Fischbesatz - Argumente gesucht

dukewolf

Member
AW: Fischbesatz - Argumente gesucht

Lenzibald schrieb:
Servus. Ich würde mal behaupten das ein Besatz keinen Sinn macht bevor nicht mal eine richtige Bestandsaufnahme mittels Elektroabfischung gemacht wurde.
Damit hast du absolut recht. Denn damit könnte man sich auch etwas an den natürlichen Fischbestand richten, bevor man besetzt.

Lenzibald schrieb:
Mit den Besatzmaßnahmen die du dir vorstellst wirst deinen Job als Gewässerwart bald wieder los sein denn ein Verein ohne Mitglieder ist kein Verein mehr vor allem nicht ohne Mitgleidsbeiträgen also wird auch kein Gewässerwart mehr gebraucht.
Daher ist von einem Gewässerwart , Überzeugungsarbeit gefragt, die er mit Hilfe der zuständigen Behörden evtl. erlangen kann.

Lenzibald schrieb:
Bitterlinge wird wohl kaum einer Essen wollen.
Doch auch solch ein Besatz hat seine Berechtigung. Oder wollen wir alle nur noch Anglerfische in unsere Gewässer haben ?

Lenzibald schrieb:
Dir wird also nichts anderes übrigbleiben als weiterhin Forellen zu besetzen wobei ich zur Regenbogenforelle wechslen würde, erstens billiger und genau so schnell rausgefangen wie Bachforellen.
Klasse Tip :v
Also lieber Fische einsetzen die in natürlichen Bächen nichts zu suchen haben, als die Angler zu verlieren.
Also " Scheiß auf den natürlichen Besatz " Hauptsache Kohle. Klasse Lenzi.
Dich kann ich mir gut als Forellenpuff - Besitzer vorstellen. Dies aber nur als Kritik hier oder in anderen Themen zum Besatz. Soll keine generelle Kritik an dein Wissen darstellen.
 

Gardenfly

Active Member
AW: Fischbesatz - Argumente gesucht

Zitat von Lenzibald
Bitterlinge wird wohl kaum einer Essen wollen.
dukewolf
Doch auch solch ein Besatz hat seine Berechtigung. Oder wollen wir alle nur noch Anglerfische in unsere Gewässer haben ?

es geht nicht um Angelfisch, Bitterlinge sind Teich/Stillwasserfische . Flüsse mit Forellenbestand sind nicht deren Lebensraum, es gibt genug seltene Arten wie Koppen,Schmerlen oder Elritzen die Schutz benötigen.
 

dukewolf

Member
AW: Fischbesatz - Argumente gesucht

@ Gardenfly.
Ist mir schon klar, aber selbst Regionen für Forellen haben Stillwasserbereiche oder evtl auch kleine Altarme. Es war aber zu " Lenzi " eher als kleiner Denkanstoß gemeint, da er den Fangfisch immer wieder als Vordergründig betrachtet.
Jede Region eines Gewässers ist nur so gut, wenn auch die Arten berücksichtigt werden, die auch dazu gehören.
Daher der Spruch : " Die Kette ist nur so stark, wie das schwächste Glied ! " Und ein Fisch der nicht in das Gewässer gehört, kann diese Kette zum zerreißen bringen.
 

Lenzibald

Active Member
AW: Fischbesatz - Argumente gesucht

Servus. @Dukewolf
Zur Klarstellung. Ich bin auch kein Freund von Besatz(Fangfischen) wie Regenbogner. Ich wollte nur darauf hinweisen was wahrscheinlich auf ihn zukommt. Mir ist ein Naturgwässer mit Artenvielfalt auch lieber nur mach das mal den Forellengeilen Anglern klar. Wenn ich bei uns schaue wenn besetzt wird stehen 50 Angler bei Fuß und fangen 90% binnen einer Woche wieder raus, Regenbogner meine ich. Die Gewässer bei uns in denen noch ein guter Bachforellen und Äschenbestand herrscht sind in Privater Hand von Leuten die nicht auf Einnahmen von Mitgliedern oder Kartenverkäufen angewiesen sind. Bei uns gibts einen Besatzschilling das heißt in Fließgewässern muß pro Jahr und meter Fließstrecke ein Gewisser Besatz eingebracht werden. Nur jeder der Karten ausgibt will viele verkaufen weil ja alles Finanziert werden muß Pacht Besatz und so weiter. Was dann besetzt wird kann sich jeder vorstellen, sehr wenige dabei die teure Bachforellen setzen, leider.
Ich bin sicher auf der Seite Bitterlinge, Schmerlen oder Elritzen zu Besetzen wenns Gewässer geeignet ist.
MfG
Lenzi
 

Hilde

Member
AW: Fischbesatz - Argumente gesucht

Hallo,

also ich kann Lenzis Argumentation bezgl. der Regenbogenforellen in Teilen verstehen.

Die Schwalm, um die es hier wohl geht, ist sicherlich kein Forellengewässer. Da tummeln sich dicke Karpfen, Brassen und Hechte, die Aale nicht zu vergessen. Ich kenn es aus eigener Erfahrung, die größten Nutznießer des Forellenbesatzes sind die Hechte. Und wenn hier schon mit der reinen Lehre argumentiert wird, ReFo böse - BaFo gut, dann soll man es gleich ganz lassen.

OK, das will Karsten Schwalmangler ja auch erreichen ;)
Wenn man es aber macht, dann ist die ReFo genauso gut "geeignet" (Put & Take) und lediglich als Entgegenkommen gegenüber einer gewissen Klientel zu verstehen.

Möchte auch bezweifeln, dass es in der Wiera, das zweite kleinere Gewässer, einen sich selbständig erhaltenden BaFo-Bestand gibt. In den letzten Jahren kamen 100 kg fangfähige BaFos rein und rund 40 kg raus. Rechnet man 10 kg Schwund und addiert die "natürlichen" Reproduktion hinzu, müsste da ja hinter jedem Stein eine Forelle stehen. Oder wie sähe es aus, wenn man die 100 kg nicht mehr besetzt? Oder wandern die Fische evtl. wg. fehlender Unterstände in die Schwalm ab und landen im Hechtmagen?
Wenn also kein autochthoner BaFo-Bestand da ist, können die ReFos auch nichts kaputt machen.

Nasen und Bitterlinge besetzen?
Genauso fragwürdig wie ReFos und BaFos. Sehe es am Rhein. Kaum war die Gewässergüte bei 2, kommen auch schon wieder die Nasen von ganz allein, dito bei den Barben. Die Nasenfänge in der Schwalm aus den 90ern stammten doch aus Besatz und nicht aus Naturfängen.
Erst Gewässergüte verbessern, dann standorttypische Fische besetzen. Wenn es andersrum klappen würde, hätten unsere Gewässer keine Probleme mehr. Zudem sollte man zum Schutz von Kleinfischenbeständen (Bitterling) den Aal kurz halten. Schade, dass der Aal inzwischen auch stark bedroht ist. |kopfkrat

So, nach meinen laienhaften Anmerkungen dürfen jetzt wieder die Experten ran :)

Gruß,
Hilde
 
L

lausi97

Guest
AW: Fischbesatz - Argumente gesucht

Hallo Hilde

schau dir mal Post 39 an,Regenbogenbesatz ist verboten,und das nicht nur in Hessen!Die andere Frage die sich mir da aufdrängt,ist,warum wird mit Fangfähigen BaFo besetzt,und nicht mit Setzlingen?Die im übrigen, glaub ich, auch bezuschußt werden,zumindest in NRW.
gruß
Thorsten
 

SchwalmAngler

Active Member
AW: Fischbesatz - Argumente gesucht

@lausi97
Die Frage warum Fangfähige kann ich Dir ganz einfach beantworten ... weil die Mitglieder Forellen fangen wollen. Alle anderen gedanken werden hinten angestellt. Das was eigentlich richtig währe und was mir seit Jahren auf jedem Gewässerwartsseminar bestätigt wird wage ich momentan noch nicht an zu sprechen.

Versuch mal einen Trümmerhaufen wieder auf zu bauen, sowas geht immer nur in ganz, ganz kleinen Schritten und die versuche ich zu gehen.

Bezuschusst wir der Besatz in Hessen nur, wenn dem zuständigen RP ein (genehmigter) Hegeplan vorliegt.

@Hilde:
Wenn Du die Wiera so gut kennst, würdest Du wissen das die Forellen dort ablaichen. Durch entsprechende Untersuchungen wurde dies nachgewiesen. Dies liegt auch dem momentan noch zuständigem RP vor. Ich kann nur hoffen das die Kommunikation hier funktioniert die Untersuchungsergebnisse noch in diesem Jahr dem demnächst zuständigem RP vorliegen. Mit den Leuten lässt sich aber super zusammen arbeiten.

Bei einem Besatz von ca. 250 Forellen jährlich und 133 gefangenen Forellen (2009) steht dann auf die Strecke verteilt auch nicht mehr hinter jedem Stein eine Forelle.

Die Nasen stammen auch nicht nur aus dem Besatz der Ende der 90er Jahre getätigt wurde. Dies wurde lediglich getan um den vorhandenen Bestand zu unterstützen, da man einen Rückgang der Nase verzeichnet hat.

Das die Nase und der Bitterling schon länger in der Schwalm vorhanden und heimisch sind weiss ich ebenfalls durch Gespräche mit anderen Gewässerwarten im Bereich der unteren Schwalm. Andere Vereine versuchen ebenfalls durch entsprechende Besatzprogramme die Nase und den Bitterling zu unterstützen, von daher liegt es nahe sich dem entsprechendem Besatz an zu schließen und nicht sein eigenes Süppchen zu kochen. Durch einen zusätzlichen gemischten Weissfischbesatz der seit einigen Jahren getätigt wird, werden auch noch andere Fischarten unterstützt die man einzeln bei einem Fischzüchter nicht kaufen kann.

An der Verbesserung der Gewässergüte wird in jedem Fall in den nächsten Jahren intensiv gearbeitet werden. Doch zuvor gilt es erst einmal alle Inhaber von Fischereirechten zusammen zu bekomen bevor man als Körperschaft des öffentlichen Rechts auftreten und etwas bewegen kann.

Mein jetziges Vorgehen ist nichts weiter als eine Vorbereitung auf das was noch kommen wird. Denn es muss auch gegenüber den Vereinsmitgliedern eine gewisse Akzeptanz geschaffen werden und hier ist nicht nur ein einziger Verein gemeint. Dies schafft man jedoch nicht mit der Holzhammer Methode und schon gar nicht indem man Rückschritte macht und Regenbogenforellen besetzt. Es geht viel mehr darum nach vorne zu blicken und den ins Auge gefassten Zielen so nahe zu kommen als möglich.
 
Oben