AW: Anglerdemo- Aktuelles
Der DAFV ist am 12. Juni beim BMEL in Bonn.
Vorab soll mit Schweden und Dänemark zu dem Thema Kontakt aufgenommen werden um das Ziel: Erhöhung bag-limit analog zur Erhöhung Berufsfischerquote, mit durchzusetzen.
Und da arbeiten wir an einem anderen Ziel! Wir möchten nämlich nicht, dass das Baglimit analog zur Quote der Fischerei erhöht wird, sondern die Quote der Freizeitfischerei analog zur Quote der Fischerei erhöht wird.
Das ist zwar in der Wahrnehmung kein großer Unterschied, jedoch von immenser Bedeutung für uns Angler!
Eine Verdoppelung des Baglimit macht sich in den Anglerfängen kaum bemerkbar. Hingegen bedeutet eine Verdoppelung der Quote eine Abschaffung des Baglimits!
Ich denke, ein Grund kann auch einfach eine schlechte Verhandlungstaktik sein, also das man sich einmal mehr wieder ungeschickt in der Öffentlichkeit präsentiert. Sicherlich ist eine Verdoppelung des Baglimit gedanklich ein positiver Ansatz, doch gehe ich nicht mit meinem eigentlichen Ziel in eine Verhandlung rein. Dann kann ich mein Ziel doch gar nicht mehr erreichen. Im Vorfeld muss ich das Maximale öffentlich fordern, um überhaupt eine Chance auf das Erreichen meiner Ziele zu haben.
Ich habe heute ein paar Gespräche geführt und die zeigen eine ziemlich eindeutige Stimmung in der Kommission und zwar gegen die Angler. Gerade die östlichen Anrainerstaaten der Ostsee positionieren sich gegen die Angler, denn dort hat die Berufsfischerei einen höheren Stellenwert, als die Freizeitfischerei auf Dorsch. Es gibt demnach Stimmen in der Kommission, die ein Einfrieren der Anglerfänge fordern, also nicht der Anglerquote. D.h. also nicht mehr 1754 Tonnen, sondern unsere Basis werden die Fänge aus 2017bzw.2018 in Höhe von 932 Tonnen sein. Sollte diese Zahl wirklich eingefroren werden, würde das ein Baglimit von 2 oder maximal 3 bedeuten. Natürlich kann man dann großzügig 30 oder gar 50% draufschlagen und landet bei einem Baglimit von eventuell sogar 4 Dorschen. Gehe ich also mit einer Forderung von 10 in die Gespräche, lande ich mit Glück bei 5 oder 6. Das kann man dann natürlich als Erfolg verkaufen, weil man ein Baglimit von 2 oder 3 verhindert hat, obwohl dieses eine Katastrophe für den Angeltourismus bedeuten würde.
Wer das jetzt also verstanden hat, wird merken, dass unsere Gegner das Verhandeln besser können, als der DAFV. Die setzen die Anglerfänge bewusst sehr niedrig an und sehen nicht die 1754 Tonnen als Basis für die Gespräche, sondern die 932 Tonnen. Die wollen nämlich die Anglerfänge nicht erhöhen und wollen nicht über die 1754 Tonnen gehen, wie man auch dem ICES Advice entnehmen kann. Würde man die Quote der Fischerei um 110% erhöhen, könnte man das Baglimit abschaffen. Selbst eine Erhöhung um 120% lässt noch eine Abschaffung des Baglimit zu.
Ganz ehrlich- wäre ich in der Kommission oder im BMEL würde ich den DAFV immer an dem Tisch bitten, um die Gespräche für die Angler zu führen. Die würden nicht nur Kaffee und Kekse bekommen, sondern ein 5 Gängemenue. Das ist nämlich verdamt gut angelegtes Geld...
Warum will der DAFV die Freizeitfischerei in die CFP aufnehmen? Um sich selbst aufzuwerten und schöne Dienstreisen nach Europa (von Anglerkohle) durchführen zu können. Es geht hier ausschließlich um das eigene Interesse und die eigene Person und nicht um uns Angler! Man möchte angenehme Gespräche mit allen anderen und ein gutes Verhältnis pflegen. Das ist eines unserer Hauptprobleme!
Ach ja, Angler fangen auch Heringe. Wo ist das die Meldung zum ICES Advice? Anlandegebot? Nix zu vernehmen von Öffentlichkeitsarbeit.