Offener Brief des Landessportfischerverbandes Niedersachsen e.V. zum NDR

u-see fischer

Traurig ich bin
AW: Offener Brief des Landessportfischerverbandes Niedersachsen e.V. zum NDR

Mich würden mal die Fakten bzw. Belege die hinter dieser Behauptung stehen interessieren:



Von welchem Wachstumsmarkt sprechend die?
Angeln am Forellenpuff oder Trophäenangeln am Forellenpuff?

Woher wollen die das wissen?
Gibt es da Unterlagen vom statistischen Bundesamt in Wiesbaden o.ä.?

Genau diese Frage geht mir auch nicht mehr aus dem Kopf.
In meiner Gegend haben 2 Fopu's zu gemacht, doch bestimmt nicht weil immer mehr Angler dort angeln wollten. #q
 

kati48268

Well-Known Member
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3,5 Millionen angeln, nur 1 Million "organisiert"- woher kommen die Daten? Zumindest im Binnenland kommt man doch ohne Verein oder Verband praktisch nicht ans Wasser.

Da gibt es verschiedene Erhebungen, wer wie als Angler "gezählt" wird.

- 1 Mio. Organisierte (stimmt die Zahl, Thomas?) (wobei jede Vereinsmitgliedschaft gezählt wird, 1 Angler in 2 Vereinen = 2 organisierte Angler)
- 1,5 Mio. Fischereischeninhaber (glaube ich! Hab irgendwie die Zahl im Kopf, finde auf die Schnelle nix)
- 4 od. 4,5 Angler lt. Arlinghaus Studie (Personen, die mind. 1x im Jahr angeln, egal wie und wo)
- 5 Mio. Angler lt. Allensbach Studie (wie die das auch immer definiert haben)

Woher die 3,5 Mio. kommen weiß ich nich.

Thomas hat die verschiedenen Definitionen und jeweiligen Zahlen drauf, meine ich, hat die zumindest mal gepostet.
 

Thomas9904

Well-Known Member
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Knapp 800.000 Organisierte (real sind das wg. Doppelmitgliedschaften wohl unter 600.000)

ca. 3 Mio. aktiver Angler (mindestens 1 mal pro Jahr, Studie Arlinghaus)

ca. 5,02 am Angeln interessierter Menschen (Werbeträgerstudie Allensbach)
 

Brotfisch

Active Member
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Sachkundige Berichterstattung über Themen der Angelfischerei ist erfahrungsgemäß eher die Ausnahme. Von daher ist das Engagement von NDS zu begrüßen. Auch ich hätte hier den DAFV in einer aktiven Rolle gesehen. Aber mich verwundert nicht, dass wir von dort nichts hören.
Ob der Bericht nun unsachlich, einseitig oder wie auch immer war, kann ich nicht beurteilen, da ich ihn noch nicht gesehen habe. Wenn dort etwas verallgemeinert, sprich: auf alle Angler übertragen wurde, was nur einige wenige tun, so ist das natürlich kritisch zu sehen. Und erst recht ist der Schluss nicht einmal scheinlogisch: Wenn es 5 Mio Angler gibt und nur 1 Mio Vereinsangler (= Gutangler), dann sind 4 Mio Forellenpuffgänger.
Aber die Medaille hat auch eine andere Seite: Um zu verallgemeinern, braucht es ein paar Sünder, deren Fehlverhalten auf die Mehrheit übertragen wird. Und leider Gottes gibt es sie, die Gewässergrobiane, die sich nicht um Waidgerechtigkeit und Fischereirecht scheren.
Welche Schlüsse die anderen daraus ziehen, hängt auch davon ab, wie unsere Öffentlichkeitsarbeit funktioniert. Aber welche Schlüsse ziehen wir Angler aus der Existenz von schwarzen Schafen in unseren Reihen?
 
F

Franky

Guest
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Aber mich verwundert nicht, dass wir von dort nichts hören.

Damit stehst Du nicht alleine!

Brotfisch schrieb:
Aber welche Schlüsse ziehen wir Angler aus der Existenz von schwarzen Schafen in unseren Reihen?

Meines Erachtens gehört das Fehlverhalten einzelner schwarzer Schafe einzeln bestraft. Gerne darf dafür auch das "holländische Strafmaß" angesetzt werden. Nur bedarf es dafür mehr Kontrollen und kompetente Kontrolleure - und keine Profilisierungsneurotiker!
 

Brotfisch

Active Member
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Was ist denn das "holländische Strafmaß"? Hoffentlich nicht, seinen Urlaub in einem Wohnwagen verbringen zu müssen.

Naja, die Fischereiaufseher und ihre Kompetenz. Das ist natürlich auch noch eine Baustelle besonderer Art. Aber es gehört eigentlich zu einem guten Vereins- und Verbandswesen, hier auch ein vernünftiges System aufzubauen. Nehmen wir nur mal, wo wir schon bei unseren Nachbarn sind, den polnischen Anglerverband. Der hat eine zentrale Organisation der "Ranger", die flächendeckend aktiv, hervorragend ausgerüstet und geschult und mit klaren Kompetenzen ausgestattet sind.

Mit dem Verweis auf den Annex zur Gewässerpacht hat sich der "pachtfreie" VDSF immer aus diesem Thema herausgehalten (wenn man mal von ein paar Fachseminaren absieht) und das Thema elegant den Landesverbänden bzw. Ortsvereinen überlassen. Dort fehlt es natürlich vielfach an der nötigen "Substanz", um ein solches System aufzubauen und zu unterhalten. Lediglich die "Großen" unter den LV haben hier bessere Strukturen geschaffen.

Wir reden ja wohl nicht über "staatliche Kontrolleure" (die es ja auch gibt). Durch ein eigenes "Selbstkontrollsystem" könnte die Position der Verbände deutlich gestärkt werden, auch in der gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung um vermeintliche Kampfangler, äh, Trophäenangler.

Aber nicht nur die "Bekämpfung" der schwarzen Schafe ist ein Anliegen, sondern auch eine Öffentlichkeitsarbeit, die den Interessierten deutlich macht, dass sich die meisten Angler durchaus an die Spielregeln und an Tier- und Naturschutz halten. Skandalisierungen wird es immer geben, aber man muss ihnen auch entgegentreten können. Der DAFV muss lernen, dass er nur Einfluss (= Existenzberechtigung) hat, wenn er klare Positionen und klare Forderungen hat und artikuliert. Ein Weiter-so unter dem lustigen Motto "Es ist, wie es eben ist!" werden sich die Angler nicht mehr gefallen lassen. Schon gar nicht jene, die der Verband aufgrund bestehender Rechtsunsicherheiten vor der Staatsanwaltschaft im Regen stehen lässt, weil er seine Probleme mit der Rechtsschutzversicherung nicht in den Griff bekommt.
 
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Franky

Guest
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Moin...
Was die Rechtsicherheit angeht, besteht m. E. auch großer Handlungs- (und vielleicht sogar "Reform"bedarf). Auch wenn ich damit den einen auf die Füße trete oder bei anderen offenene Türen einrenne, stellt sich "mein" Angeldeutschland einfacher dar, als es jetzt der Fall ist...
Es gibt ein einheitliches Fischereigesetz mit einheitlichen Küsten- sowie Binnenfischereiverordnungen. Das Gesetz sowie die Verordnungen enthalten die Rahmenbedingungen und sind eindeutig und einfach formuliert - mit gestaltet vom Bundesverband. Entsprechend ist, wie auch bspw. die Straßenverkehrsordnung, das ganze jetzt auf Bundesebene angesiedelt. Somit gibt es auch jetzt tatsächlich den Bundesfischereischein, der wie der Führerschein auch auf Lebenszeit gilt. In der jeweiligen Gemeinde des Hauptwohnsitzes wird die jährliche Fischereiabgabe gezahlt. Erwerben kann den Schein, wer bei einem der Landesverbände einen Lehrgang absolviert und nachweisen kann.
Die Pächter/Fischereirechteinhaber gestalten auf Basis der vorliegenden Verordnungen für ihre Gewässer mit klar abgegrenzten Gebieten (falls notwendig), Fangverbote, Schonmaße/Entnahmefenster und -zeiten und entsprechende Einschränkungen (Blacklist - was nicht verboten ist, ist erlaubt), die für alle Fischereierlaubnisinhaber gelten.
Kontrolleure/Ranger - wie auch immer - "überwachen" die Einhaltung regelmäßig. Verstöße werden entsprechend streng bestraft. Bsp.: "C&R" - kann ich den Fisch nicht sinnvoll verwerten, so ist er schnell, schonend und unverzüglich wieder zurückzusetzen. Auf das Foto mit Selbstauslöser (= vermeidbare Verzögerung!) muss verzichtet werden. Knipst ein Begleiter während des Löse-/Rücksetzvorgangs sollte das kein Problem sein. Somit nimmt man dem aktuellen Schlagwort "Trophäenangler" ganz schnell die Brisanz und gibt dem rücksetzenden Angler entsprechende (notwendige) Rechtssicherheit.
 

Thomas9904

Well-Known Member
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Auf das Foto mit Selbstauslöser (= vermeidbare Verzögerung!) muss verzichtet werden. Knipst ein Begleiter während des Löse-/Rücksetzvorgangs sollte das kein Problem sein. Somit nimmt man dem aktuellen Schlagwort "Trophäenangler" ganz schnell die Brisanz und gibt dem rücksetzenden Angler entsprechende (notwendige) Rechtssicherheit.
Da zur Strafbarkeit nach TSG 17 grundsätzlich als Bedingung sowohl erhebliche wie auch länger andauernde oder wiederholte Schmerzen/Leiden gehören und das "länger andauernd!" wiederum abhängig ist von dem, was ein Fisch "empfinden" kann als niederstes Wirbeltier, sehe ich auch kein Problem bei Verwendung eines Selbstauslösers - das braucht ja auch keine Minute...

Wer da schon wieder rummacht wegen so Kleinigkeiten oder Sekunden/Minuten, braucht sich nachher über weitergehende Restriktionen nicht wundern.
 
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