AW: Zum wankelnden Ükel - Der Stammtisch für Friedfischangler
Ganz Klasse, da zieht Sturm und Gewitter auf, ich will die Markise einholen, da löst der Schraubverschluss oder wie auch immer man diese Abspannvorrichtung nennen mag und das Ding hängt wie ein Segel quer über dem Balkon. Dann krampft man sich einen zurecht, natürlich lösen sich die ganzen Schrauben nicht, weil alles schön Druck auf die Schrauben bringt.
Problem gelöst, jetzt gibts nen heißen Haffee.
Zum Angeln:
Als ich ankam, war ich zuerst einmal überrascht. An meinem ersten gewünschten Spot saß ein Paar, genoß die Sonne mit dem Spross, während Wuffi am Ufer entlang tollte. Ich hätte genau gegenüber gesessen, das wollte ich den "Naturfreunden" ersparen. Ständig meine Methods durch die Luft fliegen lassen wäre dem Vierbeiner vielleicht auch zuviel geworden. Das Recht auf Erholung haben alle.
Ich bin dann an den Rotfedernspot ausgewichen, dort wollte ich eigentlich nicht ansitzen. Es schadet nicht die Struktur des ganzen Teichs zu kennen. Aber extra eine Runde um das Areal fahren wollte ich mir Klemmen. Ich hätte dann genau vom zweiten See her ran an den Teich gemusst. Was solls, also Angriff.
Ich brach heute mit einer meiner Regeln, so fischte ich mit 2 Ruten. Der Vergleich zwischen Boilie und Wurm sollte her. Die neuen Inline-Feeder gleich mal angefischt, auf der anderen Rute den Method Feeder in 20 Gramm. Recht mittig fand ich eine freie Stelle, wo beide Köder Platz zum Atmen hatten.
Dann sah ich die Fische laichen. Rechts und Links von mir anfängliches Treiben, aber noch Verhalten. Der große Knall kommt dann in dieser Woche. Auf dem Wasser waren kaum Rotfedern mehr zu sehen, die Stille war zu spüren. Allerdings Tröten Kröten gemeinsam. Mein Gott. Dann ein nerviger Vogel neben mir, mit einer Geräuschkulisse im hohen Frequenzbereich. Hätte er weiter gemacht, hätte ich ihn gekeschert.
Nach 2 Stunden hatte ich bereits 2 Rotfedern auf Wurm. Nicht der Zielfisch, aber meine Futterstrategie passte. Kein weiteren kleinen Weißfische. Der MF lag still. Später kam noch ein Barsch auf Wurm.
Tragische Geschichte: Er schluckte den Köder, ich konnte zwar den Haken lösen, verletzte den Fisch auch nicht, aber kam nicht mehr aus dem Pott. Nach dem ersten Flotten abtauchen kam er wieder hoch. Außerhalb der Reichweite meines Keschers. ABER: Mutter Natur ist Gnadenlos. Nach 10 Minuten knallte es einmal. Wohl ein Hecht, diese Raubten den ganzen Tag, der Barsch war weg.
Ich hab dann den "Groundbait" angesetzt. HJG macht wirklich extrem krasse Produkte. Überzeugte mich auf ganzer Linie. Schön Homogen, eindeutig von Anglern entworfen und zweckmäßig designt.
Etwa 20.00 Uhr blickte ich auf mein Handy. Die Stille trat ein, die man sich wünscht. Kein Frosch, kein Vogel, kein Fisch, kein Wind. Und dann setze ich zu den letzten Würfen an und etwas wird mir wieder bewusst, was ich so oft ignorierte.
Man muss mal hinhören.
Der Aufprall des Method Feeders ist so unfassbar "fukking" laut. Ich hab es aus Gewohnheit ignoriert, aber dat Dingens hat soviel Scharm beim Aufprall, das die Schleien garantiert mit zuschauen, von der anderen Seite des Teiches aus. Ich warf noch 3x mal und wusste, das die Nummer an so einem kleinen Gewässer nicht funktioniert. Der Wasserkörper ist nicht gerade groß, das Geräusch nicht gerade einladend. Der 15g Inline Open-End war dagegen nen lauer Pups. Dieser wurde aber dem Vergleich wegen genau daneben präsentiert.
Aiaiaiaiaiai da blutet das Herz, weil man schon so versiert intim mit seinen Strategien ist, das man sowas nicht mal bemerkt. Gut nach 3h.
Ich werde meine Taktik massiv verändern. Der Method wird erstmal eingemotet. Im anderen See passt das sicherlich wieder, aber im Teich der Teiche gehts never ever. Entweder picker ich die Sau oder greife zu kleinen Körbchen.
Diese Woche wird sie aber kommen, die Schleie. Sie sind fällig, sie sind Reif!