Spinnfischen vom Kajak

Adioti

New Member
Hallo liebe Angelfreunde,
im Sommer geht es zu den Schären in Schweden. Hauptsächlich zum Angeln :D Mein Kajak muss natürlich auch mit, daher meine Frage. Hat jemand schon Erfahrung, ob man einen Hecht und Co. vom Kajak aus landen kann, oder sollte ich mir lieber irgendwo ein Boot mieten??
Danke schon Mal für die Antworten
 

Waveman

Salzwasser süchtig
Moin, habe sowohl Hechte als auch Mefos und Dorsche vom Kajak aus geangelt und gelandet. Beim Hecht muss man natürlich etwas aufpassen aber mit so einer "Lip Grip" Zange ist das eigentlich kein Problem.
Ich habe mein SOT Kajak leider nicht mehr, denn damit zu fischen hat wirklich viel Spaß gemacht.
 
hallo,

das kommt ganz auf das Kajak an.
Für die Schären ist eigenlich nur ein Seekajak zu empfehlen. Dort ist weder Platz für die notwendige Ausrüstung zum "hechteln" noch Sicherheitsreserve bei eventuellen Komplikationen.
Also eher ein geeignetes Boot mieten und ansonsten der Paddelei frönen.

so long
 

martin_darm

Active Member
Habe schon einige Touren mit gemieteten Tourenkajaks gemacht. Die Landung mit einem Watkescher ist bei entsprechener Keschergröße machbar. Einmal musste ich aber einen Ü-1m Hecht zum Ufer abschleppen. Der Kescher war für den Kollegen einfach zu klein und der Wobbler war zu tief geschluckt, als dass ich ihn auf dem Kajak abhaken konnte.

Wichtig ist, alle Werkzeuge an der Weste grifftbereit zu haben. Und alles anbinden, was nicht baden gehen soll ;)

Nachtrag: Es kann auch hilfreich sein das Paddel zu befestigen, damit es nicht abtreibt, wenn es in der Aufregung beim Drill einen Abgang macht.
 
Zuletzt bearbeitet:

bobbl

Well-Known Member
Ich würde sogar empfehlen, das Paddel noch vor allen anderen Sachen zu sichern, gerade auf einem Großgewässer wie den schwedischen Schären. Eine verlorene Angel ist bedauerlich, aber ohne Paddel auf weiter See, das kann richtig blöd ausgehen.
Ich persönlich sichere nur Sachen, die sich "kurz" sichern lassen, also direkt am Boot befestigt sind, dh die Angel(n) bleiben ungesichert. Überlegung dahinter: Sollte ich wirklich mal den Abgang ins Wasser machen, möchte ich mich nicht noch in x Schnüren und Kabeln verheddern können.
Ich halte mich, was das Thema Sicherheit auf dem Wasser angeht, an diese Empfehlungen:

Wetter checken kann ich ebenfalls sehr empfehlen, trotzdem bin ich selber schon 2,3 Mal in Situationen geraten, die verdammt unangenehm waren. Empfehlung meinerseits: Bleib lieber einmal zu oft an Land.
 
hallo,

warum ich ein Seekajak für die Schären empfehle? Na weil es sich um Küstengewässer handelt. Da hat es entweder Paddelei oder Kajak fahren. Nicht beides zusammen. Für die o.a. Bedingungen würde ich beim angeln auf was sicheres, großes setzen.
Und... jetzt kommen bestimmt Äußerungen von Leuten die das schon mal gemacht oder schon immer so gemacht haben. Nur zu - die See gibt, und die See nimmt.
 

martin_darm

Active Member
Jo, Rollenfuß hat schon recht.
Unter Kajak kann man schon unterschiedliche Dinge verstehen. Meine Erfahrung habe ich ausschließlich mit Tourenkajaks gemacht, also Kajaks, in denen man drin sitzt. Mit Spritzdecke. Ist man alleine Unterwegs ist das anbinden des Paddels wie bobbl schreibt Pflicht.
Ich war bisher nie alleine unterwegs. Da konnte jemand zur Not das Paddel einsammeln und vorbeibringen.

Klar ist aber auch, dass man bei stärkerem Wellengang nicht mehr ans angeln denken braucht. Einen Fisch am Haken bei gleichzeitigem Wind, der einen parallel zu den Wellen dreht, will man wirklich nicht haben...
 

bobbl

Well-Known Member
Rollenfuß
Das sehe ich anders. Ein Seekajak ist definitiv seetauglicher, aber nur wenn auch ein erfahrener, auch technisch trainierter Paddler drinnen sitzt. Für den Ottonormal Angler wird das Seekajak wenig Vorteile bieten, da es deutlich kippeliger ist als so ein Angelkajak Schlachtschiff.

Ich selbst benutze ein Nordmann Hunter, durch die ausladende Breite hat das echt ne hohe Toleranz ggü. Welle von Seite. Die Benutzung ist idiotensicher, durch den Tretantrieb kann man auch bei Welle nicht ins Leere stechen.

Fakt ist aber auch: Welle und dabei sicher Strecke machen, das kannst du vergessen, da fehlt dann auch einfach die Länge und da wäre das Seekajak definitiv vorteilhaft.

So oder so, geheilt durch ein paar "schöne" Erlebnisse, werde ich das Kajak im Meer nur noch SEHR ufernah nutzen und mich bei aufziehendem Wind ganz schnell an Land verdrücken, auch wenn der Wetterbericht schönstes Wetter verspricht.

Eine kurze Schilderung meines unangenehmsten Erlebnisses:
Ich bin an einem Strand mit meinem Kajak gestartet und zielstrebig auf eine vorgelagerte Insel zugefahren.

Entlang der Insel ließ ich mich von der Tide abtreiben, bis ich den Bereich zwischen Insel und Festland passierte, dann strampelte ich wieder 300 m stromauf und wiederholte das Ganze. Das Wetter war bedeckt, komplett windstill, yr.no sagte keine Wetterveränderung voraus. Während ich ein bisschen angelte, war meine Frau mit dem Hund am Strand, mildes Wetter, schönstes Norwegen.

Während ich so angelte, zog eine einzelne, tiefliegende Wolke über den ggü liegenden Berggipfel und ja, das wars dann. Mit einem mal herrschte starker Wind, der entgegen der Tide das Meer aufwühlte. Dazu kam ein Regen...sowas hab ich echt noch nie erlebt. Sichtweite 10 Meter. Aus dem schönen Angelausflug war binnen Minuten eine ausgewachsene Scheißsituation geworden.

Die absolute Katastrophe war dann der Bereich zwischen Insel und Festland, da waren die Wellen noch höher als zuvor. Ich saß richtig, richtig schön in der Scheiße und strampelte wie noch nie zuvor. Meine Frau, war am Strand und auch völlig panisch, versuchte mich anzurufen, aber nasses Smartphone, da geht das Display kaum. Sehen konnte sie mich auch nicht.

Ich rede hier von keiner Offshore Angelei, sondern von etwa 900 m, die es zu überwinden galt.
Aber: 0 Sicht, Welle von schräg hinten und wirklich knackige Böen. Die Wellen waren so hoch, dass die das Kajak von hinten zt überspülten, mir ging der Arsch wirklich auf Grundeis. Trockenanzug und Rettungsweste sind zwar schöne Lebensversicherungen, aber im Wasser landen wollte ich trotzdem auf keinen Fall.

Lange Geschichte kurz: die Fahrt über diesen knappen km kam mir länger vor als alles, was ich bisher so erlebt habe. Letztlich hab ich es in einem Stück an den Strand zurück geschafft, wo meine Herzdame mich mehr als begeistert empfing und mich ausführlich über ihre Ansichten zu dieser Aktion in Kenntnis setzte.

Was ich damit ausdrücken möchte: Kajak auf dem Meer ist toll, aber mein Arsch bleibt seit diesem Erlebnis max. 200 m vom Ufer weg, selbst wenn das Wetter ruhig ist.
 

Lajos1

Well-Known Member
Rollenfuß
Das sehe ich anders. Ein Seekajak ist definitiv seetauglicher, aber nur wenn auch ein erfahrener, auch technisch trainierter Paddler drinnen sitzt. Für den Ottonormal Angler wird das Seekajak wenig Vorteile bieten, da es deutlich kippeliger ist als so ein Angelkajak Schlachtschiff.

Ich selbst benutze ein Nordmann Hunter, durch die ausladende Breite hat das echt ne hohe Toleranz ggü. Welle von Seite. Die Benutzung ist idiotensicher, durch den Tretantrieb kann man auch bei Welle nicht ins Leere stechen.

Fakt ist aber auch: Welle und dabei sicher Strecke machen, das kannst du vergessen, da fehlt dann auch einfach die Länge und da wäre das Seekajak definitiv vorteilhaft.

So oder so, geheilt durch ein paar "schöne" Erlebnisse, werde ich das Kajak im Meer nur noch SEHR ufernah nutzen und mich bei aufziehendem Wind ganz schnell an Land verdrücken, auch wenn der Wetterbericht schönstes Wetter verspricht.

Eine kurze Schilderung meines unangenehmsten Erlebnisses:
Ich bin an einem Strand mit meinem Kajak gestartet und zielstrebig auf eine vorgelagerte Insel zugefahren.

Entlang der Insel ließ ich mich von der Tide abtreiben, bis ich den Bereich zwischen Insel und Festland passierte, dann strampelte ich wieder 300 m stromauf und wiederholte das Ganze. Das Wetter war bedeckt, komplett windstill, yr.no sagte keine Wetterveränderung voraus. Während ich ein bisschen angelte, war meine Frau mit dem Hund am Strand, mildes Wetter, schönstes Norwegen.

Während ich so angelte, zog eine einzelne, tiefliegende Wolke über den ggü liegenden Berggipfel und ja, das wars dann. Mit einem mal herrschte starker Wind, der entgegen der Tide das Meer aufwühlte. Dazu kam ein Regen...sowas hab ich echt noch nie erlebt. Sichtweite 10 Meter. Aus dem schönen Angelausflug war binnen Minuten eine ausgewachsene Scheißsituation geworden.

Die absolute Katastrophe war dann der Bereich zwischen Insel und Festland, da waren die Wellen noch höher als zuvor. Ich saß richtig, richtig schön in der Scheiße und strampelte wie noch nie zuvor. Meine Frau, war am Strand und auch völlig panisch, versuchte mich anzurufen, aber nasses Smartphone, da geht das Display kaum. Sehen konnte sie mich auch nicht.

Ich rede hier von keiner Offshore Angelei, sondern von etwa 900 m, die es zu überwinden galt.
Aber: 0 Sicht, Welle von schräg hinten und wirklich knackige Böen. Die Wellen waren so hoch, dass die das Kajak von hinten zt überspülten, mir ging der Arsch wirklich auf Grundeis. Trockenanzug und Rettungsweste sind zwar schöne Lebensversicherungen, aber im Wasser landen wollte ich trotzdem auf keinen Fall.

Lange Geschichte kurz: die Fahrt über diesen knappen km kam mir länger vor als alles, was ich bisher so erlebt habe. Letztlich hab ich es in einem Stück an den Strand zurück geschafft, wo meine Herzdame mich mehr als begeistert empfing und mich ausführlich über ihre Ansichten zu dieser Aktion in Kenntnis setzte.

Was ich damit ausdrücken möchte: Kajak auf dem Meer ist toll, aber mein Arsch bleibt seit diesem Erlebnis max. 200 m vom Ufer weg, selbst wenn das Wetter ruhig ist.
Hallo,

so ne Sache mit einer Wolke , allerdings an Land, hatte ich 1973 am Granvinelv. Ich fischte an der Einmündung des Flusses in den Fjord auf Lachs. Das Auto war etwa 100 Meter entfernt geparkt. Da kam eine kleine Wolke über einen Bergrücken. Die sah zwar schon etwas seltsam aus, aber was solls, das Auto war ja nur 100 Meter weg und so fischte ich weiter. Als ich mich nach ein paar Minuten wieder umsah, war die Wolke fast da und sah irgendwie bedrohlich aus und ich beschloss das Angeln einzustellen und erstmal zum Auto zu gehen. Ich ging, gemessenen Schrittes, Richtung Auto. Als ich vielleicht noch 50 Meter hatte, fielen die ersten Tropfen und ich beschleunigte meinen Gang. Machen wir es kurz: als ich vielleicht 20 Sekunden später beim Auto war, war ich so nass, als hätte man mit zwei Eimer Wasser über den Kopf gegossen. Eine Minute später war der Regen vorbei ab160.


Gruß

Lajos
 

Bellyboatangler

Bellyboat Junkie
Wenn Du Hechte vom Kajak aus angeln willst, dann geht das ohne Probleme. Zange,Handtuch und Maulspreizer griffbereit sowie gute Handschuhe. Am besten immer so wenig Geschirr im Kajak wie moeglich. Handlandung muss halt ueben. Meerforellenkescher is o.k. wird allerdings auf der Rueckfahrt stinken.

Leider werden heutzutage viele Kajaks als Angelkajaks verkauft die allerdings billige Kopien aus China sind. Kauf Dir ein vernueftiges Angelkajak von der Firm Stealth (Suedafrika) oder ein alter Ocean Kajak (die alten Teile wurden in New Zealand) gebaut.

Anderen Kajaks wuerde ich nicht mein Leben anvertrauen.
 

GestrandetInOstfriesland

Well-Known Member
Man muss natürlich auch schauen, wo man in den Schären paddelt bzw. angelt. Da gibt es mittlere und kleine Buchten, weitab vom offenen Meer, die ähneln mehr Seen, was Strömung und Wellengang angeht. Je größer die Wasserfläche, desto mehr Wellengang und Wind. Es gibt nicht das "Schären"-Gewässer .
 

Bankside Dreamer

Well-Known Member
Hallo,

für die im Mai anstehende Tour nach Schweden bin ich auf der Suche nach sinnvollem Equipment, welches mir das Spinnfischen vom 2-Mann-Kanu vereinfacht.

Einen Rutenhalter zum Anschrauben an die Bordwand habe ich mir bereits besorgt aber wie schaut es mit einem Driftsack aus? Beim letzten Mal sind wir schon immer wieder arg schnell abgetrieben durch den Wind. Auf was gilt es zu achten, bezüglich Driftsack und Kleinboot bzw. Kanu? Etwa welche Größe macht Sinn? Wir bewegen uns auf größeren schwedischen Seen.

Vielen Dank!
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Die großen blauen/gelben Einkaufstaschen eines bekannten schwedischen Möbelhauses haben auf dem großen Plöner See das Ruderboot gut verzögert, kosten auch nicht viel Geld und wirken. Bei den großen Gartenabfallsäcken mit ca. 250 Liter sehe ich das Problem des wieder an Board nehmens.
 

Bankside Dreamer

Well-Known Member
Die großen blauen/gelben Einkaufstaschen eines bekannten schwedischen Möbelhauses haben auf dem großen Plöner See das Ruderboot gut verzögert, kosten auch nicht viel Geld und wirken. Bei den großen Gartenabfallsäcken mit ca. 250 Liter sehe ich das Problem des wieder an Board nehmens.

Die Idee mit der Einkaufstasche ist natürlich super. Also gibt es bezüglich der Größe im Grunde nichts zu beachten? Es gibt zumindest bei fertigen Driftsäcken ja verschiedene Größen. Nicht dass man etwa ein sehr großes Model nicht mehr vom ja doch eher instabilen Kanu aus dem Wasser bekommt oder aber ein zu kleines Modell nicht den gewünschten Bremseffekt hat.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Einen Rutenhalter zum Anschrauben an die Bordwand habe ich mir bereits besorgt
Nimm dir zwei Sperrholz Leisten/Brettchen in ausreichende Größe mit, um den Druck der Schraubzwinge auf die Fläche zu bringen, der Bootsverleiher wird es dir danken, wenn du nicht die Bordwand ruinierst!
Wenn du einen Kandier fährst ist auch ein normales Doppelpaddel anstatt dem üblichen Kanadierpaddel von Vorteil, so lässt sich das Boot besser in der Spur halten, besonders beim Schleppen und du nimmst nicht immer wieder durch den Ausgleichsschlag die Geschwindigkeit raus.
Als Treibanker kannst du auch die berühmte blaue Ikeatasche benutzen, beim Einholen kann dabei eine mittig am Boden der Tasche befestigte dünne Schnur hilfreich sein.
Eine solche Tasche ist leicht zu verstauen und hilft dir ansonsten noch beim Materialtransport.
Zur Not tut es sogar ein Eimer, nur ist dieser besonders bei Wind dann schwer wieder einzuholen.

Jürgen
 
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