Alte Teichanlage

Effes

Well-Known Member
Hallo Zusammen,

zuerst mal zu mir, ich heiße Felix. bin 30 Jahre alt und habe Ende letztes Jahr zusammen mit 3 Kumpels den Kaufvertrag für eine kleine Teichanlage im Fränkischen unterschrieben.
Das Gelände liegt am Oberlauf eines Flusses, der in diesem Bereich lediglich 2-3m breit ist. Gespeist werden die Teiche also durch Grundwasser, hinzu kommt eine kleine Quelle. Im Herbst wurden die Teiche durch diese mit ~ 15L/min gespeist, wie es im Hochsommer aussieht, wissen wir leider nicht.
Aktuell handelt es sich um 3 Teiche einer alten Karpfenzucht, welche wir nun miteinander verbinden möchten, wodurch eine Wasserfläche von rund 8000qm entstehen sollte. Die aktuelle Gewässertiefe beträgt 80-180cm. Eine Voranfrage beim Wasserrechtsamt hat stattgefunden und nächste Woche sollen die Anträge dann auch eingereicht werden.

Nun ist natürlich die Frage, wie die Teiche angelegt werden und mit was später besetzt wird. Es soll hier weniger um die eigenen Vorlieben, sondern mehr um einen naturnahen Besatz gehen, welcher sich nach Möglichkeit selbst erhalten sollte. Ein Zufüttern wird nicht angestrebt, allerdings auch nicht ausgeschlossen.

Bisherige Überlegungen:
Teiche Ablassen und sämtlichen Bewuchs entfernen, Schlamm Ausbaggern, Seen miteinander verbinden, neu entstandene Ufer abfangen und die Ufer teilweise passend bepflanzen, Flussbausteine am Ufer einbringen, 2 alte Mönche entfernen, Flachwasserzone einbringen (welche Tiefe? Abgestuft in 20, 40, 60, 80cm und jeweils ~150qm?), Erstellen von Gumpen (sinnvoll?).

Als Besatz war meine bisherige Vorstelleung:
Schleien, Zander, Futterfische, Teichmuscheln, Edelkrebse
Natürlich macht man sich auch über alles mögliche andere Gedanken, wie zB Aal, Hecht und Forelle, ich denke jedoch, dass diese weniger in den Teich passen werden.

Hauptfragen sind:
- Ist das Vorgehen so richtig, gibt es Verbesserungsvorschläge?
- Passt der Besatz und wenn ja - wie viel jeweils?

So, wie ihr merkt haben wir keinerlei Erfahrung, gehen aber auch nicht ganz so illusorisch an die Sache heran (hoffen wir zumindest) und lassen uns gerne aufzeigen, in welchen Bereichen wir falsch vorgehen.

Viele Grüße
Felix
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Moin,

wollt ihr die Fische züchten zur Vermarktung bspw - oder soll "nur" ein rel. natürliches Biotop entstehen ohne "Ernteabsicht" ?

R.S.coffeegirl
 

Effes

Well-Known Member
Hallo Rheinspezie, das Gelände, insgesamt 17.000qm, soll zu reinen Erholungszwecken dienen und so naturnah wie möglich sein. Aus den Teichen soll natürlich auch mal was entnommen werden, aber rein für den Eigengebrauch.
 

Chief Brolly

Well-Known Member
Hallo Felix,

mach doch mal ein paar Bilder von der Anlage und erstelle eine Grafik oder Zeichnung, wie es mal aussehen soll...
Mit dem Schlamm entfernen, ist schonmal ein guter Anfang!

Ich war früher schon oft in der fränkischen Schweiz, alles was ich da bisher an Fischteichen oder - anlagen gesehen habe, hatten mit Forellen zu tun...
Die wurden teilweise an Privatkunden als auch an die Gastronomie verkauft. Wenn ihr nach der Schlammentfernung einen kiesigen Grund plant, sollte dieser auch mit tiefen Gumpen und Kolken "modelliert" und mit UW-Pflanzen (in Kübeln) bepflanzt werden.
Bevor Futterfische wie Elritzen, Moderlieschen, Weißfische usw. eingesetzt werden, erstmal Wasserflöhe und Bachflohkrebse als Nahrungsgrundlage besetzen, diese sollten sich 1 Jahr vermehren. Bis dahin wißt ihr auch, wie die natürliche Wasserversorgung im Sommer funktioniert und wie hoch da die maximalen Wasserstandsschwankungen sind! Also, bis dahin nichts überstürzen mit Fischbesatz!
 

Effes

Well-Known Member
Wie gesagt, ein Überstürzen ist nicht geplant, das Gelände soll auch rein zur Erholung dienen, nicht ausschließlich zum Angeln. Da mehr als ausreichend Arbeit vorhanden ist, weiß auch jeder, dass wir dieses Jahr dort noch keine Angel reinhängen werden ;-)
Aber selbstverständlich wollen wir auch bei der Planung so viele Fehler wie möglich vermeiden und deshalb macht es sicherlich Sinn, sich bereits über die spätere Nutzung und somit die Erstellung passender Laichmöglichkeiten Gedanken zu machen.

Drumherum ist alles flach, mit viel Kies rechne ich nicht, es wurde in den 70er als reine Karpfenzucht angelegt.


Anbei 2 Bilder, mit dem SUP habe ich auf dem noch bestehenden Teich die Schlammschicht ermittelt- die noch verfügbare Wassertiefe liegt bei noch 30-70cm, sprich sehr ernüchternd. Deshalb bleibt wohl auch nur das Ausbaggern, va da wir so oder so einen Bagger benötigen werden.
Dann noch eine Übersicht via GoogleMaps, der Wassereinlauf befindet sich unten rechts in dem Bild.
Genauere Pläne wie es werden soll gibt es im Laufe der nächsten Woche, wenn die Anträge soweit fertig sind.
 

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Effes

Well-Known Member
Wir haben die Teiche gekauft. Tatsächlich soll das Miteinander im Vordergrund stehen und nicht das reine Angeln, tatsächlich habe - stand jetzt - lediglich ich einen Angelschein. Ein zweiter wurde dank Corona abgesagt. Aber auch die beiden anderen sind für die Teiche zu begeistern und dem Angeln nicht abgeneigt ;-)
 

Chief Brolly

Well-Known Member
Interessante Bilder, Bankside! Die veranschaulichen, wieviel Arbeit in so einem Teichprojekt eigentlich steckt und welchen Aufwand es erfordert, so eins in einen Fischgerechten Zustand zu bringen!

Felix: Ich würde erstmal 2 Teiche verbinden und den 3. als Reserve belassen, evtl. als Aufzuchtbecken für Futterfische und Krebse oder ganz einfach nur als Wasserreservoir für niederschlagsarme Zeiten... Auf jeden Fall hat eure Anlage Potenzial und es läßt sich was schönes daraus bauen!

Wichtig wäre, auch Teich- und Malermuscheln mit Bitterlingen einzubringen, evtl. auch Schlammschnecken.
Das habe ich bei meinem Miniteich gemacht, allerdings erst, als die Bepflanzungen abgeschlossen waren. Wollte dann (vor der Flutung) noch einen kleinen Steg bauen, habe aber die Pfähle falsch gesetzt, so daß ich keine Balken und Bretter in einer Flucht anbringen konnte.

Wichtig auch der Überlauf, das die Anlage bei zuviel Regen nicht überschwemmt wird. Da ich auch in Mittelfranken zuhause bin, kann ich dir /euch evtl. vor Ort oder in eurer Runde noch einige Tips zu Pflanzen und zur Neu- bzw. Umgestaltung geben, da ich aus dem Garten- und Landschaftsbau komme.

Bei Interesse einfach ne PN schreiben!

Viele Grüße,

Michael
 

Tobias85

Well-Known Member
Ich kann zwar nicht mit Tipps helfen, aber ich möchte trotzdem erwähnen, dass ich euren Ansatz sehr lobenswert finde. Oft werden solche Gewässer ja einfach nur den anglerischen Vorlieben entsprechend besetzt wie eine Art privater Forellen/Karpfen/XYZ-Puff. Dass ihr den Fokus eher auf einem naturnahen Gewässer legt gefällt mir sehr gut und ich würde mich natürlich freuen, wenn wir in den nächsten Jahren das eine oder andere Update hier im Thread lesen dürfen. :)
 

Effes

Well-Known Member
Dass da einiges an Arbeit drin steckt ist gewiss, glücklicherweise haben wir aber auch bereits einen Garten- und Landschaftsbauer als Bekannten, der uns unterstützen wird. Auf solch eine Hilfe sind wir auch angewiesen, da wir zwar gewillt sind, es uns aber schlicht an Erfahrung fehlt.

Die Idee alle Teiche miteinander zu verbinden rührt in meiner Annahme, dass ein größerer Teich sich leichter selbst reguliert und wir ihn naturnaher so gestalten können, dass sich zB auch ein Zanderbestand selbsterhalten kann.
Außerdem könnte man somit einer naturnahe Uferlinie deutlich einfacher ermöglichen, wodurch meiner Meinung ebenfalls das Gelände aufgewertet wird.

Eine Fotodokumentation ist geplant, auch eine Drohne habe ich hierfür bereits bestellt.
Auch plane ich, hier den kompletten Verlauf zu posten. Da ich mir hierdurch auch immer wieder Anregungen erhoffe, bin ich diesbezüglich auch recht optimistisch gestimmt. Erst recht, nach dem ich mir soeben den kompletten Verlauf des Kuhwiesenteichs angeschaut habe.
 

Bankside Dreamer

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Bankside Dreamer

Well-Known Member
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Effes

Well-Known Member
Dass wir das Gelände abgrenzen (vermutlich mit einer Hecke) ist klar, Schilder müssen natürlich auch aufgestellt werden und ein paar Wildkameras um das Ganze zu überwachen.

Die Überlegung die Teiche so zu belassen hatten wir natürlich auch, allerdings ist bei einem der Mönch defekt, sprich er hat nur einen Ablauf wenn wir ihn mit einem anderen Teich verbinden oder aber wir machen den Ablauf neu, das wäre bei dem Teich dann aber auch sehr viel Arbeit.
Außerdem möchten wir, wie erwähnt, einen möglichst naturnahen Teich und einen reinen Forellenteich, einen für Zander und einen für Weißfisch klingt für mich dann doch eher wieder nach Forellenp*ff- auf eine Fortpflanzung muss man da dann eh nicht hoffen.

Eine Insel haben wir eh geplant, beim Verbinden lässt sich das ja sehr leicht umsetzen. Wir hoffen schwer, dass der Antrag durchgeht, letzten Endes verbessern wir die Anlage ja auch in jeder Hinsicht. Wir lassen nicht jedes Jahr alles ab und schonen somit den Bach nebenan, füttern nicht mehr zu, was dem Bach auch hilft, wollen ein Biotop schaffen, inkl. der Möglichkeit für andere Lebewesen, sich dauerhaft anzusiedeln, anstatt jährlich ausgespült zu werden, was ebenfalls besser sein sollte als eine Karpfenzucht und die Wasserfläche wird im Vergleich zu jetzt ja auch nicht dramatisch erhöht.

Weshalb glaubst du, dass wir Probleme mit den Schleien bekommen? Dass man im Voraus nicht 100prozentig sagen kann ob es klappt glaube ich sofort, aber ich war bisher schon der Annahme, dass das klappen sollte. Was wäre denn dein Alternativvorschlag?
 
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Bankside Dreamer

Well-Known Member
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Effes

Well-Known Member
Auf dem eigenen Privatgrundstück, welches als solches sogar gekennzeichnet ist und nicht den Eindruck erweckt, öffentlich zu sein, kann man filmen was man will. Und man kann die Daten sogar gerichtlich verwenden. Ich habe hiermit auch ab und zu beruflich zu tun- wir sind zwar in Deutschland, aber eine Wildkamera darf man auf dem eigenen Grundstück trotzdem ohne 10 Hinweisschilder, Blinklicht und zu unterschreibender Datenschutzbedingungen beim Zugang des Geländes installieren. Man muss lediglich darauf achten, irrelevante Inhalte regelmäßig zu löschen.

Generell sind wir allerdings noch nicht in der Phase, in der derartige Gedanken von größter Relevanz sind, aktuell stehen noch ein paar größere Baustellen als Hinweisschilder an ;-)
 
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feko

Well-Known Member
Also was ich sagen kann ist das es sehr sinnvoll sein kann 2 Teiche zu bewirtschaften. Man ist einfach flexibler.
Besonders wenn sie unabhängig voneinander ablassbar sind.
Ist man gezwungen einen abzulassen hat man eine hältermöglichkeit.
Auch um später ev einen Fehler nach zu justieren... Zb fehlt es in einem Teich an Futterfisch weil sich die Zander stark vermehrt haben könnte man sich da behelfen.
Lg
 

Chief Brolly

Well-Known Member
Nun, wenn ihr euer Gelände einzäunt, im Bodenbereich mit Kaninchen-Maschendraht, haltet ihr euch auch Schadnager wie Bisam, Nutria und auch Wildschweine von eurer Anlage fern (Achtung, auf Untergrabungsschutz achten!).

Weiter ist euer Grundstück dann eingefriedet und bei illegalem Betreten und Erwischen der betreffenden Person(en) könnt ihr Anzeigen wegen Einbruch und Hausfriedensbruch erstatten...

Gegen Fischverlust von Reihern und Cormoranen helfen bei eurer Abwesenheit eben nur über die Wasseroberfläche gespannte Netze...

Um in harten Wintern zu vermeiden, das die Fische im Eis einfrieren oder unter ihm ersticken, sollte euer Gewässer mehrere tiefe Stellen haben oder einheitlich, z. B. 3m Tiefe aufweisen.
 

Effes

Well-Known Member
Wie gesagt ist unser Ziel nicht, möglichst viel Fisch zu produzieren, sondern eine möglichst naturnahe Anlage zu erschaffen. Ich schätze natürlich sämtliche Hilfestellungen die wir bekommen, aber Netze darüber spannen hat mit natürlich dann doch recht wenig zu tun.
Auch wenn wir mal 1-2 Jahre nicht viel fangen, wäre das kein Beinbruch, darum geht’s bei dem Ganzen schlicht und ergreifend nicht.

Gegen 2 Teiche wehre ich mich nicht prinzipiell, aber schon beim Thema „Teiche ablassen“ sind wir nicht auf einer Wellenlänge. Wie gesagt, Ziel ist es, einen naturnahen Lebensraum zu erschaffen und nicht immer wieder den/mehrere Teiche abzulassen und somit vielen Tieren die Lebensgrundlage zu rauben. Sollte sich zu viel Schlamm bilden, muss man zusehen, mit Sauerstoff oder Impfungen entgegenzuwirken, aber das Ablassen soll nur der absolute Notnagel bleiben, bevor der/die Teiche komplett zu verlanden drohen.
 
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