petipet
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Hier ein paar Streiflichter vom Urlaub. Erster Höhepunkt war der Tag der Meerforelle. Mit meinem Freund Roland (Ruhrangler53) und Sohn Alex (22) hofften wir einige Boardies persönlich kennen zu lernen, was wie von selbst gelang. Prima Kontakte, z.B. mit Jelle (Blauortsand), Erik (Südlicht) und einige andere, die alle freundlich, aufgeschlossen und locker waren.
Erst am Montag fing ich um 06.45h in Wallnau meine erste MeFo, 46cm/970g, ein gut abgewachsener, silberblanker Fisch. Ja, da bubbert einem Binnenfuzzy schon das Herzchen. Hier trafen wir auch wieder auf Erik (Südlicht), der bis Mittwoch blieb. Wir fachsimpelten und redeten neben dem Fischen über Gott und die Welt.
Es blieb meine einzige MeFo. Die Hornhechte bestimmten nun beim Spinnfischen nach und nach das Geschehen. Zuerst einzelne, große Fische bis 87cm, dann, bei leicht steigender Wassertemperatur - bissen die Hornies wie wild auf Eisen. Roland`s Sohn Alex fing an einem Abend 9 Stück, trotz vieler Fehlbisse. Mein Bedarf an Hornhechten war schnell gedeckt. Aber ob wir morgens um 06.00h am Wasser waren, oder in die Nacht fischten, MeFo nix-nada… Hornhechte. Bei ruhigem Oberflächenwasser sah man in Steinwurfweite vom Ufer oft den Schwall, die Kringel der Trupps, die im Laichgeschäft waren. Wir vermieden möglichst diese Stellen, trotzdem gab es ab und wann korrekt gehakte Hornies.
So, jetzt sollten endlich mal unsere Brandungsruten ran. 200 Wattwürmer waren bei „AngelSport“ (Burg a. F. neben Araltanke) tel. geordert. Die nehmen jetzt 20 Cent pro Stück. Schluck. Vorjahr 17 Cent. Damit ist meine persönliche Schmerzgrenze erreicht. Aber nun zum B.A. Wir hatten gehört, dass bei der Windlage - ONO 5/6 Bft. - in Westermarkelsdorf auch tagsüber gut Dorsch gefangen würde. Ich war sehr skeptisch, da ich sonst nur in die Nacht hinein zum B.A. gehe. Wir stellten nachmittags, bei knallender Sonne, unsere Dreibeine in Westermarkelsdorf, Richtung Bojendorf auf, dort, wo man den Binnensee im Rücken hat. Die Strömung lief leicht schräg parallel zum Ufer. Das Wasser war trüb, die Wellenkämme zeigten weiße Zähnchen. Gut. Wir warfen zunächst ca. an die 100 Meter. Die 170er Bleie hatte uns Holger (Gerätefetischist) gegossen. Perfekte Geschosse. An den Wurfkurven hätte ein Ballistiker seine Freude gehabt. Danke Holger. Aber in dieser Entfernung setzten sich die Systeme fest. Wahrscheinlich eine neue Lehmkante, letztes Jahr ging es da noch gut. Dann Versuch um die 70-80 Meter. Sofort Bisse. Ich fing 6 Dorsche von 45 bis 57cm. Roland einen um die 50er Marke. Der Fangunterschied lag bei den Montagen. Bei trübem Wasser mit ordentlich Welle fische ich nur mit (selbst gebauten) 1 Haken Montagen als Nachläufer mit kurzer Mundschnur. Roland hatte sich in seine große Auswahl gekaufter Systeme mit vielen bunten Perlchen verliebt. Taugen tun die Dinger meiner Meinung nach nicht. Roland ist aber Sportsfreund, auch er war zufrieden. Ruckzuck waren 200 Würmchen weg. Natürlich bissen auch kleinere Dorsche. Abends filetierte Roland. Und zwar mit der Schnelligkeit und Präzision einer computer/lasergesteuerten Cuttermaschine. Er ist Metzgermeister. Da blieb kein Gramm Fischfleisch an den Gräten. Die Dorsche hatten ein erstaunlich hohes Stückgewicht. Des Rätsels Lösung war der Mageninhalt. Die Dorsche hatten sich mit Krabben prallvoll gefressen. Sie hatten um Westermarkelsdorf ein Unterwassergemetzel an den Krabben angerichtet.
Zur Köderbeschaffung wurde von jetzt an gegraben und geplümpert. Mit meinem eisernen Plümper schaffte ich in Großenbrode große Trichter. Meist lagen dann 4-5 Würmer frei. Nach dem langen Winter passte Roland nicht mehr in seine Wathose. Also stampfte er in Badehose und T-Shirt mit nackten Füßen ins Wasser. Brrr! Respekt. Dieser Mann ist kein Warmduscher. Auch nach zwei Stunden kein Wort der Klage. Leider waren die Würmer aus Großenbrode nicht fit. Schon nach ein paar Stunden waren sie trotz Kühlung halbtote, schwer kranke Patienten. Ich kann mir es nur so erklären, dass die WW dort im Laichgeschäft waren, denn beim Ausbaggern der Trichter lagen oft einige kleine Würmchen im Gartenteichkescher. Aber über die biologischen Besonderheiten der WW weiß ich nun mal nix. Danach gruben wir im flachen Wasser um Lemkenhafen mit Forken. Beschwerlich war es, aber diese Würmer waren topfit: größer und dicker als die in Großenbrode und hatten eine fast schwarze Haut. Doch einmal, ich war ziemlich weit draußen, versank ich mit einem Bein fast bis zum Knie im zähen Schlick. Ohne die Forke als Stütze, wäre ich alleine in große Schwierigkeiten gekommen. Ich hatte kein schlechtes Muffensausen.
Jetzt freute ich mich aber auf Samstag. Durch das Anglerboard hatte ich Kontakt zu Jörg (Wildbootsman). Sein Boot, die „Knalli Peng“, lag im Hafen von Orth. Als ich Samstag morgens um 08.30h dort eintraf, hatte Jörg das Boot schon startklar. Kurze Begrüßung, Sachen verstaut und schon rundeten wir Flügge-Leuchtturm, mit Marschfahrt Kurs NW. Mann oh Mann, wie schnell der Strand von Westermarkelsdorf im Dunst verschwand. Ein rauwassertaugliches 5.70er GFK-Boot mit 90PS in Gleitfahrt, dass war eine andere Dimension, als mein letztes Schlauchi - 3,60 Meterchen mit 15PS. Zum ersten Male erlebte ich die komfortable Funktion eines GPS mit Kartenplotter. Jörg erklärte mir alles. Das ist schon was anderes, als den Kurs nach Kompass mit Kreuzpeilungen auf Landmarken zu bestimmen. Und immer seinen Standort zu kennen, auch außer Landsicht. Toll. Sollte ich noch einmal ein Schiffchen bekommen, würde ich keinesfalls auf diese Segnung der Technik verzichten wollen. Wir befanden uns jetzt 17Km vor Langeland und hatten einige Angelkutter in Sichtweite, die auf der 20 Meter Tiefenlinie drifteten. Motor aus. Wir begannen zu pilken. Dorsche um 50cm bissen auf Pilker. Dann krümmte sich Jörgs Rute. „Gaff“, rief Jörg und pumpte. Aber ich tollpatschiger Binnenländer stellte mich zu doof an. Das Boot hob und senkte sich etwas in der Altdünung. Zack, versemmelte ich den 5-6 Kilo Dorsch beim Versuch ihn zu gaffen. Dann stießen wir im Mittelwasser auf einen Wittlingsschwarm. Die hauten vehement auf die Springer rein. Der Boden der Fischtonne füllte sich rasch. Dann war der Spuk vorbei. Jetzt bedeckte eine schlachtschiffgraue Wolkendecke den Himmel – es fing an zu regnen – wir düsten zurück nach Fehmarn/Orth. Ich genoss jeden Augenblick. Danke Jörg, für den schönen Tag.
Was war noch erwähnenswert? Mir gelang es diesmal nicht, in Marienleuchte, einen einzigen Dorsch mit der Spinnrute Abends/Nachts zu fangen. Dabei war dieser Strandabschnitt (an der Mauer) im letzten Jahr für mich eine sichere Bank. Nächster Versuch im Herbst 04. Noch ein Letztes: Ich testete in diesem Urlaub zwei für mich neue Schnüre beim Spinnfischen. Monofil: Shimano Technium 0,25mmm 6,75 Kg. Noch nie hatte ich so viele Perücken. Diese Schnur ist für mich gegessen. Geflochten: DEGA TitaNit 0,11mm 6,3 Kg. Nicht eine Perücke. Gutes Wurfverhalten. Angeblich hat sie 2% Dehnung. Traue mir aber da noch kein Urteil zu, mangels gedrillter Dorsche, die Ausschlitzen hätten können. So, nun aus die Maus. Tschüss Boardies. Ich hoffe, meine lange Schreibe hat euch nicht zu sehr gelangweilt.
Gruß…Peter
Erst am Montag fing ich um 06.45h in Wallnau meine erste MeFo, 46cm/970g, ein gut abgewachsener, silberblanker Fisch. Ja, da bubbert einem Binnenfuzzy schon das Herzchen. Hier trafen wir auch wieder auf Erik (Südlicht), der bis Mittwoch blieb. Wir fachsimpelten und redeten neben dem Fischen über Gott und die Welt.
Es blieb meine einzige MeFo. Die Hornhechte bestimmten nun beim Spinnfischen nach und nach das Geschehen. Zuerst einzelne, große Fische bis 87cm, dann, bei leicht steigender Wassertemperatur - bissen die Hornies wie wild auf Eisen. Roland`s Sohn Alex fing an einem Abend 9 Stück, trotz vieler Fehlbisse. Mein Bedarf an Hornhechten war schnell gedeckt. Aber ob wir morgens um 06.00h am Wasser waren, oder in die Nacht fischten, MeFo nix-nada… Hornhechte. Bei ruhigem Oberflächenwasser sah man in Steinwurfweite vom Ufer oft den Schwall, die Kringel der Trupps, die im Laichgeschäft waren. Wir vermieden möglichst diese Stellen, trotzdem gab es ab und wann korrekt gehakte Hornies.
So, jetzt sollten endlich mal unsere Brandungsruten ran. 200 Wattwürmer waren bei „AngelSport“ (Burg a. F. neben Araltanke) tel. geordert. Die nehmen jetzt 20 Cent pro Stück. Schluck. Vorjahr 17 Cent. Damit ist meine persönliche Schmerzgrenze erreicht. Aber nun zum B.A. Wir hatten gehört, dass bei der Windlage - ONO 5/6 Bft. - in Westermarkelsdorf auch tagsüber gut Dorsch gefangen würde. Ich war sehr skeptisch, da ich sonst nur in die Nacht hinein zum B.A. gehe. Wir stellten nachmittags, bei knallender Sonne, unsere Dreibeine in Westermarkelsdorf, Richtung Bojendorf auf, dort, wo man den Binnensee im Rücken hat. Die Strömung lief leicht schräg parallel zum Ufer. Das Wasser war trüb, die Wellenkämme zeigten weiße Zähnchen. Gut. Wir warfen zunächst ca. an die 100 Meter. Die 170er Bleie hatte uns Holger (Gerätefetischist) gegossen. Perfekte Geschosse. An den Wurfkurven hätte ein Ballistiker seine Freude gehabt. Danke Holger. Aber in dieser Entfernung setzten sich die Systeme fest. Wahrscheinlich eine neue Lehmkante, letztes Jahr ging es da noch gut. Dann Versuch um die 70-80 Meter. Sofort Bisse. Ich fing 6 Dorsche von 45 bis 57cm. Roland einen um die 50er Marke. Der Fangunterschied lag bei den Montagen. Bei trübem Wasser mit ordentlich Welle fische ich nur mit (selbst gebauten) 1 Haken Montagen als Nachläufer mit kurzer Mundschnur. Roland hatte sich in seine große Auswahl gekaufter Systeme mit vielen bunten Perlchen verliebt. Taugen tun die Dinger meiner Meinung nach nicht. Roland ist aber Sportsfreund, auch er war zufrieden. Ruckzuck waren 200 Würmchen weg. Natürlich bissen auch kleinere Dorsche. Abends filetierte Roland. Und zwar mit der Schnelligkeit und Präzision einer computer/lasergesteuerten Cuttermaschine. Er ist Metzgermeister. Da blieb kein Gramm Fischfleisch an den Gräten. Die Dorsche hatten ein erstaunlich hohes Stückgewicht. Des Rätsels Lösung war der Mageninhalt. Die Dorsche hatten sich mit Krabben prallvoll gefressen. Sie hatten um Westermarkelsdorf ein Unterwassergemetzel an den Krabben angerichtet.
Zur Köderbeschaffung wurde von jetzt an gegraben und geplümpert. Mit meinem eisernen Plümper schaffte ich in Großenbrode große Trichter. Meist lagen dann 4-5 Würmer frei. Nach dem langen Winter passte Roland nicht mehr in seine Wathose. Also stampfte er in Badehose und T-Shirt mit nackten Füßen ins Wasser. Brrr! Respekt. Dieser Mann ist kein Warmduscher. Auch nach zwei Stunden kein Wort der Klage. Leider waren die Würmer aus Großenbrode nicht fit. Schon nach ein paar Stunden waren sie trotz Kühlung halbtote, schwer kranke Patienten. Ich kann mir es nur so erklären, dass die WW dort im Laichgeschäft waren, denn beim Ausbaggern der Trichter lagen oft einige kleine Würmchen im Gartenteichkescher. Aber über die biologischen Besonderheiten der WW weiß ich nun mal nix. Danach gruben wir im flachen Wasser um Lemkenhafen mit Forken. Beschwerlich war es, aber diese Würmer waren topfit: größer und dicker als die in Großenbrode und hatten eine fast schwarze Haut. Doch einmal, ich war ziemlich weit draußen, versank ich mit einem Bein fast bis zum Knie im zähen Schlick. Ohne die Forke als Stütze, wäre ich alleine in große Schwierigkeiten gekommen. Ich hatte kein schlechtes Muffensausen.
Jetzt freute ich mich aber auf Samstag. Durch das Anglerboard hatte ich Kontakt zu Jörg (Wildbootsman). Sein Boot, die „Knalli Peng“, lag im Hafen von Orth. Als ich Samstag morgens um 08.30h dort eintraf, hatte Jörg das Boot schon startklar. Kurze Begrüßung, Sachen verstaut und schon rundeten wir Flügge-Leuchtturm, mit Marschfahrt Kurs NW. Mann oh Mann, wie schnell der Strand von Westermarkelsdorf im Dunst verschwand. Ein rauwassertaugliches 5.70er GFK-Boot mit 90PS in Gleitfahrt, dass war eine andere Dimension, als mein letztes Schlauchi - 3,60 Meterchen mit 15PS. Zum ersten Male erlebte ich die komfortable Funktion eines GPS mit Kartenplotter. Jörg erklärte mir alles. Das ist schon was anderes, als den Kurs nach Kompass mit Kreuzpeilungen auf Landmarken zu bestimmen. Und immer seinen Standort zu kennen, auch außer Landsicht. Toll. Sollte ich noch einmal ein Schiffchen bekommen, würde ich keinesfalls auf diese Segnung der Technik verzichten wollen. Wir befanden uns jetzt 17Km vor Langeland und hatten einige Angelkutter in Sichtweite, die auf der 20 Meter Tiefenlinie drifteten. Motor aus. Wir begannen zu pilken. Dorsche um 50cm bissen auf Pilker. Dann krümmte sich Jörgs Rute. „Gaff“, rief Jörg und pumpte. Aber ich tollpatschiger Binnenländer stellte mich zu doof an. Das Boot hob und senkte sich etwas in der Altdünung. Zack, versemmelte ich den 5-6 Kilo Dorsch beim Versuch ihn zu gaffen. Dann stießen wir im Mittelwasser auf einen Wittlingsschwarm. Die hauten vehement auf die Springer rein. Der Boden der Fischtonne füllte sich rasch. Dann war der Spuk vorbei. Jetzt bedeckte eine schlachtschiffgraue Wolkendecke den Himmel – es fing an zu regnen – wir düsten zurück nach Fehmarn/Orth. Ich genoss jeden Augenblick. Danke Jörg, für den schönen Tag.
Was war noch erwähnenswert? Mir gelang es diesmal nicht, in Marienleuchte, einen einzigen Dorsch mit der Spinnrute Abends/Nachts zu fangen. Dabei war dieser Strandabschnitt (an der Mauer) im letzten Jahr für mich eine sichere Bank. Nächster Versuch im Herbst 04. Noch ein Letztes: Ich testete in diesem Urlaub zwei für mich neue Schnüre beim Spinnfischen. Monofil: Shimano Technium 0,25mmm 6,75 Kg. Noch nie hatte ich so viele Perücken. Diese Schnur ist für mich gegessen. Geflochten: DEGA TitaNit 0,11mm 6,3 Kg. Nicht eine Perücke. Gutes Wurfverhalten. Angeblich hat sie 2% Dehnung. Traue mir aber da noch kein Urteil zu, mangels gedrillter Dorsche, die Ausschlitzen hätten können. So, nun aus die Maus. Tschüss Boardies. Ich hoffe, meine lange Schreibe hat euch nicht zu sehr gelangweilt.
Gruß…Peter