VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

K

kxxxkfxx

Guest
Ich bin auf den DAV-Seiten eben über folgendes Papier zum Aal-Management gestolpert:
http://www.anglerverband.com/images...ndpunkte/2008standpunkteaalmanagementplan.pdf

Zitat:
"Fangbeschränkungen würden dem Engagement der Angler kontraproduktiv entgegenstehen und somit gezielte, für den Wiederaufbau der Aalbestände essentielle Maßnahmen gefährden, die Erfolgschancen der Aalmanagementpläne also zunichte machen. Der VDSF und der DAV lehnen deshalb ausdrücklich temporäre Fangbeschränkungen in der Angelfischerei ab, erklären sich aber mit den praxisrelevanten, auf die Angelfischerei übertragbaren Maßnahmen und Empfehlungen der Berufsfischerei solidarisch."

Und solche Verbände behaupten, für den Naturschutz einzutreten?
"Wir engagieren uns nur für das, was wir beangeln dürfen" #q

Meiner Meinung nach gehört für den Aal auf 7 Jahre ein ganzjähriger Schutz her. Und wenn die Berufsfischer schon nicht dazu in der Lage sind, das zu kapieren, sollten die Angler mal ein Vorbild abgeben, aber das wäre anscheinend zuviel verlangt. Die Verbände repräsentieren die Mitglieder.

Ich esse auch gern Aal, aber Naturschutz sieht anders aus. Solche Statements sind doch Steilvorlagen gegen die Angler, und das zu Recht.

Mann, regt mich so was auf.
 

Ralle 24

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AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Du kannst Dir sicher vorstellen, dass ich gerne mit auf die Verbände einprügeln würde.
Aber abgesehen davon, dass dieses Schreiben aus 2008 stammt, ist die Schlußfolgerung richtig. Nur die Art und Weise wie es rübergebracht wird etwas unglücklich.

Wenn Angler und Fischer keine Aale mehr fangen dürfen, geht der Besatz drastisch zurück. Glasaale, die nicht als Besatzfisch verwendet werden, landen in der Konserve.

Also, da kenn ich auf Anhieb andere Naturschutzthemen, bei denen sich die Verbände bis auf die Knochen blamieren.
 

Dunraven

Active Member
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Sehe ich auch so.
Ich kenne Vorschläge von Jahreshauptversammlungen wo Leute meinten man solle doch für den Aalbesatz die halben Einnahmen ausgeben. Ist natürlich Blödsinn sowas, aber die Frage ist schon welche Jahreshauptversammlung bei einem Fangverbot einer Erhöhung der Ausgaben für Aalbesatz zustimmen würde. Da würden dann sicher viele Mitglieder dicht machen und sagen ne wollen wir nicht. Solange sie auf Aal, Karpfen, Zander und Hecht fischen können, da macht es nichts wenn ein Teil des Besatzes in Stichling, Bitterling, ect., halt geschützte Kleinfischarten geht. Aber bei einem großen Anteil, und das für Fische die sie nicht befischen dürfen, da kann der Vorstand dann bei vielen Vereinen soviel argumentieren wie er will. Nicht bei allen, aber Sachen wie z.B. Regenbogenforellenbesatz sind doch nichts anderes als Mitglieder zurfrieden stellen, und haben nichts mit einem natürlichen Besatz zu tun, und wieviele Vereine machen sowas. Das selber beim Besatz mit fangfähigen Fischen ohne einem Zwischenfall am Gewässer der den natürlichen Bestand auf einen Schlag komplett zerlegt hat.

Jetzt fördert die EU z.B. den Besatz und die Vereine besetzen gut damit sie mehr gefördert bekommen und alles passt. Mitglieder begeistert, Besatz verstärkt und Fördergelder auch noch bekommen. Bei einem Fangverbot wäre gekommen warum sollen wir mehr Geld ausgeben für eine Förderung die wir eh nicht nutzen können. Wie gesagt nicht überall, aber so selten wird es auch nicht sein.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Offtopic an:
Schon 2008 war es also für DAV und VDSF problemlos möglich, mit einer Stimme zu sprechen gegenüber der Politik in Berlin und Brüssel.

Wenn man sich inhaltlich einig war.

Diese von krickfan hier ausgegrabene Uraltgeschichte zeigt also wieder einmal exmplarisch, auf welch schwachen Füßen dieses von den Befürwortern der Übernahme des DAV in den VDSF immer wieder angeführte Argument steht.

Ist man sich inhaltlich einig, braucht man keinen einheitlichen Verband..

Ist man sich inhaltlich nicht einig, ist ein gemeinsamer Verband sogar gefährlich..

Offtopic aus...
 
K

kxxxkfxx

Guest
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Wenn Angler und Fischer keine Aale mehr fangen dürfen, geht der Besatz drastisch zurück. Glasaale, die nicht als Besatzfisch verwendet werden, landen in der Konserve.

Womit wir wieder beim Thema Naturschutz wären. Ein verantwortungsvoll handelnder Verband würde ein Fangverbot für Glasaale, gekoppelt mit einem ganzjährigen Schutz, fordern.

Nach der Verabschiedung eines totalen Fangverbots für Aale (zur Verwertung, nicht zum Besatz) würden die Glasaal-Preise weiter zurückgehen, nachdem bereits jetzt ein Exportverbot außerhalb der EU gilt (nehme mal an, das wurde/wird auf 2012 verlängert).
http://www.fv-loeningen.de/news/2011/schutzdeseuropaeischenaals/index.html

Es sollte dann mit Förder- und Spendengeldern ohne weiteres möglich sein, weiterhin großflächigen Aalbesatz durchzuführen.

Ich bleibe dabei: Die Positionen von VDSF und DAV bzgl. Aalmanagement sind völlig daneben.

Die Angelvereine hier zeigen übrigens da erheblich mehr Verantwortungsbewusstsein, wenn auch bei anderen Fischarten. Rotauge und Rotfeder wurden von den Vereinen in vielen fränkischen Gewässern unter ganzjährigen Schutz gestellt, nachdem Kormoran und Waller die Bestände erheblich geschädigt haben. Das ist verantwortungsbewusster Naturschutz.
 

Ralle 24

User
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Womit wir wieder beim Thema Naturschutz wären. Ein verantwortungsvoll handelnder Verband würde ein Fangverbot für Glasaale, gekoppelt mit einem ganzjährigen Schutz, fordern.

Fordern können die viel. Dabei geht es aber um Kohle und Existenzen in den Fanggebieten. Da wird die Forderung eines Anglerverbandes so wirksam sein, wie ein Furz im Weltall.

.....................

Die Angelvereine hier zeigen übrigens da erheblich mehr Verantwortungsbewusstsein, wenn auch bei anderen Fischarten. Rotauge und Rotfeder wurden von den Vereinen in vielen fränkischen Gewässern unter ganzjährigen Schutz gestellt, nachdem Kormoran und Waller die Bestände erheblich geschädigt haben. Das ist verantwortungsbewusster Naturschutz.

Nein, das ist lächerlich.

Grund für den "Schutz" dürfte da vielmehr die Entnahmepflicht für nicht geschonte Arten sein.
Weil aber eben kaum einer Rotaugen und Rotfedern für die Küche mag, man sie aber -nicht geschont- auch nicht zurücksetzen darf, stellt an sie halt mit einem Vorwand unter Schutz. Dann kann man "zufällige" Fänge legal zurücksetzen.

Das bringt mich gleich zu der Frage, ob in den betreffenden Vereinen der Aal denn unter Vollschutz steht?
 
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kxxxkfxx

Guest
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Grund für den "Schutz" dürfte da vielmehr die Entnahmepflicht für nicht geschonte Arten sein.
Weil aber eben kaum einer Rotaugen und Rotfedern für die Küche mag, man sie aber -nicht geschont- auch nicht zurücksetzen darf, stellt an sie halt mit einem Vorwand unter Schutz. Dann kann man "zufällige" Fänge legal zurücksetzen.

Wir haben doch vorige Woche erst über meinen Bericht diskutiert, dass hier in Vereinen Leute WEGEN massenhafter Entnahme von den Vereinen ausgeschlossen wurden.

Ich kann hier jederzeit Beifang zurücksetzen, ohne auch nur die geringsten Repressalien zu riskieren.

Das Problem bei Rotauge/Rotfeder ist ja hier gerade die Beliebtheit in der Küche. Es gibt geschmacklich kaum was besseres. Natürlich bei entsprechender Größe, aber das sind halt auch die besten Laichfische.

Aber zurück zu Deiner Frage: Nein, der Aal ist nicht geschützt. Was mich ärgert. Auf Nachfrage ziehen die Befürworter der Fangfreigabe dann auch gern mal zur Argumentation solche Verbandspapiere aus der Tasche, was mich dann noch mehr ärgert.

Die in Bayern mittlerweile geltende Aalschonzeit (01.11.-28.02.) und deren Eingrenzung auf das sog. Aaleinzugsgebiet sind schlichtweg Lachnummern. Ich fange meine Aale jedenfalls zu anderen Jahreszeiten.
 

ivo

Member
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Ich kann hier jederzeit Beifang zurücksetzen, ohne auch nur die geringsten Repressalien zu riskieren.

Herr Staatsanwalt ich weiß was... .:q:q:q:q:q:q:q
 
K

kxxxkfxx

Guest
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Herr Staatsanwalt ich weiß was... .:q:q:q:q:q:q:q

Du kennst das Tierschutzgesetz?

Hier findet in Vereinen übrigens gerade eine hitzige Debatte darüber statt, ob die Fischentnahme zu Hegezwecken (Vermeidung von Verbuttung) durch das Tierschutzgesetz gedeckt ist, wenn es für die aus Hegegründen entnommenen Fische keine Verwertungsmöglichkeit gibt.

Die reale Angst besteht darin, wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz Ärger zu bekommen, nicht wegen der Entnahmepflicht.
 

ivo

Member
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Ich kenne das bayrische Gesetz zur Fischerei. Und das gilt meines Wissens noch.:q

Aber der Herr dreht es sich ja immer so wie ers braucht.
 
K

kxxxkfxx

Guest
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Ich kenne das bayrische Gesetz zur Fischerei. Und das gilt meines Wissens noch.:q

Aber der Herr dreht es sich ja immer so wie ers braucht.

Bayerische Fischereiprüfung 2012

Frage 5.181 Hat das Tierschutzgesetz Bedeutung für den Angelfischer?
Antwort: ja, denn es verbietet, einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen
 

Buds Ben Cêre

ehemals Singvogel
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Ich kann hier jederzeit Beifang zurücksetzen, ohne auch nur die geringsten Repressalien zu riskieren.


Von Franke zu Franke, aber das stimmt nicht. Sonst könntest du auch in aller Öffentlichkeit behaupten, dass du nur auf Hecht gehst und den Zander als Beifang deklarieren. In der Folge und wenn du an den falschen gerätst, ist deine Karte weg, so schnell schaust du gar nicht.
 

ivo

Member
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Und lieber krickfan, was hat das mir der Anordnung zur Entnahme aller Fische die im Maß liegen und keiner Schonzeit unterliegen zu tun?

Nichts!

Aber mach nur weiter. :q
 
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kxxxkfxx

Guest
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Von Franke zu Franke, aber das stimmt nicht. Sonst könntest du auch in aller Öffentlichkeit behaupten, dass du nur auf Hecht gehst und den Zander als Beifang deklarieren. In der Folge und wenn du an den falschen gerätst, ist deine Karte weg, so schnell schaust du gar nicht.

Sicher kann ich das. Wenn ich keinen Zander esse, sprich keine Verwertungsmöflichkeit habe, ist das durch das Tierschutzgesetz gedeckt.

Das Argument greift natürlich nur dann, wenn es glaubhaft ist, dass der Fisch nur Beifang ist. Ich kann nicht am Forellenbach Forellen zurücksetzen :)

Ich nehme z.B. prinzipiell keine Barben mit, die ich beim Brassenangeln fange. Kann ich nicht verwerten.

Wenn ein Verein/Verband aufgrund solcher Umstände die Karte einziehen würde, ginge die Sache sofort zum Anwalt.
 

ivo

Member
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Ich sag nur § 11 der AVBayFiG. Aber sicher gilt das nur in Ausnahmefällen. Für den lieben krickfan evtl gar nicht.:q

Naja, mehr kann man dazu nicht mehr sagen.
 

flor61

Member
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Kann doch gar nicht soooooooooo schlimm sein mit den Aalbeständen. |gr:

Solange im TV mit solchen Beiträgen für Delikatessen "geworben"
wird.

Schaut mal ab 09:40 #q

http://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/clip/9401-mission-wissen-weltweit-delikatessen-1.1665207/

Ja, und damit die Gourmets weiterhin ihre Spezialitäten genießen können, fordern wir deutschen Angler ein Aal-Fangverbot.
Ich lach mich ja tod. Hatte gestern erst wieder zwei Aale auf dem Abendbrottisch. War echt lecker.

Petri
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: VDSF- und DAV-Statement zum Aal-Management

Ja, und damit die Gourmets weiterhin ihre Spezialitäten genießen können, fordern wir deutschen Angler ein Aal-Fangverbot.
Nicht die deutschen Angler fordern das - die deutschen Gewässerbewirtschaftungsverbände fordern das FÜR die Angler!!

Ein kleiner, aber in meinen Augen bemerkenswerter Unterschied....
 
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