AW: Spitze und Spitzenring abgebrochen :/
Genau - manchmal sind das echte "Glücksfälle"! :m
Man verschiebt mit dem kürzen ganz vorne das gut funktionierende WG der Rute, es wandert höher, sowohl das untere als auch das obere WG, nicht extrem viel, aber ein gutes Stückchen.
Bei einigen Rutenbauern in Deutschland ist es sogar ein Standardverfahren, man kann gekürzt wählen und je nach Anforderung passt die Rute dann viel besser, besonders ersichtlich beim Gufieren, wo eine sehr nachgiebige und zappelige Spitze stören kann (oder auch nicht, das nennt man dann z.B. Dropshot).
Ein Grund ist die Normlänge, die in anglischen 1 Foot Schritten sowie den Zwischenschritten 6 Inch = 1/2 Foot läuft.
Wenn der Hersteller einen 9ft=9' oder 9'6" Blank liefern muss, dann liefert er einen, und die Abweichung muss gegen unmerklich sein.
Praktisch ist es beim Backen von Blanks aber so, dass Schrumpfung nach dem Abkühlen oder sogar Schiefwerden von dünnen Spitzen passieren, und die Sache entwerten können, oder man passt an.
Zu sehr eingekürzte Blanks können woanders verwertet werden, z.B. für eine Günstigserie. Das ist an sich sehr spannend ...
Die Katalogplaner der großen Vertreiber haben eine Sicht: Da muss einfach annährend das drin sein (Zahlen), was drauf steht. Sonst gibt es zuviele Rückläufer.
Für den Angler sind die Angaben und Aufdrucke nur ein Anhalt, wichtig ist was wirklich damit geht und "funzt", Abweichungen können bis in teils krasse Ausmaße vorkommen (Faktor 2 = 200% kommt vor).
In Eigenregie geht da immer was, man kann durch Abschneiden zumindest in einem handwerklich einfachen Schritt einen Blank auf seinen best funktionierenden Teil bringen. Reparaturaufbau ist aber anschließend notwendig.
Wenn das schon "getan" :q wurde, probiert man sein Glück! :m