Sind wieder mal Regenbogenforellen in der Ostsee entkommen?

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Es gibt allerdings üppige Bestände in Bergseen, auch in den USA, die keine Laichmöglichkeiten haben und trotzdem überleben*.

Bilden die wirklich (immer) Laich aus, auch wenn die Bedingungen das Laichgeschäft nicht zulassen?

*klar werden die immer wieder neu besetzt, aber nicht alle geschlechtsreifen Tiere.
Jo, vermutlich wird da regelmässig nachbesetzt. Mit den USA sollten wir uns auch nicht vergleichen, dort hat Angeln einen ganz anderen Stellenwert. Deshalb scheut der Staat weder Kosten, noch Mühen und greift im Zweifel auch zu drastischen Maßnahmen (Flußsperrungen etc.) wenn irgendwas nicht funktioniert.

Ich wüsste nicht, wie die Laichbildung aufzuhalten wäre und wenn das Zeuch da ist, dann muß es auch raus.

Wer öfter am Forellensee angelt oder wo wie in meinem Verein zu den Vereinsevents fangfähige Refos besetzt werden, dem ist garantiert schon aufgefallen, daß es heute viel seltener als noch vor 20, 30 Jahren die "Abspritzer" gibt, bei denen sich Milch/Rogen sofort über die Hände oder in den Kescher ergießen ----> triploide Zucht.
Aus Sicht der Erzeuger ist es absolut nachvollziehbar, das man auf die Bildung von Laich verzichtet weil es unnötig Energie kostet, die besser in Wachstum investiert werden soll.
 

Laichzeit

Well-Known Member
Im Bereich der Ostsee gibt es soweit ich weiß keine selbst reproduzierende Bestände der Regenbogenforelle. Dass sich welche aus den dänischen Netzkäfigen etablieren ist auch unwahrscheinlich. In Baden-Württemberg gibt es vielleicht eine Handvoll. In Bayern gibt es schon mehr, liegt an der Nähe zu Österreich. Österreich ist in Europa das Land mit den meisten selbst reproduzierenden Refo-Beständen.

Das hat eine vielzahl von Gründen, einige davon richtig auf der Seite fon Günther Feuerstein aufgeführt. Das Geschriebene muss man aber immer im Kontext von der Situation am Alpenrhein sehen. Dort wurden in den frühen Achzigern gezielt Regenbogenforellen bezogen, um die schwächelnden Seeforellen- und Bachforellenbestände zu ersetzen. Das ist wahrscheinlich ein besonderer Stamm und mittlerweile lokal angepasst. In anderen Gewässern kommen die Refos auch mit mehr Hochwasser zurecht und bewohnt zum Teil ganz typische Bäche der Forellenregion.

Es gibt allerdings üppige Bestände in Bergseen, auch in den USA, die keine Laichmöglichkeiten haben und trotzdem überleben*.
In sehr sauberen Seen können Regebogen- und Bachforellen auf dem Kies im Uferbereich erfolgreich laichen. Sie versuchen das sogar in Baggerseen, aber natürlich ohne Erfolg. Mir hat mal jemand ein Video gezeigt, wie Forellen in einem See auf dem Schotter einer Bootsrampe ihre Laichgruben ausheben.
 
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