Als Angler würde ich mich sicherlich auch als "grünversift" bezeichnen. Das ist aber ein anderes Thema...
Wie funktioniert denn Naturschutz? Mit verdammt viel Kohle. Ob Ökologische Landwirtschaft oder der Umstieg auf erneuerbare Energien. All das muss finanziert werden! Deshalb ist Deutschland hier weit vorne, nämlich dank einer funktionierenden Wirtschaft. Andere Länder können sich das nicht leisten- deshalb stehe ich auch zu meinen Aussagen und denke, wenn wir unserer Wirtschaft den Hahn abdrehen, werden wir auch weniger Geld für Naturschutz haben. Wenn ich das richtig im Kopf habe, ist der Agrartopf der EU für Subventionen jährlich mit gut 60 Milliarden Euro gefüllt. Hiervon fließt ein Großteil als Ausgleichszahlungen an Landwirte, u.a. für die Einhaltung von Umweltrichtlinien und sei es nur ein Grünstreifen zwischen ein paar Feldern. Unsere Industrie bringt mit ihrer Wirtschaftskraft einen Großteil hierfür auf, doch unseren Motor - die Automobilindustrie - sägen wir mit fragwürdigen Entscheidungen ab. Wenn unsere Wirtschaftskraft sinkt, wird auch das Geld für Umweltschutz weniger. Gerade in der Automobilindustrie geht ein Großteil des Umsatzes in den Bereich Forschung & Entwicklung. Hierbei geht es meist nicht nur um Sicherheit oder Design, sondern in erster Linie um das erreichen der EU- Vorgaben. Im Umkehrschluss bedeutet das, mit jedem weniger verkauftem Auto sinkt das Budget für den Bereich F&E- und somit die Chance auf eine bessere Umwelt. Mit jedem weniger verkauftem Auto (Neuwagen) bleibt zudem ein "Stinker" auf unseren Straßen. Mit jedem Fahrverbot und daraus resulierenden Umwegen, steigt der Gesamtanteil an Abgasen (das kann ich als Hamburgerjung aus nächster Nähe behaupten, man muss sich nur einmal die Werte der Messstationen hier anschauen!). Ich denke Verantwortung bedeutet auch, sensibel bei Beschränkungen vorzugehen und das System als ganzes zu betrachten. Ein Fahrverbot auf 400 Metern erhöht die Schadstoffe insgesamt- das mag eine Hilfe für die Anwohner auf den 400 Metern darstellen, aber für die Umwelt? Das ist nur ein Beispiel, warum ich die Begriffe Ökoterroristen und Ideologen immer wieder nutze- Vieles ist Populismus und Ideologie, doch leider hilft es nicht unserer Umwelt. Ich denke der Begriff "Unverhältnismäßigkeit" trifft es ganz gut. Oder wir nehmen mein Lieblingsthema Plastik. Warum gibt es noch Plastiktüten? Warum wird Obst und Gemüse in Plastik eingepackt? Weil man sich gegen die Lobbyisten nicht durchsetzen kann. Dafür werden Trinkhalme verboten, sogar Luftballons wollte man verbieten. Wieso kauft man Getränke in PET FLaschen und nicht in Glasflaschen? Auch da traut sich keiner ran. Ich denke, das Thema würde endlos sein und den Rahmen hier sprengen.
Aber eines möchte ich dann doch noch einmal klarstellen- ich bin für Naturschutz, da es ein sehr wichtiges Thema ist und uns alle betrifft! ABer bitte mit Lösungen für die Umwelt und nicht mit ideologischem, populistischem Wahnsinn. Um den Bogen zum Thema zu spannen- natürlich liegt es in der Verantwortung eines jeden, auch Beschränkungen zu akzeptieren. Doch auch hier gilt das Verursacherprinzip, nämlich das ausfindig machen der größten Störer und hier an erster Stelle Änderungen herbeizuführen. Hilft es unseren Bienen, wenn ich ökologische Produkte für meine Familie kaufe, die in Plastikfolie verpack angeboten werden? Nicht jeder kann es sich leisten, in einem Bio- Supermarkt einzukaufen. Ja, und auch in der ökologischen Landwirtschaft gelten die Richtlinien der Marktwirtschaft. Mehr Angebot bedeutet in der Regel einen härteren Wettbewerb und somit auch einen Preisverfall. Ist das denn noch eine freie Marktwirtschaft, wenn durch die Poltik aufgrund von diesem Programm in Bayern die Größe der Flächen für ökologischen Anbau vorgegeben werden? Wie entwickelt sich dann zukünftig der Markt? Welche Folgen resultieren daras für die Umwelt und wer bleibt in diesem System auf der Strecke? Der kleine Mann oder die Umwelt? So kann ich in diesem Volksentscheid keine Hinweise zur zukünftigen Entwicklung des Marktes erkennen. Dazu habe ich gegoogelt und wirklich nichts zu gefunden. Sind diese Folgen nicht berücksichtigt oder werden die Gefahren ausgeblendet? Ich denke das System "Naturschutz" hat viele Fehler, u.a. das man die wirklichen Verursacher einfach nicht fassen will. Es ist weder der Angler, der den Aal ausrottet, noch der Angler der Gewässerrandstreifen erheblich stört oder der Autofahrer, der verantwortlich für das Desaster bei den Abgasen ist. Es trifft leider auch bei den Beschränkungen beim Naturschutz in der Regel die falschen. Zur Taufe der neuen Kreuzfahrtschiffe kommt die Politik dann mit einem 8 Zylinder Diesel vorgefahren und feiert sich, wie viel ein Kreuzfahrtschiff für die Hansestadt touristisch bringt, Umweltwerte werden nicht erwähnt. Eine verlogene Welt, in der wir kleinen Menschen die Opfer sind.
Eine schöne Woche, ich bin raus hier- und werde jetzt eine Schale aus unverpacktem Obst mit Biomilch und Müsli frühstücken...Es sind die Kleingkeiten an freiwilligem Verzicht eines jeden, die unsere Umwelt jeden Tag ein Stückchen besser machen.
Häufig kommt man übrigens mit nachvollziehbaren Argumenten weiter, als mit Verboten- das zeigt sich schon in der Erziehung von Kindern. Regeln ja, aber Verbote helfen nicht immer weiter...