AW: Kommentare zu: Angeln ohne Schein in Brandenburg
Das Land Brandenburg war recht schnell mit der Antwort (logo, die hatten das ja auch auf den Weg gebracht
)).
Hier schon mal die Antworten aus Brandenburg, der Rest kommt dann zusammen mit dne hoffentlich noch eingehenden Antworten der anderen Bundesländer im Magazin (
www.Anglerpraxis.de):
Antworten zum Thema vom Pressesprecher Dr. Jens- Uwe Schade vom Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz in Brandenburg
Frage Anglerboard:
Wie kam es zur Idee Friedfischangeln auch ohne Prüfung zu erlauben, wer hatte diese Idee??
Antwort Land Brandenburg:
Im Vergleich mit dem Ausland, beispielsweise den skandinavischen Ländern, drängte sich immer wieder der Eindruck auf, dass die in Deutschland aufgerichteten Hürden für das Angeln nicht das letzte Wort sein können. Mit der Einführung eines Touristenangelscheins in unserem Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern wurden auch im brandenburgischen Landtag Forderungen laut, weniger bürokratische und dennoch nachvollziehbare Regelungen zu finden, die den Zugang zum Angeln erleichtern. Da war es eine Chance, dass der Landtag ohnehin gerade dabei war, ein so genanntes Bürokratieabbaugesetz für Brandenburg auf den Weg zu bringen, in dem die Neuregelungen für das Angeln auf den Weg gebracht werden konnten.
Frage Anglerboard:
Wie lange dauerte Umsetzung, gab es dabei größere Widerstände, wenn ja von welcher Seite?
Antwort Land Brandenburg:
Die neuen, für Brandenburg praktikablen Regeln zum Angelschein A konnten mit dem Landesanglerverband im Herbst vergangenen Jahres in wenigen Wochen abgestimmt werden. Leider ging durch die Einbindung in das eben erwähnte Bürokratieabbaugesetz, in dem von allen Landesministerien noch etliche andere Gesetze novelliert wurden, noch ein halbes Jahr ins Land. Mit der Verabschiedung des Bürokratieabbaugesetzes im Juni wurde dann der Weg frei für die Änderungen ab 1. August.
Wie in jedem Gesetzesvorhaben gab es auch zum Angeln eine breite Diskussion, die alle Aspekte vom Tourismus über Naturschutz und Tierschutz umfasste. In der eigentlichen Landtagsbefassung passierten der Artikel zum Angeln problemlos die Anhörung und die Abstimmung - ein Zeichen guter handwerklicher Vorarbeit.
Frage Anglerboard:
Was war der Hintergrund dieser Idee, bzw. was möchte die Landesregierung damit erreichen?
Antwort Land Brandenburg:
Erreichen wollen wir,
- erstens, dass der Staat nur als Regelwächter auftritt, wo dies unabweisbar ist
- zweitens, dass Menschen, die sich für das Angeln interessieren, ein Stück Schwellenangst genommen wird und Familien und Kinder über diesen Weg prüfen können, ob sie nach erstem Hineinschnuppern sich intensiver mit diesem anspruchsvollen Hobby auseinandersetzen wollen
- wenn die Erleichterungen für die Brandenburger gelten, dann wollen wir, drittens, erreichen, dass auch unsere Gäste unkomplizierter den Weg an ein Angelgewässer finden.
Denn Brandenburg ist das gewässerreichste Bundesland.
Frage Anglerboard:
Wie sind die bisherigen Reaktionen der betroffenen Gewässerbewirtschafter/Angelvereine?
Antwort Land Brandenburg:
Der Landesanglerverband hat die Neuregelungen aktiv begleitet und seinen Einfluss geltend gemacht. Allein die Tatsache, dass wir jetzt gemeinsam mit einer Pressemitteilung zur Umsetzung der Gesetzesnovelle herausgegangen sind, unterstreicht, dass beide Seiten dahinterstehen.
Frage Anglerboard:
Gibt es ein Monitoring, welches die Auswirkungen dieser Regelungen in der Praxis beobachtet, falls ja, wer macht dies bzw. ist dafür zuständig?
Antwort Land Brandenburg:
Ein spezielles Monitoring ist nicht vorgesehen. Allerdings laufen in Brandenburg ohnehin zahlreiche Monitorings, beispielsweise im Zusammenhang mit der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie oder von Natura 2000. Am meisten ist es aber der Landesanglerverband, übrigens der größte Sportverband im Land, selbst, der auf einen gute Zustand und eine gute Ausstattung der Angelgewässer achtet. Ich bin sicher: Über die zahlreichen Ortsvereine der Angler und über die Berufsfischer wird es auch sehr bald einen Rücklauf an uns geben. Insofern ist auch eine Kontrolle gesichert.
Frage Anglerboard:
Ist es langfristig geplant, auch die Raubfischangelei ohne Prüfung/Schein zu erlauben?
Antwort Land Brandenburg:
Die jetzt vorgeschlagenen Vereinfachungen müssen erst einmal eine Zeit lang erprobt werden. Die Frage ist auch, was andere Bundesländer in Sachen Angeln ohne Angelschein auf den Tisch legen. Die Diskussion wird also weiter gehen und in der Tat sollten alle Beteiligten einen langen Atem haben.
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz Brandenburg
- Pressestelle -
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Jens-Uwe Schade
Pressesprecher
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit