Unzählige tote Aale im Oberlauf des Rheins

Wenn nicht tot, dann schwer verletzt oder verstümmelt: Unterhalb des Rheinkraftwerks bei Schaffhausen präsentiert sich dieser Tage erneut ein Bild des Grauens.

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Tote Aale (Bild: Schweizerischer Fischerei-Verband, J. Steiner, T. Polli

Aale schwimmen auf ihrer Wanderung mangels Fischabstieg in die Turbinen und verenden. Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV fordert Massnahmen! Der Aal ist ein äusserst faszinierendes Tier - „Weltmeister des Wanderns“. Jeden Winter schwimmen die Aale aus den Süssgewässern für die Fortpflanzung zurück in die Meere und zur Sargassosee. Die Aale legen dabei über 6000 Kilometer zurück und passieren zwangsläu- fig Grosskraftwerke - beziehungsweise sterben darin. Traurig für einen Fisch, der in der Schweiz als „stark vom Aussterben bedrohte Art“ eingestuft ist.

Die Lage von Schaffhausen​

Leider wiederholt sich das Schaffhauser Trauerspiel Winter für Winter. Warum gerade in Schaffhausen? Nach dem Bodensee flussabwärts befindet sich hier das erste Grosskraftwerk. Für über 90 Prozent der absteigenden Aale bedeutet das Werk laut Fachleuten Endstation.

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Die Turbinen töteten diese Aale (Bild: Schweizerischer Fischerei-Verband, J. Steiner, T. Polli)

Seit 12 Jahren gesetzliche Pflicht​

Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV fordert seit langem wirksame Massnahmen zum Schutz des Aals. Dafür gibt es einen gesetzlichen Auftrag. Seit 2011 sind die Kraftwerke ge- mäss Gewässerschutzgesetz zur ökologischen Sanierung verpflichtet. Konkret müssen sie die Fischgängigkeit (Fischauf und -abstieg) bei jedem Kraftwerk gewährleisten. “Es ist unver- ständlich, wieso sich trotz dieses Massakers nichts tut“, ärgert sich David Bittner, Geschäfts- führer des Schweizerischen Fischerei-Verbandes SFV. Keines der 21 Rheinkraftwerke hat bis dato einen Fischschutz oder Fischabstieg realisiert.

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Verstümmelter Aal (Bild: Schweizerischer Fischerei-Verband, J. Steiner, T. Polli)

Sechs-Punkte-Programm liegt auf dem Tisch​

„So kann es nicht weitergehen“, sagt Bittner und hofft, dass das aktuelle Aalgemetzel Bevölke- rung und Behörden aufrüttelt. Der Schweizerische Fischerei-Verband übt nicht nur Kritik, son- dern er hat konstruktive Sofortmassnahmen erarbeitet: 1. Besatzstopp im Bodensee. 2. Elektrifizieren des Geschwemmselrechens am Kraftwerk Schaffhausen. 3. Abklärung und Einbau fischfreundlicher Turbinen. 4. Temporäre Fangmassnahmen der Aale oberhalb des KW und Transport bis unterhalb letztes Rheinkraftwerk. 5. Einbezug der Fischereiverbände in die Sanierung der Fischgängigkeit am Hochrhein. 6. Mitwirkung des SFV in der Arbeitsgruppe der Behörden für einen besseren Aalschutz.





Quelle: https://sfv-fsp.ch/home/aktuell/?load=1224
 
wir haben mal ein kleines Wasserwerk betrieben ( Seewasser für Obstplantagen )
unsere Pumpen mußten wir auch vor Fischen schützen hat vielleicht ein zwei
hundert Mark gekostet - würde u.U . bei so einem Kraftwerk das 10 fache kosten -
aber - so ein Projekt hat ja da noch ganz andere Prioritäten - Planung -
wissenschaftliche Gutachten - anwaltliche Beratung ,, kann ich diese Kosten
der Gemeinschaft anlasten " zum Schluß ist es wie mit dem berliner Flughafen ,
die Kosten gehen in die Millionen - wenn nicht noch mehr - und wenn alles in
Papier und Tüten ist - wird es nicht mehr benötigt -weil es keine Fische mehr gibt -
:poop
 
Aale besetzen, sind wir nicht ganz unschuldig an solchen Bildern.
Da kann ich dir nicht ganz zustimmen , ich habe gelesen das der ,, Steigaal "
auch den Rheinfall überwindet , also er würde auch so oberhalb ohne Besatzmaßnahmen
vorkommen - in geringerem Maße . Beim Besatz in Baggerseen - na ja ist doch nur
für Angler und nur dort wo sie nicht abwandern können erreichen sie ungewöhnliche Größen .
Wobei ich bemerken möchte ich schätze Aale überhaupt nicht , nicht zum essen
und nicht an der Angel - aber als Beifang finde ich immer dankbare Abnehmer .
 
Als Beifang könntest du den Aal auch releasen statt nach einem Abnehmer für die bedrohte Art zu suchen. So wie ich mal gelesen habe, wird oberhalb der Kraftwerke massiv Aal besetzt. Auch mit dem Bewusstsein, dass die alle geschreddert werden, wenn diese nicht anderweitig der Nahrungskette zufließen.
 
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