04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

Thomas9904

Well-Known Member
AW: 04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

Honeyball schrieb:
Liegt begründet in unseren differierenden kulinarischen Vorlieben:

Ich... warte ab und trinke Tee,
Du.... hast schnell den Kaffee auf
Aber wir trinken beide gerne Bier und wir sind uns über unsere angelpolitischen Grundsätze auch komplett einig - und daran messen wir ALLE Verbände und Gliederungen, ob DAV oder VDSF - und werden mißtrauischst und ohne jeden Vertrauensvorschuss beobachten, was da gerade abgeht..

Grundsätze der Redaktion
Die Gesetzgebung ist durch den Föderalismus in Deutschland zum einen eine Katastrophe, da sich jeder, der in einem anderen Bundesland angeln will, eigentlich zuerst einmal mit der dortigen Gesetzgebung vertraut machen muss.

Auf der anderen Seite hat es den Vorteil, dass nicht wie früher behauptet werden kann, Erleichterungen wären für Angler aus rechtlichen Gründen nicht möglich.

Da es eben dank des Föderalismus Bundesländer gibt, die in ihrer Gesetzgebung das Gegenteil beweisen.

Hier gilt es darauf hinzuwirken, dass jede rechtliche Erleichterung für Angler möglichst bundesweit durchgesetzt wird, anglerfeindliche Gesetzgebung in möglichst jedem Bundesland abgeschafft.

Als Grundsatz ist hier die Subsidiarität zu nennen, nach der von Seiten der Gesetzgeber möglichst wenig Restriktionen zu erfolgen haben, da durch die Gewässerbewirtschafter die zielführendsten Regelungen für die jeweiligen Bedingungen an den einzelnen Gewässern erreicht werden können.

Im einzelnen werden dazu immer wieder folgende Punkte diskutiert:
Primat des Angelns. Gerade weil Angler auf Grund des Eigeninteresses die besseren Natur- und Tierschützer sind (man braucht gesunde Gewässer und Bestände zum Angeln nun mal als Voraussetzung), muss der von fehlgeleiteten Schützer- und Tierrechtlerinteressen aufgeworfene Gegensatz zu den Interessen der Angler argumentativ zurückgewiesen werden und klar gemacht, dass gerade die Interessen der Angler der beste Natur- und Tierschutz sind.

Erleichterung des Zugangs zum Angeln – Abschaffen der Prüfungen bzw. ersetzen durch Praxiskurse (ohne Prüfung).

Rechtssicheres zurücksetzen von Fischen, die man nicht individuell sinnvoll verwerten kann.

Vernünftiges hältern von Fischen

Rechtsicheres Wettangeln im Rahmen des Tierschutzgesetzes

Abschaffung unsinniger und einseitig auf Angler abzielender Restriktionen wie dem gesetzlichen Nachtangelverbot.

Unsere angelpolitischen Grundsätze

1.) Wir fordern, dass alle angelfischereilichen Belange die mit dem Tierschutzgesetz in Verbindung stehen, bundeseinheitlich und anglerfreundlich geregelt werden sollen.

2.) Wir fordern, dass dem Bürger die Eigenverantwortung für die Einhaltung des Tierschutzgesetzes nicht entzogen wird, und tiefergehende, einzelfallbezogene Regelungen und Ableitungen aus den Fischereigesetzen entfernt werden.

3.) Wir fordern, dass der Bürger das Recht bekommt, ungehinderten und unbürokratischen Zugang zur Angelfischerei zu erhalten.

4.) Wir fordern, dass der Wille zur Verwertung des Fanges nicht zur verordneten Pflicht auferlegt wird, dass jeder gefangene - und nicht aus besonderen Gründen geschützte - Fisch getötet werden muss.

5.) Wir fordern, dass Angler zur Ausübung der Angelfischerei mindestens die gleichen Zugangs- und Aufenthaltsrechte am und zum Gewässer haben, wie jeder andere Bürger auch.

6.) Wir fordern, dass Vereine und Verbände die Interessen aller Angler zu wahren haben.

7.) Wir fordern starke Verbände, welche die Interessen der gesamten Anglerschaft in den Vordergrund stellen.

8.) Wir fordern eine offene und ehrliche Kommunikation durch Vereine und Verbände mit ALLEN Anglern.

9.) Wir fordern sinnvolle Kontrollen statt weiterer gesetzlicher Verbote.

10.) Wir fordern, dass alle Angler sich in ihrem Tun gegenüber der Natur und der Kreatur respektvoll und mit Anstand verhalten.
 

dpj_de

Member
AW: 04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

Hallo Thomas,
zu dem Grundsatz Nr 6 mal eine Frage:
Warum sollte ein Verein (der ja ein Zusammenschluß von Leuten gleichen Interesses ist, die dafür Zeit, Kraft und Geld einsetzen) sich primär für Leute einsetzen, die nur ihre Interessen einfordern, aber nicht bereit sind sich zu deren Durchsetzung auch einzusetzen (nicht einmal in dem sie einen Vereinsbeitrag zahlen)?
Unser Verein setzt sich für die Interessen seiner Mitgleider ein - damit wir an den Vereinsseen angeln können, damit wir Zugang haben und damit die Gewässer auch in Vereinshand bleiben. Dafür zaheln wir Mitglieder Geld und opfern für die Arbeitsdienste unsere Zeit. Warum sollten dann Leute, die nicht bereit sind sich für ihre Interessen (durch Vereinsbeitritt, Beitragszahlungen und Arbeitsdienst) einzusetzen Zugang zu unseren Gewässern haben?
Vereine werden sich immer für die Interessen ihrer Mitglieder einsetzen (egal ob im Sport, bei Tierrechtlern, Anglern, Kanninschenzüchtern etc.) - und wenn Nichtmitglieder davon profitieren, dann haben sie Glück gehabt und ansonsten steht es jedem frei in einen Verein einzutreten und selbst sich einzubringen. - Wenn Angelvereine jetzt (primär) die Interessen der Nichtmitgleider vertreten sollen, dann wird es bald keine Angelvereine mehr geben, weil dann hat niemand mehr Grund einem Verein beizutreten!
Viele Grüße
Dieter
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: 04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

Wir sind in einem einig:
Ein Verein hat zuerst an seine Mitglieder zu denken.

Diese sind aber auch zuerst mal Angler.

Also kann ein Verein nicht über seine Funktionäre anglerfeindliche Bestrebungen in den Verbänden tolerieren oder unterstützen bzw. muss diese durch entsprechende Initiativen vesuchen zu verhindern und durch (Ab)Wahlen da aktiv sein.

Und viele Vereine nehmen ja auch keine Mitglieder mehr auf..

Ich bin sehr dafür, dass die Arbeit der Vereine deutlich gestärkt wird.

Das kann aber auf vielfältige Weise geschehen und geschieht ja auch in vielen Vereinen schon so..

Über Preise von Gastkarten, die deutlich höher liegen dürfen als für Mitglieder, über Tauschkarten mit befreundeten Vereinen, gemeinsames anpachten und bewirtschaften von Gewässern, und, und, und...

Es gibt viele gute Möglichkeiten, Vereine und vor allem die Mitglieder in den Vereinen, die auch tatsächlich was für den Verein tun (was in den meisten Fällen auch innerhalb des Vereines leider eine Minderheit ist), zu stärken und zu fördern.

Sich abzugrenzen oder gar gesetzliche Restriktionen zu fordern oder zu unterstützen, um "unter sich zu bleiben"; nützt aber weder den Vereinen noch den Anglern insgesamt.

Da unsere Verbände augenscheinlich aber nicht in der Lage sind, die Interessen der Angler insgesamt zusammen zu führen oder zielführend zu vertreten, wäre es eben gut, wenn die Vereine als Basisorganisationen der Angler nicht ausschliesslich an ihre eigenen Mitglieder denken bei ihrem Tun (gerade was die Verbandsarbeit der Vereine angeht), sondern da etwas über den Tellerrand hinausschauen.

Denn auch die Mitglieder der Vereine sind zuerst Angler - und daher sollte auch ein Verein das Interesse aller Angler mit im Blick haben - nicht ausschliesslich, aber eben auch.


Hoffe das war verständlich.
 

Honeyball

endlich EX-Mod
AW: 04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

Im Grundsatz hast Du recht. Diese Aussage ist zu schwammig und könnte genau so missverstanden werden, wie Du es jetzt hast.
In erster Linie bezogen ist dies auf Verbände, die Tierschutz- vor Anglerinteressen stellen. Dass Vereine Interessen aller Angler vertreten, egal ob Mitglied oder nicht, ehrt sie zwar, sollte aber nicht bedeuten, dass Interessen von Nicht-Mitgliedern vor- oder gleichrangig zu den Mitgliederinteressen zu behandeln sind.
Dein Beispiel:
Es liegt selbstverständlich im Ermessen jedes Vereins, ob er seine Pachtgewässer freigibt und Gastkarten verkauft oder nicht.
Anderes Beispiel:
Ein Verein bewirtschaftet einen See, dessen Friedfischbestand ständig zunimmt. Ein Gastangler ißt sehr gerne frisches Welsfilet. Der Verein beschließt mehrheitlich, die vorhandenen Welse ganzjährig zu schonen, damit die in Ruhe den Weißfischbestand reduzieren können. Dann hat der Gast halt Pech.:m
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: 04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

Diese Aussage ist zu schwammig und könnte genau so missverstanden werden, wie Du es jetzt hast.
Alternative, besser verständliche oder weniger mißverständliche Formulierungen nehmen wir gerne auf und ändern das dann entsprechend, sofern sich Inhalt/Sinn nicht ändert..
Also nur her mit den Vorschlägen und Formulierungen..
 

Ralle 24

User
AW: 04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

zu dem Grundsatz Nr 6 mal eine Frage:
Warum sollte ein Verein (der ja ein Zusammenschluß von Leuten gleichen Interesses ist, die dafür Zeit, Kraft und Geld einsetzen) sich primär für Leute einsetzen, die nur ihre Interessen einfordern, aber nicht bereit sind sich zu deren Durchsetzung auch einzusetzen (nicht einmal in dem sie einen Vereinsbeitrag zahlen)?

Das muss man differenzierter sehen.

Selbstverständlich sind die internen Angelegenheiten ausschließlich Sache des jeweiligen Vereins.

Sobald aber externes Engagement entwickelt wird, und das hat ja u.U. Einfluß nicht nur auf Vereinslose, sondern auch auf andere Vereine, müssen die Interessen aller Angler gewahrt bleiben.

Beispiel: Ein Verein kann durch mehrheitlichen Mitgliederbeschluß den Einsatz des Setzkeschers an seinen Gewässern reglementieren.
Er hat aber kein Recht Bestrebungen z.B. auf Verbandsebene, zu entwickeln, dass seine vereinsinterne Regelung auf alle anderen Vereine und Gastangler fremder Gewässer angewendet wird.
Oder gar, wie in Niedersachsen geschehen, einen anderen Verein anzeigen.
 

volkerm

Active Member
AW: 04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

DIESE Bestrebungen der Möchtegern- Moralisten, Oberlehrer, Gutmenschen, und wie sie sich alle schimpfen, sind der Quell vielen Übels in der Gesellschaft.
Anderen seine eigene Sichtweise, gerne auch gesetzlich, aufs Auge drücken.
Diese Leute machen nicht nur im Angelbereich, sondern in der gesamten Gesellschaft so viel kaputt...
 

Honeyball

endlich EX-Mod
AW: 04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

Richtig, und am schlimmsten sind solche Leute, wenn sie als Funktionär eine Machtposition inne haben.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: 04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

Und darum sind ja unsere redaktionellen angelpolitischen Leitlinien so, wie sie sind...
 

dpj_de

Member
AW: 04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

Danke Thomas und die anderen für die Klarstellung - ich habe das anders verstanden und durch die Erläuterung ist mir jetzt klar was ihr meint. - Etwas klarer wäre es vielleicht, wenn man die Verbände vorne an stellt, denn die sind die Hauptzielrichtung der Aussage - und nicht, wie ich es gelesen habe die Vereine.
Ich stimme Euch insofern zu, dass nicht einzelne Interessen über die Interessen der Mehrheit gestellt werden dürfen. - Das gilt für alle Anglergruppen - also nicht die Verwerter über die c&r-ler aber auch nicht umgekehrt. Bei 80% der Anglerschaft bin ich mir sicher, das es keinen Disens gibt und nur die 10% am jeweiligen Rand das Problem sind.
Bei den Querelen innhalb der Verbände sind es eher persönliche Animositäten und eigene Vorteile als echte Ausrichtung an einer Sache.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: 04.07. 2011, Neues vom DAV; Stellungnahme des Verbandsausschusses

Bei den Querelen innhalb der Verbände sind es eher persönliche Animositäten und eigene Vorteile als echte Ausrichtung an einer Sache.
Macht es für uns Angler aber in keiner Weise besser.
Und da die sich anmaßen in Gesetzgebung etc. einzugreifen, muss man denen wohl dafür eben klare Richtlinien an die Hand geben, da sie augenscheinlich nicht in der Lage sind, von sich aus im Sinne der Angler zu agieren..
 
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