AW: Wie wird man Wettkampfangler und ist das ein Beruf?
Die Idee mit deinem Hobby Geld zu verdienen ist ja an sich nicht schlecht, nur sehen wir bei vielen Wettfischern, Guides und „Angelschulinhabern“, dass dies nicht wirklich leicht zu bewerkstelligen ist, zumal man im Endeffekt dann angeln gehen
muss. :q
Browning-Fanatic schrieb:
Der Vorteil ist,
das man einige Produkte zum 1/2 Preis des Händler EK
bekommt.
Um überhaupt in so eine Mannschaft aufgenommen zu werden,
muss man jahrelang in der Führendenliste diverser Fischen stehen.
Mit anderen Worten: man muss jahrelang Wochenende für Wochenende kreuz und quer durch Deutschland (eher durch Europa) touren und hat einen finanziellen Aufwand von >500€/Monat für neues Material, Futter, Köder, [...], wenn das überhaupt reicht. Sollte man wirklich Erfolg haben und man wirklich in ein entsprechendes "Team" aufgenommen werden, dann bekommt man das Futter gestellt oder zum Einkaufspreis, von einem *echten* Sponsorvertrag ist man dann immernoch kilometerweit entfernt. :q
Ich kenne ein paar dieser "Wettkampfgesellen", die in einem solchen "Team" fischen. Sind öfter mal knapp bei Kasse, weil jeder zu erübrigende Cent für Futter, Material und Reisespesen draufgeht und machen gerne aus jedem privaten Fischen einen Wettkampf. Wenn einem das Spass macht soll er es eben machen.
Mit den Jungs gehe ich seit Jahren schon nicht mehr ans Wasser, das ist nur Stress - und wehe ich als "Hobbyfischer" fange mehr - dann werden sie sauer. :q
Ich war Gott sei Dank nie richtig drin in dem Geschäft, habe aber vor 12 Jahren schrittweise begonnen, von Kopf-, Match-, Feeder-, Bolorute auf diverse Spinnruten umzusteigen und muss heute sagen, es war einen gute Entscheidung. #6
Ich sehe das so wie Thomas...
Die meisten haben beruflich schon Stress und Überstunden genug. Bei meinem Hobby Nr.1 brauche ich mir nicht auch noch Stress zu machen, nur um dann Preise abzugreifen, die entweder
1. im Regal einstauben,
2. einen zweifelhaften Wiederverkaufswert haben
3. die ich absolut nicht brauchen kann und
4. die eventuell (wegen der Entnahmepflicht) sogar den Beständen schaden.
Wer das Pech hat, an einer Strecke, die oft für "Hegefischen" (also mit Entnahmepflicht) genutzt wird, privat zu fischen, wird die Auswirkung bestimmt schon bemerkt haben (im Zweifel war es wieder der Cormoran).
Viele der sog. Wettkampf-ääääh "Hegeangler" betreiben dieses Geschäft im Endeffekt mehr oder weniger zu Werbezwecken. Damit sollen die eigenen Produktlinien (oder vielmehr die der Sponsoren) ins Gespräch gebracht und passend beworben werden.
Dies so erfolgreich aufzuziehen wie die bisher genannten Profis, gelingt einem nur, wenn man es als Unternehmer aufzieht und sich damit seine eigene Geschäftsnische sichert. :g
Mit anderen Worten: das (Wett/Hege)Fischen ist eher Mittel zum Zweck, das Geld verdient man eigentlich auf dem Sektor Handel. Als ob es eine wirklich eine so große Rolle spielt, ob der "(xxx)Meister" eine Rive, Milo, Fox oder sonst eine Kiepe unter dem Hintern hatte, oder welcher Name auf der verwendeten ("Wettkampf")Rute stand.
Jahrelang wird bestimmtes Material oder bestimmte Montagen beworben, dann durch andere(s), angeblich "bessere(s)" wieder abgelöst . Man baut so über den angeblichen immer vielfältigeren "Bedarf" einen Markt auf. Das ist ja grundsätzlich OK, stünden dem ganzen Wettfischbusiness nicht grundsätzlich zwei Dinge im Weg:
Einmal das Problem, dass die eutrophe Zeit vorbei ist und sich die Fischbestände in Anzahl und Zusammensetzung geändert haben und zweitens, dass in Deutschland "offiziell" nicht einfach in den Kescher gefischt, gewogen und zurückgesetzt werden darf. Vielerorts ist auch der Setzkescher ansich verboten.
Die Folge ist klar: entweder hat man nach einem "Hegefischen" ein Problem, die toten Fische wieder loszuwerden oder man dreht seinen Setzkescher nach dem Wiegen um (...oder noch raffinierter, öffnet ihn unten :q) und lässt sich dabei möglichst nicht erwischen.
Erstrebenswert? Sinnvoll? #h
BeeJay