Video: Irrweg Staudamm

Der SWR zeigt in seiner Doku, welche negativen Auswirkungen Staudämme haben.

Irrweg Staudamm.JPG
Wasserkraftwerke und Staudämme verursachen oft hohe Schäden am Ökosystem (Bild: Screenshot @Youtube-Kanal SWR)

In den Flüssen Europas gibt es über eine Million Dämme. Die Folgen für die Flusslandschaften und für die Fische sind immens. Wasserkraftwerke verletzen durch die Turbinen viele Fische oft schwer. Ein Fünftel davon stirbt. Zwar gelten Wasserkarftwerke als grüne Energie, doch ihr ökologischer Preis ist hoch. Besonders die kleine Kraftwerke verursachen unverhältnismäßig viel Schaden an der Natur. Der Rückbau von Staudämmen und Renaturierungen sind aber eher selten. Die SWR-Doku zeigt jedoch, dass am Tiroler Lech solch ein Rückbau gelungen ist. Die alte Flusslandschaft ist wiederhergestellt, mit Erfolg. Jodoch ist man vielerorts noch nicht so weit. Im Kamptal in Niederösterreich fordern Umweltschützer den Abriss eines 110 Jahre alten Staudamms, doch der Stromerzeuger will das Kraftwerk modernisieren und die Staumauer sogar noch erhöhen...

Hier seht Ihr die Doku:


Was denkt Ihr? Sollten mehr Staudämme zurückgebaut werden? Oder verlieren wir vielleicht sogar gute Angelgewässer dadurch? Schreibt uns Eure Meinung!


Quelle: Youtube-Kanal SWR
 
E-Mobilität, Wärmepumpen, IT-Infrastruktur, Handys, Roboter .... Sehr konservative Studien kommen zum Schluss, dass sich der weltweite Strombedarf bis 2050 verdreifachen wird. Gleichzeitig wurde der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas beschlossen. Und hier wird über den Rückbau von Staudämmen aus ökologischen Gründen diskutiert? Da lachen ja die Hühner.

Ganz hart gesagt: Die Fische im Fluss interessieren am Ende die wenigsten Leute. Es geht um die Funktionsfähigkeit der wirtschaftlichen Grundlagen unserer Gesellschaft, sprich der Industrie und Mobilität.

Entweder man schafft in den kommenden 25 Jahren tatsächlich den Durchbruch in der Fusionstechnik, oder es werden neue Staudämme und neue Kernkraftwerke gebaut. Die Welt brauch Strom und die Leute streben nach Wohlstand.
 
Es hat eben alles seine Schattenseiten - Wasserkraft ist eine wenige Möglichkeit
sauberen Strom zu erzeugen , wichtig ist es auch Wasser wenn es im Überfluß
vorhanden ist zurückzuhalten . Ja es sind auch interessante Fischgewässer -
es ist kein technisches Wunderwerk Fische von den Turbinen fern zuhalten -
man muß es nur wollen . Aber so lange nur der Gewinn zählt sehe ich schwarz .
 
Der Bericht war sehr interessant, danke für den Hinweis. Laut diesem Bericht erzeugt der Großteil (90%) der Staudämme als Kleinkraftwerke nur 10 Prozent der gesamten Stromerzeugung aus Wasserkraft. Zumindest bei diesen kleinen Anlagen stehen Ertrag und Umweltschäden in keinem Verhältnis.
Das ist völlig richtig, die Politik handelt aber komplett gegensätzlich. In einem der Flussabschnitte meines Vereins hat der Verpächter eine dritte Turbine für sein Kleinkraftwerk genehmigt bekommen. Zum Einbau wird der Wasserstand über ca. 8 Monate um 1,5m abgesenkt. Statement der Landespolitik (Bayern): Die Gewährleistung einer stabilen Stromversorgung hat höchste Priorität. Man solle sich doch an diejenigen wenden, die die Kernkraftwerke abgeschaltet haben.
 
Bei uns wurde in dem Fluss den ich befische in den Sechziger Jahren auch ein Stauwehr mit Wasserkraftturbine gebaut als Kopfspeicher , und mittleren weilen sind auch einige kleinere Wasserkraftwerke dazu gekommen . Wenn man so ein Gewässer über Jahrzehnte befischt, kann man leicht feststellen das sich das Gewässer verändert. Dies äußerst sich in der Abnahme der Fischartenvielfalt und Zunahme der Verschlammung des Gewässer. Ob das so eine saubere Stromgewinnung ist wie sie uns vor gegaukelt wird bezweifele ich. Aber bei vielen hört der Natur- und Gewässerschutz an der Gewässeroberfläche auf.
 
Guten Morgen,

Ich kenne sämtliche Staudämme am Kamp in Niederösterreich, auch den gezeigten im Video.
Für mich als Angler, sind sie eher ein Segen, als ein Fluch.
Ottenstein, Dobra, Krumau und Thurnberg sind die größten Talsperren in Nö.
Bis zu 60m tief und voller Fisch. Egal ob große Karpfen, Barsche, Zander oder Hecht.

Und in Österreich ein 110 Jahre alten Staudamm abzureißen, wird eher nicht geschehen, denn der steht sicher unter Denkmalschutz. Da hat das andere Lager wieder was dagegen.

Was ich lustig finde, ist die Tatsache, das es ohne den gezeigten Stau, auch keine Bootsvermietung gäben würde.
Der Kamp ist nämlich nur knöcheltief in Natura.
Auch hier sollte man abwägen, ob nicht auch etliche Arbeitsplätze davon abhängen.
Zudem ist der Strom, auf jeden Fall grüner, als aus einem Atomkraftwerk.

LG Jürgen
 

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Es muss doch möglich sein die Kleinkraftwerke alle mit Fischtreppen, elektrifizierten und selbstreinigenden Rechen auszustatten.

Viele kleine Stauanlagen wie Teichanlagen und Mühlen haben das doch schon lange .
Trotzdem ,

Naturschutz- und auch Wassersportverbände sehen das alles kritisch

Verallgemeinernde
EU-Wasserrahmenrichtlinien
Verschärfung der Mindestwassererlasse in verschiedenen Bundesländern

Ganz toll

Wie viele Jahrhunderte gibt es Mühlen bei uns ??
Zunehmende Verschlammung, Verschmutzung belastetes Wasser hat doch ganz andere Gründe

Und wieder sind kleine heimische Lebensmittelbetriebe wie Fisch - und Mehlerzeuger bedroht.

Eine allgemein gültige, für alle Gewässer zutreffende und unter ökologischen Aspekten zielführende Mindestwasserregelung darf es nicht geben.

Ist mal wieder ein richtiges Reizthema hier.
 
Hier noch genau nach zu lesen:


Ich mache mir diesbezüglich keine Sorgen.
Das Gebiet wurde schon lange unter Naturschutz gestellt - Natura 2000.

Denke da kann sich nicht Mal der bekannte Stromversorger darüber hinweg setzen.
Sollte wirklich neu gebaut werden, werden die Auflagen dermaßen hoch sein, das der Kosten - Nutzungseffekt sicherlich nicht gegeben ist.

Zudem wurden über 25 Mio investiert um alle Laufkraft Werke an der Donau mit Aufstiegs Hilfen auszustatten.
Ein wandern, der Fische funktioniert nun ohne Hindernisse bis Deutschland.

Auch Störe werden wieder in der Donau angesiedelt.
Aber das ist ein anderes Thema.
 
Es muss doch möglich sein die Kleinkraftwerke alle mit Fischtreppen, elektrifizierten und selbstreinigenden Rechen auszustatten.
So einen ähnlichen Gedanken hatte ich bzgl. den Vorgängen an einem unserer Pachtgewässer auch schon. Insbesondere, da die entsprechende Partei in Bundesverantwortung bzgl. der persönlichen Heizanlage mit Vorschriften, Verboten und Zwängen nur so um sich wirft, in Landesverantwortung (BW) aber zulässt, dass die Wasserrahmenrichtlinie von der kleinen Wasserkraft und den zuständigen Behörden ignoriert wird. Da fällt es schwer nicht den Bogen zur Allgemeinpolitik zu schlagen.
 
Da fällt es schwer nicht den Bogen zur Allgemeinpolitik zu schlagen.
Die ganze Thematik ist natürlich direkt mit der Allgemeinpolitik verwoben. Der Strombedarf steigt stetig an, gleichzeitig will man auf fossile Energieträger verzichten und in Deutschland keine Kernkraftwerke mehr. Was bleibt sind Sonne, Wind und halt Wasserkraft. Und da die Energieerzeuger (viel) Geld verdienen wollen, schalten die ihre Anlagen ab und investieren anderswo auf der Welt, wenn die Rahmenbedingungen nicht passen. Das gilt übrigens nicht nur in Deutschland. Großbritannien hat kürzlich den größten Windpark der Welt ausgeschrieben, für die ausgeschriebenen Rahmenbedingungen aber keinen einzigen Bieter gefunden ( https://www.spiegel.de/wirtschaft/u...-gebot-a-41b404f4-d297-41f3-aab2-3f34b72a169d). Die Bundesregierung hat sich mit ihrer Energiepolitik völlig verrannt und erkennt langsam, dass Strom nicht aus der Steckdose kommt und versucht jetzt, irgendwie den deutschen Strombedarf zu decken, ohne dass die Preise weiter steigen. Avanti Dilettanti.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ganze Thematik ist natürlich direkt mit der Allgemeinpolitik verwoben. Der Strombedarf steigt stetig an, gleichzeitig will man auf fossile Energieträger verzichten und in Deutschland keine Kernkraftwerke mehr. Was bleibt sind Sonne, Wind und halt Wasserkraft. Und da die Energieerzeuger (viel) Geld verdienen wollen, schalten die ihre Anlagen ab und investieren anderswo auf der Welt, wenn die Rahmenbedingungen nicht passen. Das gilt übrigens nicht nur in Deutschland. Großbritannien hat kürzlich den größten Windpark der Welt ausgeschrieben, für die ausgeschriebenen Rahmenbedingungen aber keinen einzigen Bieter gefunden ( https://www.spiegel.de/wirtschaft/u...-gebot-a-41b404f4-d297-41f3-aab2-3f34b72a169d). Die Bundesregierung hat sich mit ihrer Energiepolitik völlig verrannt und erkennt langsam, dass Strom nicht aus der Steckdose kommt und versucht jetzt, irgendwie den deutschen Strombedarf zu decken, ohne dass die Preise weiter steigen. Avanti Dilettanti.
Hallo,

vollkommen klar. Jedem der nicht ideologisch verblendet ist und über die rechnerischen Fähigkeiten eines zehnjährigen Kindes verfügt muss klar sein, dass die sogenannten "erneuerbaren Energien" niemals unseren Strombedarf decken können ab51.

Gruß

Lajos
 
Hallo,

vollkommen klar. Jedem der nicht ideologisch verblendet ist und über die rechnerischen Fähigkeiten eines zehnjährigen Kindes verfügt muss klar sein, dass die sogenannten "erneuerbaren Energien" niemals unseren Strombedarf decken können ab51.

Gruß

Lajos
Bei „niemals“ möchte ich Dir wiedersprechen, sag niemals nie ! Aber bei niemals jetzt hier und sofort und übers Knie gebrochen, da stimme ich Dir zu ! thumbsup Hätte nie geglaubt, dass ich mal den ollen Matze zitiere, aber „flexibel sein“ muss das Motto der Stunde werden thumbsup
 
Hallo,
Es muss doch möglich sein die Kleinkraftwerke alle mit Fischtreppen, elektrifizierten und selbstreinigenden Rechen auszustatten.
Was aber noch lange nicht heißt. dass das dann auch funktioniert und seine Zwecke erfüllt.

In Bayern hat u.a. Prof. J. Geist von der TU München in der Praxis erforscht, ob die Versprechen der Kraftwerksbetreiber eingehalten werden.

Gibt es fischverträgliche Wasserkraftwerke?
 
Bei „niemals“ möchte ich Dir wiedersprechen, sag niemals nie ! Aber bei niemals jetzt hier und sofort und übers Knie gebrochen, da stimme ich Dir zu ! thumbsup Hätte nie geglaubt, dass ich mal den ollen Matze zitiere, aber „flexibel sein“ muss das Motto der Stunde werden thumbsup
Hallo,

das mit "flexibel sein" ist soweit ok. Allerdings haben unseren hier verantwortlichen Politiker mit den teuersten Strompreisen der Welt unserer Industrie ein Standbein abgesäbelt, woran wir noch viel zu kauen haben werden. Ideologie war noch nie ein guter Ratgeber. Oder wie Fontane einst so treffend bemerkte: "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf" ab51.

Gruß

Lajos
 
Hallo,

Wie viel Restwasserstand bleibt da noch über, wenn um 1,50m abgesenkt wird?

Für den Pegel Neumühle wird z.B. ein Mittelwert von 175 cm angegeben.
Hallo,

der Pegel Neumühle ist an der Rednitz, unweit der Fernabrücke welche von Fürth Süd Richtung Oberasbach (Altenberg) führt.
Naturliebhaber meint die Regnitz bei Vach, etwa 10 Kilometer flussabwärts des Pegels Neumühle und nach dem Zusammenfluss mit der Pegnitz.
Ab dem Zusammenfluss von Rednitz und Pegnitz wird es dann die Regnitz, welche bei Bamberg in den Main mündet. Das schöne Wortspiel mit Rednitz, Pegnitz und Regnitz hatten wir in Heimatkunde in der dritten Klasse vor fast 70 Jahren. Die Schüler heute haben davon keine Ahnung mehr, zumindest in der vierten Klasse nicht. Mein Enkel weiß das nur von mir ab51.

Gruß

Lajos
 
Hallo,
der Pegel Neumühle ist an der Rednitz
Das ist korrekt. Ich habe den Pegel genommen, der am nähesten stromauf liegt und das war Neumühle mit 175 cm.

Stromab wäre es Hüttendorf, da ist der Mittelwert immerhin schon 2 m.

Wäre aber m.M. trotzdem schon ziemlich heftig, denn ich könnte mir vorstellen, das es auch flachere Stellen als an den Pegeln gibt.

Interessant wäre auch, wie man in dieser Zeit die Überleitung nach Ober- und Unterfranken sicherstellen will,
 
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