AW: Schweden Bolmensee
Bin soeben auch von einer Woche Bolmen zurück. Sudaki hat gar nichts falsch gemacht. Bin auch nicht gerade Anfänger. 10 Jahre Schwedenurlaub am Asnen, Vänern und vielen anderen kleineren Seen. Die Ausbeute war auch nicht gerade der Hammer. Allerdings bei der Größe lief es bei mir etwas besser. Das größte Problem war ab Mitte der Woche das Wetter. Wenn die Windverhältnisse ein bestimmtes Limit überschritten haben, geht halt am Bolmen nichts mehr bzw. macht es einfach keinen Spaß zu Angeln. Bei Windstärke 4-5 und 2 geschleppten Ruten einen Hänger zu kriegen und zu lösen ist dann einfach nur noch Stress. Ein paar Dinge werden mich auch an den Bolmen nicht mehr zurückkehren lassen. Der Angeldruck (ich war auch in der Ecke Tannäcker) ist sehr hoch. Die Hotspots werden beackert was das Zeug hält. Manchmal hatte ich das Gefühl um an der Ostseite von Bolmsö entlangzuschleppen muss ich mich anstellen, um auch mal dran zu sein. Naja, und das Problem hatte sich dann auch geklärt, als dann eines Morgens ein ca. 150 Meter langes Stellnetz dort an meiner Lieblingsstelle positioniert war. Es ist zwar das gute Recht der Einheimischen solche Dinger dort runter zu lassen. Man fühlt sich als zahlender Tourist trotzdem irgendwie ein bisschen verarscht.
Zu den Fischen.
Anreisetag: Einfach mal raus und noch zwei Stunden schleppen. Ein kleiner Zander. Schon mal ein Anfang.
Zweiter Tag: Um 6 Uhr auf den See und geschleppt. Mehrere Wobbler probiert, 2 Stunden kein Fisch. In solchen Situationen wechsle ich gerne mal auf Blinker, 3 Würfe ein siebziger Hecht. War erst mal zufrieden.
Abends ging dann nichts mehr.
Dritter Tag: Um 5 Uhr auf dem See. Eine Rute mit einem Believer in Perch von Drifter Tackle 25 cm für den ganz großen und eine für Zander mit einem Reef Runner 15 cm in chromblau mit 15g Birnenblei an einem Seitenarm, um ihn auf Tiefe zu halten. Um 6.30 knallte es dann auch mächtig an der Zanderrute. Langsame Fahrt weiter und die andere Rute schnell eingeholt. Und dann eine Viertelstunde Drill, schön vorsichtig, weil den wollt ich einfach haben. Ich vermutete die ganze Zeit einen stattlichen Hecht. Aber nix. Da lag ein Torpedo im Boot, mein lieber Schwan. 86 cm und 12 Pfund. Mein persönlicher Zanderrekord.
Das war auch der Höhepunkt. Ich musste dann auch mal einen Familientag einlegen und ab diesem Zeitpunkt konnte man nur noch sporadisch rausfahren. Der Wind drehte auf Nordost in einer Stärke, dass es Schaumkronen gab und die Temperaturen fielen um ca. 5 Grad. Wer lange genug ans Wasser geht weiß, dass es jetzt ganz schwierig wird. Und so wird aus einer Woche Angelurlaub mal eben eine Woche mit 6 Fischen. Aber Spaß hat es wie immer gemacht.
Mein Fazit: Kein einfaches Gewässer der Bolmen. Wenn man sich aber Mühe gibt und sich vorher über Angelmethoden, Beisszeiten etc. informiert und mit dem richtigen Equipment dabei ist, kann man hier schon was reißen. Nicht auszumalen, wenn man hier mal in eine richtige Beißphase gerät. Dann muss richtig was gehen. Die große Abhängigkeit vom Wetter wird mich wohl das nächste mal an einen kleineren See fahren lassen. Vielleicht auch ein paar Kilometer weiter ins Land, um dem doch schon ausgeprägten Tourismus zu entgehen. Gruezi