Wandert der Wels auch zu?

cafabu

Active Member
Moinsen Welsgemeinde,
Ich habe da mal eine Frage ob Welse auch zuwandern?
Zur Situation: Unser See, ca. 1,5 H, wurde (leider) vor ungefähr 15 bis 20 Jahren mit 5 Welsen besetzt. Vor längerer Zeit haben wir beschlossen die Biester so gut wie möglich raus zu angeln. Einzige Möglichkeit da ein Abfischen mit Netz oder Ablassen nicht möglich ist. Beim Aalangeln sind immer wieder kleine 1 bis 2 jährige Babywelse gefangen worden. Daher mussten wir davon ausgehen das sie sich auch munter vermehren. In den letzten 3 Jahren sind keine Größeren mehr an den Haken gegangen. Auch die Babywelse wurden selten. Nun steigt die Anzahl der Kleinen wieder. Natürlich können noch geschlechtsreife Tiere vorhanden sein, dass lässt sich nicht ausschließen. Da der Bestand in der HH Elbe inzwischen recht gut ist, fragen wir uns ob sie, genau wie unsere Aale über die Elbe zuwandern.
Der See wird durch Unterwasserquellen gespeist. Hat dementsprechend einen Durchfluss. Durch einen Graben, ca. 1 Meter breit, fließt er in einen anderen See, der nicht bewirtschaftet oder beangelt wird. Dann über weitere Gräben in die Gooseelbe und letztendlich in den Elbe Hauptstrom. Über diesen Weg kommen auch die Aale in unser Gewässer. Könnte das auch mit Welsen passieren?
Was meint Ihr?
Carsten
 

Afrob

Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

eher nicht. der welsbestand in der goseelbe ist meiner meinung nach auch verschwindend gering.
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Ich denke auch, alles selbst gezüchtet!
Obwohl es natürlich nicht auszuschließen ist, dass kleine Welse, dort wo der Aal seinen Weg findet, diese ebenso durch kommen?
Ach, nicht vergessen, immer schön nachfüttern!

Jürgen
 

Waller Michel

Well-Known Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Naja wenn Aal das da können packt ein kleiner Wels das garantiert auch denke ich mal, trotzdem kann ich mir nicht vorstellen das der Bestand bei euch an Jungwelsen alleine durch Zuwanderung zustande kommt? Da werden schon noch waller drin sein die sich vermehren. Es trifft zwar jetzt nicht genau deine Frage aber es ist oft so das man dem waller gerade in kleineren Vereinsgewässern eine Dezimierung der anderen Fischsorten zuschreibt, was aber heutzutage nicht selten auf Kosten von unseren großen schwarzen gefiederten Freunde geht.

LG Michael
 

oberfranke

Active Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Da der Wels temperaturabhängig nicht jedes Jahr laicht, können schon mal einzelne Jahrgänge ausfallen.
Wenn irgendwo ein Zu-bzw Ablauf ist können die schon wandern.
Da Welse mit 3 - 4 Jahren also so mit 1 bis 2 kg KG geschlechtsreif sind, werden die sich natürlich reproduzieren.
Wird überhaupt gezielt auf Wels geangelt, oder alles nur als Beifang.?
 
F

Franky

Guest
AW: Wandert der Wels auch zu?

Naja, soweich ich weiss, laichen die in unsern Gefilden nicht regelmäßig. Die Wassertemperaturen müssen schon einen gewissen Wert halten, damit das klappt. Das würde auf jeden Fall schwankendes Auftreten von "Kleinwelsen" erklären können.
Nichtsdestotrotz kann man ein "Zuwandern" über den Stich genausowenig ausschließen, wie ein Fremdeinbringen von Laich durch Wasservögel.

Upps - da war jemand schneller im Klicken und Tippen... ;)
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Nichtsdestotrotz kann man ein "Zuwandern" über den Stich genausowenig ausschließen, wie ein Fremdeinbringen von Laich durch Wasservögel./QUOTE]

Wegen der intensiven Brutpflege beim Wels, würde ich die Verbreitung durch Wasservögel nahezu ausschließen!
Die Ente welche sich dem Nest nähert, wird eher weggebissen, oder gefressen, bevor sich da Laich am Gefieder festsetzt!

Jürgen
 
F

Franky

Guest
AW: Wandert der Wels auch zu?

Nichtsdestotrotz kann man ein "Zuwandern" über den Stich genausowenig ausschließen, wie ein Fremdeinbringen von Laich durch Wasservögel./QUOTE]

Wegen der intensiven Brutpflege beim Wels, würde ich die Verbreitung durch Wasservögel nahezu ausschließen!
Die Ente welche sich dem Nest nähert, wird eher weggebissen, oder gefressen, bevor sich da Laich am Gefieder festsetzt!

Jürgen
Nicht unbedingt. Vertreiben heisst ja nicht gleichzeitig, dass sich auf der Flucht kein Laich ans Gefieder heftet. Und manche Reiherente ist so fix unter Wasser durch... Wenngleich die Wahrscheinlichkeit gering sein mag, ausschließen darf man es nicht!
 
AW: Wandert der Wels auch zu?

Naja, soweich ich weiss, laichen die in unsern Gefilden nicht regelmäßig. ...Das würde auf jeden Fall schwankendes Auftreten von "Kleinwelsen" erklären können.

Das spielt womöglich eine Rolle, genau wie der geringe "Urbesatz" und der kleine Bestand in der Vergangenheit. Es müssen sich ja auch mindestens ein geschlechtsreifer Rogner und Milchner an einem geeigneten Laichplatz zusammenfinden. Eventuell kam es auch in Nachbargewässern zur (un-)regelmäßigen Vermehrung.


@Afrob
eher nicht. der welsbestand in der goseelbe ist meiner meinung nach auch verschwindend gering.
... und zur Laichzeit? Davon mal abgesehen reicht ein Paar zur Reproduktion. Die Jungtiere verteilen sich dann schon mit der Zeit.




Illegaler Besatz ist auch nicht auszuschließen. Auch bei kleinen Gewässer (z.B. <2ha) nicht |rolleyes
 

cafabu

Active Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Wird überhaupt gezielt auf Wels geangelt, oder alles nur als Beifang.?
Jupp, mindestens eine Rute wird immer auf größere Welse ausgelegt.

Das würde auf jeden Fall schwankendes Auftreten von "Kleinwelsen" erklären können.
Genau die Beifänge von kleinen Welsen sind in den Jahren unterschiedlich.

aber es ist oft so das man dem Waller gerade in kleineren Vereinsgewässern eine Dezimierung der anderen Fischsorten zuschreibt, was aber heutzutage nicht selten auf Kosten von unseren großen schwarzen gefiederten Freunde geht.
Da haben wir, warum auch immer, Glück. Schon immer einen großen Weißfischbestand, der nie dezimiert wurde. Nur große Rotaugen sind verschwunden, ebenso ein Schleienbesatz. Alles andere von Aal bis Zander ist gut vorhanden. Kormorane haben wir zum Glück nicht.
By the way: Elektrofischen wurde mal probiert. Alles mögliche kam zu Tage, auch Überraschungen und richtig Große. Aber kein einziger Wels.
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Hallo,

ebenso ein Schleienbesatz

Ich hab mal gelesen, dass Welse in manchen Gewässern bevorzugt Schleien fressen, die Quelle finde ich leider nicht mehr. Bei der Untersuchung der Mageninhalte waren jedenfalls mehr als 50% der gefunden Fische Schleien, obwohl deren Anteil an der Fischmasse des Gewässers um ein Vielfaches geringer war.

Auch viele Wallerangler schwören auf Schleien als Köderfisch.

Aber ob der Wels allein für das verschwinden der Schleien verantwortlich ist ??? Meist ist es ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.

Für die Beurteilung des Wanderverhaltens von Welsen fehlt mir leider die Qualifikation.
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Hallo,



Ich hab mal gelesen, dass Welse in manchen Gewässern bevorzugt Schleien fressen, die Quelle finde ich leider nicht mehr. Bei der Untersuchung der Mageninhalte waren jedenfalls mehr als 50% der gefunden Fische Schleien, obwohl deren Anteil an der Fischmasse des Gewässers um ein Vielfaches geringer war.

Auch viele Wallerangler schwören auf Schleien als Köderfisch.

Aber ob der Wels allein für das verschwinden der Schleien verantwortlich ist ??? Meist ist es ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.

Für die Beurteilung des Wanderverhaltens von Welsen fehlt mir leider die Qualifikation.

Hallo,

ein alter Gewässerwart bei uns war auch der Meinung, dass in einem Gewässer die Schleien von den Wallern dezimiert werden, da die Fangzahlen der Schleien, trotz Besatz, seit dem Walleraufkommen stark rückläufig waren.#c

Petri Heil

Lajos
 

rippi

Pokemon-Trainer
AW: Wandert der Wels auch zu?

Wahrscheinlich besitzen die Waller das alte Wissen über die heilenden Wirkungen vom Schleim der Schleien, wie es in älterer Literatur beschrieben wird.
 

Franz_16

Mitglied
AW: Wandert der Wels auch zu?

Hallo cafabu,
meiner Erfahrung nach sind Welse nicht so extrem wanderfreudig wie etwa Aale.

Dass ihr beim Elektrofischen keine Welse hattet ist nicht ungewöhnlich. Ich kenne mehrere Seen wo mittels Elektrobefischung KEIN Welsnachweis erbracht werden konnte - Angler aber regelmäßig 4-5 Welse die Nacht fangen ;)

Das heißt also nicht viel.

Wenn Welse einmal erfolgreich in einem Gewässer abgelaicht haben, wars das im Prinzip. Die wird man nicht mehr los.

Dass Welse komplette Teiche leerfressen ist zumindest aus meiner persönlichen, praktischen Erfahrung aus der Teichwirtschaft eher nicht der Fall. Ich habe in 2 kleineren Teichen über mehrere Jahre recht viele Welse hochgefüttert.

Beim Abfischen stellte sich jedes Mal heraus, dass
1. noch WEIT MEHR Weißfisch im Teich war als ich mir hätte träumen lassen
2. dass die Welse besser gewachsen waren als geplant und sich zusätzlich noch vermehrt hatten.

Dass Welse einem Schleienbestand nicht zuträglich sind, kann ich aus eigener Erfahrung ebenfalls bestätigen. Die fressen sie scheinbar tatsächlich bevorzugt.
 

cafabu

Active Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Hallo Franz,
danke für die Info. Das mit den Schleien kann ich bestätigen. Leider wurde in unserer Angelgemeinschaft früher just vor fun besetzt. Erst mit dem Generationswechsel kümmern wir uns zu dritt um sinnvollen Besatz. Leer gefressen wird bei uns auch nichts. Der Fischbestand ist sehr gut. Der Weißfisch vermehrt sich ordentlich, Brassen sind reichlich auch Große, Hecht vermehrt sich auch selber. Nur die Aale werden seltener. Obwohl oft dies auch dem Wels zugeschrieben wird, glauben wir eher an den allgemeinen Rückgang. Besatz ist nur noch der Karpfen, geregelt alle paar Jahre nach der Entnahme um den Bestand stabil zu halten.
Den Wels als Gewässerkiller können wir absolut nicht bestätigen.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Wandert der Wels auch zu?

Die Welse leben oft sehr heimlich und scheinen sich oft viel regelmäßiger zu vermehren als man denkt.
Oft werden Altfische lange gar nicht gefangen und nur Jungfische oder Halbwüchsige werden selten gefangen.
Ein Zeichen das Altfische vorhanden sind, auch wenn man sonst kaum etwas bemerkt.

Ich habe am Donnerstag wieder Dutzenden von kapitalen Schleien beim Laichen zugesehen, in einem Gewässer mit Welsen.
Dort war die Schleie lange fast völlig verschwunden und nun hat sie sich erholt.
Kaum ein Angler weiß das dort Welse sind.
Was sie wissen ist das dort viele Karpfen, Hechte, Schleien und nur wenig Weißfisch oder Aale leben.

Die Schleie erholt sich bei uns sehr langsam von einer Art die nur noch vereinzelt gefangen wurde.
Der Witz ist, sie erholt sich unabhängig vom Welsbestand oft genau dort wo es auch Welse gibt.
Ich weiß nicht warum, nur das Massenhafter Besatz von S2 im Herbst nichts verbesserte.
Es scheint eher so das die Herkunft und Größe der Schleien da Verbesserung bringen kann.
Der Wandel der letzten Jahre ist erstaunlich, mir fallen gleich 2 Stillgewässer ein wo trotz der Welse wilde Schleien von 50-60cm eher normale Fänge wurden.
In vielen weiteren Gewässern werden sie wenigstens vermehrt wenn auch seltener gefangen,...trotz der Welse und Karpfen.
Erstaunlich ist das es nicht überall gleich ist, sondern wohl mit Besatzfischgrößen und der Herkunft der Fische zusammenhängt.
Vor vielen Jahren verschwanden sie fast plötzlich beim Wechsel des Lieferanten, den wir nun zurück wechselten.

Ich denke wir unterschätzen viel zu oft, die Folgen von Fischbesatz und die Unterschiede der Besatzfische.
Der Kg-Preis spielt da weniger eine Rolle, als Genetik, Krankheiten, Zeitpunkt, Ort und Verdrängung durch Besatzfische.
Fakt ist, in einem kleinen Gewässer kann man nicht alle Arten gleichzeitig in Massen haben.
Aber ich freue mich das wir nun wieder ein Gewässer haben, wo man neben vielen kapitalen Schleien auch Karpfen und Hechte und vielleicht auch mal vereinzelt Wels, Brachse und Aal fängt.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Welse scheinen neben Schleien irgendwie auch Rotfedern besonders zu mögen.

Mir sind ein paar Fälle bekannt, bei denen Rotfedern und Schleien mit steigendem Welsbestand zahlenmäßig stark abgenommen haben.

Bei Rotaugen und Brachsen ist dort dagegen jeweils kein sonderlicher Rückgang zu beobachten.

Auch die Satzkarpfen scheinen dort nicht in dem Maße wie Schleien und Rotfedern geplättet zu werden (obwohl die sich als leichte, dumme "Massen-Zuchtbeute" für die Bartler ja eigentlich anbieten).

Seltsam, das.
 
Zuletzt bearbeitet:

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Wandert der Wels auch zu?

Welse scheinen neben Schleien irgendwie auch Rotfedern besonders zu mögen.

Mir sind ein paar Fälle bekannt, bei denen Rotfedern und Schleien mit steigendem Welsbestand zahlenmäßig stark abgenommen haben.

Bei Rotaugen und Brachsen ist dort dagegen jeweils kein sonderlicher Rückgang zu beobachten.
.

Seltsam, das.

Schleien und Rotfedern scheinen oft gemeinsam vor zu kommen...
Schleien ohne Rotfedern mit Rotaugen eher seltener.

Bei uns gibt es die Schleien nur dort wo es auch Rotfedern gibt, Rotaugen oder Brachsen können da durchaus rückläufig fast verschwunden sein.
Karpfen und Wels scheinen da eher Nebensächlich zu sein.

Wobei Rotfedern bei uns selten wurden, oder ganz verschwanden und vermehrt nicht mehr entnommen werden.

Ob das nun auch am Wels liegt, am Zander oder den Anglern, sicher ist der Kormoran da nicht ganz unschuldig.
Vermutlich hat die Rotfeder innerhalb einer Lebensgemeinschaft" Hecht-Schleien See" wichtige Aufgaben.
 

Gardenfly

Active Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Wir hatte zwei Vereinsteiche (Typ Fischsuppe) nebeneinander, je 1/2 Ha . im ersten Teich der böse Schleienverschlingende Wels, im Welsfreien Teich wurden Schleien öfter gefangen- und plötzlich wurden in den besagten Teich 2 Welse gefangen,einer ist später noch im Winter erfroren (Mönch undicht) .
Da waren viele ratlos, dabei hätte man einfach mal keine 18! Zentner Karpfen jährlich besetzen müssen. Der Ph Werde liegt bei 8,5 !! und dann wundert man sich das die Schleien verschwinden .
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Wandert der Wels auch zu?

Wir hatte zwei Vereinsteiche (Typ Fischsuppe) nebeneinander, je 1/2 Ha . im ersten Teich der böse Schleienverschlingende Wels, im Welsfreien Teich wurden Schleien öfter gefangen- und plötzlich wurden in den besagten Teich 2 Welse gefangen,einer ist später noch im Winter erfroren (Mönch undicht) .
Da waren viele ratlos, dabei hätte man einfach mal keine 18! Zentner Karpfen jährlich besetzen müssen. Der Ph Werde liegt bei 8,5 !! und dann wundert man sich das die Schleien verschwinden .
Kann das Sein das Du Dich vertippt hast?
900 Kg Karpfen Ha/Jahr sprengt alles was Ich mir unter vernünftigen Besatz vorstellen kann.
Erscheint mir eher ein Hälter-Becken zu sein.
Andere besetzen solche Mengen auf 200 Ha oder mehr.
(Karpfenangler hassen meist Massenbesatz und betrachten schon 10Kg - 30Kg je Ha kritisch, weil sie dann halt nicht so groß werden.
Für Spezis sind sie dann immer noch recht leicht zu fangen.)
 
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