AW: Kurze Frage zum Thema Schusskopf
Hi Flifis
Tewi,
der Winter kommt bestimmt, ist lang und wir werden da hoffentlich noch manches Stündchen zusammenhocken.
Für das Rütchen müssen wir aber einen geeigneten Blank suchen, der das auch hergibt, was du dir vorstellst.
Flyfisher1,
auf dein großzügiges Angebot komme ich gerne beizeiten zurück
FLYRAN ist kein Geheimnis, und wertet (fast) ausschließlich die 3,75/15° Messung von Reim aus. Ich habe diese lediglich ein wenig erweitert und extrahiere zusätzliche Werte, die z.T. für den Hausgebrauch einer Rutenbestimmung vielleicht nicht unbedingt notwendig sind, für eine umfassendere Ruten/Blank-Bestimmung und/oder Abstimmung mit Schnur/Schusskopf aber sehr aufschlussreich sind.
Nur soviel, sonst wird es zu umfangreich: bei den "Reimschen" Auslenkungen weisen Rutenaktionen mehrere typische und wichtige Merkmale auf, die bei anderen Mess- und Auswertemethoden nicht beachtet werden. Insofern habe ich nach Analysen auch anderer Messmethoden nur das berücksichtigt, was mathematisch physikalisch nachweisbar ist und vor allem mit geringem Aufwand messbar ist.
Messgeräte: Münzen, Maßband, Stoppuhr, kleine Schraubzwinge, Klebeband. Zeitaufwand: max 15 min.
Du kannst dich gerne bei Interesse per PN bei mir melden, schließlich warst du es auch, der mich ursprünglich auf diese Messmethode aufmerksam gemacht hat. :m
Fischling,
es gibt selbstverständlich Überlagerung der Bewegungen beim Wurf, trotzdem erfolgt die GESAMTE Übertragung der Wurfenergie über die Rute und wird DIREKT und unmittelbar gemäß der nicht linearen Federkonstante der Rute übertragen.
Für mathematisch physikalische Details bitte einen neuen Thread aufmachen, hier möchte ich gerne nur das diskutieren, was die Mehrheit der boardies auch interessiert.
Nur soviel:
Die ganze Sache basiert auf dem Energieerhaltungssatz und mit stark vereinfachten linearen Zusammenhängen wie Kraft=MasseXBeschleunigung komme ich hier nicht aus.
Zu der "Versteifung" (Erhöhung des Schussgewichtes) der Rute nach Beringung und Lackierung:
1. Natürlich wird die Rute steifer, wenn ich Segmente der Rute versteife (zerschneide mal eine 2-teilige Rute und bastel eine 4-teilige draus).
2. Der Verlauf der Federkennlinie ist im Bereich geringer Belastung sehr viel anders als im oberen Bereich, sehr kleine Änderungen von Gewicht und Gewichtsverteilung machen sich da deutlich bemerkbar.
3. Eine schwerere Rute speichert mehr Energie und der Verlauf des Wechsels zwischen Aufladung und Geschwindigkeit verläuft anders. Wirf mal eine Kohlefaser gegen eine Gespließte gleichen Schussgewichtes, oder eine mit spritziger Spitzenaktion gegen eine, die nur aus dem Rückgrat wirft.
Jeder Rutenbauer sprach mir gegenüber von spürbaren Veränderungen durch Beringung, Lackierung usw. nur leider konnte das keiner in Zahlen fassen.
Ist jetzt auch nicht mehr notwendig, die hab ich mir selbst "erarbeitet".
Zur Bemerkung, ob das wohl ausreiche, wenn "willkürliche" 17,5 +/- 1gr Schussgewicht ermittelt wurden:
Das ist bereits um DIMESIONEN genauer, als alles mandere, was auf dem Markt erhältlich ist!!!
Bezüglich der "Willkürlichkeit": ALLE Messmethoden gehen physikalisch vollkommen korrekt, von einer Belastungsmessung aus. Mir ist nicht bekannt, dass Werte, die durch Messung, Berechnung, grafische Auswertung und jahrelange Erfahrung aus Rutenbau und Casting (Gruß an Reim, Matschewski) als willkürlich bezeichnet werden können.
Anders wird der Schuh draus:
Frage: Was ist bitteschön eine willkürliche 6er Rute????????
Nehmen wir an, die Schnurhersteller halten sich exakt an Klassengewichte:
1. Schnur: WF6 9m Keule: 10 gr , 15m 13,75gr
2. Schnur: DT6 9m 10gr, 15m 16,5gr,
3. Schnur: WF 7 12m Keule, 9m 12gr, 12m 16gr, 15m 18gr
4. Schnur: DT7 9m 12gr, 15m 20 gr
4. Schnur: WF 8 9m Keule 14,5 gr 15m 19gr
Keine Berücksichtigung des Tapers und von Schussköpfen reden wir schon mal gar nicht!!!
Jetzt kommt (nicht nur) Laverda und sagt: Sch***** auf Schnurklassen, die Rute wird vom Gewicht geladen und nicht von unzutreffenden Schnurklassen.
Laut Hersteller wäre mein Rütchen wahrscheinlich eine 6/8er und damit hätte der sogar recht! Nur was sagt denn das dem Kunden?????
Bei zutreffender Angabe des Schussgewichtes auf der Rute brauche ich nur noch das Gewicht der beabsichtigten Schusslänge und ob ich da eine Dt, WF oder Schusskopf wähle, hängt von den individuellen Gegebenheiten und Vorlieben ab, nur das GEWICHT muss stimmen.
Komisch, dass diese physikalisch korrekte Angabe bei Schussköpfen für die Schnurhersteller offensichtlich kein Problem ist.
TL