Liebe Angelfreunde,
ich war seit über zwanzig Jahre Angler auf der Insel Rügen. Ich zähle mich zu den Pionieren der Meerforellen- und Schleppangelei. Denke ich fünfzehn Jahre zurück war man mit diesen Angelmethoden weitestgehend alleine. Wenige teilten das Wissen und Neues wurde hart erarbeitet. Man investierte viele schöne Stunden beim Suchen neuer Methoden oder Hotspots. Hatte man die gefunden traf man selten auf andere Angler gleichen Kalibers. Die harte Schule war Garant für eine gewisse Etikette und so konnte man sicher sein, dass man bei einem Treffen Angler vor sich hatte, die die wesentlichen Ansichten teilten. Beispielsweise das Gefühl für den Abstand zum Nachbarn beim Wurfangeln.
Die Welt dreht sich aber weiter. Wer heute an einem schönen und vielversprechenden Tag zum Mefowatangeln auf Rügen zu einer guten Stelle fährt erlebt sein blaues Wunder. Ich zählte schon zwanzig Angler und war im letzten Jahr Zeuge eines Streitgespräches mit fast handgreiflichem Ausgang. (Jemand hatte kreuz geworfen) Nun frage ich mich woher dieses plötzliche und breite Interesse an der Angelei auf Mefo und vor allem dieser plötzliche Anstieg auf der Insel Rügen kommt.
Unterhält man sich mit den Newcomern wird schnell klar woher das Wissen und oft auch die falschen und überzogenen Erwartungen stammen. Es gab und gibt Zeitgenossen die sehr freizügig mit Informationen sind und nicht die Übertreibung scheuen. Besonders meine ich hier die Guids und andere Geschäftemacher. Jeder Fang wird z.B. im Internet werbewirksam breitgetreten und so der Angelhype weiter befeuert. In der Folge ergeben sich versch. Dinge. So sind zu manchen Zeiten bestimmte Angelmethoden nicht mehr möglich. (Das Spiroquerwerfen mit Fliege ist beispielsweise schlicht unmöglich wenn man von einer Meute aus vier Anglern eingekreist wird.) Weiter bilden sich Barrieren zwischen den Sportsfreunden, die alleine aus dem Stress der Überfüllung resultieren. Das Hobby verliert für Alle erheblich an Qualität.
Meine persönliche Schmerzgrenze wurde im letzten Jahr überschritten und so steuere ich dies Jahr eine andere Gegend zum Fischen an. Es ist vielleicht ganz gut mal was Neues zu testen.
Allen ausharrenden Rügenveteranen kann ich nur raten, mit den Stellen und Methoden die die Guids und Reiseautoren noch nicht breit getreten haben sehr verschwiegen umzugehen. Den Kontakt zu diesen Vorboten des „Angelkollapses“ verweigere ich persönlich grundsätzlich.
Macht’s Gut!
ich war seit über zwanzig Jahre Angler auf der Insel Rügen. Ich zähle mich zu den Pionieren der Meerforellen- und Schleppangelei. Denke ich fünfzehn Jahre zurück war man mit diesen Angelmethoden weitestgehend alleine. Wenige teilten das Wissen und Neues wurde hart erarbeitet. Man investierte viele schöne Stunden beim Suchen neuer Methoden oder Hotspots. Hatte man die gefunden traf man selten auf andere Angler gleichen Kalibers. Die harte Schule war Garant für eine gewisse Etikette und so konnte man sicher sein, dass man bei einem Treffen Angler vor sich hatte, die die wesentlichen Ansichten teilten. Beispielsweise das Gefühl für den Abstand zum Nachbarn beim Wurfangeln.
Die Welt dreht sich aber weiter. Wer heute an einem schönen und vielversprechenden Tag zum Mefowatangeln auf Rügen zu einer guten Stelle fährt erlebt sein blaues Wunder. Ich zählte schon zwanzig Angler und war im letzten Jahr Zeuge eines Streitgespräches mit fast handgreiflichem Ausgang. (Jemand hatte kreuz geworfen) Nun frage ich mich woher dieses plötzliche und breite Interesse an der Angelei auf Mefo und vor allem dieser plötzliche Anstieg auf der Insel Rügen kommt.
Unterhält man sich mit den Newcomern wird schnell klar woher das Wissen und oft auch die falschen und überzogenen Erwartungen stammen. Es gab und gibt Zeitgenossen die sehr freizügig mit Informationen sind und nicht die Übertreibung scheuen. Besonders meine ich hier die Guids und andere Geschäftemacher. Jeder Fang wird z.B. im Internet werbewirksam breitgetreten und so der Angelhype weiter befeuert. In der Folge ergeben sich versch. Dinge. So sind zu manchen Zeiten bestimmte Angelmethoden nicht mehr möglich. (Das Spiroquerwerfen mit Fliege ist beispielsweise schlicht unmöglich wenn man von einer Meute aus vier Anglern eingekreist wird.) Weiter bilden sich Barrieren zwischen den Sportsfreunden, die alleine aus dem Stress der Überfüllung resultieren. Das Hobby verliert für Alle erheblich an Qualität.
Meine persönliche Schmerzgrenze wurde im letzten Jahr überschritten und so steuere ich dies Jahr eine andere Gegend zum Fischen an. Es ist vielleicht ganz gut mal was Neues zu testen.
Allen ausharrenden Rügenveteranen kann ich nur raten, mit den Stellen und Methoden die die Guids und Reiseautoren noch nicht breit getreten haben sehr verschwiegen umzugehen. Den Kontakt zu diesen Vorboten des „Angelkollapses“ verweigere ich persönlich grundsätzlich.
Macht’s Gut!