Diskussionsthread für Angelmethoden, Tips, Tricks, Anregungen und Verbesserungen beim Salmonidenfischen

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Servus werte Kollegen,

Um den beliebten Thread "Bachforellenpirsch" etwas von häufig geführten Diskusionen zu entlasten, öffne ich mal einen neuen Thread in welchem wir alles rund ums Thema Salmoniden angeln diskutieren können.
Fangberichte und eure Fangfotos sind im "Bachforellenpirsch-Thread" sicher weiterhin gut aufgehoben, alles weitere könnten wir hier diskutieren. Dies ist lediglich ein Vorschlag von mir, ich hoffe auf rege Teilnahme und gute Umgangsformen. Auf provozierende Aussagen wie blöder Wurmangler oder elitärer Fliegenfischer sollte verzichtet werden !

Petri heil
Hanjupp
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Wir suchen also nach der teuersten, umständlichsten und am wenigsten effizienten Methode eine Forelle zu fangen? ;)

Wo Forellen stehen und fressen, kann man sie auch relativ leicht erbeuten. An den berüchtigten Brücken, wo sie alle Köder verschmähen, aber nach Zigarettenkippen und Kaugummis steigen, muss man man eben variabel bleiben, sich auf die Koordinaten einstellen.

Ich gebe es offen zu, ich bin da ein Freund der tradierten Köder und Methoden. Würmern, Hölzeln, einem Haarwaschl, oder auch kleinen Köderfischen am System. Oft gescholten, noch öfter verboten, stehen mir da recht wenige Gewässer offen. Ich nehme das auch keinem übel. Jede Angelart braucht ihre Nischen und zu viele Jäger, die alles dürfen, wären ganz sicher der Forelle Tod.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Wir suchen also nach der teuersten, umständlichsten und am wenigsten effizienten Methode eine Forelle zu fangen? ;)

Wo Forellen stehen und fressen, kann man sie auch relativ leicht erbeuten. An den berüchtigten Brücken, wo sie alle Köder verschmähen, aber nach Zigarettenkippen und Kaugummis steigen, muss man man eben variabel bleiben, sich auf die Koordinaten einstellen.

Hiho Andal,
ich mache fast täglich einen kleinen Beobachtungsspaziergang hier im Ort und die besten beiden Stellen zum guggen sind da 2 niedrige Fußgängerbrücken. Auf den ca. 70 oder 80qm die ich pro Brücke einsehen kann stehen je nach Sonneneinstrahlung ca. 7-10 Fische Äschen und Bachforellen gemischt, keiner größer als 35 cm.

Ich hab noch keinen eine Zigarettenkippe oder nen Kaugummi fressen sehen, ganz blöd sind selbst die Kleinen nicht, sind schließlich alle im Bach aufgewachsen und wissen was fressbar ist ;).
Selbst mit Brot kann ich höchstens ne kleine Bachforelle mal kirre machen, Äschen verweigern auch dies im Normalfall.

Vor gut 25 Jahren durfte man da noch "effizient" mit Wurm und Köfi auf Aal angeln. Zwar erst ab 20 Uhr, aber das hat ausgereicht um den ganzen Bereich so fischleer zu halten, daß irgendwelche Versuche mal nen Fisch zu erspähen, sinnfrei waren.
Ich bin zwar nicht reich, aber ich muß nicht "effizient" jeden Fisch fangen, mein Essen kann ich mir schon noch kaufen :rolleyes:.
 

Forelle74

Well-Known Member
Wir suchen also nach der teuersten, umständlichsten und am wenigsten effizienten Methode eine Forelle zu fangen? ;)

Wo Forellen stehen und fressen, kann man sie auch relativ leicht erbeuten.

Das ist bei uns nicht immer so.
Vor allem kommt man ja auch nicht an jede Stelle so optimal das man sie perfekt anwerfen könnte.
Hab schon öfters Forellen beim Fressen beobachten die dann jeglichen Köder verschmähen.

Früher hab ich oft solange am Bach gesessen bis ich einen Fisch gefangen hab.
Alles wurde getestet, die ganze Pallette rauf und runter.
Ich hab mir sogar Teig aus Zuchtpellets gemacht um überhaupt was zu fangen.

Mittlerweile ist mir das Egal.
Klar möchte man gerne was fangen aber ich seh das nicht mehr so verbissen wie früher.
Hauptsache am Wasser und die Natur genießen.

Komischerweise schleppe ich auch immer 100e Kunstköder mit und verwende nur wenige oder immer die gleichen.
Das versuche ich auch schon zu reduzieren.
Was nicht jedes mal klappt .
Grüße Michi
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Servus,
Vor kurzem gab es im Bafothread wieder eine angeregte Diskussion bzgl. Verletzungen, pro/contra Widerhaken usw.
In diesem Zusammenhang liest man auch immer wieder Forellen oder auch Salmoniden allgemein wären anfälliger, würden weniger aushalten als andere Fische.
Stark blutende Kiemenverletzungen sind bei Salmoniden tödlich, keine Frage. Aber andere (äußere) Verletzungen stecken Forellen oder auch Äschen viel besser weg, als manche das glauben.
Beide Kieferbruch, wahrscheinlich durch Unachtsamkeit bzw. Ungeduld des Anglers beim Haken lösen. Alles verheilt, kein Pilz, Fische gut bzw. sehr gut beinander.
 

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ralle

Leichtangler
Teammitglied
Kann man ja mal testen da 2 Threads draus zu machen. Ich glaube aber, das sich das irgendwann vermischt da man nicht alles so trennen kann oder will.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Ich gehe einfach von dem Tatsachen aus. Ich habe 10 Jahre in einem oberbayrischen Ferienort gewohnt, selbiger nicht arm an Fließgewässern und natürlich auch Brücken aller Art. Wenn man wußte, wo Forellen sind, hat man sie auch erbeuten können. Entweder ein paar Sprock, oder an Brücken etwas hellgelber Forellenteig (Ähnlichkeit zu Kippen!?) am Haken und man hatte sie. Natürlich weitestgehend illegal, aber man hatte sie.

Legal zu befischen waren sie auch nur für die Kunden bestimmter Hotels und das zu recht sportlichen Preisen. Und da sah es dann auch anders aus. Mit den legalen Mitteln und Einschränkungen waren diese Fische alles andere als einfach zu erhaschen!

Ich verstehe den Trööt so: Fange eine Forelle - egal wie und womit. ;) Und genau das ist mit etwas Ortskenntnis nicht sehr schwer, wenn auch nicht immer im Rahmen der Bestimmungen. Was dabei aber sofort ins Auge fällt, ist die vergleichsweise arglose Bissigkeit von besetzten Regenbogenforellen zum eher zaghaften Verhalten der echten, wilden und autochtonen Bachforelle.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

stecken Forellen oder auch Äschen viel besser weg, als manche das glauben.

Deckt sich mit den Studien, die ich zu dem Thema gelesen habe.

Bei Fischen, die vorne im Maul gehakt waren, traten kaum Verluste auf, egal welche Hakenform mit oder ohne Widerhaken.

Saß der Haken aber tief, dann stiegen auch die Mortalitätsraten.

Wenn ich überlege, wie viele Angler zu meinen Jungfischerzeiten mit den Forellen umgegangen sind, waren da die Haken wohl das kleinere Problem. Da sind wahrscheinlich schon viele Untermaßige wegen des Handlings übern Jordan gegangen. Wie man geschonte Fische beim Zurücksetzen richtig behandelt, habe ich als Jungfischer nicht gelernt. Da haben mir dann zum Glück die Angelreisen nach Kanada die Augen geöffnet. Da gibt es zwar keine Fischerprüfung, aber jede Menge Informationen in Wort und Bild zum "fish handling".

Mittlerweile werden in dem Gewässer meiner Jugend aber fast nur noch maßige Forellen gefangen, da macht es dann nichts mehr aus, da die ja eh in die Küche wandern.

Ich selber angle dort allerdings seit Jahren nicht mehr.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

vergleichsweise arglose Bissigkeit von besetzten Regenbogenforellen

Wenn die ne zeitlang im Gewässer sind, können sie auch heikel werden.

Hab ich mal in Bosnien erlebt.

Immer wenn über einen Zulauf aus dem Dorf Brotreste in den Fluss gespült wurden, kamen da ReBos der 60er/70er Klasse hoch und haben sich lautstark bedient.

Hab mir dann verschiedene Brotfliegen gebastelt und wenn wieder was angetrieben kam, die Brotfliege mit serviert.

Das echte Brot wurde gefressen, die Brotflige verweigert.

Mein Begleiter hat dann verbotenerweise seine Brotfliege mit ner echten Flocke garniert, da hat es sofort gescheppert.

Irgendwann hatte ich dann auch Bisse, aber nur auf eine einzige meiner Fliegen und auch nur wenn sie halb abgesoffen war.

Schwamm sie zu gut oder sank zu stark ein, kein Biss.

Als die fängige Brotfliege zerkaut war, gab es auch keine Bisse mehr. Hab vergeblich versucht, diese Fliege nochmal exakt so nachzubauen. Leider ohne Erfolg oder die Viecher hatten einfach keine Lust mehr.

Hab dann wieder mit Nachbildungen natürlicher Nahrung den BaFos nachgestellt.
 
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fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Das ist ja genau der Unterschied zwischen fangbar und für den Gastkartenangler fangbar.

Es gibt Angler, die wissen nicht, wie man diese Fische fängt.

Es gibt Angler, die trauen sich nicht die Methoden zu verwenden, weil sie verboten sind.

Und es gibt Angler, die wüssten wie es geht und dürften das auch, wollen aber den Fisch auf ihre präferierte Weise fangen.

Es gibt auch Angler, für die der Fangerfolg allem vorgeht.

Wichtig ist, dass man am Ende des Tages mit sich zufrieden ist.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Jetzt bitte nicht falsch verstehen. Wenn man sich dem Credo "nur Trockenfliege stromauf" verschrieben hat. Dann ist das vollkommen o.k. - ich will hier rein gar nichts bewerten!

Aber Salmoniden einfach nur fangen geht auch anders und oftmals leichter.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Irgendwann hatte ich dann auch Bisse, aber nur auf eine einzige meiner Fliegen und auch nur wenn sie halb gesoffen war.
Das ist der springende Punkt !
Das Brot sinkt ja auch ein, ebenso wie ein Insekt mit der Zeit einsinkt und irgendwann unter geht. Brotfliege hab ich natürlich auch irgendwann mal gebunden, aber man sieht schon am Hakenrost, daß ich so ein hinterfieses Teil natürlich nicht mehr verwende ;).
 

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fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Das Brot sinkt ja auch ein,

Das Brot treibt erst auf, saugt sich dann immer mehr voll und sinkt dann langsam ein. Irgendwann bei Verwirbelungen sinkt es dann ganz ab.

Bei der fängigen Brotfliege hat wohl das Einsinkverhalten und der Farbton genau gepasst. Die Kombination hab ich dann scheinbar nicht mehr hingegkriegt.

Konnte ich aber verschmerzen, da ich ja eigentlich wegen der BaFos und Äschen dort war.

Regenbogenforellen dieser Größe könnte man auch in deutschen Angelparks fangen, wenn man weiß wie es geht und einen das Umfeld nicht stört.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Wobei Salmonidenfischen ja ein unglaublich weites Feld ist. Der eine geht in den "Puff" und ist glücklich über eine Ofenladung von Rebos, dem anderen hüpft das Herz im Leibe, weil er pro Tag zwei handlange Steinforellen in einem Bergbach erwischen durfte. Die Zeiteinheiten, in denen Huchenfischer ihre Bisse messen, dürften astronomisch sein. Vor vielen Jahren holte ich einen Freund vom Flughafen ab, der war zwei Wochen beim Lachsfischen in Alaska und hörte gar nicht mehr das Schimpfen auf, weil er nur Mengen von Dolly Vardens und Arctic Graylings in der Halbmeterklasse, aber keinen einzigen Lachs erwischt hat.

Seeforellen habe ich in meinem Leben zwei Stück erwischt und die waren untermaßig, Meerforelle in deutschen Gewässern noch keine einzige, die letzten Äschen waren winzig und gingen beim Döbelfischen an den Mais. Mein erster und einziger Huchen maß stolze 200 mm. Übrigens beim original Fliegenfischen, mitten im August, auf eine 18er Mücke.

Trotzdem: Angeln ist bestes wos gibt! :)
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Vor vielen Jahren holte ich einen Freund vom Flughafen ab, der war zwei Wochen beim Lachsfischen in Alaska und hörte gar nicht mehr das Schimpfen auf, weil er nur Mengen von Dolly Vardens und Arctic Graylings in der Halbmeterklasse, aber keinen einzigen Lachs erwischt hat.

Die Gewöhnung geht bei manchen Anglern ziemlich schnell.

Beim Hinflug "Einen Lachs möchte ich fangen, wenigsten einen "

Nach einer Woche : "Und ging was ?" " Ne , nur die depperten Buckellachse"

Noch ne Woche später, als der Run da war. "Und ging was ?" "Nicht so richtig, ich hab zwar Königslachse gefangen, aber alle unter 15 kg"

Gibt auch Fliegenfischer, die ihre Ansprüche immer weiter nach oben schrauben, je mehr BaFos sie fangen.

Erst ü40, dann Ü50 , dann Ü60, dann das ganze noch trocken mit der Maifliege etc. .

Man hört zwar auch oft "Ich freue mich über jeden Fisch, egal wie groß"

Ob das aber auch immer so zutrifft, wenn die Xte Kleinforelle am Haken hängt, kann man schwer beurteilen.

Ich wünsche jedem Angler, dass er zufrieden nach Hause gehen kann, egal was er nun wie gefangen hat.
 

Bilch

Otto-Normalangler
Wobei Salmonidenfischen ja ein unglaublich weites Feld ist. Der eine geht in den "Puff" und ist glücklich über eine Ofenladung von Rebos, dem anderen hüpft das Herz im Leibe, weil er pro Tag zwei handlange Steinforellen in einem Bergbach erwischen durfte. Die Zeiteinheiten, in denen Huchenfischer ihre Bisse messen, dürften astronomisch sein. Vor vielen Jahren holte ich einen Freund vom Flughafen ab, der war zwei Wochen beim Lachsfischen in Alaska und hörte gar nicht mehr das Schimpfen auf, weil er nur Mengen von Dolly Vardens und Arctic Graylings in der Halbmeterklasse, aber keinen einzigen Lachs erwischt hat.
Ich habe einen Freund, der ein erstklassiger Fliegenfischer ist. Im Februar habe ich ihm getroffen und gefragt wie die Huchensaison so war. Nicht so gut, sagte er, ich habe nur 10 Huchen gekriet :roflmao
Gerade vorgestern hat er mir Bilder von seinem letzten Angeltag an einem See gezeigt, wo ich froh bin, wenn ich einen Fisch fange. Dabei waren u.a.: ein 70er Zander, ein 80er Hecht, eine 50er Seeforelle, zwei Meterwelse, ein 10 kg Krapfen ... Alles mit der Fliegenrute :laugh2
 

Bilch

Otto-Normalangler
Servus,
Vor kurzem gab es im Bafothread wieder eine angeregte Diskussion bzgl. Verletzungen, pro/contra Widerhaken usw.
In diesem Zusammenhang liest man auch immer wieder Forellen oder auch Salmoniden allgemein wären anfälliger, würden weniger aushalten als andere Fische.
Stark blutende Kiemenverletzungen sind bei Salmoniden tödlich, keine Frage. Aber andere (äußere) Verletzungen stecken Forellen oder auch Äschen viel besser weg, als manche das glauben.
Beide Kieferbruch, wahrscheinlich durch Unachtsamkeit bzw. Ungeduld des Anglers beim Haken lösen. Alles verheilt, kein Pilz, Fische gut bzw. sehr gut beinander.
Man soll natürlich so fischen, dass man den Fisch möglichst wenig verletzt, gegen Widerhaken bin ich aber vor allem, weil es die Dauer des Hakenentfernens erheblich verkürzt.
Ich bin sehr froh, dass Du dieses Bild gezeigt hast, denn auch ich habe schon einige Fische mit Mundverletzungen zurückgesetzt und mich gefragt ob sie überleben werden oder nicht. Ehrlich gesagt würde ich heute diese Fische entnehmen.

Wenn die ne zeitlang im Gewässer sind, können sie auch heikel werden.
Nach meinen Erfahrungen werden die, die das erste Jahr nach dem Besatzt überleben schon sehr schwer zu fangen, die, die mehr als zwei Jahre frei herumschwimmen sind aber schon so vorsichtig wie im Fluss aufgewachsene BaFos
 
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