Wie es der Titel schon verrät bin ich auf der Suche nach einer neuen Kunstköder-Rute.
Ich habe bereits versucht mittels der Forensuche fündig und schlauer zu werden, dies ist mit leider nicht gelungen. Im Gegenteil, ich bin irritierter bzw. habe ich den Überblick verloren.
Ich nenne im folgenden meine Vorstellungen bzw. Anforderungen.
Preis: bis 200€, bei gefallen bzw. stimmenden P/L-Verhältnis ggf. auch mehr
Rutenlänger: ~2,70m
Köder: Hardbaits bis 45/50g (Spinner, Wobbler, etc.)
Gewässer: Seen, seltenst die Elbe
Für die gesuchte Rute ist eine Stradic FM in 4000er Größe und niedrigster Übersetzung bereits vorhanden.
Sollte ich jetzt auf die schnelle wichtige Specs vergessen haben, reiche ich diese natürlich auf Frage nach.
Ich danke euch hiermit schon mal für eure Anregungen und Vorschläge.
Ich versuche das mal auf die Schnelle etwas zu gliedern, einen Leitfaden für Spinrutenauswahl,
ich hoffe ich muss sowas nicht immer wieder schreiben oder überall verteilt erklären ...
Ist eigentlich immer so mit den verschiedenen und besonderen persönlichen Aspekten, die viel zu leicht untergehen, und in der wegen ungenügenden Ruten folgenden Dauerkaufschleife viel Geld verschlingen.
Ein Checkliste fürs Forum wäre ja auch mal gut.
Wichtig: Die Rutenblanks und damit die Ruten werden nicht für DE gebaut, sondern vornehmlich USA und dann mehr noch Pazifik. Da wird in oz=28g verteilt, kleinste sinnige Stufe sind 1/4oz=0.25oz=7g.
Das ist auch schon die Serienstreuung bzw. Genauigkeit von Blanks, bei mehr vorhandenen Exemplaren auch aus der gleichen Verkaufscharge sind alle Blanks und Ruten daher leider ein bischen anders.
Das macht es nicht einfacher, erst recht nicht die Web-Fernberatung und Diskussion.
Bei 7g Unterschied kann man dann auch was gut spüren!
Bei Shimano war es die letzten Jahre recht sauber mit den Buchstaben, weit brauchbarer als die WG-Zahlenaufdrucke.
ML=0.75oz=21g M=1oz=28g 1.25oz=35g MH=1.5oz=42g 1.75oz=49g H=2oz=56g 2.5oz=70g XH=3oz=84g.
Man sieht das Schema mit den 7g Schritten, was letztlich alle nutzen.
Oder sich was zurecht schwindeln auf der Rute...
Daiwa und Gamakatsu dackeln dem tapfer hinterher, leider gibt es einige Abweichungen - immer noch.
Wird aber dank Globalisierung der Herstellerfabriken besser mit Einheitlichkeit.
Die Anbieter-Label schreiben je nach Vermarktungsgedanken manchmal nur die Hälfte drauf, um Käufer zu fangen und zu neppen ob der "straffen" Rute.
Oder verkaufen den eigentlich gleichen Blank mit unterschiedlichen Bedruckungen, allenfalls ein bischen Vorsortierung aus Charge ist erkennbar.
Tw. können das 3 benachbarte Modelle sein ...
Die letzten beiden 70g 84g kommen für deine Ködergewichte in Frage, die XH ist deutlich besser belegt, 70g kann je nach Werfertyp (s.u.) schon überlastet sein.
Und XH ist sicherer zu kaufen, aber pauschal ist da nichts sicher, weil eben Abweichungen +/-50% häufig sind, tw. auch +/-200% !
Kein Scherz, leider!
In der schweren 3oz=84g Klasse der vornehmlich als richtige starke Hechtruten gebaut und verkauften Rutenklassen ist es nicht so wild mit den Feinheiten und den Extremen, weder der Blank noch die Ringe noch was an superleicht muss sein.
Günstig geht als prinzipiell auch.
Ansonsten ist die Superdupercarbon-Blank-Rute sogar mal unangelbar, anstrengend oder ein Drillversager, das gab/gibt es bei den "dicken" sogar häufig!
Was für ein Werfertyp, schneller oder langsamer Werfer, also kurz ausholen und mehr schießen, oder lang ausholen und aufladen, entsprechend braucht man Unterstützung vom Rutentaper und der Aktion. Einen Standard kann man da nicht setzen.
Gibt es Genauigkeitsanforderungen an Zielpunkte im Wasser, oder nur einfach irgendwie rausballern?
Zum wichtigen Rutengriff, gibt es eine Rutenvorlage, also was schon mal richtig gut für dich funktioniert hat?
Das wäre das Beste überhaupt, denn dann erübrigen sich mit gesetztem Ziel viele Fragen und Sucherei.
Foto vom Griffaufbau machen, herzeigen!
Das ist am wichtigsten in der mittelschweren Klasse, 50g über Stunden ist schon Leistung.
Ein Korki-Junkie oder Duplon-Matschgummi-verträglich oder Liebhaber, was muss das Griffmaterial sein?
Ufer oder Boot, wie weite Distanzen werfen, schlenzen oder powern.
Ufer wahrscheinlich (?)
Die persönliche Grifflängenanforderung und Passnotwendigkeit steigt mit steigender Wurfgewichtsklasse, aber auch optimalerweise zur Fischklasse.
Ich plädiere heute wegen den vielen untaugliche Griffen (oft supersparsame Splitgrip) und der schlechten Chance für eine Rute mit gefälligem Blank und möglichst gefälligem Griff zu kaufen, also Blank vor Griff wichtig.
Dafür eine Fertigrute einigermaßen so ab Werk nutzbar nehmen,
und nach Bewährung und positiven Erfahrungen ca. 2 Jahre diese nochmal aufzurüsten, also nochmal einiges an unschön zu verbessern und neu machen.
(die gesuchte ist eine Rute aufwendig länger und relativ schwer)
Besonders Griff bzw. das Handteil lohnt sich, das dünne Spitzenteil neu beringen ist zeitlich aufwendiger und unbeliebt wegen den Abbaugefahren, und muss oft nicht sein, erst recht nicht bei einfach irgendwie rausballern. Ein bischen kann man beim Begrabbeln sehen, ob die Spitze beim Schwingen kreist oder seitlich geht, das ist doof. Anderes Exemplar nehmen!
Den kompletten Griff nach eigenem Gusto neu machen ist jedoch recht einfach und schnell, alles runterschnitzen (sogar selber mit wenig Werkzeug machbar) und bei nicht vorhandenen eigenen Rutenaufbaufähigkeiten von jemand neu aufbauen lassen, idealerweise nach der Griffvorlage eben!
Das Griffmaterial ist auch bei gutem Kork gar nicht so teuer, immer günstiger als das Top-End-Modell zu kaufen - und besser wird die persönliche Rute sowieso.