Der Spulenhub bei den Stationärrollen.

eiszeit

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Auch ein interessantes Thema, die unterschiedlichen Spulenhubs bei den Stationärrollen, bzw. wie wurde es von den Firmen gelöst.
Hier Pezon&Michel Luxor-Saumon-Mer Leger aus den 50ern. (98,00 DM)
P1170072.JPG
 
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Hecht100+

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K.P.Morritt Intrepid Extra
Es gibt einige Besonderheiten, trotz beidseitigen Kurbelbetätigung hat diese Rolle keine Hypoid-Getriebe verbaut, sondern ein normales Tellerrad-Kronenrad. Sie haben dafür die Spulenachse soweit verkürzt, das sie nicht mit der durchgehenden Kurbelachse in Berührung kommen kann.
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Für den Spulenhub greift der kleine Stift in die Führung des Tellerrades, die aber nicht eliptisch ausgeführt ist.
 

Hecht100+

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Hier ein Schneckenradantrieb, wo die Schnecke verlängert ist und durch eine andere Steigung ein zweites Schneckenrad langsamer antreibt, das dann wiederum den Übertragungshebel zur Achse betätigt und dann so den Spulenhub ausführt. Das ganze verbaut in einer DAM Super 270, gebaut ab 1954.
Screenshot_20220715_083636.jpg
 

eiszeit

Well-Known Member
Tap Rolle von der Fa. Tokoz. Da gibt es keinen herkömmlichen Spulenhub im Getrieberaum.
Die Schnurwicklung wird durch eine abgeknickte Hauptachse und zweier Zahnräder in der
Umlaufkappe gewährleistet. Die "schief" sitzende Spule wird durch die beiden Zahnräder langsam
(d.h. langsamer als der Rotor) gedreht.
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P1170080.JPG
 

Hecht100+

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ABU Cardinal 60 Model A, Baujahr ab Ende der 70er Jahre, durch die Hypoid-Verzahnung mußte der Mitnehmer des Spulenhubes in einer längeren Form ausgebildet werden. Auch interessant die innenliegende Heckbremse, wobei der Drehknopf nicht direkt unter der Achse liegt
 

Hecht100+

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Simpel und gut (nehme ich an).
Sind zeitgenössische Rollen signifikant besser konstruiert? Ich habe noch nie eine aufgemacht, muss ich zu meiner Schande gestehen.
Signifikant besser, nein. Auf jeden Fall einfacher, wartungsfreudiger, und mit erheblich weniger Einzelteilen. Da braucht es keine 14 Kugellager, 1 Kugellager und ein paar vernünftige Gleitlager aus Metall oder Teflon, und es ist genau so gut oder besser. Kommt aber auch ganz auf den Jahrgang an.
Was man nicht unterschätzen darf, das sich alles verändert hat, z.B. die geflochtene Schnur und ihre Verlegung auf der Spule.
 

dawurzelsepp

2. Ükelchampion
Meiner Meinung nach hat es seiner Zeit DAM mit dem Hebel in Kombination mit dem Schneckengetriebe am besten gelöst was sich über viele Jahre auch bewährt hat.
Einen Spulenhub direkt über das Antriebsrad zu machen birgt immer viel Reibung und Abnutzung. Wer schon einige solcher Rollen zerlegt hat weiß von was ich rede. Spiel am Hubgestänge ist da schon durchaus normal. Noris Shakespeare zB hatte bei einigen Modellen daher auch Hülsen aus Messing verbaut.
 

Hecht100+

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Noris Shakespeare zB hatte bei einigen Modellen daher auch Hülsen aus Messing verbaut.
Nicht nur Noris-Shakespeare, auch andere Firmen haben in der Zeit Messingbuchsen auf den Pinion des Tellerrades verbaut, hier z. B. bei einer Viking No. 540.
Screenshot_20220717_210008.jpg

Was hier auch noch besonderes ist, die Zähne des Kegelrades werden bei dieser Rolle aufgesteckt.
 

Hecht100+

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Mitchell 300, das Getriebe-Monster unter den Rollen. Der Spulenhub wird ausgeführt durch ein unsymetrisches Sonnenradgetriebe.
( Ob es für diese Getriebeform einen speziellen Fachbegriff gibt,????)
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Hecht100+

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Bretton 807SR,
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Schneckenantrieb und Spulenhub über den Übertragungshebel.
Als Besonderheit, eine unverlierbare Deckelschraube, lösbar mit einer Münze und der überdimensionierte Schnurfangbügel.
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Hecht100+

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Shakespeare Omni 090,
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eigentlich nur ein einfaches Teller-Kegelrad-Getriebe, bis auf die Größe. Mit 955 Gramm Leergewicht ist ihr Getriebe so groß, das der Mitnehmer ( Slider) so groß und wuchtig ausfällt, das der Zapfen auf dem Tellerrad stufig ausgeführt werden muß. Bei den kleineren Rollen läuft der Mitnehmer im Zahnkranz des Tellerrades, hier muß er durch seine Größe über den Zähnen laufen und das geschieht durch die Stufe im Mitnehmerzapfen.
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