AW: Zum wankelnden Ükel - Der Stammtisch für Friedfischangler
Mahlzeit Jungs, gestern war ein bisschen basteln angesagt.
Ich habe ja Euch von meinem "Wildwasser"-Döbelswim (also nicht meiner allein, die Stelle ist vor allem bei den spinnenden Zunftbrüdern sehr beliebt) berichtet, und das ich neulich Probleme mit der Führung auch massiver Avons, Boloposen etc. hatte. Eigentlich die beste Gelegenheit mal die Lutscherposen zu testen, aber die sind so.. ichweißnichtkeineahnungirgendwie, würde die Untermieterin meiner Holden sagen.
Da fiel mir ein, in einem älteren Werk von der Insel mal was über "fluted" Floats gelesen zu haben, also Posen, deren Körperquerschnitt nicht rund, sondern kanneliert ist- Kreuzförmig in der Sektion, sozusagen. Dies sollte helfen, dass diese Posen in scharfer Strömung besser ihre Position halten, und das menden der Schnur
ermöglichen, ohne sie aus der Spur zu ziehen. In den 60ern waren sie total hip, heute sind sie aus der Mode, im Netz gibt es aber viel über sie zu finden. Walker hat sie geschätzt, ebenso Drennan, obwohl er sie nie hergestellt hat. Ihre Effektivität ist aus heutiger Perspektive auch sehr zweifelhaft, und man handelt sich einen Haufen Nachteile ein, dennoch müssen sie Liebhaber haben, denn einige Posenbauer stellen sie noch heute von Hand her.
Da es wunderbare Anleitungen gibt, ich eigentlich alle Materialien da hatte, und da ich ferner einen Vorwand brauchte, um wichtige Arbeiten aufzuschieben gings gleich mit Cutter, Dremel, Schleifpapier ans Werk.
Herausgekommen sind zwei Prototypen von roh-grober Gestalt und zweifelhafter Funktionalität, die ich euch vorstellen möchte. Abb. 1 zeigt die beiden Bojen im Vergleich, auf dem zweiten Bild ist der Kreuzförmige Querschnitt gut zu erkennen. Zu allem Überfluss habe ich den klassischen Fluted-Type noch mit dem Avon gekreuzt, weil.. ich es halt so wollte. Die eine trägt stolze ca. 8 AA, die andere sogar 9! Andererseits wenn man sich die Tragkräfte von Bolos oder Lutschern anschaut, ist ein robuster Ansatz garnichtmal verkehrt- wie auch der plumpe Blattumriss, der zum Posentyp gehört. Kräftige Bebleiung ist auch nötig bei der hohen Eigenschwere der dick lackierten Bojen. Auch die überdimensionierten Antennen haben ihren Zweck beim Distanztrotten im unruhigen Wasser. Aber ja, das alles kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei meinen Posen um ziemlich grobe Klötze handelt. Am Wasser wird sich erweisen, ob sie funktionieren, oder ob es sich um bloße "Bilder" von Posen handelt. Im Zweifelsfall geben sie aber einen passablen Wandschmuck fürs Angelzimmer ab, oder ich schenk sie dem Wasseramt als Fahrbahnmarkierung.
Beide haben nen Balsakörper mit Bambusschaschlikkiel (War zu faul für Federkiel), die eine ne Gänsekielantenne, bei der anderen ist die Spitze aus dem Körper gearbeitet. Einzelteile in Bohrungen in die Körper eingesteckt, mit 2k Kleber fixiert/versiegelt. Angestrichen sind sie mit verschiedenen Lasuren, die Antennen mit Modellbaufarben. Die Schwarzen Trennstriche und die grüne Kielverzierung sind gewickelt(ziemlichunsorgfältig, und bei den Trennern habe ich schändlicherweise mit Tusche nachgeschwärzt). Ösen gibts keine, da ich sie mit Gummis fixiere, aber aus ästhetischer Perspektive fehlen sie irgendwie. Das ganze mit 2-3 lagen Rutenlack versiegelt, fertig.
Die nächsten werden besser,
herzlich Euer
Minimax