AW: Was geht in der Region um Braunschweig?
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Zu 1.: Vermutlich ist "Schlachtementalität" ein etwas ungünstig gewählter Begriff. Was ich damit meinte ist folgendes: Einige Angler verstehen sich zunehmends mehr als Fischwirte und wollen maximal viel "Ertrag" aus den Gewässern holen. Das wiederum birgt einige Probleme in sich (das zu erklären würde hier den Rahmen sprengen deshalb nur einige Stichworte: abnehmende Gewässereutrophierung, Gesetzeslage u.A.)
Zu 2.: Das ist das Grundproblem vieler Angeler der heutigen Zeit. Viele beschäftigen sich nicht mehr wirklich mit dem Hobby (wer stellt sich heute noch mit ans Gewässer und beobachtet erstmal bevor er fischt?). Es geht einigen nur um den Fischertrag. Also ab ans Wasser, Paste an den Haken und raus mit dem Fisch. Aber ich behaupte mal das es mitunter Fische gibt die einfacher zu fangen sind (z.B. Karpfen kleineren Kalibers etc.). Aber kein schlechtes Argument, jedoch gibt es dafür die Put and Take Seen.
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Zu 4.: Mit nichten! Die Oker ist sehr wohl ein typisches Barbengewässer (natürlich gilt dies nicht für den gesamten Flussverlauf). Klar hast du Recht das es HotSpots geben wird wo sich die Fische konzentrieren. Aber grundsätzlich passt das (gleiches gilt für Äschen und Forellen bzw. Salmonidenregion).
:m
Moin,
interessante Diskussion! Was die Barben in der Oker angeht IST die Oker um BS strukturell ein Gewässer der Barbenregion. Wenn man mal die älteren Herrschaften fragt, können die sich alle an regelmäßige Barbenfänge erinnern. Das Problem ist, dass durch die extensive Landwirtschaft in den letzten 40 Jahren so viel Sediment in die Oker eingeschwemmt wurde/wird, dass es heute kaum noch Laichplätze für Barben (und auch Döbel) gibt. Die Verschmutzung hat den Barben dann den rest gegeben. Das war aber nicht immer so. Ich habe dazu mal ein ökologisches Gutachten im www gefunden, als ich zu Barben in der Oker recherchiert habe. Fazit: Die Sedimenteinschwemmung müsste in großem Umfang reduziert werden und Laichplätze für Kieslaicher wären erforderlich, um Barben NACHHALTIG wieder anzusiedeln.
Was die anderen Fischarten angeht: ich denke die tolerante Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte: Streng genommen dürften in gar keine stehenden Gewässer Salmoniden (ausnahme Seeforelle) eingesetzt werden. Ich könnte auch sehr gut damit leben.
Aber seht es mal so: Wenn es
wenige Gewässer gibt, an denen diese Puffmentalität herrscht (Begrifflichkeit hin oder her, wenn man sich die Angelei da ansieht stimmt es größtenteils einfach! Da darf man sich m. E. auch ruhig mal deutlich ausdrücken!), werden auch die entsprechenden Kollegen auf diese Gewässer kanalisiert (
ich spreche hier natürlich von den "Anglern", die NUR diese Angelei betreiben. Nicht uns "Normalos/Allroundern", die sich auch mal ihre drei, vier Forellen abholen). Und ich habe an anderen Gewässern beim (richtigen) Angeln auf heimische Fischarten (dazu gehört für mich auch seit vielen hundert Jahren der Karpfen) meine Ruhe!
Was ich wirklich schade finde, insbesondere im Klub, ist die völlig entgleiste Verhältnismäßigkeit: Der Großteil des Besatzes (und der Kosten!!) geht für Forellen drauf, und dafür werden (m. E.) auch noch sehr viele Gewässer verunstaltet, und das auch noch in regelmäßigen Zeiten über das Jahr verteilt! Vechelde z. B. ist zu entsprechenden Zeiten der reinste Forellenpuff, ich halte es da zumindest beim "normalen" Angeln nicht mehr aus, was ich sehr schade finde. Ein oder zwei Gewässer sollten für den Forellen-Hype doch reichen, dann wäre ja aauch die Fischdichte dort höher.
Wie dem auch sei, ich werde morgen früh in Ruhe meinen grünen Lieblingen nachstellen, fernab von jeglichem Forellenwahnsinn.
Grüße tf