Wie wird denn eigentlich kalt geräuchert???

Uwe_H

Longhorn
Hallo alle zusammen,

seit ein paar Tagen bin ich stolzer Besitzer eines gigantischen Räucherschrankes (190cm*90cm*60cm). Den habe ich für sage und schreibe für € 20.- von einem Abbruchunternehmen bekommen, dieser stand in einem alten Bauewrnhof und ist noch super in Schuss...

Aber wie wird eigentlich kalt geräuchert... Forellen habe ich schon oft heiß geräuchert.

Hat das schon mal jemand ausprobiert mit Lachs Schinken und so weiter, was ist zu beachten, wie funktioniert die Technik???

Grüße, Uwe
 

Schulti

Sexiest Man alive
Hi Uwe!
Es gibt 2 große unterschiede zwischen Heiß- und Kalträuchern:
1. Beim Kalträuchern wird NUR der Rauch (keine Hitze) dem Räuchergut zugeführt (Rauch unter 30°C!)

2. Kalträuchern dauert wesentlicht länger (22-90 Stunden)!!

Ich glaube nicht, das sich Kalträuchern für den "Ottonormalräucherer" lohnt. Dafür ist der Aufwand einfach zu groß!!
 

Pottwal

Member
Fisch kalträuchern ist auch nicht mein Fall,

lediglich Schinken oder Geflügel macht Sinn,

dann aber Zeit mitbringen, bei 24 ° C mindestens 3 Wochen
 
Hallo Uwe,
Man muß zwar einiges beim Kalträuchern beachten, ist aber nach etwas Probieren für jeden hinzukriegen.
Ich räuchere seit Jahren meinen Lachs zu Weihnachten und Sylvester selber, ohne große Probleme. Dieses
Lachsräuchern zu den Feiertagen ist bei uns zur festen Institution geworden und wird gerne als Anlaß genommen
in der doch stressigen Vorweihnachtszeit mal abzuschalten. Wir kaufen uns den Lachs in Bremerhaven. Gerade
beim Lachs sind in den letzten Jahren große Qualitätsunterschiede zu bemerken, :e was sich gerade beim Kalträuchern negativ auswirken kann. Wir achten immer darauf guten Wildlachs mit einem Stückgewicht von ca 3 - 4 kg zu nehmen.
Die fertig geräucherten Filets haben dann etwa 1 -1,3 Kg.
Der Preisunterschied ist zum Verhältnis zur Qualität Relativ gering. Es lohnt sich auf jeden Fall.
Wie bereiten wir den Lachs zum Räuchern vor??

1. Filetieren
2.Die im Fleisch steckenden Gräten werden mit einer Pinzette entfernt.
3.Die Filets werden Trocken gesalzen.
So, hier gibt es verschiedene Variationsmöglichkeiten, je nach Geschmack.
Beispiel 1
Verhältnis Salz / Zucker 1:1
Beispiel 2
Verhältnis Salz / Zucker 60%/40%

Salz normal oder grobkörnig
Zucker weiß oder braun

sehr gut durchmischen

Du siehst, es ist Geschmacksache. Man sollte aber nicht mit der Trockenlake sparen. Ich bedecke die Lachsseiten
immer so, das die Fleischfarbe gerade noch durchschimmert. Also Lachsfilets auf die Hautseite legen, mit der
Mischung einreiben und kühl Ca 8-10 Std. stehen lassen. Da ich immer mehrere Lachshälften räuchere nehme ich
immer eine große Plastikwanne die ich abgedeckt in den Keller stelle. Man kann es natürlich auch im Kühlschrank
machen. Sinn und Zweck dieser Geschichte ist außer dem geschmacklichen Vorteil die Haltbarmachung und in erster Linie der Feuchtigkeitsverlust, den man erreichen will.
Kürzere Einlegzeit bedingt geringeren Feuchtigkeitsverlust (wird von gewerblichen Räuereien meistens genutzt da höheres Endgewicht)
Das Filet hat dann aber einen eher matschigen Charakter. Also je länger in der Trockenlake desdo trockener.
Die Lake sollte ablaufen können (Das heißt, der Fisch sollte nicht unbedingt in der eigenen Lake stehen, er kann sonst zu salzig werden. (Ich lege meine Filets auf alte Frühstücksbretter oder Servierbretter, man kann den Behälter aber auch einfach schief stellen).
Generell richtet sich die Lakezeit nach der Dicke der Fische, wenn du zum Beispiel mal Forellenfilets kalt Räuchern möchtest, muß die Einlegzeit reduziert werden.
So, genug geschnackt.
4. Die Filets werden nach dem Einlegen abgewaschen von der Trockenlake gesäubert und dann gut trockengetupft.

Du siehst - ist überhaupt nicht wild. ;)

5. Das eigentliche Kalträuchern
So, hier werden die meisten Fehler gemacht obwohl es gar nicht so kompliziert ist.
Es gibt aber wie bei Heißräuchern einige Faktoren die unbedingt beachtet werden sollten und die bei jedem anders sein können. Ich will dir die wichtigsten einmal benennen, die ich festgestellt habe und was man dann machen sollte.
a. Temperaturbeeinflussung durch die Jahreszeit
Häufig wird in der Literatur von Kälträuchertemperaturen bis 30 Grad berichtet. Das ist viel zu hoch. Ich versuche immer eine Temperatur von 22 Grad nicht zu überschreiten damit das Eiweiß im Fisch nicht gerinnt.
So, die Temperatur von max. 22 Grad ist über einen längeren Zeitraum am leichtesten im Winter zu erreichen, deshalb räuchere ich vorwiegend in der kalten Jahreszeit.
b. Temperaturbeeinflussung durch den Räucherofen
Bei schlecht wärmeleitene Ofen hat man mehr Probleme die Temperatur niedrig zu halten. Ich habe mal einen super isolierten Ofen zum Kalträuchern ausprobiert. War echt Mist. Bin dann schnell auf die uralte Räuchertonne (200l Faß) umgestiegen.
Also testen.
b. Temperaturbeeinflussung durch das Räuchermehl
Ja, auch die Beschaffenheit des Räuchermehl hat großen Einfluß auf die Temperatur. Bei vielen wird das Räuchermehl zu trocken gelagert und entwickelt dann beim Räuchern zu viel Hitze.
Hier gibt es die erstens die Möglichkeit das Mehl gleichmäßig leicht anzufeuchten oder was ich in solche Fällen bevorzuge:
ich gebe einen Haufen (je nach Ofengröße 10-15cmhoch) des trockenen Räuchermehls in den Ofen
feuchte eine andere Menge Späne stark an, also gut durchtränkt und gebe diese dann auf die trockene Späne, so daß die feuchten Späne eine komplette ca. 2-3 cm dicke Schicht um die trockenen Späne bilden. Diese Schicht muß gut festgeklopft werden.
So, jetzt entfernt man an einer Stelle die Feuchte Schicht Ca. 10x10cm glimmt die trockenen Späne darunter an und fertig.
Der Haufen verglimmt praktisch von Innen ohne Hitze abzugeben.
Muß aber nur gemacht werden wenn man wirklich Probleme hat die Temperaturen unten zu halten, funktioniert dann aber prima.
Die Gösse des Haufens richtet sich nach der Ofengröße und wie er zieht. Also einfach mal ohne Fisch ausprobieren ist nicht so schwer wie es sich liest.
c. Räucherdauer und Durchgänge
Hier gibt es auch wieder verschiedene Möglichkeiten die abhängig vom Ofen sind.
Bei kleineren Öfen bei denen die Späne schneller verbraucht werden muß mehrmals nachgelegt werden, es macht aber nichts wenn dazwischen mehrstündige Pausen liegen. Man muß also nicht die ganze Nacht auf Lauer liegen.
Bei Größeren Öfen reichen in der Regel 1- 2 Durchgänge. Die Räucherdauer richtet sich nach Fischdicke und eigenem Geschmack
Ich räucher meine Filets Ca 20 - 24 Stunden.
Und dann hinein damit. :q :q :q
Ein bißchen Experimentieren wird Dir wohl noch bleiben, bis Du den für dich besten Weg gefunden hast.
Aber keine Angst, wenn Du die Temperatur im Griff hast kann nichts mehr schief gehen.
So, viel Spaß beim Räuchern. :z :z

vom Oldenburger
 

Bergi

Mühlezurweißglutbringer
Echt super die Beschreibung!:m

Das werd ich demnächst auch ma testen!!!

Bergi
 

Uwe_H

Longhorn
Einfach grandios diese Beschreibung, ist ja besser als in jedem Fachbuch, dankeschön.

Hast Du vielleicht auch ein Rezept für Fleisch, sprich Schinken und so???

Wäre super,

Grüße, Uwe
 

Mr.Karpfen

New Member
Also es gibt folgende große unterschiede:
- Kalträuchern dauert sehr sehr lange
- beim Kalträuchern hat man keine hitze sondern nur rauch der höchstens 30°C heiß ist ( weil sonst das Fleisch zu trocken wird hab ich gehört )

MfG Mr. Karpfen
 

Mirco

Kapt. Quicksilver
Moin zusammen,

die Anleitung vom "Oldenburger" ist erste Sahne #r

Ich mach es seit 5 Jahren genauso und es wird zu einer festen Institution, dafür werden Eure lieben Verwanten/ Bekannten schon sorgen ;)

Ich als alter Bremerhavener kauf den Lachs natürlich auch im Fischereihafen von BHV :g

Ich hab damals mit 3 Filetseiten angefangen und mittlerweile hab ich in der Weihnachtszeit für Familie, Freunde und Arbeitskollegen schon bis zu 25 Seiten geräuchert.

Laut Literatur kann man in alllen monaten mit einem R kalt räuchern. Ich hab mal zu Ostern - im April - kalt geräuchert, nie wieder !!! Die Temperatur unterhalb von 20/25°C zu halten wird schon schwer. Am besten gehts wirklich zur Weihnachtszeit.

Ich persönlich find das Kalträuchern sogar einfacher als heiß zu räuchern. Ist allerdings aufwendiger.

Hierzu noch einige Anmerkungen aus meiner Erfahrung:

Ich kauf immer Filet von ca. 1,5 kg.

Die Gräten zupf ich immer erst nach dem Räuchern mit einer Pinzette oder einer kleinen Arterienklemme. Durch das Pökeln und anschließende Räuchern schrumpft das Filet. dadurch kann man die Gräten besser sehen ertasten und sie lassen sich auch leichter rauszupfen. Eigentlich is das ja ein Job für Eure Frauen, die kennen sich ja beser aus mit Pinzetten und rumgezupfe :q

Meine Pökelmischung besteht immer aus 50/50 Salz/Zucker und dazu als i-Tüpfelchen Kardamompulver (paßt zu Weihnachten). Pro Kg Mischung kommen ca. 4-5 Eßlöffel Kardamompulver. Das bekommt man billig bei einer "Gewürzmühle" im Supermarkt gibts das nur 20 g weise in Papiertüten zu unglaublichen Preisen, also Finger weg.

Lachsseiten um 1,5 kg pökel ich 48 Std. Forellen um 500 g die Seite 24 Std. Das kommt nicht auf die Stunde genau an.

Nach dem Waschen, trocken und abtupfen der gepökelten Seiten mach ich 2 kleine Schnitte/ Löcher in die Schwanzenden, fädel ein Band hindurch, knote in die Enden des Bandes Schlaufen und steck dann kleine dünne Stöckchen durch. Schlaufenb und Stöckchen auf der Schuppenseite. So hängen auch schwere Seiten sicher im Ofen.

Vor dem Räuchern häng ich die Seiten nun noch 24 Std. zum Trocknen auf. Zur Unterstützung und zur Fliegenabwehr benutze ich noch einen Ventilator. Erst wenn die Fleischseite der Filets bei Berührung nicht mehr am Finger/ Daumen klebt wird der Fisch geräuchert.

Eine Möglichkeit des Räucherns in Abwesenheit ist ein Metalldurchschlag (Nudelsieb/ Kasten/ Schüssel mit Löchern) mit Sägemehl/ Holzschrot füllen und 1-2 glühende Eierkohlen/ Grillbriketts drauflegen. So hat man für ca. 4 Std. - je nach Größe des Durchschlages - kalten Rauch bei geringen Temperaturen.

Übrigens lagere ich mein Sägemehl in der Garage/ Gartenschuppen in einem Leinbeutel. dadurch ist es schön klamm und glimmt nicht so schnell weg.

So der Rest ist Eure eigene Erfahrung mit Eurem eigenen Räucherofen.

Der Aufwand hört sich sehr groß an. So schlimm is das aber nicht und das Ergebnis - DER GAUMENSCHMAUS - wird Euch entschädigen !!!!!!!!!!!!!!!!

Gruß und viel Spaß
Mirco
 

Geraetefetischist

Der Pappenheimerkenner
Super Anleitungen hier, so ähnlich machen wir das auch, wir räuchern allerdings nur Schinken. Wir benutzen auch nicht das standarträuchermehl, sondern etwas gröberes, und davon reichlich, ca 15l das wird mit einem Bierdeckel angezündet, und dümmelt dann etwa 24 Std vor sich hin, so spart man sich das aufpassen und alle paar stunden nachlegen. (muss man bei schinken 3-4 mal machen.
Der Räucherofen muss dafür natürlich Feuersicher stehen.

Und nach schlechten Erfahrungen mit den mädels ist unser Ofen auch Fliegensicher(mit geflecht aus Küchensieben).
Viel Erfolg
Holger
 

Mirco

Kapt. Quicksilver
@ Geraetefetischist,

das hört sich auch sehr gut an.

Meiner Meinung ist der eigene Erfolg sehr abhängig von der Erfahrung und Übung mit seinem eigenen Räucherofen. Die Angaben aus der Literatur sind nur zu ver-/ bewerten, wenn man schon eigene erfahrung gesammelt hat

Ich hab auch schon Fleisch geräuchert, so 1 kg Stücke Schweinefleisch, Bauch und Filet.

Pökelst Du das Fleisch naß oder trocken ?

Und wie lange ?

Kannst Du mir ein paar Tipps oder sogar Rezepte geben ?


Danke schonmal

Gruß mirco
 

Kuddl62

De Dithmarscher
@ Oldenburger und Mirco.
Mit Eurer guten Beschreibung habt Ihr mich ein wenig neugierig gemacht. Ich glaube ich werde es einmal zu Weihnachten mit meiner Räuchertonne ausprobieren. Vielen Dank.
 

Mirco

Kapt. Quicksilver
@ kuddl62,

ich kanns Dir nur empfehlen, vor allem, weil es so einfach ist. Kostet wie gesagt nur Zeit.

Wenn Du noch mehr konkrete Infos brauchst schreib eine PN, ich schick Dir auch gern eine Kopie der Anleitung per Post. Die Grundlagen hab ich mir ja auch angelesen und sind nicht auf meinem Mist gewachsen.

Die Details sind Geschmacksache, eigene Erfahrung mit dem eigenen Ofen.

Gruß Mirco
 

Geraetefetischist

Der Pappenheimerkenner
Ah, ich kann mich endlich wieder einloggen!
Also hier unsere schinkenkalträucheranleitung! (Ohne Gewähr)
Man besorge sich reichlich schinken 1-2kg und noch viel reichlicher salz.
Nasssalzen: Es wird soviel salz in kaltes wasser gerührt bis die Berühmte rohe Kartoffel schwimmt. Da kommen jetzt die schinken rein (je nach geschmack und grösse 1-2 Tage) danach abwaschen und gut abtrocknen.
Trockensalzen: Die schinken werden rundum mit salz bedeckt in ein Gefäss (am besten steingut) gelegt,so das sie sich nicht berühren. 8-12 Std Drinlassen, anschliessend waschen (bürsten, legen ;) ) und trocknen wie oben.
Danach werden sie zum trocknen in den Fliegensicher gemachten Ofen gehängt, und mit leichter Raucheinwirkung (ca 20 grad) getrocknet. Das dauert so 2-3 std. Danach sind sie nicht mehr ganz so anfällig gegen Fliegen, und man kann sie ohne großartige Aufsicht die nächsten ca 4 Tage mit gröberen Spänen mit leichtem Rauch Räuchern. (Wenn man hier nach dem Motto verfährt viel hilft viel, sind die schinken hinterher aussen schwarz und innen nicht durchgeräuchert!!!)
Es sollte aber immer! leichter Rauch im Ofen stehen. Also gerade beim ersten mal immer mal wieder nachschauen.
Danach sind sie eigentlich schon Geniessbar und Fliegensicher, aber für die meissten Geschmäcker noch nicht richtig Rauchig. Daher werden die Schinken ,immer mit einigen Tagen Pause dazwischen!!, jetzt Kräftiger Geräuchert,(mit den normalen Spänen) bis das Gewünschte Ergebnis erreicht ist. Das braucht dann gar nicht mehr beaufsichtigt werden, es sei denn man hat diebische Nachbarn. ;)
Das wars schon, abschliessend kann man die schinken in einem kühlen trockenen Raum, so man einen Hat, bis zur vollen Reife abhängen lassen 1-2 Wochen mindestens.
Guten Appetit

Holger

Ach ja, in den Ersten Tagen sollte man etwas auf die Luftfeuchtigkeit achten, die schinken sollten nicht feucht werden.
 

Mirco

Kapt. Quicksilver
Moin Holger,

danke erstmal für die Anleitung. :q :q :q

Hatte schon befürchtet da kommt nix mehr :(

Aber nun kam ja doch noch eine Anleitung :)

Dazu gleich eine Fragen:

1-2 kg Stücke sind schon recht groß, wenn man überlegt, daß Du diese recht kurz (einige Stunden - 2 Tage) pökelst.

Reicht denn diese kurze Zeit aus, damit das Salz auch bis in den Kern eindringt ;+

Ich hab meine 1 kg Stücke 2-3 Wochen gepökelt, zugegeben waren diese dann innen bereits faserig geworden. Hatten allerdings einen angenehmen leichten Salzgeschmack.

Gruß Mirco
 

Geraetefetischist

Der Pappenheimerkenner
Also beim Nassalzen hatten wir nie Probleme mit dieser Zeit, Kommt natürlich darauf an, wie die stücke geschnitten sind, Frag mal bei nem Koch wie lange eine Marinade zum Durchziehen braucht, da gibts genaue Tabellen drüber.
Beim Trockensalzen zieht es nicht bis ganz in den kern, aber durch verlängerung der zeit werdens eher Pökelschinken, ist aber die einfachste Methode. Und ein grosser nachteil war es auch nie, wenn der schinken in der mitte nicht richtig salzig war.
Die richtige salzmenge ist eh Geschmackssache, wenn dus lieber Salzig hast, eben länger drinlassen, oder mehr salz in die Lake (geht durch erhitzen, anschliessend erkalten lassen). Aber Nassalzlake auswechseln, die verdirbt nach ner zeit.
 

Mirco

Kapt. Quicksilver
Moin Holger,

danke für die prompte Antwort !

Ich denk ich probier das in der nächsten Saison einfach mal aus. Dann seh ich ja wie mir ob mir das Ergebnis gefällt.

Es ist ja immer eine Frage des eigeneN Geschmacks und auch der Erfahrung.

Gruß Mirco
 

Trollvater

Member
Schinken Räuchern

Frage von Uwe
Aber wie wird eigentlich kalt geräuchert.
Hat das schon mal jemand ausprobiert mit Lachs Schinken und so weiter, was ist zu beachten, wie funktioniert die Technik???

:s Hallo Uwe :a
10 Tips für die Rohschinkenräucherei
1. Bei allen Arbeiten ist Hygiene oberstes Gebot
2. Nur einwandfreies und gesundes Fleisch ist geeignet
3.Schweinefleisch muß zum Pökelzeitpunkt ein bis zwei Tage, Rind- und Wildfleisch ca. 3 Tage alt sein!
4.Keule schon vom Verkaufsmetzger in kleine Schinkenstücke zerlegen lassen.
5.Fleisch vor dem Pökeln sechs Stunden durchkühlen.
6.Pökelsalzkonzentrationen bei Trocken? und Lakepökelung beachten.
7.Pökelzeiten exakt einhalten.
8.Schinken nach dem Trockenpökeln 12 Stunden nach Vorschrift wässern, anschließend warm abwaschen.
9.Pökelstücke einen Tag luftig abtrocknen lassen (in fliegenfreiem Raum!).
10.Schinken alle ein bis zwei Tage einmal überräuchern, bis die gewünschte Rauchfarbe erreicht ist (ca. 10 bis 15mal).

Allgemeiner Hinweis: In ausgesprochen seltenen Fällen kann es auch unter Beachtung aller Vorschriften einmal vorkommen, daß ein Fehlfabrikat entsteht. Zu viele Faktoren, etwa bei Fleisch vor dem Schlachten besonders erregter wie auch brünstiger Tiere oder bei PSE? Fleisch, können die Ursache sein. Der Verfasser kann aus genannten Gründen keine Garantie für das Gelingen eines jeden Rezeptes geben.

Wacholderschinken (Trockenpökelung)
Meine Spezialietät !!!gelingt mir eigentlich immer!!
Beim Einkauf des Fleisches den Metzger fragen !!

Was brauche ich?
Zutaten pro Kilogramm Fleisch:
60 g Pökelsalz
1/2 gestr. Teel. Zucker
4geh.Teel.Wacholderbeeren

So wird´s gemacht
Wacholderschinken (Trockenpökelung)
Wacholderbeeren zerstoßen und mit Zucker /Pökelsalz mischen
Fleischstücke von allen Seiten mit diser Pökelmischung kräftig einreiben.Mit der Schwartenseite nach unten in
ein Pökelgefäß legen, das abgedeckt in den kühlen Keller gestellt wird. Schinkenstücke 3 Wochen lang durchpökeln lassen. Innerhalb dieser Zeit Schinkenstücke alle 3bis4 Tage umschichten (untere nach oben, obere nach unten!). Auch hier die Schwartenseite immer nach unten legen. Nach 3 Wochen die entstandene Eigenlake abschütten und die Schinkenstücke noch 3bis4 Tage im Pökelgefäß liegen lassen. Schinkenstücke mit kaltem Wasser übergießen und 12 Stunden wässern (Minderung der Salzschärfe). Danach Schinken mit lauwarmem Wasser abwaschen.!!!! Schinken an Fleischhaken 1Tag luftig abtrocknen lassen. Nach Vorschrift kalt räuchern.Nicht über 30 Grad!!!!!! Bei jeder Räucherung 1 Teel. Wacholderbeeren auf das Sägemehl streuen!

Wacholderschinken (Lakepökelung) So wird´s gemacht!
Die Zutaten für einen Liter Lake
1ltr. Wasser mit 120 g Pökelsalz und 1 gestr. Teel. Zucker mischen. 6 geh. Teel. Wacholderbeeren zerstoßen und zur Lake geben.Mit der Lake die Schinken übergießen so daß alle Stücke gut mit Lake bedeckt sind.Pökelgefäß mit Tuch oder sauberem Deckel abdecken und kühl stellen. Nach 14 Tagen Schinken aus der Lake nehmen und lauwarm abwaschen. An Fleischhaken aufhängen und 1 Tag luftig abtrocknen lassen. Schinken nach Anleitung räuchern. Pro Räucherung 1 Teel. Wacholderbeeren auf das Räuchermehl streuen.

Achtung: Bei Lakepökelung keine Wässerung!
Gruß TROLLVATER
 
Zuletzt bearbeitet:

Trollvater

Member
Schinken Räuchern

Hallo UWE


Schwarzwälder Räucherbauch
(Trockenpökelung)

Zutaten pro Kilogramm Bauch:
50 g Pökelsalz
1/2 gestr. Teel. Zucker
1/2 Knoblauchzehe
4 geh, Teel. Wacholderbeeren
1 Teel. Korianderkörner

So wird´s gemacht!

Die gesamten Zutaten zu einer Pökelmischung verrühren. Die vorgekühlten Bauchstücke kräftig von allen Seiten einreiben (besonders die Schwartenseite).Mit der Schwartenseite nach unten in den Pökelbehälter legen und abgedeckt in den kühlen Kellerraum stellen. Bauch 14 Tage durchpökeln lassen. Während dieser Zeit alle 3 Tage umschichten, dabei Schwartenseite immer nach unten! Ist die Pökelzeit beendet, muß die entstandene Eigenlake abgeschüttet werden. Die Bauchstücke bleiben noch 3 bis 4 Tage trocken im Pökelbehälter liegen. Nun füllt man das Pökelgefäß mit kaltem Wasser und läßt den Schweinebauch exakt
12 Stunden im Wasser liegen. Anschließend herausnehmen, warm abwaschen und zum Trocknen aufhängen. Nach einem Tag beginnt das Kalträuchern, das täglich einmal durchzuführen ist. Schwarzwälder Räucherbauch wird kräftig dunkel geräuchert. Bei jeder Räucherung legt man 1 bis 2 Tannenzapfen bzw. Fichtenzapfen. mit auf das Räuchermehl.
Hinweis: Schwarzwälder Räucherbauch kann auch mit der Lakepökelung hergestellt werden. In diesem Falle genügt eine Pökeldauer von 1 Woche. Die sonstige Herstellungstechnik entspricht der des lakegepökelten Wacholder und Kümmelschinkens. Zutaten für 1 Liter Lake: 1 l Wasser, 120 g Pökelsalz,1 gestr. Teel. Zucker, 4 geh. Teel. Wacholderbeeren, 1/2 Knoblauchzehe, 1 Teel. Korianderkörner.

Knoblauchschinken (Trockenpökelung)
Zutaten pro Kilogramm Fleisch:
60 g Pökeisaltz
1/2 gestr. Teel. Zucker
2 Knoblauchzehen (kleingehackt)
Sämtliche Zutaten vermengen

So wird´s gemacht!.
Gekühlten Schinkenstücke kräftig von allen Seiten einreiben mit der Schwartenseite nach und die unten in Pökelbehälter packen. Gefäß abdecken und kühl stellen. Alle 3 bis 4 Tage umschichten

(Schwartenseite nach unten!). Nach 3 Wochen Lake abschütten, 4 Tage trocken liegen lassen. Schinken mit kaltem Wasser übergießen und 12 Stunden wässern. Herausnehmen, lauwarm abwaschen und zum Trocknen aufhängen. Nach 1 Tag mit dem Räuchern beginnen. Auf das Räuchermehl gibt man pro Räucherung einige Zweiglein von Fichte oder ein paar trockene Tannen? bzw. Fichtenzapfen. Der Schinken wird so oft geräuchert, bis die gewünschte Rauchfarbe erreicht ist.

Hinweis: Der Knoblauchschinken kann auch lakegepökelt werden. Die Pökeldauer verkürzt sich dadurch auf 14 Tage. Die Herstellungstechnik entspricht der von lakegepökeltem Wacholder? oder Kümmelschinken.
Zutaten für 1 Liter Lake: 1 1 Wasser, 120 g Pökelsalz, 1 gestr. Teel. Zucker,2 kleingehackte Knoblauchzehen.

Gruß Trollvater
 
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