AW: Vorteile/Nachteile eines Fischereivereins als Mitglied in einem Verband
Hallo mmaier1,
Was ist mit der Fischerei-Fachberatung, Unterstützung bei Seuchen, Zuschüsse für die Jugend usw??
Die aufgeführten Punkte sind grundsätzlich kein Problem, wie von smithie schon erläutert sind die Fischereifachberatungen in den Bezirken ansässig, das hat mit dem Verband erstmal nichts zu tun.
Bei Seuchen ist der Fischgesundheitsdienst zuständig, dieser ist ebenfalls grundsätzlich unabhängig vom Landesfischereiverband.
Bei den Zuschüssen aus der Fischereiabgabe wird die "Vergabestelle" vom Landesfischereiverband betrieben.
Anträge stellen kann man dort natürlich auch, wenn der Verein nicht Mitglied im Verband ist. (Irgendwo auch logisch, die Fischereiabgabe wird von JEDEM bezahlt, der einen Fischereischein bei der Kommunalverwaltung erwirbt, unabhängig ob "organisierter Sportfischer" oder nicht
)
Welche Förderungen es gibt, und das sind wahrlich viele! kann man in der Richtline zur Zuwendung aus der Fischerabgabe bzw. den entsprechenden Anlagen nachlesen:
http://www.gesetze-bayern.de/jporta...=1&doc.id=VVBY-VVBY000017094&doc.part=X&st=vv
Versicherungen kann man als Verein natürlich auch selber abschließen - einfach zur Agentur/Gesellschaft des Vertrauens gehen und das "Problem" erklären.
Ich habe mich erst kürzlich da selber mal schlau gemacht. Einige Konzerne wussten nicht so recht was damit anzufangen, andere haben die Sachlage schnell erkannt und zügig entsprechende Angebote unterbreitet. Wenn du da also konkret einen Hinweis brauchst, teile ich dir meine Erfahrungen gerne per PN mit.
Wenn euer Verein einen Vorbereitungskurs zur Fischerprüfung abhält, benötigt einer der Ausbilder die Schulung für die "Online-Prüfung", diese muss bis Ende 2014 absolviert werden und wird von den Regionalverbänden des Landesfischereiverbandes durchgeführt. Die Verbände schulen auch Nicht-Verbands-Mitglieder.
Ein Vorteil des Verbandes ist sicherlich, dass man einen Ansprechpartner in vielen Fragen hat. Inwiefern dieser "Vorteil" sich gemessen an den Kosten lohnt bzw. gegenüber den Mitglieder zu verantworten ist, muss jeder für sich beantworten.
Meiner Meinnung nach ist das schwerste Pfund mit dem Bezirksverbände wuchern können das Fischereirecht, welches sie an verschiedenen Gewässern besitzen. In weiten Teilen Bayerns haben Verbandsgewässer aber nicht die Bedeutung wie man sie etwa aus Sachsen oder Brandenburg kennt. Da häufig nicht der Verband, sondern der Verein der Pächter oder mit zunehmender Häufigkeit auch Besitzer der Gewässer ist.
Wenn der Zugang zu Gewässern als Grund für eine Verbandsmitglieschaft also wegfällt, darf man sich durchaus mal genauer damit beschäftigen ob so eine Verbandsmitgliedschaft tatsächlich lohnenswert ist.
Dass Verband und Behörden in Bayern durchaus in Kontakt stehen kann man aber nicht ausblenden, es wird schon daran ersichtlich, dass der oberste bayerische Angelfischer M. Braun vor seiner Tätigkeit als Präsident des Landesfischeriverbandes Bayern langjähriger Referent für Fischereirecht im Landwirtschaftsministerium zu München war.