AW: Lustige Ausfahrt auf Dorsch 01/2015
Das war die "Lustige Ausfahrt auf Dorsch 01/2015"
So, liebe Landratten. Mir als Kutterneuling wurde die Aufgabe zuteil, über diesen Meilenstein der Angelgeschichte zu berichten.
Am 24. Januar war es soweit, die inzwischen fast schon legendäre Winterausfahrt mit der Seeadler nahm ihren Anfang mit dem Klingeln des Weckers zu nachtschlafender Zeit. Das Aufstehen noch vor 5 Uhr fiel mir nicht schwer. Ich war dermaßen aufgeregt, das ich nur meine vorbereitete Liste abarbeiten konnte, auf der ich mir alles notiert hatte. Um die Zeit kann ich nicht mal entscheiden ob ich durch Mund oder Nase atmen sollte, also brauche ich so eine Liste
Pünktlich um 5:15 Uhr standen Olaf, Maik und Heiko vor der Tür. Dann ging es nach Wustrow, um Janny (fischlandmefo) einzusammeln. Leider hatte er es sich anders überlegt, die Wellen auf der Ostsee waren ihm zu hoch und er fürchtete, seekrank zu werden und damit den anderen die Tour zu vermasseln. Es half kein Überreden und so sind wir leider ohne ihn nach Rostock gefahren.
Wir waren früh dran aber deswegen noch lange nicht die Ersten am Kutter. Irgendwie ja auch beruhigend, dass andere wohl noch aufgeregter waren. Kurze Zeit später waren alle anwesend, hatten ihr Gepäck verstaut und die Angeln aufgebaut.
Mit Rückenwind ging es die Warnow hoch. Es wurden Gummifische und Erfahrungen getauscht und kurz hinter der Mole in Warnemünde bekamen wir einen ersten Eindruck davon, dass auch bei ablandigem Wind die Ostsee nicht unbedingt ruhig ist. Auf 8 m Tiefe angekommen startete die erste Drift. Zwölf hochmotivierte Männer legten sich gleich mächtig ins Zeug, die Dorsche haben das aber irgendwie nicht bemerkt. Kapitän Bernd schaute sich das nicht lange mit an und fuhr zu einer anderen Stelle. Wir waren nicht die Einzigen auf dem Wasser. in der Ferne lagen ein paar Fischkutter und an einem kleinen Angelboot fuhren wir vorbei. Die Wellen waren hier schon so hoch, das dieses kleine Boot doch Ansätze zur Eskimorolle machte.
Bei der nächsten Drift klappte es dann auch mit dem Dorsch. Markus konnte den ersten Fisch landen. Doch dann war erst mal wieder Ruhe. An dieser Stelle möchte ich Kapitän Bernd meinen Dank aussprechen. Es war toll, wie er sich bemüht hat, den Fisch zu finden. Wenn nichts lief, ging es weiter zu einer anderen Stelle. Diese beharrliche Suche zahlte sich aus. In mehreren Driften konnten wir Dorsche finden und es blieb niemand Schneider. Unser Erfolg blieb nicht unbemerkt und es passierte das, was jeder vom Mövenfüttern kennt. Die anderen Kutter kamen alle zu uns und legten sich teilweise in Wurfweite in die gleiche Drift.
Davon unbeeindruckt angelten wir weiter und die Kisten füllten sich zusehends. Die Angler an Bug und Heck hatten dabei die besten Fänge aber keiner war mit seiner Ausbeute unzufrieden. Irgendwann am Nachmittag wurde die Drift dann mit drei Huptönen beendet - Abpfiff. Der Bootsmann machte seine Runde und sagte allen Bescheid, dass sie sich nach dem Einpacken eine Erbsensuppe abholen können. Nach so einem Tag lässt man sich das nicht zwei mal sagen und durch die kräftezehrende Angelei und dem Geschaukel war das die beste Erbsensuppe seit langem ;-)
Auf der Rückfahrt wurden Bretter an die Reling gehängt, auf denen der Fang filetiert werden konnte. Es war sehr interessant, die verschiedenen Methoden zu beobachten. Vom schnellen, präzisen Schnitt bis zum Geschnetzelten war alles dabei.
Wieder in der Warnow und ruhigem Wasser angekommen wurde ein Gruppenbild aufgenommen. Wenn wir damit bis zur endgültigen Ankunft am Liegeplatz gewartet hätten, wäre das Licht weg gewesen. In der einsetzenden Dämmerung passierten wir Höhe Langenort eine Gruppe von Bellybooten. Bei aller Euphorie zum Angeln hätte nach der Tour wohl keiner in ein Belly gewollt.
Am Liegeplatz hieß es dann Abschied nehmen - bis zur nächsten lustigen Ausfahrt. Es war ein toller Tag mit sehr humorvollen, sympathischen Anglern, die selbst aus einem kleinen Versprecher ein Highlight machen können ;-)
Viele Grüße und einen großen Dank an alle Beteiligten.
Es war eine super Tour und ich freue mich, wenn ich beim nächsten Mal wieder dabei sein kann.
Niels
... und nun noch Bilder bis der Arzt kommt