Wieder zurück von meiner Norwegentour August/September

hsobolewski

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Heuer ging es mit 3 PKW`s und 11 Personen nach Norwegen. Mit dabei war auch Wolfgang . Wie schon mal erwähnt“ein Großhändler für Meeresbedarf“ der es mal Beweisen soll :)
Vorweg: Es hat seinen Grund warum ich das Gebiet nicht nenne wo wir immer sind. Die, die mich Kennen wissen wo ich mich rumtreibe.
Wie jedes mal geht es um Mitternacht bei mir los um dann rechtzeitig um bis 14:00 Uhr in Kiel bei der Fähre zu sein. Die Fahrt verlief ohne nennenswertes. Die Überfahrt nach Oslo wurde zum ausspannen und schlafen genützt.
In Oslo angekommen wollten wir unser Bier verzollen. Wäre nicht viel gewesen. Aber es war ein spendiertes Bier dabei. Und so etwas gutes hätten wir dem Zoll nicht gegönnt. #d Die haben mich die letzten Jahre immer kontroliert.
Erst gefiehl es dem Zöllner nicht das wir auf der Roten Spurr fuhren und winkte uns auf die Grüne Spurr. Dann gab es eine Frage ( Haben sie dort Hinten 500L Bier dabei :)) Dies konnte ich mit gutem Gewissen verneinen. Waren halt einfach gut aufgelegt am Zoll. Und sonst gab es ja auch nichts bei uns.
Nun nur noch die 17Std Fahrt von Oslo aus zu unseren Ziehl.
In der Früh an der ersten Fähre probierte ich wie immer mal mein erstes Glück aus. Nur blieb es beim Werfen da nichts gebissen hatte. Hier habe ich schon Fische weit über 10Pfd vom Ufer aus gefangen. Aber ich dachte mir noch nichts dabei. Die Erklärung kam aber dann an den kommenden Tagen.

1 Ausfahrt am Ankunftstag:
Nach dem alles in der Unterkunft verstaut war fuhren wir mit dem Boot raus. Nicht Richtung offenes Waser sondern in den schmalen Fjord um hier unser Glück zu probieren. Da das Wetter regnerisch und windig war.
Erste stelle . Eine Seichtere Stelle 65-95m die untypisch mitten im Fjord liegt und eigentlich die anderen Jahre zu Tief war um schöne Fische zu fangen. Nach nicht mal 5 Min. hatte Wolfgang im Nachbarboot einen schönen Drill mit einem Dorsch von 19,5pfd. Und auch bei uns kamen ein paar kleinere Dorsche rauf. Dann war aber Schluß an dieser Stelle und wir fuhren weiter an Stellen wo sonst sehr viel Fisch immer an den Haken ging. Hier waren Tiefen von 30-50m. Aber kein einziger Fisch außer kleine Köhler, die nicht mal als Katzenfutter gut waren. Also weiter Suchen. Nach ca. 2 Std in einer größeren Seitenbucht bei wieder 80m kamen schönere Dorsche und ein paar Heringe rauf. Aber weder die sonst massenhaft vorkommenden Schelfische noch die mittelstarken Köhler haben wir gefunden.
Am Abend wurde alles beredet und wir ahnten schon was uns in den nächsten Tagen auf uns zu kommen sollte.

2 Tag:
Nach einem guten Frühstück geht es wieder mit 3 Booten raus bei einer leichten Prise und Regen. Heute aber auf ins Freiwasser. Leider stellten wir auf dem Weg fest das dort der Wind ein wenig zu stark ist um dort normal zu fischen. Und diese Endscheidung von mir war Gold richtig wie es sich später raus stellte.
Also am Ufer entlang um in einem großen Sund in ca. 1km fischen. Dort hat es Tiefen um die 20-30m und eine sehr kleine Rinne von max. 50m. Kurz gesagt: Nichts, aber auch absolut nichts ging dort. Also ein wenig gegen die Wellen weiter an der Küste entlang bis zu einer schönen großen Bucht die eine große Seichtstelle um die 20-40m hat und sonst um die 100 bis 130m Tief ist. Auf der Seichtstelle gab es nur sehr kleine Köhler. Was eigentlich nicht schlimm wäre da sonst immer große Dorsche oder auch so mancher Heilbut dabei stand. Aber Fehlanzeige Heuer. Nichts. Weder wurde mal ein hängender Köhler attackiert noch hat man auf dem Echolot etwas erkennen können.
Also den Platz wechseln. Da bleibt dort nur noch das tiefere Wasser übrig. Dort waren auch auf dem Echolot deutlich ein Schwarm Köhler zu sehen. Als mein Pilker auf die ca. 100-110m ankam berührte er kurz den Boden und am Seitearm zappelte es schon deutlich. Oben angekommen hing ein schöner Dorsch dran mit ca. 8Pfd. Dieses Spiel setzte sich bei uns im Boot viele male fort. So das die Fischkiste schnell voll war. Aber was haben die beiden anderen Boote vor. Das eine fing nur sehr selten etwas und Wolfgang blieb beharrend im Seichten Wasser was zur Folge hatte das er nichts außer ein paar Köhler fing.
Der erste volle Angeltag brachte fische von 6-16 Pfd. Ausnahmslos nur Dorsche bei uns im Boot. Aber dieser stetige Regen. Nicht mal 1 Minute hatte man davon eine ruhe.
Und beim Heimfahren merkten wir auch das es eine gute Endscheidung war. Das wir gegen den Wind entlang der Küste gefahren sind und auch nicht ins Freiwasser gefahren sind. Denn mit den hohen Wellen Heimwerts geht es noch gerade. Und im Freiwasser waren alle Wellen weis.

3 Angeltag:
Das gleiche Spiel die gleiche Stelle. Regen, Wind, und Fische nur unterhalb der 80m Marke. Nur sehr selten gab es schöne Fische ab 60m. Aber Wolfgang hat sich überreden lassen auch tiefer zu fischen und fing bombig was die Menge anging.
Auf dem Echolot sah man den Grund. Die Sprungschicht war meistens erst ab ca. 15-20m. Darüber war das Wasser stark mit Süßwasser durchsetzt. Es Regnete ja schon 3 Wochen da Oben.

4 Angeltag.
Heute zeige ich Wolfgang eine meiner Lieblingsstellen im Freiwasser. Diese Stelle hat eigentlich nichts besonderes an sich aus der am etwas schließen könnte. Weit und breit hat es um die 110-120m und mitten drinnen ist ein Hügel wo es 80-90m hat.. Komischer weise haben die Fische dort noch nie auf dem Hügel gebissen sondern auf dem darum liegenden Ebene um die 110m. Und so war es auch dieses Mal. Hier gab es auch die ersten schoenen Köhler mit 10-15 Pfd. Für mich sind es schöne Kämpfer aber alle haben wieder schwimmen dürfen. Die schönen Dorsche und auch zwei große Wittlinge um die 5 Pfd haben wir verhaftet. Die beiden Wittlinge hat es am Abend gleich gegeben. Das war gleichzeitig das erste Fischessen.
Da es Heute auch früher nach Hause ging, ging ich und Tomas mal kurz in die Schwammerl. Das hat sich rentiert. Es gab schöne Pfifferlinge und einige Rotkappen. Wittling mit Pfifferlinge das ist gut.

5 Angeltag:
Da es Gestern ein paar mal „nicht geregnet“ hatte Namen wir uns vor ab ca. 14:00 Uhr spätestens das Fischen einzustellen. Dann haben wir Zeit am Abend zum Grillen.
Heute ging es erst mal wieder auf die Stelle von Gestern mit gleichen Erfolg. Dann weiter an eine Bucht die sehr Klein ist aber immer für große Überraschungen gut war . Heute ging aber dort garnichts. Außer vor der Bucht bei ca. 70m ging ein schöner Dorsch an den Haken. Hat ca. 16 Pfd. Und dies war für meinen Boots-Kameraden Rudi der Größte seit er nach Norwegen fährt. Eigentlich ein Durchschnittsfisch hier. Aber Heuer tat sich nichts wesentlich mehr. Also weiter an eine andere Stelle und auch wieder Tiefer. Prompt kamen wieder schöne Dorsche. Schon fast auf Ansage ab 80m. Und es gab den ersten Schelfisch mit ca. 8Pfd.
Wie ausgemacht wurde zwischen dem einen Schauer und dem anderen Schaue kurz Gegrillt. Und als Höhepunkt gab es Franciskaner Weise aus dem Faß zum trinken. Danke noch mal an den edlen Spender von zu Hause.

6 Angeltag:
Heute ist der erste Tag wo kein starker Wind weht. Aber immer noch stark Regnet. Aber dies nützen wir zu einer längeren Ausfahrt da ich ja Wolfgang versprochen habe das ich ihm alle Stellen hier zeige. Nach ca. ½ Std Ausfahrt und ca. 1/2Std Fischen unterbrachen wir das Fischen weil aus Norden sich die Wolken anfingen aufzubauen. Das ist in dieser Gegend ein Anzeichen das es in absehbarer Zeit stärkeren Wind gibt. Und ich behielt recht. Gerade am Festland angekommen sah man draußen nur noch weise Wellen. Zum Glück kam der Wind selber aus Osten und erreichte uns nicht so nahe am Ufer. Man konnte trotz Wellengang noch gerade so fischen. Bedenkt man das man min. 80m runter mußte.
Am Schluß war es der schlechteste Tag für mich und Rudi. Bei den anderen waren ja schon die ersten Tage nicht gerade gut.
Abends ging ich noch kurz mit Thomas in die Pilze so das unser Koch Helmut etwas als Beilage hat.

7 Angeltag:
Sturm und extremer Regen. Teilweise keine Schanze mehr wie 50m zu sehen vor lauter Regen.

8 Angeltag:
Heute geht es wieder kürzer raus weil Wolfgang uns ein Essen versprochen hat. Und dafür lasse ich sogar das Fischen hinten anstehen.
Nur kurz aus dem Fjord raus und sich an der rechten Spitze aufhalten. In Wassertiefen um die 50m fingen wir das erste mal 1 brauchbaren Dorsch und mehrere Köhler. Auch die anderen fingen Fische. Aber wie auch sonst. Die 80m waren das Mass aller Dinge. Am Schluß waren vier große Schelfische ( 8-10Pfd) von uns allen gefangen. 7 schöne Polaks ( erst garkeine und dann fast alle an einem Tag). Und wieder satt Dorsche in Größen von von 6-14Pfd. Am Ende genauso gut wie wenn man weiter gefahren ist.
Am Abend gab es dann Russische Fleischspieße mit vielen Salaten und auch selbst gesuchte Muscheln. Auch durfte der Wotka vom Schwiegervater vom Wolfgang (Ukreiner) nicht fehlen.

9 Angeltag.
Ein wenig müde |uhoh: aber ich habe Wolfgang ja versprochen das ihnen ja vom Fischen noch die Arme weh tun sollten. Also die Windstille ausnützen und an eine weiter trausen liegende Top Stelle. Weil sonst ja nur ab 80m etwas ging auch gleich die Seichtstellen um die 30-50ßm gemieden und eine der Rinnen ( wo ich weis das dort immer viel Fisch steht) ausgesucht. Hierzu brauche ich nicht viel zu erzählen. 80-120m. Jedes absenken des Pilkers brachte einen Fisch von min. 6Pfd. Und das über bestimmt 4 Std . Das gepaart mit Pilkergewichten von 500g bis 780g weil es starke Trifft hatte. Da blieben die Armschmerzen nicht aus. Und als mir die Arme weh taten versuchte ich es mit Naturköder. Aber weis der Teufel was die Fisch Heuer hatten. Ich und auch die Anderen fingen nicht einen Fisch mit Fetzen, ganzen Fischen und anderen Naturködern. Auch mit den massenhaft vorkommenden Markrele ging nichts.
Am Abend gab es nur müde Gesichter und Fisch in großer Menge. Die bekam alle Wolfgang weil dies für ihn und seinen Bekannten der letzte Angeltag war.

10 Angeltag:
Heute wollen wir verbliebenen 4 noch mal eine längere Tour machen weil es Heute die ersten Wolkenlücken gibt und auch der Wind fast nicht vorhanden ist. Da wir aber erst Wolfgang verabschiedet haben ging es deutlich später raus. Auf halber Strecke erkannten wir mehrere Kutter an der Stelle wo wir Gestern waren und entschieden uns eine andere Stelle auf zu suchen. Dort ging aber fast gar nichts. Nach ca. 3Std wechselten wir den Platz und fuhren wieder ans Festland in die große Bucht. Dort gab es wieder Dorsche soviel man will. Aber erst ab einer Tiefe von 100m.
Der besondere Fisch war ein Lengfisch mit vielleicht 12 Pfd. Besondere ist daran das es in dieser Gegend sehr selten Lengfische gibt. Auch die Berufsfischer fangen nur selten einen obwohl sie Rotbarschnetze stellen.
Am Abend ging es wieder in die Pilze, und danach gab es ein Bier mit mittlerweile neu angekommene.

11 Angeltag.
Die Neuen nahmen wir Heute mit. Habe es Hilde (Die Vermieterin) versprochen weil die sich eigentlich nicht besonders schlau anstellten die letzten Jahre. Besonderst wegen dem mittlerweile wieder aufgekommenen Wind .

Es ging erst an den Auslauf des Fjordes Rechts. Dann weiter an einen sehr kleinen steil ansteigenden Berg. Und dann in die große Bucht. Am Schluss waren es viel zu viel Fische und wir gaben die meisten ab. 4 Markrelen mussten aber mit um ein schönes Abendessen zu machen.

12 Angeltag.
Der Wind läßt keine Ausfahrt raus aus dem Fjord zu. Aber wenigsten 1x die Sonne sehen. Auch wenn sie ihre Schlafdecke nicht weglegen will. Also rein in den Fjord. Hier die Stellen ab 80m abgeklappert.
An der ersten Stelle gab es für mich eine dicke Überraschung. Auf 130m pilkte ich schon ca. 20min. ohne das ich etwas größeres spürte. Hin und wieder spürte ich zwar einen der dort vorkommenden kleinen Heringe, aber dies war es schon. Auf einmal ohne Vorwarnung als ich mal inne hielt fing mein Bremse an zu rennen. Und der Fisch nahm auf einen Ruck bestimmt 30m Schnur. Noch leicht erschrocken holte ich mir wieder Meter für Meter. Was dies bloß ist. ER kam immer näher. Aber ab ca. 50m hatte er die Nase voll und gab wieder Gas nach Unten. Nur diesmal deutlich langsamer, aber Kraftvoll. Wieder Schnur gewinnen . Kurz vor der Oberfläche gab es noch einen sehr Kraftvollen kurzen Sprint. Dann hatte er aber endgültig aufgegeben. Und ein Köhler mit 12,3kg lag im Boot. Dies war auch gleichzeitig der Größte dieser Tour.

13 Angeltag.
Sturm und nicht mal im geringsten daran zu Denken an eine Ausfahrt.
Thomas und ich gingen bei starken Regen in die Berge. Einfach zum bewegen und auch um Schwammerl zu suchen. Zum Glück hatten wir 2 Tragetaschen dabei.

14 Angeltag:
Wieder Sturm und auch keine Aussicht das es die nächsten Tage besser wird. Hilde hat uns geraten das wir den Urlaub abbrechen sollten das es in der 5 Tagevorschau keine Besserung gesagt hatte.

Abfahrt am darauf folgenden Tag.
Die Heimfahrt ging über Göttebur und von dort aus nach Kiel mit der Fähre. Aber für mich ist die schönste und beste Verbindung weiterhin Oslo-Kiel . Nur leider ging an diesem Tag offiziell keine Fähre laut Collorline.

Fazit zur Tour.
Wolfgang hat bewiesen das er nicht nur gutes Angelgerät anbietet sondern auch unter erschwerten Bedingungen fischen kann. Das Wetter war bescheiden. Aber wegen so etwas läßt man sich nicht die Freude am Fischen verderben.
Das schleppen auf Meerforellen müssen wir mal auf einen Tag verschieben wo es nicht regnet.

Nächstes Jahr werde ich August wieder eine Bustour dorthin begleiten.
 

schlot

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AW: Wieder zurück von meiner Norwegentour August/September

Schöner Bericht Helmut!
Ja das Wetter spielt leider nicht immer mit, hattet ja trotzdem gute Fänge.
Ist schon ein klarer Vorteil wenn man das Revier kennt.
Hab dich am Bayerischen Boardtreffen vermisst, wolltest doch kommen.
Will nächstes Jahr auch wieder hoch, denke mal unsere Zielgebiete liegen gar nicht so weit auseinander!
 

hsobolewski

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AW: Wieder zurück von meiner Norwegentour August/September

Schlot.
Fürs Boardtreffen hat mir mein Arbeitgeber einen Strich durch die Rechnung gemacht und das erst am Freitag Morgen.

Das Revier liegt nicht weit von der Insel Vega entfernt. Ein wenig schwer zu erreichen ist es halt weil man noch zwei Fähren braucht und eine davon nur 3x am Tag fährt.
 

Ossipeter

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AW: Wieder zurück von meiner Norwegentour August/September

Hallo Helmut, super Urlaubsbericht. Deine Vorortkenntnisse sind echt der Brecher, die Bilder noch kommen, hoffentlich auch! Spitze!
 
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