Nachdem ich mich die letzten Jahre wegen Tennisarm leider ausgiebig mit Angelverzicht arrangieren durfte bzw. erst seit letztem Jahr hin und wieder sachte ein paar Tage am über 370 km weit entfernten heimatlichen Fischwasser eingestreut bekomme, will ich, wenn von mir sonst schon nüscht (mehr)
an Input kommt, wenigstens zum Jahresende ein kleines Resümee des für mich bereits seit einigen Wochen beendeten Angeljahres 2023 ziehen.
Insgesamt habe ich 3 Anläufe von je gut einer Woche Heimaturlaub genommen, wovon der erste im März nahezu komplett in Hose ging, denn der Frühjahrsansitz auf Schleien scheiterte in den von mir angesteuerten Tümpeln leider völlig überraschend an überall flächendeckend teppichartig dick und fett am Gewässergrund wuchernden Fadenalgen, in denen sowohl Futter als auch Hakenköder komplett verschwunden sind. Mit ach und krach hat es dann an einem Ausweichgewässer bei einem Versuch auf stattdessen dann Weißfisch zu einem kümmerlichen Skimmer auf bewegte (ruhend kam bei den niedrigen Wassertemperaturen noch nicht mal ein Anfasser) Maden als Trostfisch gelangt, bevor ich dann schon zur Halbzeit der Urlaubswoche auch noch vorzeitig mit einem fetten Infekt am Hals vollständig passen musste.
Im zweiten Anlauf klappte es dann im Spätsommer auch mit der Tümpelfischerei deutlich besser, wenngleich nicht ganz so gut wie im letzten Jahr. Fadenalgen waren alle verschwunden, dafür aber wucherten Kraut und Seerosen im Vergleich zum Vorjahr an allen Ecken noch und nöcher. Das machte die Angelei ebenfalls nicht leicht, zumal das Wetter auch nicht ganz mitspielte, es war wohl leider (noch) deutlich zu warm. Beangelt habe ich schwer zugängliche Naturgewässer mit natürlichem Fischbestand (also keinerlei Besatz), was dann wieder auf eine herrliche Schlammschlacht
hinauslief, sprich das "Ufer" bestand aus Schlamm, Matsch und Kraut, Kraut und nochmal Kraut. Gefangen habe ich Schleien und Giebel bis jeweils 45cm, aber leider, wie schon im letzten Jahr, keine Karausche(n) mehr, die es früher mal gab, aber inzwischen wohl endgültig von den seit dem 1997er Oderhochwasser damals aus Polen und Tschechien angeschwemmten Giebeln verdrängt worden sein dürften, sehr, sehr schade. Ein PB war nicht dabei, nachdem ich meinen vormaligen Giebel-PB von 42 cm, übrigens vor knapp 20 Jahren völlig untypisch und überraschend direkt im Oderhauptstrom an der Stromkante als Beifang beim Angeln auf Bleie gefangen, bereits letztes Jahr mit einem kleinen "Giebelkoffer" von 47 cm namens "Runhild" (die fette Kuh!!) pulverisieren konnte.
Goldgelbe...
...und goldgrüne Naturschönheiten
Giebel mit...
...XXL-Power-Heckantrieb
Den dritten und letzten Anlauf hatte ich Anfang November gewagt und es nach Ablauf meiner persönlich angesetzten Minimalschonzeit nach mehr als einem Jahr an 3 Tagen für jeweils 1-2 Stunden erstmals wieder mal am letztes Jahr leider übelst geschundenen Oderhauptstrom probiert bzw. neues Equipment ausprobiert. Zu meiner Überraschung hat tatsächlich ein 68er Zombie-Zetti, der ohne "Schwanzknick" wohl ein guter 70er gewesen wäre bzw. eben vielmehr wie ein guter 70er proportioniert war, den Weg vom "Fischfriedhof" in mein fix aufgeschlagenes Folienplanschbecken gefunden, worüber ich mich dann halt doppelt und dreifach gefreut habe, denn so richtig mit gerechnet habe ich damit nach allem, was letztes Jahr tonnenweise an Fisch kaputt gegangen war, nicht. Verhungert sah das am Schwanz gehandicapte Tierchen nicht aus, den 13er GuFi (ein um die 20 Jahre altes, bei Niedrigwasser aus einer Buhnensteinpackung geborgenes Gebrauchtexemplar) hatte der Kandidat bzw. wohl die Kandidatin aber kompromisslos komplett weggeatmet, zum Glück aber nicht bis zu den Kiemen. Es sollte aber auch der einzige Fisch bzw. Biss bleiben, sprich an den beiden anderen Tagen ging nichts mehr.
Zombie-Knick-Zetti vom Fischfriedhof
...am neu ausprobierten Equipment
Die beiden letzten Angeltage habe ich dann mit ´nem Kumpel an einem Stillgewässer jenseits der Oder noch auf Hecht und Barsch probiert. Die stundenlang gefischten Bigbaits haben die Hechte aber nicht die Bohne interessiert bzw. kamen auf zwischendurch dann auch mal eingehängte "normalgroße" Hechtköder zumindest ein paar Barschattacken, von denen 2 von +/- 30 cm dann an der derben Hechtspinnrute mit 100g WG hängen blieben. Kurz vor Toreschluss hab' ich dann am zweiten Tag die letzten Stunden des Tages nur noch mit der leichten Barschflitsche gefischt, was mir dann an 0,08er Geflecht (mit Stahlvorfach) in Sachen Entenschnabel einen Last Minute Ehrentreffer von immerhin (im Drill zunächst derbe daneben auf nur 60-70 cm geschätzt) gut 84 cm - im Gegensatz zum Fänger
mit Plautzi-Bäuchlein - bescherte und auch noch einen schönen Barsch von +/- 35 cm, beide am 16g SpinMad-Jigmaster Jigspinner, den sogar der Barsch komplett weggeballert hatte.
Brille? Fielmann!!!
erster und zugleich letzter Hecht der Saison 2023 als Jahresabschlussfisch
Von daher bin ich mit den paar Angeltagen, die ich dieses Jahr dann (neben den üblichen Fotorundgängen bzw. -pirschgängen) auch endlich mal wieder eingestreut bekommen habe, ganz gut zufrieden. Zwar war nichts Rekordverdächtiges dabei, aber gute Fischgrößen waren es allemal. Die paar Tage hätten jedefalls auch weit, weit schlechter laufen können.
Für 2024 wünsche ich allen gesundheitlich angeschlagenen Sportsfreunden nachhaltige Besserung, also Kopf hoch bzw. bis dahin zum Durchstehen der Durststrecke ausreichend Durchhaltevermögen, und allen genrell natürlich Petri Heil!