Wie große Fische beim abhaken halten?

SGH

Well-Known Member
Hy,
Der Vorteil größerer Fische ist, das sie sich meist ruhig verhalten, was ein Abhaken schon Mal erleichtert.

Das Wichtigste ist auch vom Angler - Ruhe, auch wenn es der Lebensfisch sein sollte.

Beim Hecht, ist es das Beste vorsichtig im Kiemen Deckel hinein, an den Kiemen vorbei und dann im Maul nach unten drücken, dann öffnet er auch dieses.

Kleine Verletzungen an der Hand gehören dazu - dafür hat ein Hecht Angler wasserdichtes Pflaster ( Rolle ) in der Tasche.

Werft die ganzen Rachensperren und was es sonst noch so gibt weg und versucht es so, wie oben beschrieben - die releasten Fische werden es euch danken.

Sollte er ( sie ) obwohl ich gleich den Anschlag setze, zu tief hängen ( Schlund ) und ich sehe, oder erreiche mit der langen Lösezange den Haken nicht, ist es besser das Stahlvorfach zu kappen, als unnötig beim Fisch herum zu doktern.

Ein Garant das der Hecht überlebt ist dies zwar auch nicht, aber immer noch besser, als ihn zu Tode zu operieren.

Edit:
mit ein wenig Übung wird dies sicher gelingen, nicht verzweifeln, wenn es beim ersten Mal nicht zu 100% klappt.

Wichtig:
Ein langer Hakenlöser ( Zange ) und Seitenschneider, um zur Not das Stahlvorfach oder den Haken abzukneifen ( oder wenn du dich Mal versehentlich selbst gehakt hast ...! )
Abhakmatte und eventuell Klinikum ( Blauspray ) sollte jeder mit haben, dem die Kreatur am Herzen liegt.

TL Jürgen
 
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De_Snoekbaars

Well-Known Member
Wenn man den Umgang mit großen Fischen nicht gewohnt ist sollte man eine (nasse) Abhakmatte nutzen
So ein Kiemengriff muss auch gekonnt sein, ansonsten liegt der Hecht schnell auf dem Boden weil man sich an ihm verletzt und dabei erschrickt
Willst du den Fisch eh verzehren solltest du ihn zuvor töten bevor du anfängst den Haken zu lösen
Und an einem toten Fisch kann man sehr schön das Hakenlösen üben, das hilft ungemein den Fischen, die man später releasen möchte
 

Taxidermist

Well-Known Member
Um den Kiemengriff kommst du beim Hecht nicht drum herum, zumindest wenn du keine den Fisch verletzenden Rachensperren benutzt.
Du musst dabei deine Hand innen am Kiemendeckel entlang gleiten lassen und den Fisch dann etwas anheben, wobei du mit den Fingern oder der ganzen Hand automatisch dorthin gleitest wo die Kiemendeckel zusammenlaufen.
Achtung, dabei aber nicht den Fisch mit seinem ganzen Gewicht so halten, besonders bei großen Hechten kann dort die Haut dann einreißen, bei kleineren Fischen so bis ca. 80cm geht das aber gerade noch!
Der Fisch wird dann so auch sein Maul öffnen, bestenfalls nur zur Hälfte angehoben, wobei der Rest auf der Abhakmatte liegt.
Übrigens ist die Gefahr dir deine Finger etwas zu verkratzen bei kleinen Hechten um die 60cm viel höher, als bei einem großen Fisch, weil du den Hechelzähnen im Oberkiefer bei diesen viel näher kommst
Als Abhakmatten Provisorium reicht auch ein Plastikmüllsack oder man lässt den Fisch gleich im gummierten Kescher, wobei sich dann aber außen sitzende Haken leicht dort verhängen.
Als Tool bei tief sitzenden Haken eine lange Spitzzange benutzen und außerdem sollte man auch noch einen starken Saitenschneider dabei haben, um Haken eher abzukneifen als diese heraus zu operieren.
Der Saitenschneider kann dir selbst auch den Weg ins Krankenhaus ersparen, wenn du dich mal gehakt hast, so habe ich jedenfalls schon meinen Kumpel von einem Drilling befreit!
Du kannst auch schon Vorfeld einiges für den Fisch tun, wenn du z.B, unnötige (Bauch)Drillinge von deinen Ködern entfernst, die Drillinge eventuell durch Einzelhaken ersetzt oder auch Gummishads ohne Angsthaken fischst.
Die Idee an einem toten Hecht mal die Handgriffe zu üben, ist eine sehr gute!

Jürgen
 
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Rybak Markus

Well-Known Member
Achtung, dabei aber nicht den Fisch mit seinem ganzen Gewicht so halten, besonders bei großen Hechten kann dort die Haut dann einreißen, bei kleineren Fischen so bis ca. 80cm geht das aber gerade noch!
Der Fisch wird dann so auch sein Maul öffnen, bestenfalls nur zur Hälfte angehoben, wobei der Rest auf der Abhakmatte liegt.

Wegen dem angle ich schon länger nicht mehr gezielt auf Hecht, oder nur noch ganz selten.

Egal was man macht, es besteht immer die Gefahr, dass der Hecht genau beim Hochhalten (Kiemengriff und unterstützende Hand hinten) anfängt sich wie wahnsinnig zu schütteln. Das passiert garnicht so selten und ich hab da keine Methode gefunden wie man den Hecht davon abhalten kann. Die ganzen Sekunden vorher beim Abhaken usw ist er noch ruhig, dann nimmt man ihn an den Kiemen, hebt ihn hoch und stützt mit der anderen Hand, alles gut und auf einmal bekommt er nen Wutanfall. Die stützende Hand kann nichts mehr machen da er glitschig ist, man verliert die Stützung und muss ihn dann so schnell wie mögliich ablegen, während er sich schüttelt und windet, und kann nur hoffen, dass dabei nicht das gesamte Gewicht inkl. Schwung auf die Hand in den Kiemen übertragen wird bevor er abgelegt ist.

Um nicht ganz offtopic zu gehen, beim Hecht liegt der Fisch am Boden/Matte. Die linke (bin Rechtshänder) hällt den Fisch ma Kiemendeckel und hebt den Kopf leicht ab, vl 1/3 vom Fisch ist da seitlich hochgehoben. Dann macht der Hecht automatisch das Maul auf und man kann den Köder entfernen. Hoffe das ist verständlich.
 
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Taxidermist

Well-Known Member
Rybak Markus , du hast schon Recht, es ist häufig nicht einzuschätzen, wann, wie und ob der Hecht dann noch mal explodiert.
Ich Angle ja nun mein ganzes Leben schon auf Hecht und dies vorwiegend vom Boot aus, seit etlichen Jahren habe ich mir angewöhnt den Fisch nur noch samt Kescher im Boot abzulegen oder diesen dann auf dem nun sowieso nassen Boden liegen zu lassen.
Dann werden der oder die Haken entfernt und der Fisch wieder aus dem Kescher raus released.
Wenn ich überhaupt ein Foto mache, dann vom Fisch der auf dem Bootsboden liegt, oder wie er aus dem (großen) Kescher raus schwimmt
Messen brauche ich auch nicht mehr und wenn es interessiert, sehe ich dies am Bootboden, weil ich weiß einfach wie breit der Kahn ist.

Jürgen
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Rybak Markus

Well-Known Member
Wenn ich überhaupt ein Foto mache, dann vom Fisch der auf dem Bootsboden liegt, oder wie er aus dem (großen) Kescher raus schwimmt
Messen brauche ich auch nicht mehr und wenn es interessiert, sehe ich dies am Bootboden, weil ich weiß einfach wie breit der Kahn ist.

Das finde ich gut! Wenn man eh schon so viele Hechte (andere Fische) im Leben gefangen hat muss man nicht jeden für eine Fotosession hernehmen.

Wenn ich da an diesen neuen Trend mit den Barschfotos denke, wo Großbarsche für Fotos in nur einer Hand gehalten werden und zwar so, dass man die Finger nicht mehr am Foto erkennen kann, bekomme ich Gänsehaut. Wie oft da wohl Fische runterplumpsen...
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Du kannst auch schon Vorfeld einiges für den Fisch tun, wenn du z.B, unnötige (Bauch)Drillinge von deinen Ködern entfernst, die Drillinge eventuell durch Einzelhaken ersetzt oder auch Gummishads ohne Angsthaken fischst.
Noch einfacher wäre es zumindest beim Angeln mit Naturködern (wegen der Gefahr des zu tiefen Schluckens) auf Widerhaken zu verzichten. Ich kenne z.B. sehr erfolgreiche Karpfenangler die mittlerweile ohne Widerhaken auskommen. Das sollte auch beim Deadbaiting auf Hecht oder Waller möglich sein und wird im Ausland ja auch schon praktiziert.
Ich hab als Fliegenfischer auch eine Weile gebraucht um das widerhakenlose Fischen zu akzeptieren. Heute weiß ich das es nicht nur für den Fisch, sondern auch für mich besser ist. Keine Operationen, kein schlechtes Gewissen, ne Menge gesparter Zeit und das Beste dabei: man kann sich persönlich nochmal steigern weil drillen ohne Widerhaken auch erstmal gelernt werden möchte.
Will nicht verhehlen, es gibt noch eine Ausnahme: Große Streamer fürs Bafo oder Döbelangeln binde ich meistens noch mit WH weil ich die wenigen Fische ,die ich darauf fange auch landen möchte. Groß bedeutet für meine bescheidenen Verhältnisse 10-17 cm und da wird ggf. auch noch ein zweiter Einzelhaken im Schwanzbereich eingebunden.
 

Lil Torres

Immer-mehr-Allrounder
Ich kenne z.B. sehr erfolgreiche Karpfenangler die mittlerweile ohne Widerhaken auskommen.

wenn es sich hier aber um moderne methoden handelt, ist ein tiefes schlucken des hakens eh nicht möglich. aber, situationsbedingt kann auch hier ein "barbless hook" nochmal von vorteil sein, zumal es in manchen gewässern auch vorgeschrieben ist.

beim rest bin ich voll bei dir. thumbsup
 

Polarfuchs

Fischosoph
Also ich regel das eigentlich alles mit'm Vollsilikonkescher!
Entweder den Haken direkt darin lösen oder, wenn es etwas komplizierter wird, kann ich den aufgrund der Dicke des Silikons auch mal vorsichtig ablegen, mit dem Fisch.
 

jkc

Well-Known Member
Haste konkrete Modelle? Der Sänger an den ich denken müsste ist wahrscheinlich schon 10 Jahre nicht mehr im Programm und wäre mir fürn Meterfisch wahrscheinlich immernoch zu klein gewesen, aktuell kenne ich nix über 60cm Bügelweite; Da bekäme man wahrscheinlich aun nen Meter reingebogen, aber da kann man dann m.M. auch nicht mehr mit Fishcare argumentieren.
 

jkc

Well-Known Member
Wenn mich nicht alles täuscht hat nen Kollege vor 3, 4 Jahren seinen zweitgrößten Hecht seinens Lebens von geschätzt 1,15 mit dem Ding verloren, weil, tadadaaaa, er nicht beim ersten Versuch rein ging, mit dem Köder am Netz hängen geblieben ist und dann abdrehte; Ohne Köder versteht sich
 

Polarfuchs

Fischosoph
Ich hab mit dem in 3 Jahren ca. 500 Fische mit dem gefangen...- da muß ich dann wohl geschickter sein, als Dein Kollege!
Is mir nie passiert. ab72

...und wenn es passiert, hast Du bei Vollsilikon wenigsten n Hauch von ner Chance, daß sich das ganze wieder löst ab121
 

50er-Jäger

Well-Known Member
Hy,
Der Vorteil größerer Fische ist, das sie sich meist ruhig verhalten, was ein Abhaken schon Mal erleichtert.

Das Wichtigste ist auch vom Angler - Ruhe, auch wenn es der Lebensfisch sein sollte.

Beim Hecht, ist es das Beste vorsichtig im Kiemen Deckel hinein, an den Kiemen vorbei und dann im Maul nach unten drücken, dann öffnet er auch dieses.

Kleine Verletzungen an der Hand gehören dazu - dafür hat ein Hecht Angler wasserdichtes Pflaster ( Rolle ) in der Tasche.

Werft die ganzen Rachensperren und was es sonst noch so gibt weg und versucht es so, wie oben beschrieben - die releasten Fische werden es euch danken.

Sollte er ( sie ) obwohl ich gleich den Anschlag setze, zu tief hängen ( Schlund ) und ich sehe, oder erreiche mit der langen Lösezange den Haken nicht, ist es besser das Stahlvorfach zu kappen, als unnötig beim Fisch herum zu doktern.

Ein Garant das der Hecht überlebt ist dies zwar auch nicht, aber immer noch besser, als ihn zu Tode zu operieren.

Edit:
mit ein wenig Übung wird dies sicher gelingen, nicht verzweifeln, wenn es beim ersten Mal nicht zu 100% klappt.

Wichtig:
Ein langer Hakenlöser ( Zange ) und Seitenschneider, um zur Not das Stahlvorfach oder den Haken abzukneifen ( oder wenn du dich Mal versehentlich selbst gehakt hast ...! )
Abhakmatte und eventuell Klinikum ( Blauspray ) sollte jeder mit haben, dem die Kreatur am Herzen liegt.

TL Jürgen
und dann releasen? Das einzig richtige ist dann, entnehmen und sich was leckeres davon zu kochen...
 
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