtung ihn Null interessieren würde. Bin aktuell selber nur am Fotografieren, kenne aber auch die anderen Bereiche, die ihren Reiz haben. Jeder natürlich wie er will, nur scheint manchmal eine gewisse Ernsthaftigkeit zu fehlen.
 
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