RUTE&ROLLE-Chefredakteur Elmar Elfers besuchte Jani Kaski, Marketing Manager Navico für Nordeuropa, in seiner schwedischen Heimat und ließ sich in die Herbstfischerei auf Barsch einführen. Mit an Bord: das Ultimate Fishing System.

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Eine Anzeige auf dem HDS Pro, die Barsch bedeuten kann

Es ist ein herrlicher Sonnenaufgang an diesem Septembermorgen. Jani fährt mit seinem bestens ausgestatteten Boot auf dem Campingplatz vor und begrüßt mich: „Heute ist Barschwetter!“ Wenn der Local überzeugt ist, bin ich es auch. Mit Hoffnung auf dicke Barsche im Gepäck machen wir uns auf den Weg an einen Bereich des Flusses Tidan, der hier eher an einen See erinnert. Gekonnt slippt Jani sein Boot und macht die Technik an Bord startklar. Dann sind wir bereit!

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Dank Genesis erhält Jani alle Infos über das vorher nicht kartografierte Gewässer

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Zuerst sucht der schwedische Raubfischfan den See mit der SideScan-Einstellung ab



Fische im Fokus
Im Bug befindet sich der Motor-Guide-E-Motor, der uns lautlos und satellitengesteuert über die heißen Spots manövriert. Jani steht vorne und bedient mit seinem rechten Fuß die Steuerung für den ActiveTarget-Geber. „Schaue mal hier, das ist ein Hecht im Freiwasser“, erklärt mir der Raubfischprofi. Und wirklich, ich erkenne auf dem HDS Pro-Bildschirm die Umrisse des Fisches. Unglaublich! Wir sind aber auf der Suche nach Barschen. Jani switcht die Ansicht auf dem Multifunktionsdisplay um und wählt die Kartenansicht. „Dank C-Map und Genesis erstellte ich mir eine hochauflösende Tiefenkarte aus Sonar- und GPS-Positionsaufzeichnungen,“ sagt mir Jani. Die Funktionen in der C-Map-App erlauben unter anderem das Einfärben der Tiefenzonen. Das ist zum Beispiel interessant, wenn die Fische, wie heute, auf der Sechs-Meter-Linie unterwegs sind. „So kann ich auf einen Blick erkennen, wo sich die interessanten Bereiche befinden.“ Plötzlich tauchen auf dem Bildschirm zwei Striche auf. „Das sind Barsche, sie ziehen hier gerne in Gruppen von mindestens zwei Fischen umher“, erklärt er mir und wir werfen unsere Carolina Rigs mit Krebsimitaten in den heißen Bereich. Jetzt im Herbst stehen die gestreiften Räuber auf die Happen mit der harten Schale. „Schaue mal auf das Display. Da gehen unsere Rigs auf Tauchstation!“ Stimmt, Köder und das sich oberhalb befindliche Blei sind super zu erkennen. Dann folgen die beiden Fischanzeigen und wir sind bereit zum Anschlag. Doch kurz vorher drehen sie ab. „Schade, da fehlte das letzte Quäntchen Interesse“, stelle ich fest und lasse mir von Jani die weiteren Funktionen des HDS Pro zeigen.

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Per Fußsteuerung richtet Jani den ActivTarget-Geber aus

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Jetzt im Herbst kommen Krebsimitate am Carolina Rig zum Einsatz

Suchen und finden
Er ruft erneut die Kartenansicht auf und setzt Wegpunkte. Im Anschluss drückt er die Taste, die nun dafür sorgt, dass der E-Motor die festgelegte Strecke abfährt. Schnell noch die richtige Geschwindigkeit eingestellt und wir schauen wieder auf den Bildschirm mit ActiveTarget. Dank eines kleinen Bootsymbols in der rechten oberen Ecke wissen wir immer genau, in welche Richtung wir werfen müssen. Doch die Fische machen es uns an diesem Tag nicht einfach. „Sie sind heute nicht standortreu und schwimmen schnell hin und her“, sagt Jani und findet wieder eine Anzeige, die Barsch bedeutet. Wir werfen, verlieren aber die Ansicht. Mist, schon wieder weggeschwommen. Wenn die Räuber in Schulen zusammenstehen, ist die Angelei deutlich einfacher, erfahre ich. „Sobald sich der Köder einer solchen Fischgruppe nährt und ein Fisch folgt, beginnt der Futterneid und einer schnappt zu. Das ist fast schon Angeln auf Ansage“, lacht Jani. Im Herbst sammeln sich die Fische … eigentlich. Wir finden allerdings bisher nur Einzelexemplare. Und die werfen höchsten mal ein Auge auf den Köder. Dann bringt uns der starke Mercury-Motor in einen anderen Teil des Sees. Jani behält auch im Heck des Bootes alles im Blick. Das Ultimate Fishing System ist mit allen Geräten vernetzt. Auch die Motordaten lassen sich mit wenigen Klicks abrufen.
Kaum angekommen, kramen wir erst mal die Jacken raus. Das Wetter springt um. Kaum noch Sonne, aufbrausender Wind und Wolken. „Wetterumschwung? War gar nicht angekündigt“, stellt der Schwede fest und runzelt die Stirn. „Jetzt wird es nicht einfacher.“ Dann wieder eine Anzeige. Wir servieren unsere Rigs und kurz vor dem Boot schlägt Jani an! „Fisch!“, ruft er und eine Kurbelumdrehung später ist er ab! Ich wähle auch das lilafarbenen Krebsimitat. Viellicht stehen sie ja darauf.

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Elmar verwandelt seinen dritten Kontakt und ein schicker Barsch landet im Boot

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Das weiche Barsch-Menü

Taktik für Barsche
Bei all der Elektronik an Bord gehört auch ein Ablaufplan in Janis Angeltag. Er fährt nicht einfach drauf los und schaut auf die Displays. Zuerst schaltet er die Kartenansicht auf einem MFD ein und gleich daneben die SideScan-Darstellung. Dann geht es Schleichfahrt über die Spots, die bisher schon Fische brachten und natürlich eingespeichert sind. Entweder per Track-Funktion oder nach Gefühl. Sobald die SideScan-Ansicht Anzeichen auf Barsche preisgibt, wechselt Jani zur Live-Sonar-Ansicht. Mithilfe der praktischen Fußsteuerung und der Orientierungshilfen auf dem Display sowie auf der elektronischen Geberstange weiß er genau, in welche Richtung er werfen muss.
Wir machen erst mal eine Pause, um neue Kraft zu tanken. Die Suche strengt doch ganz schön an, zumal wir nur diesen Tag zur Produktion haben. Immer wieder finden wir Einzelfische. Sie sind jedoch beißfaul und nibbeln, wenn überhaupt, nur kurz am Gummikrebs. Die Fehlbissquote erhöht sich auf drei zu eins bei Jani und mir. Dann neigt sich der Tag dem Ende und wir kreuzen in Sichtweite der Bootsrampe. Erst bekommt mein schwedischer Freund einen vorsichtigen Biss, dann ich. Mein Interessent lässt zum Glück nicht locker und packt ein weiteres Mal zu. Anhieb, Drill und erfolgreiche Landung! Der Barsch verleibte sich den lilafarbenen Gummiköder ordentlich ein. „Manchmal muss man eben für seinen Fisch ein wenig arbeiten“, lacht Jani und steuert langsam die Bootsrampe an. Der Wind macht ein kontrolliertes Fischen mit den leichten Ködern nicht mehr möglich und wir beenden unseren Tag. Mein Barsch durfte mit zum Abendessen und machte für mich den spannenden Besuch auf Janis Boot rund.

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Jani liebt die Herbstfischerei auf Barsche

Mehr im Netz
Weitere Infos zu den Geräten findet Ihr hier:

Welches Gerät passt zu mir?

Ultimate Fishing System

ActiveTarget Live Sonar
 
Die Beschreibung des Technikeinsatzes entsetzt mich jedenfalls.
Ich halte mich nicht für technikfeindlich. Ich empfinde Echolote und GPS für feine Dinge, um Strukturen zu finden, oder auch, um sie wieder zu finden. Das Stalken von Individuen ist für mich keine Weiterentwicklung. Man kann ja gleich im Aquarium angeln. Oder beim Versteckspiel dem eigenen Kind ne Wärmebildkamera mitgeben.
Nein, ich weiß, es ist frustrierend, weil die gestalkten Viecher auch immer beißen wollen.
 
Schön an unserem Hobby ist doch, dass sich jeder seine Angelmethode aussuchen kann. Wer mit Pose und Wurm auf Barsch fischt, kein Problem. Mit Spinner und Wobbler, auch gut, Fliegenrute und Streamer, ja, darf man auch. Bock auf Technik und ein schickes Boot, nein, geht nicht, ab an den Methoden-Pranger. Eigentlich warte ich nur noch auf das Argument, die Technik fängt den Fisch. Wir waren rund acht Stunden auf dem Wasser. Davon haben wir gefühlt sechs Stunden gesucht. Und das Ergebnis: ein Barsch im Boot. So viel zum Thema, die Technik fängt. Am Ende müssen die Fische mitspielen.
In allen Bereichen dürfen Firmen sich scheinbar weiterentwickeln. Doch sobald es in den Bereich der Fischortung geht, gibt's großes Geschrei. Ich finde den Stand der Technik absolut spannend und werde, wenn mir die Gelegenheit geboten wird, auch wieder auf so ein ausgestattetes Boot steigen. Bei mir überwiegt die Neugierde und nicht die Ablehnung.
 
Wo ist den da keine Fairness oder Waidgerechtigkeit? Auch beim Spearfishing gibt es Regeln und einfach so, erlegst du im Meer halt auch kaum einen maßigen Fisch..
Aussenstehende stellen sich dies vermutl. meist zu einfach vor.
LG
Mag sein. Spearfishing ist etwas anderes als Angeln. OK.
Für mich ist es kein seriöses Angeln mehr, wenn man ein Individuum stalkt
 
Jo, gerade die neueste Webeveranstaltung auf Angelboard TV gesehen.
Und gleich mal mein Abo gecancelt, ich kann mir sowas nämlich nicht länger ansehen!
Man sieht Angeln auf Barsch in seiner höchsten technologischen Ausführung.
Und der einzige gefangene Barsch verweigert dann noch hartnäckig, trotz viel Schütteln, die Rückenflosse aufzustellen?
Was kommt als nächste Ausbaustufe, die Robot Angel samt automatischer Kescherfunktion, so das man nur noch den Haken fürs Fangfoto lösen muss?
Ich frage mich wirklich, wie man es früher geschafft hat seine Fische ohne diesen Aufwand zu fangen, bzw. manche dies auch heute noch schaffen?

Jürgen
 
Fühl ich zu 100% Taxidermist !!!
Genau dieses Schütteln war hier vor ner Weile noch Thema, richtig schlechter Umgang mit dem Tier... Traurig zu sehen,dass das im Video auch gemacht wird.
Ich habe und hatte diesen ganzen Abos nie.
Liebe diese Community hier ,also euch,die User.
Aber was diese Redaktion da macht und präsentiert ,ist auch Null mein Ding.
 
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