AW: Zuckmückenlarven - nur für Wettangler?
Hallo,
das fischen mit Mückis ist eine verlorengegangene Kunst.
Ich habe eine ganze Zeit nur mit der Kopfrute und häufig auch mit Mückis gefischt.
In der Regel wurden die selbst gefangen. Das war eine spannende Sache, weil die Bäche an Sammler verpachtet waren und die passten sehr gut auf. Die kleine Futterlarve ist die Larve einer Zuckmücke und lebt nur in verschmutzten Bächen im Schlamm. Die Larven sitzen in einer hellen Schicht an der Oberfläche. Diese Schicht mit einem Kescher abschöpfen und den Schlamm heraus waschen. Den Rest in einen Eimer geben und ab nach Hause.
Den Inhalt der Eimer in Zwiebelsäcke geben und so aufhängen, dass sie in dem unteren Eimer im Wasser hängen. Über Nacht haben sich die Larven aus dem Sack gearbeitet und können aus dem Eimer ausgesiebt werden. Zur Haltbarmachung werden sie in Zeitungspapier eingeschlagen, Das Papier nicht nass machen und kühl lagern.
Beim Fischen dürfen und müssen die Larven nur mit einem ganz feinen Lehm in Kontakt kommen. Larve und Lehm mischen und damit anfüttern.Der Lehm sorgt dafür, dass hunderte roter Larven über dem Futter stehen und zuckende Bewegungen ausführen. Das macht den Reiz des Köders aus.
Als Hakenköder kann man normale Larven kleben oder eine größere Art, den Vers de Vase aufziehen. Diese Art lebt in Tümpeln mit viel Laub darin. Sie sind nicht einfach zu finden und die Tümpel waren top secret.
Heute wird das ganze daran scheitern, dass Mückis und Schlamm weg sind und stattdessen da jetzt Forellen herum schwimmen.
Heute kommen fast alle Larven aus Russland und werden überwiegend zu Zierfischfutter verarbeitet. Wer hier Beziehungen hat, sollte das nutzen. sonst sind die Tierchen unbezahlbar.
Mückenlarven sind aber kein Wunderköder. Der größte Nachteil ist, dass auch Jung- und Kleinfische darauf stehen.
In NRW braucht man zum entnehmen von Fischnähtieren die Zustimmung des Fischereirechtsinhabers, also des Verpächters.
Sneep