Köderfische "denaturieren"!?

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Bei all der lieben Chemie kann ich gleich mit Gummi weiterfischen.
 

rippi

Pokemon-Trainer
Hast du das Zeug schonmal pur gerochen? Selbst winzigste Spuren riechen noch, als hätte dir jemand ins Labor gek***t. :thumbsdown
Ich finde es riecht mehr nach künstlichen Knoblauch-Dip. Zumindest hatte ich mal einen Top Secret Dip gekauft, der genau so roch. Meinst du Ethanthiol? Das riecht schon eher widerlich. Aber hey, es soll ja auch Leute geben, die den Geruch von Dimethylsulfid ekelhaft finden, was ich überhaupt nicht verstehen kann.
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Ich habe kleine Rotfedern nur in Salz gelegt ohne Kühlung über 5 Monate genutzt. Am Chebu ging das ganz gut, den Rest habe ich dann auf den Kompost, als frische wieder verfügbar waren.

Dazu habe ich ganze Fische in eine gesättigte Salzlake gelegt, und nach 2 Wochen nochmal ein Pfund hinterher geschüttet. Die Konsistenz wird fester, aber sie hielten noch recht gut auf dem System, eher besser als frisch. Das Spiel ist aber mit frischen lebhafter. Bei der Fängigkeit habe ich keine nennenswerten Unterschiede festgestellt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Ich finde es riecht mehr nach künstlichen Knoblauch-Dip. Zumindest hatte ich mal einen Top Secret Dip gekauft, der genau so roch. Meinst du Ethanthiol? Das riecht schon eher widerlich. Aber hey, es soll ja auch Leute geben, die den Geruch von Dimethylsulfid ekelhaft finden, was ich überhaupt nicht verstehen kann.

Ja manche sagen es riecht nach Fisch, mich erinnert es eher an eine frische Zwiebel:XD
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Nochmal:

Gibt es eine Methode, Köderfische legal zu konservieren, transportieren und einzusetzen? Wenn ja, welche?

Die Frage ist doch erstmal, was ist bei euch überhaupt erlaubt.
Sprich dürft ihr Fische aus fremden Gewässern in anderen als Köder verwenden.
Wenn hier die Antwort ein klares NEIN ist, erübrigt sich doch jedweder Gedankengang über legale Haltbarkeitsmethoden.
Denn anscheinend gehts doch wohl genau darum, da die Frischköderbeschaffung hin und wieder mal recht schwierig bei euch wird/ist laut deinen Aussagen.
Ansonsten käme man ja nicht auf solche Ideen.

Und wenn man sich einen kleinen Vorrat aus dem gleichen Gewässer zulegen will in dem man später auch fischt, bleibt eh nur stupides Einfrieren über, oder halt aufwendiges Mumifizieren.
Letzteres hat aber immer ein "Gschmäckle" dabei, worauf der ein oder andre Räuber mal so gar nicht abfährt. Hinzukommt natürlich auch, das sich ein so behandelter Fisch sicher nicht so verhält wie ein frischer toter...entweder irgendwie gekrümmt, stocksteif oder eben latschig.
Nicht ganz unwichtig ist auch die Fischart, grad beim Einfrieren. Weißfische bringens nunmal nicht lange, mit nem Barsch kannst den ganzen Tag fischen, die Haut ist fest genug und reicht auch locker für etliche Gewaltwürfe.
Ich frier mir auch etliche Grundeln ausm MLK ein für die Winterzeit, eben weil sie im Winter auch nicht mehr dort zu fangen sind.
 

Uzz

Active Member
Andal schrieb:
Es ist ja weitestgehend verboten, gewässerfremde Köderfische zu benutzen.
...
Es geht ja nicht um die Beschaffung per se. Es geht darum, sie legal "transport- und benutzfähig" zu machen, so dass möglich sein sollte.
Präzisiere das "weitestgehend verboten"! Was genau ist bei dir erlaubt?

Beispiel:
Bei mir hier gibts neben KöFis aus dem gleichen Gewässer folgende Möglichkeit: "Handelsübliche, konservierte Köderfische dürfen ebenfalls verwendet werden"

Die Regelung ist bischen komisch aber ziemlich klar. "konserviert" ist unstrittig. "handelsüblich" heißt für mich im Zweifelsfall "legal im Web zu erwerben". Da finde ich auf Anhieb Angebote zu konservierten KöFis der Arten Rotauge, Stint, Kaulbarsch, Ukelei, Renke, Karausche, Elritze. Dürfte ich also alles irgendwo selbst fangen, einfrieren und hier als KöFi verangeln. Im Zweifelsfall sollte ich einen plausiblen Beschaffungsnachweis vorweisen können. Mit einer Elritze als KöFi an der Rute in einem Bundesland, in dem die Elritze ganzjährig geschützt ist, könnte sonst Ärger geben. :)
 

Taxidermist

Well-Known Member
Was klappen könnte wäre auch das kurze lagern in Wasserstoffperoxidlösung (30%)
Du solltest mal versuchen Wasserstoffperoxid in dieser Konzentration irgendwo zu kaufen, ein Besuch vom SEK ist dir sicher und die Bombenbastelbude wird geschlossen!
Nach meinem Wissen ist die höchste Konzentration, welche noch im freien Handel zu bekommen ist 7-10% und auch da gilt, in größerer Menge wird man ein Auge auf dich haben.

Jürgen
 

Zander Jonny

Thomasianer
Wie wäre es denn mit trocknen in einem Dörrgerät, bei bedarf in Wasser legen und voll saugen lassen. Ähnlich wird es ja auch mit Kabeljau (Stockfisch) gemacht.
 

Deep Down

Well-Known Member
......
Es ist ja weitestgehend verboten, gewässerfremde Köderfische zu benutzen.

Hat schon mal wer versucht, am besten erfolgreich versucht, Köderfische so zu denaturieren, zu färben, was immer auch mit ihnen anzustellen, dass sie nicht mehr diesem Verbot unterliegen? So wie beispielsweise die konserviert erhältlichen Pfrillen (Elritzen) in Gläsern. Die sind ja bekanntermaßen als konservative Köder recht wenig brauchbar, aber als Spinnköder an Systemen durchaus gut. Leider nicht ganz billig und nicht in jedem Laden erhältlich, oft uralt überlagert und steinhart und so weiter und so fort.

Mir geht es hier nicht um die berüchtigte Schlupflochsucherei, sondern um die Umschiffung des Beschaffungsproblems. Wie jeder weiß, beißen Köderfische nur ganz selten in den passenden Größen und noch seltener dann, wenn man sie benötigt.

Und nochmals. Mir geht es vorerst nur um den theoretischen Lösungsansatz. Ob ich den dann je in die Praxis befördern werde, steht auf einem ganz anderen Papier!

Ernstzunehmende Probleme dürfte das doch erst dann geben, wenn man Fische verwendet, die in dem Gewässer gar nicht vorkommen.
Also, von der Verwendung von Grundeln nach einer entsprechenden Behandlung und anschließender Verwendung würde ich trotzdem abraten.
 

Bertone

Well-Known Member
Jup, lasst mal das konzentrierte Peroxid, man handelt sich nur sinnlosen Ärger ein, zudem klappt es damit ohnhin nicht. Präparatoren benutzen das gerne, um Knochen von anhaftenden Geweberesten zu reinigen. Früher (oder besser damals als die allgemeine Wahrnehmung/Herangehensweise noch nicht hysterisch war) als wir noch größere Mengen von der Brühe im Labor hatten habe ich das Zeug mitunter mißbraucht, um Kiefer und Schädel freizulegen - es löst das Gewebe zuverlässig auf.
Chemie hat in diesem Zusammenhang meiner Meinung nach grundsätzlich nichts zu suchen, insbesondere die genannten Gifte.

Probier es mit Dehydrieren durch Einlegen in Kochsalz oder z.B. mit trockenem Calziumchlorid (dann allerdings nur in einer Art Exsikkator, vermute das ist zu aggressiv bei Direktkontakt), anschliessend könnte es evtl. mit Einfrieren klappen, ohne dabei die Zellverbände vollständig zu zerstören. Evtl. genügt dann auch eine Lagerung bei knapp über 0 Grad, jedenfalls für ein paar Wochen.

Fällt mir gerade ein: Nach dem Dehydrieren in Speiseöl einlegen und kühl lagern ist vielleicht am erfolgversprechendsten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Toni_1962

freidenkend
Andal,
ich verstehe dein Problem, da ich selbst davor stehe.
Wenn ich an fremden Gewässern fische und ein System mit Naturköfi will, dann kann ich mich nicht auf Köfiangeln verlassen, sonst bin ich verlassen.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Eben darum geht es ja auch grundsätzlich. Fang mal an einem Forellenbach im Gebirge "Köderfische", oder an einem Bergsee Pfrillen, wenn du nicht senken darfst. Am Rhein, oder irgendwelchen Seen ist das kein Thema.
 

Sensitivfischer

mach's nun auch mit Gummi
Gewässerfremd? Im Ernst? Wer will beweisen, ob deine Fischlein gewässerfremd sind oder nicht? Wenn ich an meiner Montage ein halbes Rotauge dran hängen habe, wer will dann wissen, ob das nun mit rechten Dingen zu geht?
Bei mir hängt auch schonmal ne Sardine dran und der Aufseher meint "schöner Köderfisch" und zwar mit dem unwissenden Blick(nix Cleverle)
 

funkbolek

Member
Hallo Andal. Mit aufgesetzter Juristenbrille würde ich sagen, dass ein gewässerfremder Köfi unabhängig von deiner Behandlung gewässerfremder Köfi, egal ob du seine Barteln mit Wasserstoffperoxid blond färbst oder ihn zwecks Entkeimung vorher dreimal auf den Grill legst. U.U. wäre zwar eine Gefährdung der im Flüsschen heimischen Fische bei entsprechender Behandlung ausgeschlossen, gegen entsprechende Erlaubnisbedingungen (nur auf die kommt es ja an) würde das wohl rein formal - wenn Dir jemand an den Karren fahren will - trotzdem verstoßen.
Tut mir leid, dass ich nichts konstruktives zur Problemlösung beitragen kann.
VG
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Wieso? Auch die nachvollziehbare Aussage, dass es nicht geht, finde ich durchaus konstruktiv. Und wenn es nicht geht, gehts halt nicht.
 

NaabMäx

Well-Known Member
Hi Andal,

Fisch zum verzehr im 1L Glas kocht man 60min im 100°C heissem Wasser - ohne Sud
Da fällt aber das Fleisch von den Gräten.

Es geht es darum, Keime abzutöten und Sauerstoff zu entziehen.

Folgende Frage solltest dir vorher Beantworten.:
- Welche Fischchengröße,
- in welcher Gebindegröße,
- bei welchem Füllgrad,
- welche Konsistenz,
- muss wie lange haltbar sein?
Dann kannst du die Kochzeit und Temperatur ermitteln.​

Vorrasusetzung: Die Fische müssten wohl alle ausgenommen sein, damit keine Magen / Darmgährung stattfinden kann - Bakterien / Sauerstoff entzugsfähig ist.

Versuch 1:
Mann könnte wie folgt rangehen:
X Stk. von X cm Fischchen / Fischfetzen in ein X ml Marmeladenglas bei 70°C 10 - 15 min. einwecken.
Im Falle Kochzeit und / oder Temperatur anpassen.
(Immer die selbe Fischart, um vergleichbar zu bleiben oder Parallelversuche)

Versuch 2:
- Öl bewirkt Sauerstoffentzug
- Salz verhindert Bakterien.
= In (leicht gesalzenem? ) Fischöl einlegen und Vakuum verpacken (lassen)?

Versuch 3:
Die Fischfetzen salzen und ihn an der Luft zu trocknen. (Stockfischart.)

Versuch 4:
Nur Vakuum verpacken. (Vorher ausnehmen und kurz in kochendes Wasser getaucht.)

Von V1-4 je X Einheiten (je nach Zeit Überbrückung) und alle Woche eines öffnen. Der Geruch sollte Auskunft geben.

Versuch 5:
In flüssigem Stickstoff schockfrosten, dann in die Kühltruhe.

Viel Spass beim tüfteln.

 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Ich denke, ich werde es bei den theoretischen Überlegungen beruhen lassen. Irgendwie ist nichts dabei, was mich wirklich so überzeugt, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Danke an alle, die versucht haben seriös zu helfen.
 

knutwuchtig

Well-Known Member
Ich nehme mal die Idee mit dem Einwecken auf: Köderfisch in Oel einkochen. Durch die Hitze sollten alle Erreger abgetötet sein, fragt sich nur wie weich ist dann der Köderfisch.

sehr weich, später sehr crispy

während wasser bei 100°C verdampft , kannst du öl locker bis 180°C erhitzen
mach vorher eine pannade drum, dann lohnt sich das wenigstens
 
Oben