Anspruch und Realität: Ein Kommentar an Hand eines Zeitungsberichtes

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Thomas9904

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Vorabveröffentlichung Magazin Dezember

Anspruch und Realität: Ein Kommentar an Hand eines Zeitungsberichtes
Unter Bezugnahme auf diesen Thread:
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=230031
hier ein Kommentar zu der Geschichte:

Es gibt halt - wie so oft im Leben verschiedene Aspekte des selben Vorganges, den man da diskutieren kann.

Beide unten genannte Aspekte beziehen sich auf den im Thread genannten Zeitungsartikel, welchen wir weder beweisen noch widerlegen können.

Und das dient mir nur als Anlass zur Betrachtung verschiedener Punkte im Umgang zwischen Verbänden der Schützer und Angler sowie der Politik und Parteien und keinesfalls zur Verächtlichmachung von Christian Ströbele, der gerade in seiner politischen Karrerie viel erreicht hat.

Erster Aspekt:
Ich persönlich glaube auch nicht den Ausführungen der jungen Angler sondern sehe das als Schutzbehauptung - was ich natürlich nicht beweisen kann.

Zweiter Aspekt:
Dass gerade jemand wie Herr Ströbele, den man ja wohl nicht ganz zu Unrecht als personfiziertes links/grünes Gutmenschentum bezeichnen kann, seinen Ansprüchen, die er zumindest an andere immer stellt, nicht ansatzweise gerecht wird, wenn es um ihn selber geht - jedenfalls dann, wenn der Bericht so stimmt - ist aber auch in so einem Fall nachvollziehbar. Was ich aber auch nicht beweisen kann.

Und nun??
Und so, wie wir Angler mit unfähigen Verbänden und Funktionären zu kämpfen haben, denen letztlich der Kampf um Pfründe, Kohle, Macht und persönliche Eitelkeiten wichtiger ist, als dass man sich für seine Klientel einsetzt, so ist das eben wohl auch in der "großen" Politik zu sehen.

Nur, warum wundert sich da jemand drüber, warum regt man sich da so drüber auf?

Gibt es nicht genügend andere Baustellen, über die sich der deutsche Michel mehr aufregen sollte oder könnte?

Der Punkt ist in meinen Augen, dass man hier eben an einer Person und einem Vorgang festmachen kann, wie wenig (eigener) Anspruch und Realität bei Politikern zusammen passen - und auch da schliesst sich dann aber schnell der Kreis zu unseren ureigensten Anglerproblemen.

Sowenig wie der deutsche Michel willens oder in der Lage ist, der (Über)Macht der Parteien Einhalt zu gebieten (die sollen laut Verfassung an der politischen Willensbildung mitwirken, nicht diese für sich annektieren!!). sowenig schafft es der deutsche Angler, der letztlich gegen ihn selber gerichteten Macht der Verbände (VDSF wie DAV) Einhalt zu gebieten.

Sondern bezahlt weiter brav die Kohle für das unglaubliche, inkompetente oder bösartige (je nachdem ob man davon ausgeht, dass Delegierte gut oder eben nicht oder falsch informiert sind von ihren Funktionären) Verhalten der Verbände ....

Wir haben den Grünen viel zu verdanken, es war zu ihrer Gründungszeit fast unvermeidlich, dass sich jemand der Umweltpolitik auch parlamentarisch angenommen hat.

Heute sind sie aber in den Mühlen der Poltik genau da angekommen, was sie früher mal kritisiert haben:
Reine Lobby- und Machtarbeit....

Ohne sachlich darüber nachzudenken, werden Dinge von Umweltverbänden übernommen und öffentlich postuliert, welche weder faktische noch wissenschaftlichen Grundlagen haben....

Man denke nur an die Abstimmung zum Kormoranmanagement gerade im Bundestag - als einzige Partei stimmten die Grünen dagegen.

Man kann ja nicht die eigene Klientel vor den Kopf stossen, auch wenn alle Fakten und Studien dagegen sprechen.

Ein anderes Beispiel dafür:
Obwohl ja gerade die Schützerklientel der Grünen immer dafür plädiert, Menschen weitgehend aus der Natur auszusperren und die Natur sich selber zu überlassen, werden genau von diesen dann Heuleraufzuchtstationen an der Nordsee betrieben bzw. unterstützt - ein direkter menschlicher Eingriff!!

Dass die Nordsee für eine solch dichte Robbenpopulation weder genügend Fisch hergibt, noch genügend Ruheplätze hat und daher alle paar Jahre die Seehundstaupe das wieder bereinigen muss, wird hingenommen.

Und trotzdem zusätzlich durch menschlichen Eingriff (der Schützer oder Grüne muss wohl per se der bessere Mensch sein und darf das dann wohl..) dann weitere Seehunde durch die Heulerrettung und Aufzucht dazukommen.

Oder liegt das daran, dass man besser Spenden mit knopfäugigen Heulern und Kormoranen sammeln kann, welche die Menschen im Gegensatz zu schleimigen Fischen eben auch sehen können?

Eine gezielte Jagd zur Reduzierung auf einen gesunden Bestand, den die Nordsee auch ernährn kann, wäre da wohl zielführender - einem (auch hier wieder: Beissreflex") "körnerfressenden Wohlstandsyuppie, der Grün wählen könnte", aber wohl kaum zu vermitteln....

Und hier schliesst sich dann auch wieder der Kreis zum Angeln:
Grüne wie Schützer wollen eben die Natur vor und leider nicht für den Menschen schützen (und leider auch unsere eigenen Verbände immer mehr)....

Ist es da ein Wunder, wenn Angler bei einem solchen Vorfall, der eben an einer Gallionsfigur aufzeigt, wie heuchlerisch dieser Anspruch der Grünen ist, wenn man dann im Gegenzug sieht, wie diese sich selber verhalten?

Was wäre wohl passiert, wenn sich diese Angler an einem Seeteil aufgehalten hätten, an dem Angeln nicht erlaubt gewesen wäre?

Wie hätten da Grüne und Schützer wieder einmal die Keule geschwungen....

Und was passiert öffentlich, wenn ein grüner Politiker in einem geschützten Seeteil schwimmt, wo das verboten ist?

Achja...
Grüne und Schützer sind per se bessere Menschen und dürfen das, alles halb so schlimm, sie wollen ja immer das Gute und Richtige....

Und natürlich schreibt und berichtet darüber die Journaille der "seriösen" Medien nichts - man legt sich ja nicht mit Gutmenschen an........

Was mich dabei an dieser Diskussion stört, ist das gleiche wie bei der Kormorandiskussion unter uns Anglern:
Der unreflektierte Beissreflex, wenns um solche Dinge geht...

Ja, davon spreche ich auch mich persönlich nicht frei - zu viel müssen wir sowohl von den Gutmenschenpolitikern wie auch von unseren eigenen Verbänden da über uns ergehen lassen.

Mein Traum wäre es nach wie vor, dass die Vernünftigen in Politik und Verbänden (Schützer wie Angler) - sofern es davon eine ausreichende Anzahl geben sollte - sich mal zusammen setzen und endlich Naturschutz für Menschen statt vor Menschen angehen.

Wir alle brauchen gesunde Gewässer - Und man könnte auch zusammen daran arbeiten und so vielers erreichen (man denke nur an die erleichterten Baugenehmigungen für Bauern und daraus resultierend zig Mastbetriebe für Schweine und Hühner mit nachfolgender Nitratbelastung der Gewässer und des Grundwassers).

Angelvereine tun schon viel für Gewässer und Bestände/Artenschutz.
Vom Müllsammeln (den Wohlstandsmüll genauso wie den "Anglermüll") über die Pflege der Gewässer und den Erhalt auch gerade gefährderter Arten (und beileibe nicht nur Fische..)..

Das müssten grüne Gutmenschen genauso wie Schützer anerkennen, dass hier sowohl viel Geld wie auch viel Arbeit von Anglern investiert wird - was wegfallen würde, dürfen Angler nicht mehr die Gewässer nutzen oder wenn die Nutzung immer weiter eingeschränkt wird.

Auf der anderen Seite müssen auch wir Angler akzeptieren, dass man eben nicht an jedem Gewässer oder Gewässerteil unterwegs sein kann, da es teilweise durchaus sensible Bereiche gibt.

Diese sollten allerdings nicht von Grünen oder Schützern oder von Wissenschaftlern bestimmt werden dürfen, welche von den Spenden der Schützerverbände bezahlt werden - nur weil vor 20 Jahren mal irgendwo die gestreifte Gelbbauchunke gesehen wurde, können deswegen nicht ganze Gewässer unter Vollschutz gestellt werden - sondern das sollte in kooperativer Zusammenarbeit geschehen.

Dazu scheinen aber eben leider weder Angler, Schützer noch Politiker in der Lage..

Und dann kommen dann wieder die Beissreflexe durch wie oben beschrieben...

Schützer und Grüne bekommen Schnappatmung, wenn sie den Anglern/Naturnutzern eine reinwürgen können...

Umgekehrt geht den Anglern einer ab, wenn man wie im Falle hier dann einen Gutmenschen entlarven meint zu können..

Vielleicht sollten sich da mal beide Seiten einen anderen, für beide Seiten konstruktiveren Weg überlegen............

Thomas Finkbeiner
 

Kaulbarschspezi

Schläfer
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

Der Punkt ist in meinen Augen, dass man hier eben an einer Person und einem Vorgang festmachen kann, wie wenig (eigener) Anspruch und Realität bei Politikern zusammen passen - und auch da schliesst sich dann aber schnell der Kreis zu unseren ureigensten Anglerproblemen.

Das ist so nicht nachzuvollziehen. Ströbele repräsentiert weder die Grünen als solche (wenn das überhaupt ein einzelnes Parteimitglied tut), noch gehört er zu dem in die Mitte wandernden Mainstream der Grünen (also dem "Establishment"), noch erhebt er einen besonderen Anspruch auf die Vertretung von Umweltthemen (Ströbele beschäftigt sich mit Krieg und Frieden, Bürgerrechten, Geheimdiensten etc. und nicht mit knopfäugigen Robben, siehe http://www.stroebele-online.de/themen/index.html).

Die Prämissen, mit denen Du hier argumentierst, Thomas sind schlicht falsch, ganz unabhängig davon, was man sonst noch über Ströbele bemerken könnte.


 
Zuletzt bearbeitet:

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

Natürlich ist Ströbele eine! der Gallionsfiguren der Grünen...

Und ebenso natürlich ist diese Partei nicht gerade das, was man im allgemeinen als anglerfreundlich bezeichnet.

Da wir ein Medium für Angler sind, nutze ich diesen Vorfall natürlich!, um auf die Problematiken der Angler aufmerksam zu machen.

Und ich habe das ja gerade auch hergenommen, um auch die Defizite unserer Verbände zu beleuchten sowie die von uns Anglern selber.

Nicht umsonst habe ich mich selber dabei des "Beissreflexes" schuldig gemacht und bekannt.....

Das ist aber eben das Problem in einer Gesellschaft, welche mittels Funktionären (sei es in Parteien oder Verbänden) das gesamte politische Leben bestimmt.

Und dabei - auch in Politik wie Verbänden - immer weiter weg kommt von der Basis und dem realen Leben..

Und ich habe eben genauso, wie ich den Gutmenschenhabitus der Grünen und ihrer Wähler aus den Schützerkreisen kritisiert habe, den "Beissreflex" der Angler kritisiert.

Mir gehts da um mehr Gemeinsamkeit nicht mit (wie beim Angeln auch leider eben da nicht anders möglich) , sondern eben leider gegen die Funktionäre.

Gerade der Schlusssatz sollte dies wohl deutlich genug dokumentieren:
Schützer und Grüne bekommen Schnappatmung, wenn sie den Anglern/Naturnutzern eine reinwürgen können...

Umgekehrt geht den Anglern einer ab, wenn man wie im Falle hier dann einen Gutmenschen entlarven meint zu können..

Vielleicht sollten sich da mal beide Seiten einen anderen, für beide Seiten konstruktiveren Weg überlegen............
 

Zoddl

Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

Dass die Nordsee für eine solch dichte Robbenpopulation weder genügend Fisch hergibt, noch genügend Ruheplätze hat und daher alle paar Jahre die Seehundstaupe das wieder bereinigen muss, wird hingenommen.
Gibts eine Quelle für den Fakt, dass die Nordsee zu wenig Fisch für die dortige Robbenpopulation hat? Wurde letztes Jahr von den Berufsfischern nicht von Massenfängen bei Schollen gesprochen? Wird die Nordsee von den Robben etwa leergefischt?

Hmmm...|kopfkrat
Sehr seltsam anmutende Aussage! Aber wirst natürlich schon Recht haben... nebenbei verbricht Grün ausreichend und nachvollziehbare Dinge, als das man auf so nen potentiellen Wackelkandidaten wie ne Robbe setzen muss.


Grüzze
Zoddl

PS: Mir gehts nicht um die Staupe, da die Natur Überpopulationen gerne ziemlich effizient durch Krankheiten reguliert. Lass se doch machen!
Und nee... das Knopfaugen - Phänomen zieht bei mir nicht. Dafür sind Lamm und Kalb einfach zu lecker!
 

Kaulbarschspezi

Schläfer
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

Und ebenso natürlich ist diese Partei nicht gerade das, was man im allgemeinen als anglerfreundlich bezeichnet.

Das sehe ich nicht so (pauschal). Richtig ist vielmehr, dass die Grünen grundsätzlich bei jeder Anfrage (z.B. durch das Anglerboard) echte Standpunkte beziehen müssen, die in Teilen aus Anglersicht (sofern es auch hier überhaupt eine gemeinsame gibt) sinnvoll sind und in anderen Teilen nicht. Das müssen sie tun, weil sie eben Umweltschutz, Nutzung, Nachhaltigkeit etc. im Allgemeinen vertreten, während es der SPD, CDU, Linken im Zweifel völlig egal sein kann, wie sie sich in diesen Themenkomplexen - die vielfach überhaupt nicht ihre Grundthemen berühren - aufstellen. Insofern mag das Geplapper von Politikern anderer Couleur zwar anglerfreundlicher klingen, aber eben auch ganz hinten in der Prioritätsliste angesiedelt sein. Sprich: "man findet Angler gut und sagt das auch und tut im Zweifel nix". Sind ja nicht die Grünen, die in den letzten Jahrzehnten in den so oft bei Dir in der Kritik stehenden südlichen Bundesländern den Ton angaben.
 
Zuletzt bearbeitet:

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

Wir alle brauchen gesunde Gewässer - Und man könnte auch zusammen daran arbeiten und so vielers erreichen (man denke nur an die erleichterten Baugenehmigungen für Bauern und daraus resultierend zig Mastbetriebe für Schweine und Hühner mit nachfolgender Nitratbelastung der Gewässer und des Grundwassers).

Angelvereine tun schon viel für Gewässer und Bestände/Artenschutz.
Vom Müllsammeln (den Wohlstandsmüll genauso wie den "Anglermüll") über die Pflege der Gewässer und den Erhalt auch gerade gefährderter Arten (und beileibe nicht nur Fische..)..

Das müssten grüne Gutmenschen genauso wie Schützer anerkennen, dass hier sowohl viel Geld wie auch viel Arbeit von Anglern investiert wird - was wegfallen würde, dürfen Angler nicht mehr die Gewässer nutzen oder wenn die Nutzung immer weiter eingeschränkt wird.
Sorry Thomas,
aber Du vermischst hier zwei grundsätzlich verschiedene Dinge - die sich nur allzu oft an einem Ort treffen:
Nutzung und Naturschutz.

Wenn ich als Angler ein Gewässer zum Angeln nutzen möchte - ok. Soweit kein Problem und ich sehe da durchaus die Berechtigung für den Freizeit-/ Erholungssuchenden.
Aber bitteschön nicht unter dem Deckmantel des Naturschutzes. Denn diese fadenscheinige Argumentation kann nur in die Hose gehen. 99% der Angler haben vom Naturschutz leider keine Ahnung. Und ganz sicher gibt es genau so viel Beispiele für Schäden wie Nützliches in der Natur, die durch Angler verursacht werden/ wurden. Leider gibt es für jedes Beispiel auch ein Gegenbeispiel. Beispiele?

Müllsammlungen - AngelgeräteVerpackungen, leere Madendosen, etc.
Anpflanzungen - Verbreitung "falscher" (nicht autochtoner) Arten
Besatz von Angelfischen - Verbreitung von Krankheiten, Parasiten, Neobiota
Besatz bedrohter Arten - Besatz gebietsfremder Arten/ Individuen (Ind. können sich nicht ans Gewässer anpassen können, dadurch Verschiebung der Laichzeitpunkte, keine natürliche Vermehrung mehr, bis hin zu Schädigung des Ökosystems, etc.)
ich will da gar nicht resümieren müssen, welche Seite überwiegt. |rolleyes



Das alles hat aber noch viel weniger mit der Partei "Bündins90/ Die Grünen" zu tun. Und nur weil sich diese Schlagwörter wie Umweltbewusstsein oder Naturschutz auf die Fahne schreiben, kann man wohl kaum die Aktion eines einzelnen (Galionsfigur hin oder her) abseits des politischen Geschehens, zur Marschrute einer ganzen Volksgruppe (Partei/ Schützer, wasauchimmer) heranziehen.
Oder sind alle Franzosen nun frauenverachtend? Alle Amerikaner islamhassende Republikaner? Alle Angler jetzt Schwarzangler? Ein wenig zu flach für meinen Geschmack...



Ganz schöner "Rundumschlag" über eine Vielzahl von Themen für eine letztlich harmlose Anzeige - die kaum jemand mitbekommen hätte, wäre es Klaus M. aus M. gewesen, oder? ;+
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

@ zoddl:
Du hast insofern recht, dass sich die Situation geändert haben kann.

Das war aber 2003 nachgewiesen der Fall, und damals war es gleiche mit der Heulerrettung..

Siehe:
http://www.anglerpraxis.de/juni2003_23_Nordsee.htm

Damals hatte ich mit der zuständigen Behörde in Kiel telefoniert, wo bestätigt wurde, dass der Korpulenzfaktor (Verhältnis Länge/Umfang) auf Grund zu geringer Nahrungsressourcen bei den Seehunden ständig abnehme und dies natürlich auch zu einer Verschlechterung des Immunsystems mit nachfolgend erhöhter Gefahr von Seehundstaupe kommt, aber noch nicht direkt bedrohlich sei für die Seehunde..

In wie weit sich das heute geändert hat, vermag ich nicht zu sagen, aber das ist ja für den Artikel nur zweitrangig interessant, da es auch damals bereits Heulestationen gab.

Dass gleichzeitig immer noch in der Nordsee zu viel gefischt wird mit teilweise zerstörerischen Methoden (umpflügen des Meeresbodens) ist heute immer noch leider so ..


Leider!

Sowohl für Seehunde wie für uns Angler...

Auch das wäre wieder mal ein Ansatzpunkt für eine gemeinsame Politik von Anglern und Naturschützern:
Bewirtschaftung weniger durch Berufsfischerei, mehr durch Angler.
Weniger Fangmenge bei höheren volkswirtschaftlichen Ertrag und gleichzeitiger Schonung der Bestände..

Man könnte, wenn man nur wollte.....
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

Ganz schöner "Rundumschlag" über eine Vielzahl von Themen für eine letztlich harmlose Anzeige
Klar, wie geschrieben habe ich das auch nur (gerne natürlich) zum Anlass genommen..

Die eigentliche Sache habe ich ja schon in den ersten zwei Absätzen wegen Nichtbeweiskarkeit adacta gelegt..

Dass Funktionäre sowohl bei Anglern wie bei Schützern und Politiker erst recht viel zu weit von der Basis und Realtität weg sind, habe ich an den BEispielen ausgeführt.

Natürlich machen Angler viel Ungutes (Besatz hast Du ja schon angeführt..)...

Mir ging es aber darum zu zeigen, das eben auch die überall hofierten Schützer nicht nur Gold auf die Waage zu legen haben sondern da auch oft genug ihre eigenen Ansprüche nicht ernst nehmen..

Und ich bin mir sicher, dass die Basis der Schützer genauso wie die der Angler zusammen ohne ihre Funktionäre sinnvolleres hinbekommen würden, als es heute leider der Fall ist.

Schutz für und nicht vor den Menschen..
Schutz durch nutzen, nicht durch aussperren.
Ausweiten sinnvoller Bewirtschaftung und von Schutzzonen, ohne dass dadurch das Angeln insgesamt gefährdet wird..

Ich denke, dass ich das auch durchaus differenziert beschrieben habe und verweise nochmal auf meinen letzten Satz:
Vielleicht sollten sich da mal beide Seiten einen anderen, für beide Seiten konstruktiveren Weg überlegen............
 

Kaulbarschspezi

Schläfer

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

Ist lobenswert!!
Meine ich ehrlich..

Aber zum einen ein Einzelfall, zum anderen nicht zu Ende gedacht (Abschaffung der Prüfung, zurücksetzen etc,.)...

Siehe dazu die Antworten, die wir von den Grünen veröffentlicht haben...

Ist aber letztlich genau das, was ich meinte:
Es gibt viele gemeinsame Punkte!

Die muss man nicht schützen, die sollte man nutzen (geiles Wortspiel in dem Zusammenhang, oder?).

Als Angler wie als Schützer...

Und verweise nochmals auf meinen letzten Satz...
 

Kaulbarschspezi

Schläfer
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

Aber zum einen ein Einzelfall, zum anderen nicht zu Ende gedacht (Abschaffung der Prüfung, zurücksetzen etc,.)...

Siehe dazu die Antworten, die wir von den Grünen veröffentlicht haben...

Welche Partei genau vertritt noch mal laut veröffentlichter Antworten offensiv die Abschaffung der Prüfung bzw. das Einführen von Catch & Decide?

Thomas, nimm es mir nicht übel, was auch immer Du argumentieren willst, aber die Grünen als Partei und Ströbele als kauziges Parteimitglied, dessen Frau ne Karpfenmurmel an den Kopf geknallt gekriegt hat, im Besonderen eignen sich überhaupt nicht als Ausgangspunkt, um den ganz großen Bogen zu schlagen...
 
Zuletzt bearbeitet:

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

aber die Grünen als Partei und Ströbele als kauziges Parteimitglied im Besonderen eignen sich überhaupt nicht als Ausgangspunkt, um den ganz großen Bogen zu schlagen...

Doch, natürlich...
Schon alleine deswegen, weil sowas über google eher gefunden und gelesen wird, als wenn man was über Angler oder was anglerspezifisches schreibt.

Das ist deswegen sogar ein ganz hervorragender Ansatzpunkt.

Zumal es in beiden Fällen (der persönliche von Herrn Ströbele genauso wie der Habitus seiner Partei und der Schützer) um das Verhältnis von Anspruch und Realität geht..

Wozu mir für beide Fälle auch noch der Spruch "Wasser predigen und Wein saufen" einfällt...

Und das da leider Gottes auch Funktionäre und Verbände der Angler keinesfalls eine bessere Figur machen, haben wir bis zum aktuellsten Fall ja auch dokumentiert:
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=229955
 

Anglero

Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

Ist doch immer wieder traurig, wie beißreflexartig und völlig überzogen hier auf, zum Teil die Angelei nur im Entferntesten betreffende Dinge reagiert wird.

Man sollte vielleicht erst mal etwas Empathie walten lassen, und sich in die Situation eines Politikers versetzen, der sich tagtäglich mit den beklopptesten Irren konfrontiert sieht. Ich meine nicht nur die Kollegen im Parlament, sondern vor allem die vielen Bürgerinnen und Bürger, die glauben, ausschließlich die Politiker seien verantwortlich für ihr verpfuschtes Leben. Da ist das Verhalten Ströbeles infolge so eines Schrecks absolut menschlich.

Die Beleidigung "Gutmensch" hingegen ist ziemlich unverschämt und undifferenziert!

Der Zeitungsartikel zeugt auch nicht gerade von hoher journalistischer Kunst. Alleine schon die Vertiefung in die Tatsache, die Ströbeles hätten dort nicht schwimmen dürfen, sollte vielleicht eine Warnung an alle Radfahrer sein, die auf einem Zebrastreifen nicht absteigen wollen...
 

Jose

Active Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

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das ist eine übung am ungeeigneten objekt, thomas.

"wein saufen und wasser predigen", "Anspruch und Realität",
bitte sehr, wo versagt er hier welchem anspruch?
kannst dir die antwort aber sparen, ist müßig.

diese ganze aktion läuft nach dem motto "reim dich oder ich fress dich", völlig überzogen, wenig hilfreich.

auch sollte man mal darüber meditieren, aus welchem spruchkästlein "Gutmensch" kommt und was damit bewirkt werden soll.

beide trööts dienen einzig und allein der verächtlichmachung eines menschen.

ja, überraschung, ströbele ist ein mensch.
manchmal ist das AB einfach zum schämen.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

bitte sehr, wo versagt er hier welchem anspruch?
Sein eigener Anspruch, den er selber immer jedem predigt?
Z. B. miteinander reden statt Gewalt oder Zwang (auch durch Sanktionen?)?

auch sollte man mal darüber meditieren, aus welchem spruchkästlein "Gutmensch" kommt und was damit bewirkt werden soll.
Wohl aus dem gleichen Kästlein wie der Fischereischein???

Von den Nazis??

Und?

Heute ist der Begfriff "Gutmensch/Gutmenschentum" definitiv anders zu verstehen und die wenigsten sind wie Du alt genug und belesen genug, um zu wissen, woher das ursprünglich kommt..

Ich nehme das eben nur auf und beschreibe es so, wie wir alle es von vielen Diskussionen kennen ........

beide trööts dienen einzig und allein der verächtlichmachung eines menschen..
Sehe ich nicht so.

Das dient zum Kenntlichmachen eines Systems an Hand eines konkreten Beispieles..

Dass es in der großen Politik wie bei den Verbänden der Schützer und leider auch der Angler weniger um die Sache oder um das vertreten der eigenen Klientel aus Überzeugung geht, sondern um den Kampf um Pfründe, Macht, Kohle und persönliche Eitelkeiten...

Und dass gerade die, welche am lautesten hehre Grundsätze öffentlich vertreten, diese am wenigstens selber befolgen (Thema Wein und Wasser...).....

ja, überraschung, ströbele ist ein mensch
Sehe ich definitiv auch so und finde das nicht überraschend.

Sogar ein sehr populärer Mensch in öffentlicher Funktion..

Dem vielleicht ein Berater empfehlen würde, sein persönliches Verhalten mehr an seine Forderungen an politische Gegner anzugleichen..

Damit nicht wüste Schreiberlinge wie ich das benutzen können, um anhand dessen aufzuzeigen, wie sich das auch durch seine eigene Partei und Klientel zieht - sowie durch die Politik insgesamt und leider auch durch die Verbände/Funktionäre bei den Anglern..

Und genauso differenziert habe ich das auch beschrieben, inkl. Selbstbezichtigung (Beissreflex) , was ich weder leugnen kann noch will.....

Und einer daraus resultierenden Empfehlung an die Basis zweier oft im Gegensatz gesehenen Gruppierungen (Schützer und Angler), die viel mehr gemeinsam haben, als es ihre Funktionäre wahrhaben wollen:
Thomas9904 schrieb:
Vielleicht sollten sich da mal beide Seiten einen anderen, für beide Seiten konstruktiveren Weg überlegen............

Beispiel gefällig:
Kormoran..

An Hand Zahlen und Fakten einfach nachweisbar, dass der Kormoran in manchen Regionen/Gewässern schwere, nicht wieder gut zu machende Schäden anrichtet (Genpool Bachforelle, Äsche als Beispiel)...

Die Schützerfunktionäre ernennen den zum Vogel des Jahres, obwohl er inzwischen nicht nur nicht gefährdet, sondern zum Teil der Gefährdung wird.

Daraufhin treten Anglerfunktionäre alle möglichen Aktionen los, weil sie daher von ihren eigenen Fehlern in ihrer Politik ablenken können und die Chance sehen, die Angler wenigstens bei einem Thema mal wieder geschlossen hinter sich zu haben.


In beiden Fällen gings also nicht um das Thema Kormoranproblematik, sondern darum wie ich meine Klientel befriedige bzw, der anderen eine reinwürgen kann, um weiterhin eine Machtbasis zu haben.

Halte ich sowohl von den Schützern wie von den Anglern für grundfalsch.

Der Bevölkerung genauso wie der Basis der Schützer und Angler hätte man sicher leicht klarmachen können, dass der Kormoran an vielen Plätzen kein Problem darstellt und dort auch nicht reguliert werden braucht.

Dass er aber an anderen Stellen eben nicht wiedergutzumachende Schäden anrichtet und da eben nachhaltig vergrämt, und wenn das nicht gelingt auch weggeschossen gehört..

Einfacher gesunder Menschenverstand, den leider augenscheinlich weder Funktionäre noch Politiker, weder Verbände noch Parteien zu ihren Grundvoraussetzungen zählen....
 

Tomasz

Well-Known Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

Chritsian Ströbele ist ein mit großer Mehrheit gewählter Direktkandidat aus Berlin Friedrichshain-Kreuzberg. Er wurde in mehreren Legistlaturperioden immer wieder parteiübergreifend von den Bürgern in seinem Beizrk direkt in den Bundestag gewählt.
Seine Partei, die Grünen wollte ihn übrigens garnicht so gerne im Bundestag sehen, weshalb er auch nicht auf der Wahlliste auftaucht. Ihn als Teil des Systems zu beziechnen ist schlichtweg grober Unfug.
Ich selber komme aus diesem Stadtbezirk und kenne Herrn Ströbele als ehrlichen, aufrechten und bürgernahen Politiker, der sich nicht um Parteidiziplin schert und seine eigene Meinung und die vieler seiner Wähler offen vetritt. In diesem Zusammenhang über Machterhalt, Lobbyarbeit, Anspruch und Realität zu philosophieren ist völlig fehl am Platz. Genauso wie die Begriffe "Gutmensch", "Kohle", "Pfründe". Auch hat Herr Ströbele nichts mit dem oft hier zitierten "Naturschützer" und Angelgegner gemein. Sein politisches Arbeitsfeld ist ein völlig anderes. Ihm geht es neben aktuellen und den Menschen nahegehenden Themen aus seinem Wahlkreis um Friedens- und Sicherheitspolitik, um Globalisierung, Geheimdienste, Rüstungsgeschäfte usw. Dafür wird er oft angefeindet und das auch und massiv von rechten Schägern auf offener Straße. Das er da vielleicht etwas sensibel darauf reagiert, wenn er mit Boilies oder was auch immer beschossen wird, muss man nicht verstehen, erklärt aber vielleicht einiges.
Also was alles hat das mit der hier geführten Diskusion zu tun?
Schaltet mal bitte wieder einen Gang runter.

Gruß

Tomasz
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

Auch ich schätze Christian Ströbele für vieles, was er bisher getan und erreicht hat.

Um das klarzustellen.

Und darum gehts hier ja auch nicht:
Hier gehts darum an Hand eines solchen Vorkommnisses, das im Raume steht aber unbewiesen ist (habe ich zweifach darauf hingewiesen!!), über die von mir genannten Dinge mal nachzudenken.

Mir gings nie um die Person Christian Ströbele, sondern um die genannten "Reflexe" und Handlungsweisen öffentlich verantwortlicher Personen im privaten - und eben im Unterschied zu dem, was sie öffentlich einfordern.

Ich werde aber die Überschrift entsprechend ändern, um nicht zu sehr die Person Christian Ströbele in den Fokus zu stellen.

Und auch die Einleitung dann (noch) klarer formulieren.

Ich nehme da durchaus für mich inm Anspruch, sowohl Fehler zu machen wie auch lernfähig zu sein.
 

Pinn

Active Member
AW: Anspruch und Realität: Christian Ströbele

...Das er da vielleicht etwas sensibel darauf reagiert, wenn er mit Boilies oder was auch immer beschossen wird, muss man nicht verstehen, erklärt aber vielleicht einiges.
Also was alles hat das mit der hier geführten Diskusion zu tun?
Schaltet mal bitte wieder einen Gang runter.

Gruß

Tomasz

|good:
Wer hier im Forum wäre so freundlich und würde mir erlauben, ihm (oder ihr) mit meiner Zwille einen Boilie an den Kopf zu schießen? :g

Werner
 

Tomasz

Well-Known Member
AW: Anspruch und Realität: Ein Kommentar an Hand eines Zeitungsberichtes

... sondern um die genannten "Reflexe" und Handlungsweisen öffentlich verantwortlicher Personen im privaten - und eben im Unterschied zu dem, was sie öffentlich einfordern...

Hier im Board gibt es genug Themen um über Angeln in Politik und Verbänden zu diskutieren. Jetzt auch noch das Beispiel von Herrn Ströbele anzuführen, ist völlig fehl am Platz.
Nochmals der Hinweis: Herr Ströbele bewegt sich als Privatperson und auch als Politiker offen und ohne Personenschutz im öffentlichen Raum und ist für seine aufrechte Haltung gegen Krieg und Rechstradikalismus mehrfach massiv und handgreiflich auf offener Straße angegangen worden. Er ist also ein stückweit für solche Angriffe sensibilisiert. In diesem Fall der 13-jährigen vielleicht ein Stück zuweit, aber das bedarf wenn, dann einer Betrachtung, was sich eine im öffentliche Leben stehende Person in seiner Privatsphäre gefallen lassen muss und hat nichts, aber auch garnichts mit "Anspruch und Realität" zu tun.

Gruß

Tomasz
 

Taxidermist

Well-Known Member
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