Erstes mal Fliegenfischen - viele Fragezeichen.

maggo

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Moin,
aller Anfang ist schwer ;-)

Ich habe aber das Gefühl, dass Welten zwischen deiner aktuellen Rute und einer "speziellen" Fliegenrute liegen.

Sollte es dich aber irgendwie "packen", dann rate ich dir auch zu einem Kurs - zum einen wird dir da alles erklärt, von Schnur, Vorfach und Geraffel bis zur Führung von Nymphe, Nassfliege, Streamer und Präsentation von Trockenfliegen.

Ich denke, irgendwo in deiner Nähe wird es jemanden geben, der einen Kurs anbietet.
Du wirst sehen, wenn man nicht frustriert jeden 2. Wurf ins Gebüsch befördert und dann an der Nassfliege ein vehementer Ruck zu spüren ist, dann macht das süchtig :)
VG, Marco
 

Treibangler

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Erstmal danke für eure vielen Tipps und Antworten, ihr habt mir sehr weiter geholfen thumbsup
Mittlerweile habe ich auch die Rolle gedreht, sieht gleich passender aus.
Ich werde die Fliegenangelei auf jeden Fall weiter verfolgen, da mich der minimalistische Materialaufwand sehr fasziniert.
Sobald ich Zeit habe ziehe ich mit dem vorhanden Tackle nochmal los, wir haben noch ein Wehr bei uns, vielleicht kann ich dort einen kleinen Döbel verhaften.
In der Zwischenzeit schaue ich mich nach einem Kurs um, darauf bin ich doch sehr neugierig.
 

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Hey,

ich schalte mich auch mal ein. Ich würde dir schon empfehlen, die Rute gegen eine echte Fliegenrute zu tauschen, da die Aktion einer Fliegenrute sowohl für das Werfen als auch für den Drill mit den recht feinen Schnüren relativ wichtig ist.

Einen Wurfkurs braucht man meiner Meinung nach nicht. Er schadet keinesfalls und ist die einfachere Variante. Mit moderner Technik, Geduld und Selbstdisziplin bekommt man es aber so auch gut hin. Ich bin sicher kein Meisterwerfer, aber ich komme (mittlerweile) auch an den meisten Angeltagen ohne Luftknoten und Tüddel hin und die Fliegen landen recht genau da, wo ich sie haben will. Dafür habe ich aber auch viel Zeit investiert. Videos geschaut, auf der Wiese viel geworfen und mich selbst gefilmt und dann die Videos am PC - teilweise auch in Zeitlupe - analysiert, um sie mit den Instruktionen zu vergleichen und Fehler zu finden. Das war viel Aufwand, macht aber unheimlich Spaß, wenn es Klick macht. Anfangs hatte ich zB sehr lange Probleme mit dem seitlichen Werfen, ehe ich herausfand, dass ich schlicht zu weit nach links und rechts gewischt und keine gerade Linie mit der Rute beschrieben habe. Man muss auch etwas suchen, bis man Videos findet, die einem das genau richtig beschreiben. So bin ich irgendwann zufällig auf ein Video zum Training des Doppelzuges gestoßen (den ich für riesige Hechtfliegen zwingend brauche) und es ging in wenigen Stunden von "geht gar nicht" zu "geht sehr gut". Ich habe damals auch sehr sehr viele Fragen gestellt und genausoviele tolle Antworten bekommen, den Thread dazu findest du hier.

Liebe Grüße
Colo


Edit:
Ich schaue gerade selbst noch mal durch den Thread. Echt schön, seinen eigene Fliegenfischerwerdegang dann noch mal nachzuvollziehen. Ich muss aber eine deutliche Warnung aussprechen:
Meine Spinnruten werde ich mit Sicherheit nicht verstauben lassen.​

Ich habe seit mindestens 2020 nur noch ausschließlich mit der Fliege gefischt und der Rest steht nun tatsächlich einfach im Keller.​
 
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Treibangler

Active Member
So, ich melde mich zurück - mit neuer Rute smile01
Ich habe mich spontan bei Kleinanzeigen umgesehen, und konnte für 20€ eine #5/6 9ft. Rute erstehen. Ist zwar China Tackle (Sougayilang), aber für den Anfang sicher ausreichend und um längen besser als meine viel zu kurze Spinnrute.
Ich war am Wochenende gleich am Wasser und habe mich mit der Nassfliege versucht - leider noch ohne Fisch.
Ich habe ein altes Buch von Blinker, ca. von 1995 in welchem das Angeln mit der Fliegenrute toll beschrieben ist. Ca. 10m komme ich nun relativ sicher raus, ohne Luftknoten oder Hänger im Gras - naja sporadisch ziehe ich mal nen Grashalm raus :laugh2

Colo:
Ich habe deinen Beitrag mit Spannung gelesen und bin nun noch motivierter ;)
 

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fluefiske

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Beim Rückschwung etwas mehr Dampf ,dann läd sich die Rute etwas besser auf für den Vorwurf, und die Schnur fällt nicht zusammen.Stopppunkte beachten ab121
Rückschwung : 60 %
Vorschwung : 40 %
 

Waidbruder

Well-Known Member
Ich weiss, deswegen empfehle ich diese simple Geschichte! Nur mit hin- und herwedeln kommt man nicht wirklich weiter. Muss auch kein Doppelzug sein, ein einfacher Zug beim Schnur aufnehmen reicht aber auch um bisschen forscher zu Werke zu gehen.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo Treibangler

die Hauptfehler beim Werfen der Anfänger sind m. E. dass beim Rückschwung hinten zu weit mit der Rute nach unten gegangen wird (3 Uhr Stellung beim Beginn des Vorschwungs :rolleyes: ), da klappt kein ordentlicher Vorschwung mehr; oder, dass der Vorschwung zu früh angesetzt wird (man hat dazu mehr Zeit, als man denktsmile01).
Also ruhig mal beim Rückschwung über die Schulter nach hinten schauen, wenn die Schnur, einschließlich des Vorfachs gestreckt ist, beginnt, genau in dem Moment, der Vorschwung. Und wie schon weiter oben erwähnt: das Handgelenk der Wurfhand bleibt beim Werfen steif.

Petri Heil

Lajos
 
Da beim Einfach- und Doppelzug das Timing unheimlich wichtig ist, würde ich es nur empfehlen wenn der normale Wurf sitzt. Wenn man nicht gerade sehr schwere Streamer oder Nymphenkombis oder im Sturm fischt, kommt man auch so in der Regel weit genug. Frei übersetzt nach Pete Kutzer aus den Orvis-Fliegenwurfkursen: Ein Doppelzug macht keinen schlechten Wurf gut.
 

Lajos1

Well-Known Member
Da beim Einfach- und Doppelzug das Timing unheimlich wichtig ist, würde ich es nur empfehlen wenn der normale Wurf sitzt. Wenn man nicht gerade sehr schwere Streamer oder Nymphenkombis oder im Sturm fischt, kommt man auch so in der Regel weit genug. Frei übersetzt nach Pete Kutzer aus den Orvis-Fliegenwurfkursen: Ein Doppelzug macht keinen schlechten Wurf gut.
Hallo,

stimmt und auch ohne Doppelzug kommt man locker auf 15 Meter und den Doppelzug anfangen wollen, bevor der Einfache richtig sitzt, ist nicht zielführend smile01.

Petri Heil

Lajos
 

Treibangler

Active Member
Beim Rückschwung etwas mehr Dampf ,dann läd sich die Rute etwas besser auf für den Vorwurf, und die Schnur fällt nicht zusammen.Stopppunkte beachten ab121
Rückschwung : 60 %
Vorschwung : 40 %

Vielen Dank, dass war der entscheidende Tipp Habe den Rückschwung zu schwach ausgeführt und mich auf den Vorschwung konzentriert.
War gerade nochmal für eine halbe Stunde üben, hat wieder ein bisschen besser geklappt.

Danke auch für die vielen anderen Tipps
 

maggo

Member
Ich erinnere mich sehr gut an einen Auffrischungskurs... der Kursleiter meinte: Werft mal, ich will mal schauen, woran ich feilen muss.
Wir waren zu dritt und jeder gab gleich mit Doppelzug Gas als würde es um einen Weitwurf-Wettbewerb gehen. Daraufhin der Kursleiter: OK, fangen wir mal vorne an :D
Und: er hatte absolut recht! Schritt für Schritt - und ganz ehrlich, sehr sehr viele Fische befinden sich im näheren Umfeld, da muss man nicht immer auf große oder Maximaldistanz.
 

glgl

Well-Known Member
Mir hat der Kursleiter vor vielen Jahren einen Lederriemen mit Klett drauf gegeben, der wurde um das Rutenende und Handgelenk gelegt, um das Handgelenk für die Lernphase zu versteifen.
Das sollte mit den heute überall und für allerlei Zwecke erhältlichen Klettbändern auch möglich sein.

Ich habe Leute gesehen, die konnten mit abknickendem Handgelenk besser werfen als ich…smile01, aber ich denke, anders ist besser.

Viel Erfolg!
 
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Treibangler

Active Member
Heute nach Feierabend habe ich eine kleine Runde gedreht und konnte meine ersten "Fliegendöbel" fangen :D An der Größe arbeite ich noch :whistling

Gefangen habe ich sie mit Nassfliege. Wobei kaum Strömung im Fluss war, und mir die Bissanzeige dadurch schwer gefallen ist.

Mir ist aufgefallen, dass wenn ich ca. 5m Schnur in der Luft habe, mir der Wurf viel einfacher fällt als mit wenig Schnur. Kann es sein das die Schnur für die Rute zu leicht ist?
 

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Deine ersten Döbel sind schon mal größer als meine ersten Döbel auf Fliege ;)

Ergänzend zu dem was Mescalero sagt: Die Fliegenschnur ist dein Wurfgewicht. Das Gewicht verteilt sich aber über die gesamte Keule, die in der Regel so zwischen 7m (sehr kurze Keule) und 13m (sehr lange Keule) lang ist. Das bedeutet aber auch, dass das gesamte Wurfgewicht erst draußen ist, wenn die gesamte Keule außerhalb der Rute ist. Vorher wirfst du dann mit geringeren Gewichten. Mit einer Spinnrute mit 50g Wurfgewicht wirft sich ein 10g Köder dann auch schlechter als einer mit 50g. Dabei zu beachten ist aber auch, dass die meisten Fliegenschnüre nicht mit einer gleichmäßigen Keule ausgestattet sind, da kann dann - gerade bei Streamerschnüren - sehr viel Gewicht in den vorderen Metern stecken. Schau am besten mal auf der Packung deiner Schnur nach.
 
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