Vermehrte Massensterben in Lachszuchten

Seit 2012 nimmt die Zahl der Massesterbeereignisse in Lachsfarmen spürbar zu.

Lachszuchten werden immer häufiger

Lachszuchten werden immer häufiger (Bild @pixabay)

Lachs liegt voll im Trend. Bereits 70 Prozent des weltweit gehandelten Lachses stammen aus Aquakulturen und das Geschäft boomt wie nie. Doch seit 2012 treten vermehrt Massensterbe-Ereignisse in Lachsfarmen auf. Forscher erhoben dazu Daten. Das erschreckende Ergebnis: Zwischen 2021 und 2022 starben laut den Erhebungen zirka 865 Millionen Lachse in den Anlagen der Aquakulturbetriebe.

Klimawandel und Haltungsmethoden​

Nicht nur für die Betreiber stellt so ein Ereignis, bei dem im Schnitt 900.000 bis zu 5 Mio. Tiere auf einen Schlag verenden, einen Rückschlag dar. Auch das Ökosystem leidet enorm darunter, so die Wissenschaftler. Als Ursache wurden verschiedene Faktoren genannt, welche aber alle mit der intensiven Haltungsmethoden zusammenhängen. Steigende Wassertemperaturen durch den Klimawandel bedingen Sauerstoffmangel. Wärmeres Wasser fördert die Entstehung anoxischer Bedingungen. Ausbreitung von Seuchen oder Parasiten wie Seeläusen nehmen stark zu, was ebenfalls zum Tod großer Teile des Bestands führen kann. Und das Fatale: Die Forscher prognostizieren zukünftig noch größere Massensterben, sofern die Betreiber der Anlagen nicht gegensteuern. Die Becken müssten räumlich besser getrennt werden und der Besatz muss reduziert werden, so die Wissenschaftler.

Kritik an Zuchtlachs​

Zwar sei die Zucht von Lachsen inzwischen für viele Küstenorte ein wichtiger Wirtschaftszweig, doch gelangen über Zuchtlachse beispielsweise auch unkontrolliert Medikamente in die Umwelt. Die Massenhaltung begünstige außerdem eine Ausbreitung von Seeläusen, die Wildfischen enorm schaden. Weiterhin benötigen Zuchtlachse enorm viel Futter, welches oft aus dem Meer gewonnen wird. Dies führe stellenweise zu Überfischung anderer Fischbestände und belaste das Ökosystem zusätzlich.

Wie oft esst Ihr Zuchtlachs? Würdet Ihr davon Abstand nehmen, um die Umwelt zu schonen? Schreibt es uns in die Kommentare!




Quelle: https://www.spektrum.de/news/ernaeh...szucht/2210476?utm_source=pocket-newtab-de-de
 
Mehr natürlich aufwachsender Fisch war ja mal vorhanden (sogar ganz selbsttätig),
müssen wir nur wieder zurück.
Dagegen steht eben besonders Big Chemo, der alles zu kostenfreien Abwasserkanälen nutzen möchte.
Sobald du mir erklären kannst, wie wir, wenn der Zuchtlachs jetzt nicht mehr gekauft werden soll, diese Massen aufbringen mit einmal durch Wildlachs, ohne das der bestand völlig ruiniert wird, bin ich bei dir...
 
Nur soviel nutzen wie auch da ist, geregelt über den Preis.

Abgesehen davon ist Zuchtlachs ja nichts was die Wildfischbestände schont, da die Zuchtlachse zu xx% (keine Ahnung wieviel genau, glaube aber zu über 50% gelesen zu haben) mit Fischkost gefüttert werden müssen, die aus Gammelfischerei in Wildbeständen von Kleinfischarten oder auch als Beifang jungen anderen Wildfischen (wie Kleinlachse) erbracht wird.

Da macht es bzgl. der Schonung von Wildbeständen mehr Sinn die Kleinfische gleich zu Klopsen zu verarbeiten und als Lachsalternative anzubieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der weltweite Bedarf an Fisch steigt beständig. Gibt es meiner Sicht nur folgende Möglichkeiten:

1. Noch mehr natürlich vorkommende Fischarten fangen und dem Verzehr zuführen.
2. Den Menschen, speziell in Asien, verbieten Fisch zu essen.
3. Mehrbedarf durch Aquakultur decken.

Habe ich andere Möglichkeiten übersehen? Falls nicht bin ich für Möglichkeit 3 unter der Voraussetzung, dass man intensiv an den negativen Auswirkungen arbeiten. Stichwort: Landbasierte Umlaufanlagen.

Für Nr. 1 dürfte kein vernünftig denkender Mensch stimmen, vor allem kein Angler. Nr. 2 dürfte nicht funktionieren und würde massive ethische Fragen aufwerfen.
 
Pkt. 3 - Aquakulturen - funktioniert aber auf lange Sicht nur, wenn es (weniger schmackhafte) Friedfische wie Karpfen sind, ansonsten ist es dasselbe wie 1. (mit dem Umweg über den Verdauungstrakt der Zuchtlachse) - siehe mein vorheriges Posting.
 
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Der weltweite Bedarf an Fisch steigt beständig. Gibt es meiner Sicht nur folgende Möglichkeiten:

1. Noch mehr natürlich vorkommende Fischarten fangen und dem Verzehr zuführen.
2. Den Menschen, speziell in Asien, verbieten Fisch zu essen.
3. Mehrbedarf durch Aquakultur decken.

Habe ich andere Möglichkeiten übersehen? Falls nicht bin ich für Möglichkeit 3 unter der Voraussetzung, dass man intensiv an den negativen Auswirkungen arbeiten. Stichwort: Landbasierte Umlaufanlagen.

Für Nr. 1 dürfte kein vernünftig denkender Mensch stimmen, vor allem kein Angler. Nr. 2 dürfte nicht funktionieren und würde massive ethische Fragen aufwerfen.
Nomura-Quallen Essen. Heißen die So? Das wäre auch mal was....
 
Abgesehen davon daß der Lachs zu den wenigen Fischen gehört die
ich nicht esse - sehe ich die Haltung in Netzen genau so wie alle anderen
neuzeitlichen Lebensmittelproduktionen - egal ob Fleisch oder Pflanzen
mit viel Gift , Kunstdünger oder hochwertigem Futter werden riesige Mengen erzeugt -
was leidet ? 1. der Geschmack und 2. die Natur - da beißt die Maus
kein Faden ab - wenn es die überhaupt noch gibt - ;)
 
Wie oft esst Ihr Zuchtlachs? Würdet Ihr davon Abstand nehmen, um die Umwelt zu schonen? Schreibt es uns in die Kommentare!
Also ich geb zu, dann und wann mal ein Päckchen aus der Tiefkühlabteilung mitzunehmen. Alleln wegen der faden und völlig fehlgeleiteten 'Lachs-Spinat-Feta' Peinlichkeiten die die Missusen so lieben*. lch bin nicht übermäßig fromm. Es wäre schön, wenn es eine Lösung dafür gäbe, äber die ist nicht in Sicht.

Schätze, wenn ich nur einmal statt zweimal im Jahr in den Urlaub fliege, dann darg ich auch einzweimal schlechten TK Lachs essen, oder?

Hg
Euer Mini



*seltsam, einst war eine Prise Salz ein willkommener Vorschlag. Heute muss man sich dem Äquivalent eines Genozidtribunals stellen. Aber was weiß ich schon?
 
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