Naja, 40 Jahre ist es bei mir noch nicht her, daß ich selbst geangelt habe,aber mit 38-40 Jahren sehr nah dran.
Mein Vater machte den Schein 1980, davor gings ins nahe gelegene Österreich, da dort damals kein Schein benötigt wurde und man die Karte so kaufen konnte, als mein Vater dann den Schein hatte ging es öfters mal rüber, mehr oder weniger ein Familienausflug, die männlichen Familienmitglieder frönten der Anglerei, während sich die weiblichen Familienmitglieder in der Sonne bis zum Krebsrot brutzeln ließen!
Ich durfte dann als 1,5-Käse-hoch mit einer kleinen Steckrute ( die alten Dinger 1,60-1,80m langen Ruten mit den Stahlringen und den ewig lauten Rollen aus den Sets kennt bestimmt noch jeder) die Köderfische besorgen, Tageskartenpreis für mich als Kind waren damals 20-30 Schilling = ca 2-3DM zu bezahlen für ein Tagesticket/Tageskarte, also lächerlich im Vergleich zu heute.
So ab 5-6 Jahren gings dann oft an irgendwelche Bäche oder Teiche, in denen wir mit der Hand Forellen fingen, oder auch mit dem Haselnussstecken oder den Drachenschnurspulen ( die grünen Spulen mit den gelben Griffen und der 1, irgendwas mm -Schnur) fischten.
Als Köder diente vieles, was hier allerdings schon oft genannt wurde, aber auch diverse Beeren und andere Früchte, welche am Gewässer aufzufinden waren, im Wasser fanden wir allerhand Larven, welche wir ebenfalls nutzten.
Später dann, als ich 1989 im Frühjahr die Prüfung gemacht hatte wurde auch genug experimentiert , da nahm man schnell ein Stück Käse, Wurst, Knödel oder sonstwas beiseite, aus allem möglichen wurde Teig hergestellt und mit diversen Gewürzen vermengt, Hunde-und Katzenfutter wurde ebenso ausprobiert, auf Döbel und Barben der Renner schlechthin, auch die Teige daraus oder aus Leberwurst.
Würmer aller Art wurden noch selbstgebuddelt. Heuschrecken , Fliegen( die fetten Brummer), Käfer, Schmetterlinge gefangen und als Köder benutzt, wenn man beim Imker half, wurde beim Abdeckeln der Waben schon mal selbige geplündert, wenn er es erlaubte, oder man fischte sich die herausgefallen "Schleuderopfer" aus dem Sieb ab, wenn man fertig war, ein sehr guter Köder, an den man heute kaum noch rankommt, gedipt ist zudem auch noch gewesen, durch den Honig, die Fische standen drauf.
Ansonsten gabs noch so einige Köder, die wir ebenfalls nutzen und damit auch fingen, wie Erbsen, Bohnen und was wir sonst noch am und im Haus und Garten gefunden haben oder auch von der Mutter oder der Oma bekommen haben, teilweise mußte auch mal die Brotzeit herhalten.