Ist Friedfischangeln / Weissfischangeln unattraktiv?

Fr33

Gummi Getier Dompteur
Hallo Zusammen,

Mir ist schon länger aufgefallen, dass die Anzahl der Allround und gerade Weissfischangler wohl sehr wenig vertreten ist. Ich selber angel bis auf Karpfen eig auf alles :D Oft Raubfisch - und eben gerne auf Weissfisch. Gerade an den Flüssen sehe ich die Jahre hinweg eig nur noch Spinnangler und wenn mal einer ansitzt - dann nur nur auf Raubfisch oder ggf. noch auf Aal.

Wie ist es bei euch? Kann es sein, dass Weissfische usw. in D keine Lobby mehr haben? Viele andere Foren die rund ums Stippen, Feedern usw. handelten sind Geschichte. Ab und an hört man was von Schlögl, Chaluppa und co..... aber das wars auch schon.

Ich selbe lese und höre überall nur noch Raubfisch, Holland, YPC usw usw.....

VG
Sascha

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Bronni

Well-Known Member
Ich kann alle Argumente gut nachvollziehen, auch ich nehme gerne die Spinnrute zur Hand und gehe mit kleinem Equipment los. Aber das Ansitzangeln möchte ich auf keinen Fall missen, der Drill mit der Bolo- oder Feeder-Rute und feinstem Material ist aus meiner Sicht kaum zu toppen. Die vielen Varianten beim Futter und damit der Kampf, mögen die Fische meine Futtervariante usw., immer wieder eine Herausforderung.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,
So freu mich schon wie meine "argumente" zerpflückt werden.
Zerpflücken würde ich die nicht, weil sie im Großen und Ganzen schon schlüssig sind. Kommentieren, könnte ich sie schon.

1. Zeit: in unser schnellebigen Zeit ist es einfacher mal schnell ne runde mit der spinnrute und wenig takle loszuziehen, als mit den ganzen Friedfischzeug.
keine Einwände

2.Takle: meist schleppt mal beim spinnen viieeellll weniger mit. Alles passt locker in kofferraum und man kann spontan losziehen.
Beim "trotting" schleppe ich eigentlich oft weniger Zeug mit, als so manche Spinnfischer, deren Taschen voller Jigköpfe und sonstiger Kunstköder schon ziemlich schwer werden können.

3. Köder. Als spinnfischer hab ich quasi immer alle Köder da. Als friedfischer muss ich mir vorher würmer..maden usw besorgen... Ist wieder zeitlicher aufwand. Also wieder nicht wirklich spontan und "effektiv".
Ich komme ganz ohne Würmer, Maden und sonstige Lebendköder aus. Allerdings muss man Köder und Futter tatsächlich mehr vorbereiten. Für schnelle Einsätze kann man aber Reserven in der Kühltruhe vorhalten, soweit vorhanden.

4. der biss: für die jugend isses hallt spanneder den bis hautnah zu fühlen..
Hab ich beim Spürangeln sogar intensiver als beim Spinnangeln, wo das ja meist nur ein kurzer Ruck oder das "Tock" ist. Auch beim Posenangeln ist es oft sehr spannend, den richtigen Zeitpunkt für den Anhieb zu finden.

5. die meisten jungen leute können nicht nix tun. Beim spinnfischen hat man immer zu tun..auswerfen..einholen usw...sich hinsetzen und auf den biss warten is für viele mehr qual, als freude

Beim Feedern ist eigentlich auch ziemlich Action, allerdings macht man schon weniger Würfe und auch weniger Strecke. Wenn die Freude an Bewegung und Beherrschung der Technik im Vordergrund steht, müsste man aber eher zum Fliegenfischen gehen, als zum Spinnfischen.
 
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Tigersclaw

Well-Known Member
das zerpflücken war ja in "" ... Ich bin Allrounder...mal feedern..mal auf karpfen..mal fliegenfischen.. Mal spinnfischen... Mal köderfisch. ich hab eher das problem mich nicht entscheiden zu können, was ich nun machen möchte. Ich möchte mich da gar nicht festlegen. Die "oben" ausgeführten Argumente kenn ich nur von Kumpels und Freunden, von denen viele reine spinnfischer sind.

Grüsse
 

DUSpinner

Well-Known Member
Das kann ich absolut bestätigen. Obwohl ich nur sporadisch mit der Spinnrute losziehe, habe ich deutlich mehr Geld für Gummifisch u.a. Raubfischkram ausgegeben als für die Angelei, die ich hauptsächlich betreibe.
Ich bin auch der Meinung dass dieser Hype viel den sozialen Medien sowie den Herstellern geschuldet ist da Raubfisch angeln meiner Meinung nach viel mehr Umsatzt generiert.
Früher hab ich es bei mir selbst gemerkt als man im Angelladen war und eigentlich nichts brauchte, aber eine Tüte Gummifsche oder ein schöner Wobbler ging immer mit nach Hause:) Heute wo ich eigentlich nur noch mit der Feederrute angele merke ich es selbst dass ich weniger Zeug kaufe welches ich eigentlich nicht bräuchte. Meine Besuche im Angelladen sind eigentlich nur noch fällig wenn ich Maden oder eine Tüte Futter brauche :)
Ob Friedfischangeln oder Raubfischangeln teurer ist, kommt darauf an , wie intensiv man die jeweilige Angelei betreibt.
In den 80iger Jahren als ich aktiv an Matchangelwettbewerben teilgenommen habe, habe ich in einem Jahr mal die Kosten ermittelt. Dies waren 4.000 DM. In diesem Betrag waren Sprit- und Übernachtungskosten sowie die Anschaffung von längerlebigen Kopfruten sowie sonstiges über mehrere Jahre haltenes Equipment nicht enthalten. Um Kosten für die rd. 300 kg Futter , die im Jahr versenkt wurden, zu sparen habe ich aus Großgebinden mein Futter selber gemischt und Mückenlarven selber geschöpft.
Durch das heutige oft verbreitete Feederangeln braucht man nur noch einen Bruchteil an Futter. Von daher ist dieses Angeln günstiger gegenüber einzelnen Raubfischprofis die mit Stella Rollen und Illex Ködern sowie anderweitigen kostenintensiven Angelgeräten unterwegs sind.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

die Kosten für Verbrauchsgüter beim Raubfischangeln hängen auch mit den befischten Gewässern zusammen.

Dort wo sich Hänger und Köderverluste in Grenzen halten sind die nicht so hoch.

Ich habe aber z.B. eine erhebliche Anzahl an Spinnködern, die kaum oder komplett ungenutzt in meinem Angelzimmer lagern.

Friedfischköder und Futter werden i.d.R. zeitnah verbraucht, da das Zeug ja nicht unbegrenzt hält.

ich hab eher das problem mich nicht entscheiden zu können, was ich nun machen möchte.
Wenn man alle Möglichkeiten und auch entsprechende Gewässer hat, steigt auch die Qual der Wahl.

Wer sich nur auf eine einzige Angelart/Fischart konzentriert, hat diese Probleme nicht.

Ich finde es ganz gut, wenn Angler zumindest Grundkenntnisse über verschiedene Angeltechniken und Zielfische haben.

Ist m.E. besser für die Toleranz und verhindert ein gewisses Maß an Arroganz.
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Stipper kaufen keine Maden, wenn sie nicht damit angeln wollen. Hübsche Wobbler wandern schnell mal ins Körbchen und kommen zeitlebens nicht ans Wasser.

In einem Fliegenbindevideo hat mal jemand sinngemäß gesagt, viele der attraktiven Muster fangen zwar nicht unbedingt mehr Fische aber mit Sicherheit mehr Fliegenbinder. Gilt analog auch für Spinköder, in meinem Fall zumindest.
:D
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Anfang der Woche habe ich mit einem Bekannten aus dem Ort geplaudert und wir haben erstaunt festgestellt, dass wir Vereinskollegen sind ohne es gewusst zu haben.
Er ist ein typischer Karpfenangler, mit tagelang anfüttern, nachts ansitzen usw. Manchmal auch Waller oder Spinnen auf Hecht. Dass jemand versucht, gezielt Döbel oder Rotfedern zu beangeln, konnte er kaum fassen.

Das ist ein schönes Beispiel für die Unterschiede - gravierende - , die bei der Ausübung des Hobbys auftreten können.

Ein Trophäen-Angler, der den Weißfischangler nicht "versteht" , zeigt es überdeutlich.

Und man stelle sich nun noch vor, der Weißfischangler verwertet noch seinen Fang ( einsalzen als Snack zum bspw. Wodka ).

Da ist das Kopfschütteln groß !?

Warum ?

Weil "wir" Angler total "divers" sind - darum .

Und hat man das im Kleinen realisiert , erkennt man , dass es "den" Angler nicht gibt, was dazu führen muss , dass ein Verband

"die Angler und Ihre Interessen" gar nicht konfliktfrei vertreten kann !

R.S.coffeegirl
 
Zuletzt bearbeitet:

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,
Hübsche Wobbler wandern schnell mal ins Körbchen und kommen zeitlebens nicht ans Wasser.
Kann ich so bestätigen.

Ich hab z.B. einen 40cm Wobbler aus der Werkstatt von Herrn Turunen, der seit Jahrzehnten in Originalverpackung bei mir im Schrank liegt.

Ich hab auch noch ganze Schubladen voll mit Gummiködern, Wobblern, Jerk-Baits, Spinnern, Blinkern etc. , die seit Jahren auf nen Einsatz warten, weil ich meine Spinnangelausflüge immer weiter reduziert habe.

Aber wenn ich wollte, könnte ich jederzeit sofort loslegen.

Deswegen hab ich z.B. auch diverse Erlaubnisscheine für Gewässer, die ich kaum oder gar nicht nutze.

Und hat man das im Kleinen realisiert , erkannt man , dass es "den" Angler nicht gibt,
Deshalb finde ich es schon wichtig, dass man nicht zu einseitig aufgestellt ist.

Und wenn doch, sich ne gewisse Toleranz und Rücksichtnahme gegenüber anderen Anglern und ihren Angeltechniken bewahrt.
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Wir brauchen halt unsere Schubladen und Kategorien im Kopf, das macht das Sortieren leichter und ist per se auch nicht verwerflich.
Blöd wird es erst, wenn wir glauben, die Weisheit gepachtet und, auf unser Hobby gemünzt, die "beste" und allem anderen überlegene Methode gefunden zu haben.

Ich freue mich lieber, dass es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt, probiere das Meiste davon aus und mache am Ende das, was mir Spaß macht oder Fische bringt oder den Gang zum Händler nötig macht. Oder, zugegeben, was mir irgendein Youtuber suggeriert hat.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

ich versuche schon die Fische mit der Technik zu fangen, die mir im jeweiligen Moment am besten zusagt und zu meinen Prinzipien passt.

Für mich ist aber am wichtigsten, dass ich am Ende des Tages zufrieden nach Hause gehen kann.

Das hängt nicht unbedingt davon ab, ob und was ich gefangen habe.

Auch an so manchen Schneidertagen stellt sich bei mir ein Gefühl der der Zufriedenheit ein.

Wobei ich vermutlich oft nicht losziehen würde, wenn ich vorher genau wüsste, dass garantiert nichts beißt.
Das Gefühl, dass jederzeit ein Biss kommen könnte, brauche ich schon.
 

seatrout61

Method-Feeder-Spezi
Ich würde nicht von attraktiv/unattraktiv, sondern von aktiv/beweglich und inaktiv/stationär sprechen.

Spinnangeln ist IMHO u.a. deshalb so populär, weil dies häufig(er) ein sehr aktives bewegliches Angeln ist...viele Angler mit Bürojobs lieben die Bewegung in der Natur als Ausgleich...und die Zielfische beim Spinnangeln sind nunmal keine Friedfische...im Gegensatz dazu wird das Friedfischen häufig(er) als stationäres Ansitzangeln wahrgenommen, auch wenn es da Ausnahmen gibt..
 

Breamhunter

Hochleistungsspinner
Das sieht man ja auch in den Läden: 40% Spinfish, 30% Karpfen, 19% Norwegen, 10% Wels, 1% Plötze.
Die 20% FoPu hast Du vergessen. Dann wären wir aber schon bei 120% insgesamt :cool:

Ich habe das Angeln vor einem halben Jahrhundert auch fast ausschließlich mit dem Stippen begonnen. Heute bin ich immer noch zu 90% mit der Bolo/Feeder unterwegs.
Ich war auch schon in Irland/Schweden/Mecklenburg. Dort wurde dann ausschließlich mit KuKö auf Hechte geangelt.
Aber hier wie gesagt fast nur noch Stippe/Feeder. Da weiß ich wenigstens zu 100% daß ich was fange.
Ab und zu wird allerdings auch mal ein Gummi/Blinker/Wobbler eingeleiert.
In den 90ern habe ich den Kids als Jugendleiter das Stippen nähergebracht. Von denen sind tatsächlich heute noch welche dabei.
 

Tricast

Kütfischangler
Hallo,

Und wenn doch, sich ne gewisse Toleranz und Rücksichtnahme gegenüber anderen Anglern und ihren Angeltechniken bewahrt.
Ich habe es schon öfter kundgetan: Angeln ist ein geiles Hobby weil für jeden "Idioten" etwas dabei ist. Der eine sitzt mit seinem Klappstuhl und ner Kiste Bier am Wasser, der andere läuft sich die Füße platt mit seiner Spinnrute, wieder ein anderer zieht mit seinem Hausstand ans Wasser; der eine wähnt sich als was besseres weil er ein Fly Boy ist und der Stipper fährt seine 13m Kopfrute aus uns läßt seinen Hintern auf eine Kiepe gleiten, dafür kaufen sich andere ein schönes Auto. Dann gibt es noch die Meeresangler und und und. oldie2

Gruß Heinz
 

Wertachfischer_KF

Well-Known Member
Hängt natürlich auch immer vom Gewässer ab. Auf youtube und in Zeitschriften habe ich das Gefühl, dass Streetfishing immer mehr zum Trend wird. Gibt es bei uns aber gar nicht, da wir sehr naturnahe Gewässer haben.

Ich selbst bin in erster Linie Spinnfischer, gehe aber auch mit der Feederrute gerne ans Wasser. Feedern ist ja auch eine halbwegs aktive Angelei. Mit stundenlangen Karpfenansitzen kann ich dagegen nichts anfangen.

An meinem Vereinssee gibt es allerdings schon viele Karpfenangler. Viele von denen sitzen auch die ganze Nacht am Wasser. Und dann gibt es noch die „Wurm auf Grund“ fischer. Das sind hauptsächlich ältere Angler, die seit Jahrzehnten immer mit der gleichen Standardmontage losziehen. Die haben auch kein Interesse daran, Neues auszuprobieren. So findet jeder Angler seine Methode.
 

Astacus74

Well-Known Member
ich hab mir mal die letzten Titelseiten angeschaut und in 6 Monaten nur einmal ein Aal auf dem Titel der Rest seht selbst

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und dann so teilweise so fotografiert das der Fisch übergroß erscheint oder halt Werbung für eigene überteuerte Köder gemacht wird aber so ist das heute

Hauptsache Raubfisch aber was soll es bleibt mehr Friedfisch für uns



Gruß Frank
 
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