Zwischen-Schonmaße

Jan J.

IchthyoMane
Hallo,

in der aktuellen "Fisch & Fang" habe ich einen interessanten Beitrag gelesen. Thema: Zwischen-Schonmaße.

Ist vielleicht ein alte Hut, mir jedenfalls ist die Idee neu und ich halte sie für überlegenswert:

Der Gedanke ist einfach: Anstatt einem Mindestmaß werden zwei Schonmaße eingeführt, quasi ein Minimal- und ein Maximal-Maß.
Die Pflicht (bzw. das Recht) zur Entnahme und sinnvollen Verwertung wird auf Exemplare beschränkt, die zwischen Minimal- und Maximal-Maß liegen. Beispiel F&F: Hechte zwischen 50 und 60 cm müssen mitgenommen werden, alle Exemplare unter 50 cm bzw. über 60 cm müssen zurückgesetzt werden. Wenn man will, richtet man noch ein Trophäenmaß ein, das es erlaubt, Hechte mitzunehmen, die über 100 cm groß sind. Erster Vorteil: Der reproduktionsstarke Mittelbau einer Spezies wird geschützt, so daß die Populationsstärke gesichert bleibt. Zweiter Vorteil: Ist zumindest in Vereinen prinzipiell sofort realisierbar, wobei man die Zwischen-Schonmaße den individuellen Umständen der jeweiligen Gewässer anpassen kann.

Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Ich halte diese Regelung nicht für ideal, aber für besser als die momentan bestehende, die theoretisch zur Entnahme jedes maßigen Fisches verpflichtet. (Natürlich kann man diese Regelung ignorieren, aber ich kenne Leute, die sich - eingeschüchtert vom "Karpfen-Urteil" - nicht trauen, maßige Fische zurückzusetzen, wenn sie beobachtet werden).

Die Zwischen-Schonmaß-Regelung wird natürlich weder den Interessen der C&R Angler noch den Interessen der Angler, die ihre Fische mitnehmen möchten, vollständig gerecht. Die C&R Angler wären entgegen ihrem Wunsch nach wie vor dazu verpflichtet, bestimmte Fische mitzunehmen, und die Angler, die ihre Fische mitnehmen möchten, unterlägen restriktiveren Regelungen als bisher. Aber es geht bei diesem Vorschlag nun einmal nicht um die Ideallösung, sondern um einen realisierbaren Kompromiß zwischen den verschiedenen Interessen der Anglerschaft und der Gesetzeslage.

Was meint Ihr?

Petri @all,

Jan

P.S.: Die Ideallösung wäre meiner Meinung nach übrigens, daß man 1.) C&R erlaubt und 2.) Modalitäten (also Restriktionen) erarbeitet, die den Bestand hinreichend schützen (das mag heißen höhere Mindestmaße bzw. Reduzierung der erlaubten Anzahl an Exemplaren, die man pro Tag/Woche/Monat entnehmen darf bzw. Zwischen-Schonmaße bzw. sinnvolle Besatzbestimmungen). Ich denke, damit wäre allen gedient, die ein Interesse daran haben, daß wir auch in Zukunft noch mit Freude angeln können, sei es nun, um Fische zu fotografieren oder um sie zu Hause zuzubereiten. Wobei 1.) politisch bis auf weiteres wohl nicht realisierbar (und zudem moralisch kontrovers) sein mag und sich bei 2.) die konkrete Ausgestaltung als schwierig erweisen mag (da abhängig von vielen Faktoren und schwerlich generalisierbar).
 
F

Franky

Guest
Moinsen...
Neu ist die Idee nicht - die haben wir schon einmal diskutiert gehabt!
Meiner Meinung nach ist eine solche Regelung, Entnahmen in einer gewissen Range zu gestatten (man beachte die Feinheiten!! ;)) eigentlich ziemlich "ideal". Gefahren gibts da auch, z.B. durch "Verangeln" der Fische (zu tief geschluckt etc.).
Wenn dann noch die Maße gewässerspezifisch angepasst werden, sollte das fast schon reichen. Leider kompliziert eine solche Regelung die ANgelei - aber wo ein Wille ist...
Viel wichtiger erscheint mir persönlich allerdings eine Art "Vereinheitlichung" regionaler Schonzeiten, die durchaus auch artengetrennt erfolgen sollte!
 

soeketroete

Feuerwerker
Îch find die Idee mit den Zwischenschonmaßen klasse. Z. B. in den Boddengewässern vor Rügen gibt es sowas wie einen Ehrenkodex, dass nur Hechte zw. 65 und 85 cm entnommen werden. Ich weiß nicht, ob sich viele daran halten, aber die Bestände an großen Hechten könnte darauf hinweisen.
Widersprüchlich finde ich allerdings, dass die F&F plötzlich dafür plädiert. Eine Ausgabe vorher wurde in einem Artikel noch beschrieben, dass man kurz vor der einsetzenden Schonzeit besonders schwere Zander erwischen könnte, weil die ja schon den Rogenansatz in sich trügen...no comment!
 

til

Spinnfischer C&R
Jedenfalls finde ich, das alle Schonbestimmungen sehr Gewässer- und Situationsspezifisch erfolgen sollten, was leider heute oft garnicht der Fall ist. Solche Zwischenschonmasse wären bestimmt oft die Folge.
 

Knobbes

Active Member
Ich finde, das die Mindestmasse erhöht werden sollte, wie gesagt, Gewässerabhängig.
Zu C&R sag ich nur, das es ja mal vorkommen kann, das ein Fisch ausversehen wieder zurück ins Wasser fällt.
Gruss Knobbes
 

tamandua

Ameisenfänger
Ich fände es sehr gut wenn solche Zwischenschonmaße eingehalten würden, ob nun als Ehrenkodex oder im Gesetz verankert. Das deutsche Recht ist in der Beziehung ja wohl mehr als veraltet.Alle maßigen Fische entnehmen zu müssen ,ist ja wohl zum k....n:v.Das ist einfach nur sinnlos und einiges mehr, das schreibe ich jetzt allerdings nicht...Nunja, ich kann nur immer wieder für C&R plädieren.

In diesem Sinne, schönen Abend
 
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