Thomas9904
Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Magazin Dezember
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=230031
hier ein Kommentar zu der Geschichte:
Es gibt halt - wie so oft im Leben verschiedene Aspekte des selben Vorganges, den man da diskutieren kann.
Beide unten genannte Aspekte beziehen sich auf den im Thread genannten Zeitungsartikel, welchen wir weder beweisen noch widerlegen können.
Und das dient mir nur als Anlass zur Betrachtung verschiedener Punkte im Umgang zwischen Verbänden der Schützer und Angler sowie der Politik und Parteien und keinesfalls zur Verächtlichmachung von Christian Ströbele, der gerade in seiner politischen Karrerie viel erreicht hat.
Erster Aspekt:
Ich persönlich glaube auch nicht den Ausführungen der jungen Angler sondern sehe das als Schutzbehauptung - was ich natürlich nicht beweisen kann.
Zweiter Aspekt:
Dass gerade jemand wie Herr Ströbele, den man ja wohl nicht ganz zu Unrecht als personfiziertes links/grünes Gutmenschentum bezeichnen kann, seinen Ansprüchen, die er zumindest an andere immer stellt, nicht ansatzweise gerecht wird, wenn es um ihn selber geht - jedenfalls dann, wenn der Bericht so stimmt - ist aber auch in so einem Fall nachvollziehbar. Was ich aber auch nicht beweisen kann.
Und nun??
Und so, wie wir Angler mit unfähigen Verbänden und Funktionären zu kämpfen haben, denen letztlich der Kampf um Pfründe, Kohle, Macht und persönliche Eitelkeiten wichtiger ist, als dass man sich für seine Klientel einsetzt, so ist das eben wohl auch in der "großen" Politik zu sehen.
Nur, warum wundert sich da jemand drüber, warum regt man sich da so drüber auf?
Gibt es nicht genügend andere Baustellen, über die sich der deutsche Michel mehr aufregen sollte oder könnte?
Der Punkt ist in meinen Augen, dass man hier eben an einer Person und einem Vorgang festmachen kann, wie wenig (eigener) Anspruch und Realität bei Politikern zusammen passen - und auch da schliesst sich dann aber schnell der Kreis zu unseren ureigensten Anglerproblemen.
Sowenig wie der deutsche Michel willens oder in der Lage ist, der (Über)Macht der Parteien Einhalt zu gebieten (die sollen laut Verfassung an der politischen Willensbildung mitwirken, nicht diese für sich annektieren!!). sowenig schafft es der deutsche Angler, der letztlich gegen ihn selber gerichteten Macht der Verbände (VDSF wie DAV) Einhalt zu gebieten.
Sondern bezahlt weiter brav die Kohle für das unglaubliche, inkompetente oder bösartige (je nachdem ob man davon ausgeht, dass Delegierte gut oder eben nicht oder falsch informiert sind von ihren Funktionären) Verhalten der Verbände ....
Wir haben den Grünen viel zu verdanken, es war zu ihrer Gründungszeit fast unvermeidlich, dass sich jemand der Umweltpolitik auch parlamentarisch angenommen hat.
Heute sind sie aber in den Mühlen der Poltik genau da angekommen, was sie früher mal kritisiert haben:
Reine Lobby- und Machtarbeit....
Ohne sachlich darüber nachzudenken, werden Dinge von Umweltverbänden übernommen und öffentlich postuliert, welche weder faktische noch wissenschaftlichen Grundlagen haben....
Man denke nur an die Abstimmung zum Kormoranmanagement gerade im Bundestag - als einzige Partei stimmten die Grünen dagegen.
Man kann ja nicht die eigene Klientel vor den Kopf stossen, auch wenn alle Fakten und Studien dagegen sprechen.
Ein anderes Beispiel dafür:
Obwohl ja gerade die Schützerklientel der Grünen immer dafür plädiert, Menschen weitgehend aus der Natur auszusperren und die Natur sich selber zu überlassen, werden genau von diesen dann Heuleraufzuchtstationen an der Nordsee betrieben bzw. unterstützt - ein direkter menschlicher Eingriff!!
Dass die Nordsee für eine solch dichte Robbenpopulation weder genügend Fisch hergibt, noch genügend Ruheplätze hat und daher alle paar Jahre die Seehundstaupe das wieder bereinigen muss, wird hingenommen.
Und trotzdem zusätzlich durch menschlichen Eingriff (der Schützer oder Grüne muss wohl per se der bessere Mensch sein und darf das dann wohl..) dann weitere Seehunde durch die Heulerrettung und Aufzucht dazukommen.
Oder liegt das daran, dass man besser Spenden mit knopfäugigen Heulern und Kormoranen sammeln kann, welche die Menschen im Gegensatz zu schleimigen Fischen eben auch sehen können?
Eine gezielte Jagd zur Reduzierung auf einen gesunden Bestand, den die Nordsee auch ernährn kann, wäre da wohl zielführender - einem (auch hier wieder: Beissreflex") "körnerfressenden Wohlstandsyuppie, der Grün wählen könnte", aber wohl kaum zu vermitteln....
Und hier schliesst sich dann auch wieder der Kreis zum Angeln:
Grüne wie Schützer wollen eben die Natur vor und leider nicht für den Menschen schützen (und leider auch unsere eigenen Verbände immer mehr)....
Ist es da ein Wunder, wenn Angler bei einem solchen Vorfall, der eben an einer Gallionsfigur aufzeigt, wie heuchlerisch dieser Anspruch der Grünen ist, wenn man dann im Gegenzug sieht, wie diese sich selber verhalten?
Was wäre wohl passiert, wenn sich diese Angler an einem Seeteil aufgehalten hätten, an dem Angeln nicht erlaubt gewesen wäre?
Wie hätten da Grüne und Schützer wieder einmal die Keule geschwungen....
Und was passiert öffentlich, wenn ein grüner Politiker in einem geschützten Seeteil schwimmt, wo das verboten ist?
Achja...
Grüne und Schützer sind per se bessere Menschen und dürfen das, alles halb so schlimm, sie wollen ja immer das Gute und Richtige....
Und natürlich schreibt und berichtet darüber die Journaille der "seriösen" Medien nichts - man legt sich ja nicht mit Gutmenschen an........
Was mich dabei an dieser Diskussion stört, ist das gleiche wie bei der Kormorandiskussion unter uns Anglern:
Der unreflektierte Beissreflex, wenns um solche Dinge geht...
Ja, davon spreche ich auch mich persönlich nicht frei - zu viel müssen wir sowohl von den Gutmenschenpolitikern wie auch von unseren eigenen Verbänden da über uns ergehen lassen.
Mein Traum wäre es nach wie vor, dass die Vernünftigen in Politik und Verbänden (Schützer wie Angler) - sofern es davon eine ausreichende Anzahl geben sollte - sich mal zusammen setzen und endlich Naturschutz für Menschen statt vor Menschen angehen.
Wir alle brauchen gesunde Gewässer - Und man könnte auch zusammen daran arbeiten und so vielers erreichen (man denke nur an die erleichterten Baugenehmigungen für Bauern und daraus resultierend zig Mastbetriebe für Schweine und Hühner mit nachfolgender Nitratbelastung der Gewässer und des Grundwassers).
Angelvereine tun schon viel für Gewässer und Bestände/Artenschutz.
Vom Müllsammeln (den Wohlstandsmüll genauso wie den "Anglermüll") über die Pflege der Gewässer und den Erhalt auch gerade gefährderter Arten (und beileibe nicht nur Fische..)..
Das müssten grüne Gutmenschen genauso wie Schützer anerkennen, dass hier sowohl viel Geld wie auch viel Arbeit von Anglern investiert wird - was wegfallen würde, dürfen Angler nicht mehr die Gewässer nutzen oder wenn die Nutzung immer weiter eingeschränkt wird.
Auf der anderen Seite müssen auch wir Angler akzeptieren, dass man eben nicht an jedem Gewässer oder Gewässerteil unterwegs sein kann, da es teilweise durchaus sensible Bereiche gibt.
Diese sollten allerdings nicht von Grünen oder Schützern oder von Wissenschaftlern bestimmt werden dürfen, welche von den Spenden der Schützerverbände bezahlt werden - nur weil vor 20 Jahren mal irgendwo die gestreifte Gelbbauchunke gesehen wurde, können deswegen nicht ganze Gewässer unter Vollschutz gestellt werden - sondern das sollte in kooperativer Zusammenarbeit geschehen.
Dazu scheinen aber eben leider weder Angler, Schützer noch Politiker in der Lage..
Und dann kommen dann wieder die Beissreflexe durch wie oben beschrieben...
Schützer und Grüne bekommen Schnappatmung, wenn sie den Anglern/Naturnutzern eine reinwürgen können...
Umgekehrt geht den Anglern einer ab, wenn man wie im Falle hier dann einen Gutmenschen entlarven meint zu können..
Vielleicht sollten sich da mal beide Seiten einen anderen, für beide Seiten konstruktiveren Weg überlegen............
Thomas Finkbeiner
Anspruch und Realität: Ein Kommentar an Hand eines Zeitungsberichtes
Unter Bezugnahme auf diesen Thread:http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=230031
hier ein Kommentar zu der Geschichte:
Es gibt halt - wie so oft im Leben verschiedene Aspekte des selben Vorganges, den man da diskutieren kann.
Beide unten genannte Aspekte beziehen sich auf den im Thread genannten Zeitungsartikel, welchen wir weder beweisen noch widerlegen können.
Und das dient mir nur als Anlass zur Betrachtung verschiedener Punkte im Umgang zwischen Verbänden der Schützer und Angler sowie der Politik und Parteien und keinesfalls zur Verächtlichmachung von Christian Ströbele, der gerade in seiner politischen Karrerie viel erreicht hat.
Erster Aspekt:
Ich persönlich glaube auch nicht den Ausführungen der jungen Angler sondern sehe das als Schutzbehauptung - was ich natürlich nicht beweisen kann.
Zweiter Aspekt:
Dass gerade jemand wie Herr Ströbele, den man ja wohl nicht ganz zu Unrecht als personfiziertes links/grünes Gutmenschentum bezeichnen kann, seinen Ansprüchen, die er zumindest an andere immer stellt, nicht ansatzweise gerecht wird, wenn es um ihn selber geht - jedenfalls dann, wenn der Bericht so stimmt - ist aber auch in so einem Fall nachvollziehbar. Was ich aber auch nicht beweisen kann.
Und nun??
Und so, wie wir Angler mit unfähigen Verbänden und Funktionären zu kämpfen haben, denen letztlich der Kampf um Pfründe, Kohle, Macht und persönliche Eitelkeiten wichtiger ist, als dass man sich für seine Klientel einsetzt, so ist das eben wohl auch in der "großen" Politik zu sehen.
Nur, warum wundert sich da jemand drüber, warum regt man sich da so drüber auf?
Gibt es nicht genügend andere Baustellen, über die sich der deutsche Michel mehr aufregen sollte oder könnte?
Der Punkt ist in meinen Augen, dass man hier eben an einer Person und einem Vorgang festmachen kann, wie wenig (eigener) Anspruch und Realität bei Politikern zusammen passen - und auch da schliesst sich dann aber schnell der Kreis zu unseren ureigensten Anglerproblemen.
Sowenig wie der deutsche Michel willens oder in der Lage ist, der (Über)Macht der Parteien Einhalt zu gebieten (die sollen laut Verfassung an der politischen Willensbildung mitwirken, nicht diese für sich annektieren!!). sowenig schafft es der deutsche Angler, der letztlich gegen ihn selber gerichteten Macht der Verbände (VDSF wie DAV) Einhalt zu gebieten.
Sondern bezahlt weiter brav die Kohle für das unglaubliche, inkompetente oder bösartige (je nachdem ob man davon ausgeht, dass Delegierte gut oder eben nicht oder falsch informiert sind von ihren Funktionären) Verhalten der Verbände ....
Wir haben den Grünen viel zu verdanken, es war zu ihrer Gründungszeit fast unvermeidlich, dass sich jemand der Umweltpolitik auch parlamentarisch angenommen hat.
Heute sind sie aber in den Mühlen der Poltik genau da angekommen, was sie früher mal kritisiert haben:
Reine Lobby- und Machtarbeit....
Ohne sachlich darüber nachzudenken, werden Dinge von Umweltverbänden übernommen und öffentlich postuliert, welche weder faktische noch wissenschaftlichen Grundlagen haben....
Man denke nur an die Abstimmung zum Kormoranmanagement gerade im Bundestag - als einzige Partei stimmten die Grünen dagegen.
Man kann ja nicht die eigene Klientel vor den Kopf stossen, auch wenn alle Fakten und Studien dagegen sprechen.
Ein anderes Beispiel dafür:
Obwohl ja gerade die Schützerklientel der Grünen immer dafür plädiert, Menschen weitgehend aus der Natur auszusperren und die Natur sich selber zu überlassen, werden genau von diesen dann Heuleraufzuchtstationen an der Nordsee betrieben bzw. unterstützt - ein direkter menschlicher Eingriff!!
Dass die Nordsee für eine solch dichte Robbenpopulation weder genügend Fisch hergibt, noch genügend Ruheplätze hat und daher alle paar Jahre die Seehundstaupe das wieder bereinigen muss, wird hingenommen.
Und trotzdem zusätzlich durch menschlichen Eingriff (der Schützer oder Grüne muss wohl per se der bessere Mensch sein und darf das dann wohl..) dann weitere Seehunde durch die Heulerrettung und Aufzucht dazukommen.
Oder liegt das daran, dass man besser Spenden mit knopfäugigen Heulern und Kormoranen sammeln kann, welche die Menschen im Gegensatz zu schleimigen Fischen eben auch sehen können?
Eine gezielte Jagd zur Reduzierung auf einen gesunden Bestand, den die Nordsee auch ernährn kann, wäre da wohl zielführender - einem (auch hier wieder: Beissreflex") "körnerfressenden Wohlstandsyuppie, der Grün wählen könnte", aber wohl kaum zu vermitteln....
Und hier schliesst sich dann auch wieder der Kreis zum Angeln:
Grüne wie Schützer wollen eben die Natur vor und leider nicht für den Menschen schützen (und leider auch unsere eigenen Verbände immer mehr)....
Ist es da ein Wunder, wenn Angler bei einem solchen Vorfall, der eben an einer Gallionsfigur aufzeigt, wie heuchlerisch dieser Anspruch der Grünen ist, wenn man dann im Gegenzug sieht, wie diese sich selber verhalten?
Was wäre wohl passiert, wenn sich diese Angler an einem Seeteil aufgehalten hätten, an dem Angeln nicht erlaubt gewesen wäre?
Wie hätten da Grüne und Schützer wieder einmal die Keule geschwungen....
Und was passiert öffentlich, wenn ein grüner Politiker in einem geschützten Seeteil schwimmt, wo das verboten ist?
Achja...
Grüne und Schützer sind per se bessere Menschen und dürfen das, alles halb so schlimm, sie wollen ja immer das Gute und Richtige....
Und natürlich schreibt und berichtet darüber die Journaille der "seriösen" Medien nichts - man legt sich ja nicht mit Gutmenschen an........
Was mich dabei an dieser Diskussion stört, ist das gleiche wie bei der Kormorandiskussion unter uns Anglern:
Der unreflektierte Beissreflex, wenns um solche Dinge geht...
Ja, davon spreche ich auch mich persönlich nicht frei - zu viel müssen wir sowohl von den Gutmenschenpolitikern wie auch von unseren eigenen Verbänden da über uns ergehen lassen.
Mein Traum wäre es nach wie vor, dass die Vernünftigen in Politik und Verbänden (Schützer wie Angler) - sofern es davon eine ausreichende Anzahl geben sollte - sich mal zusammen setzen und endlich Naturschutz für Menschen statt vor Menschen angehen.
Wir alle brauchen gesunde Gewässer - Und man könnte auch zusammen daran arbeiten und so vielers erreichen (man denke nur an die erleichterten Baugenehmigungen für Bauern und daraus resultierend zig Mastbetriebe für Schweine und Hühner mit nachfolgender Nitratbelastung der Gewässer und des Grundwassers).
Angelvereine tun schon viel für Gewässer und Bestände/Artenschutz.
Vom Müllsammeln (den Wohlstandsmüll genauso wie den "Anglermüll") über die Pflege der Gewässer und den Erhalt auch gerade gefährderter Arten (und beileibe nicht nur Fische..)..
Das müssten grüne Gutmenschen genauso wie Schützer anerkennen, dass hier sowohl viel Geld wie auch viel Arbeit von Anglern investiert wird - was wegfallen würde, dürfen Angler nicht mehr die Gewässer nutzen oder wenn die Nutzung immer weiter eingeschränkt wird.
Auf der anderen Seite müssen auch wir Angler akzeptieren, dass man eben nicht an jedem Gewässer oder Gewässerteil unterwegs sein kann, da es teilweise durchaus sensible Bereiche gibt.
Diese sollten allerdings nicht von Grünen oder Schützern oder von Wissenschaftlern bestimmt werden dürfen, welche von den Spenden der Schützerverbände bezahlt werden - nur weil vor 20 Jahren mal irgendwo die gestreifte Gelbbauchunke gesehen wurde, können deswegen nicht ganze Gewässer unter Vollschutz gestellt werden - sondern das sollte in kooperativer Zusammenarbeit geschehen.
Dazu scheinen aber eben leider weder Angler, Schützer noch Politiker in der Lage..
Und dann kommen dann wieder die Beissreflexe durch wie oben beschrieben...
Schützer und Grüne bekommen Schnappatmung, wenn sie den Anglern/Naturnutzern eine reinwürgen können...
Umgekehrt geht den Anglern einer ab, wenn man wie im Falle hier dann einen Gutmenschen entlarven meint zu können..
Vielleicht sollten sich da mal beide Seiten einen anderen, für beide Seiten konstruktiveren Weg überlegen............
Thomas Finkbeiner