Präsentation von Barschen?!

angler1996

36Z Löffelschnitzer
Das wird wohl bei einigen das ausschlaggebene Argument sein, wird nur keiner zugeben wollen. Da werden Barsche mit dem Maulgriff waagerecht gehalten und es wird extra cool in die Kamera geschaut. Da ein Fisch unterwasser ja schwerelos ist, ist das Skeletsystem eines Fisches so ausgelegt, dass es in der Schwerelosigkeit den Fischkörper trägt. Wenn man den Fisch mit Daumen im Maul präsentieren möchte, gehört die zweite Hand unter dem Bauch des Fisches um damit das Gewicht des Fisches zu halten/stützen.

die ganze Knipserei ist höchst fragwürdig, der Nachahmungstrieb und der unbedingt" Dazugehörigkeitswille" aber ungebrochen und vor allem ungebremst/ unreflektiert
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Ja, hahahaa, gut erkannt, das ist ja nun mal der springende Punkt bei der Redewendung "Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen schmeissen"

Leider fällt mir grad kein gefiedertes Wort für "das Offensichtliche bemerken" ein.

Alles Gute,
Minimax

die ganze Knipserei ist höchst fragwürdig, der Nachahmungstrieb und der unbedingt" Dazugehörigkeitswille" aber ungebrochen und vor allem ungebremst/ unreflektiert
Da liegt für meinen Geschmack der Knackpunkt. Im Abbildungswahn und in der Vorstellung, mehr in den sozialem Netzwerken zu gelten, wenn ein Fangbild das andere jagt. Das formt natürlich auch die Art der Präsentation.

Vor Jahren war es und nicht nur bei den Fliegenfischern, üblich die Rute zwischen den Zähnen zu halten. Heute klemmt man sie sich in den Nacken, oder eben das Bärschlein am Unterkiefer zu zeigen. Einem Kaspar fällt was neues ein und alle äffen es nach. Ich warte ja nur auf den Tag, bis ein Celebrity sich die Rute in den Anus einführt...! :laugh:laugh
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
[QUOTE="Andal, post: 4961391, Ich warte ja nur auf den Tag, bis ein Celebrity sich die Rute in den Anus einführt...! :laugh:laugh[/QUOTE]

nein, er bindet sie sich vorne dran, um ihn größer erscheinen zu lassen
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Oder so ... wir haben den Climax der Absurditäten noch lange nicht erreicht!
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Heute klemmt man sie sich in den Nacken,...

Stimmt, das ist inzwischen sehr en vogue.
Ich will die Fangbildnerei ja auch nicht zu stark und in Bausch und Bogen verurteilen, wie gesagt, das Glashaus und die Steine, und den ersten Stein soll ja bekanntlich nur der aufheben, der selbst frei ist von schuld.
Denn ich glaub, wir alle ergötzen uns an einem Bild eines besonderen Fisches den wir einst fingen und an den Tag an den wir uns gerne erinnern. Und das war bestimmt auch in Zeiten von Kodak und Agfafilm schon so. Und ein Bild in freier Natur mit dem Fänger (Und ich finde ein bisschen Fängerstolz ist eine läßliche Sünde) ist allemal besser als ein totgeblitztes Post-Mortem-Küchenbild auf Zeitungspapier mit schön viel Ketchup.
Ich glaub es ist wie mit vielem: Die Menge und das Ausmass machts. Ein Bild mit einer Story die man mit Familie und Freunden teilt, oder meinetwegen ab und zu auch mal irgendwo in der virtuellen Welt präsentiert, ist was ganz anderes als das Hemmungslose Zubomben des ganzen Internets mit jedem gefangenen Kleini, in unfreiwillig komisch wirkenden Genreposen.
Aber wer soll da die Grenze ziehen, ausser jeder für sich?

Was mir leider an mir selbst aufgefallen ist: Ich hab dieses Jahr schon häufiger mal den einen oder anderen Fisch fotographiert, aus verschiedenen Gründen. Jedenfalls merke ich, das das häufig dazu führt, das ich mir meinen Fang garnicht mehr so genau angucke, studiere, seine Schönheit geniesse. Den ersten habe ich ja keine Zeit dafür, muss schnell fotographieren, und zweitens hab ich ja das Photo- ein Trugschluss, natürlich: So bleibt ein toller FIsch zwar auf der Chipkarte, aber eben nicht im Gedächtnis.

Das läßt sich auch in anderen Bereichen feststellen. Jeder kann jederzeit alles mit dem Handy knipsen. Und so häufen sich die Bilder, aber die abgebildeten Dinge bleiben nicht im Gedächtnis. Passt natürlich dazu, dass niemand mehr irgendwas weiss oder nachzudenken bereit ist, denn Wikipedia ist nur ein Fingerwischen weit entfernt. Und das wir kaum noch den Bäcker an der Ecke finden können, denn Google Maps ist ja da um zu helfen. Das wir unsere Gedächtnisse und Gehirne in die kleinen schwarzen Kästchen auslagern, merken wir erst dann wenn wir mal wieder das Ladekabel verlegt haben.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Fotografieren kann man ja, bis die Knipse glüht. Nur muss man jedes Lichtbild auch wirklich der Öffentlichkeit unter den Rüssel schmieren? ;)
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
wobei die Öffentlichkeit ja auch gierig den Rüssel hinhält, nur ist das die nächste Baustelle äh Angelstelle - wer oder was ist Öffentlichkeit und zähle ich mich dazu oder stehe ich daneben , weil ich z.B. die Druckversion einer einschlägigen Zeitschrift aus der besagter Szenen abgewählt habe-)))
 

Taxidermist

Well-Known Member
Ich glaub es ist wie mit vielem: Die Menge und das Ausmass machts. Ein Bild mit einer Story die man mit Familie und Freunden teilt, oder meinetwegen ab und zu auch mal irgendwo in der virtuellen Welt präsentiert, ist was ganz anderes als das Hemmungslose Zubomben des ganzen Internets mit jedem gefangenen Kleini, in unfreiwillig komisch wirkenden Genreposen.

Ich denke es gibt nichts dagegen einzuwenden, wenn man ein Erinnerungsfoto für den privaten Bereich macht, wobei man dann aber auch auf das Wohlergehen des Fisches achten sollte, zumindest wenn dieser noch lebt.
Anders jedoch der inzwischen weit verbreitete Sebstdarstellungswahn, da wird im Netz dann jede Belanglosigkeit verbreitet, so z.B. was hab ich gegessen und wann und wie ist dieses verdaut worden.
Als ob dies irgend jemand interessiert, gleiches gilt für Bilder mit eigentlich kleinen Fischen?
Die Form der Präsentation scheinen sich die Angler von den Jägern abgeschaut zu haben, so z.B. das Präsentieren der "Waffe" auf dem Kadaver des geschossenen Wildes, im schlimmsten Fall noch mit dem Fuß auf der Beute.
Nur bei den Jägern ist es schon lange bekannt, dass diese Form der Beutepräsentation nicht etwa Bewunderer auf den Plan ruft, sondern im Gegenteil, eher einen gesunden Hass beim Betrachter auslöst!
Die Zeit der kolonialen Jagdfotos ist schon lange vorbei, dass haben die (meisten) Jäger auch schon lange erkannt, ambitionierte Angler brauchen dafür anscheinend etwas länger!

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Bei den Bildern erleben wir auch aktuell eine Inflation. Früher war ein analoges Bild teilweise noch ein echter Akt und man musste wenigstens Grundkenntnisse davon haben. Von der Veröffentlichung ganz zu schweigen. Heute erleben wir, dank Smartphone, eine regelrechte Hyperinflation an Fotos, die tunlichst jeder sehen muss - egal wie miserabel sie sind. Da sind ausgerenkte Barschkiefer noch das geringste Übel.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Anders jedoch der inzwischen weit verbreitete Sebstdarstellungswahn, da wird im Netz dann jede Belanglosigkeit verbreitet, so z.B. was hab ich gegessen und wann und wie ist dieses verdaut worden.
Als ob dies irgend jemand interessiert,

Richtig, ich glaube die Angler folgen einfach nur diesem Trend der allgemeinen Schnappschussflut und ständigen und breiten Streuen von Bildern im Internet. Essen, Parkplätze, jeder nichtige Lebensbereich und natürlich Selfies, Selfies, Selfies. Das ist scheinbar wichtig für die Menschen, vermutlich eine Art von Kommunikation. warum, da sollen sich die Soziologen Gedanken drüber machen. Wer mitmachen will, soll es, wer nicht lässts bleiben. Ist genauso mysteriös und absurd, wie man früher bei Anrufen aus dem Urlaub die Kostbaren Münzfernsprecherminuten mit Erörterungen über das Wetter verbraucht hat.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
@Toni_1962 du kennst den Spruch.......?


Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn,
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.

Und genau da liegt das Kernproblem!
 

Toni_1962

freidenkend
Na, das dieser Barschgriff, möglichst noch ohne zweite stützende Hand eine für den Fisch gefährliche Eselei ist, darüber besteht hier glaub ich Einigkeit?

Es sind ja auch Boardies hier, bei denen ich dies auch erst kürzlich gesehen habe; schade, dass diese sich auf meine Frage
"Ersatzbefriedigung oder welcher Grund?"
nicht äußern.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Es sind ja auch Boardies hier, bei denen ich dies auch erst kürzlich gesehen habe; schade, dass diese sich auf meine Frage
"Ersatzbefriedigung oder welcher Grund?"
nicht äußern.

Ah, Bock auf Action?
Ich weiss, das ist natürlich ein fast unerträglicher Zustand für Dich, aber du siehst, alle Diskussionsteilbehmer liegen sich in den Armen, Harmonie und Konsens wohin man blickt..:roflmao:roflmao
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Nach den eindeutigen Statements gegen den "Bass Grip" wird sich wohl kaum noch wer als Befürworter offenbaren wollen!
 
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