Da ich das Thema sehr interessant finde und seit letzter Saison praktiziere und Boardie Aalzheimer soeben einen sehr schönen umfangreichen Beitrag hierzu im aktuellen Fangthread geschrieben hat, dachte ich mir hierzu einen separates Thema zu eröffnen.
Aalzheimer, ich hoffe es ist ok wenn ich deinen schönen Text hier als Grundstein hinein kopiere?
Folgender Text ist NICHT von mir, er stammt von Boardie Aalzheimer:
"Zu der Stellfischrutenangelei habe ich schon einige Male etwas geschrieben. Aber ich kann das gerne (wirklich gerne ) noch einmal zusammen fassen. Denn eigentlich, empfinde ich das als recht einfach. Was für mich auch leicht gesagt ist, ist es doch meine Angelmethode mit der ich 80% meine Zeit am Wasser verbringe und das schon seit Jahrzehnten.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Du mit der Methode den Köder punktgenau dort anzubieten wo die Aale sich aufhalten und fressen immer mehr punkten wirst, als jemand, der sein Grundblei nur in der Nähe dieser Stelle aufgrund der Hängergefahr ablegen kann. Das trifft übrigens auch beim Angeln auf Hecht oder Zander mit Köderfisch zu. Mir ist vollkommen klar, dass dies in Flüssen mit starker Strömung zum Beispiel wesentlich schwieriger handzuhaben ist als in Kanälen. Aber auch dort funktioniert es hervorragend. Sowohl in der Ems als auch in der Weser habe ich damit schon fangen können. Und gerade in der Ems manche Sternstunde erlebt, wo die Grundangler sich mit mehr Hängern als Aalen rum ärgern mussten, hat die Stellfisch wie ein Uhrwerk abgeliefert. Man muss sich nur ein wenig den Gegebenheiten anpassen. Das heißt, die Pose muss natürlich mehr Tragkraft haben, und man muss den Auftrieb des Köders durch die Strömung ein wenig mit einkalkulieren und die Tiefe ein wenig "überspannen", denn eines mache ich beim Stellfisch Anglen nie. Der Köder darf den Boden nicht berühren oder gar abgelegt werden. Meine Köder schweben je nach Jahreszeit, Art des Köders und Bedingungen zwischen 5-50cm über den Steinen.
Das vielleicht erst einmal schwierigste an dieser Angelei ist das Handling der "Stöcke". Ich habe mittlerweile schon einige Freunde und Kollegen in diese Angelei eingewiesen, und ein wenig kann man sich schon darüber amüsieren, wenn man die dann in den ersten Einsätzen bei den Versuchen beobachtet, diesen störrischen Biestern mit der ausufernden Reichweite in allen Richtungen Herr zu werden. Aber, das ist eben reine Gewohnheit. Bei mir läuft das alles schon recht automatisch ab. Man weiß genau wie und wo man die Rute festzuhalten hat wenn man z.B. einschwenken möchte, den Fisch raus heben, Köderkontrolle usw. Und natürlich ist man auch geübt umsichtig mit Baumkronen oder anderen umliegenden Hindernissen umzugehen. Wenn man mal z.B. die 9,50m Rute von sich weghält, wird man sich bewusst welche Reichweite man auf einmal hat.
Nun zur Vorgehensweise am Kanal. Ich fische folgenden Aufbau:
- Schlanke Feststellposen mit einer Tragkraft von 3-4 Gramm
- Kleines Durchlaufblei 2 Gramm.
- Kleines Klemmblei vor dem Wirbel
- Wirbel
- Aalhaken in zusagender Form meist in Gr. 4 (je nach Hersteller)
(Diese Haken benutze ich sowohl für sämtliche Würmer als auch mit Grundeln als Köder)
- 70cm Vorfachlänge
- ca. 5cm vor dem Haken nochmal ein 0,8Gr Klemmblei
Ich stelle meine Ruten sehr flach über das Wasser, dafür benutze ich je nach Gewässer unterschiedliche Ständer. Am DEK in den Steinen nehme ich am liebsten einfache Bank-Sticks mit V-Auflage. Hinten auf die Rute lege ich zur Befestigung einen Stein den ich mir aus der Packung suche. (alle meine Stellfischruten habe ich am Ende mit Schrumpfschlauch versehen, so dass es keine Schäden gibt). Die Ruten stehen so sehr stabil. Ich fische mit meinen drei Ruten eigentlich immer in unterschiedlichen Tiefen. Diese Tiefen ergeben Sich für mich aus den Praxiserfahrungen meiner vorausgegangenen Ansitze. So dass ich z.B. sagen kann, in den letzten Wochen lief es zwischen 1,20 und 1,60m am besten. So spanne ich dann auch meine Ruten und suche solange an meinem Platz wo ich ablegen möchte, bis ich das gewünschte Ergebnis habe. Wichtig ist wirklich genau zu loten. Denn die Packung ist uneben und es bringt Dir nichts, wenn du die Spitze des Größten Steines als Anhaltspunkt nimmst. Ich suche mir Stellen die mir einfach zusagen von der Struktur. Das loten meiner Ruten kann dann schon mal ein Stündchen dauern und auch evtl. das eine oder andere Lotblei kosten. Aber auch das wird mit Praxiserfahrung immer besser (mittlerweile verliere ich kaum noch Bleie). Da ich die Pose niemals ganz Stramm unter der Spitze halte, sondern dieser ca. 30-40cm Freiheit lasse der Wechselströmung des Kanals zu folgen, sollte natürlich entsprechend in diesem Umfeld komplett gelotet werden. Wenn alles zu meiner Zufriedenheit ist hänge ich mein Haken in den Steg des unteren Rutenringes und markiere mir mit Isolierband an der Rute die Stellung meiner Pose. Denn beim Zerren der Aale aus den Steinen oder gerade bei einem Hänger können auch gut befestigte Posen verrutschen. Ich bin da total pingelig. Zentimeter entscheiden meiner Meinung nach über Erfolg oder Misserfolg. So kontrolliere ich nach jedem Anschlag anhand der Markierung an der Rute, ob alles noch so eingestellt ist, wie gewünscht. Dafür bin ich oft belächelt worden. Aber glaubt mir, es lohnt sich.
Egal ob mit Wurm oder mit Köfi fische ich mit offenem Bügel. Wenn noch viel Schifffahrt herrscht, oder gerade im MLK eine stärkere Wechselströmung länger anhält, wird die Schnur ganz leicht unter einem Gummiband befestigt, welches ich deutlich hinter der Rolle auf dem Blank der Rute habe. Ich sehe häufig, dass die Leute das Gummis vor der Rolle haben und sich ärgern, dass lose Schnur von der Rolle springt und sich im Gras oder an der Kurbel aufhängt. deswegen nochmal der Tipp. Das Gummi hinter die Rolle und die Schnur schön stramm nach hinten ziehen. Da springt dann gar nichts mehr. Die Aale in den Kanälen sind durchaus vorsichtig. Ein wenig Wiederstand reicht aus, und die lassen ganz oft sofort los. Deswegen mag ich diese sensible Angelei wirklich gerne. Ich hatte an anderer Stelle schon mal von Vereinskollegen berichtet, die sich über den miserablen Aalbestand in unseren Kanälen beschweren und froh sind, wenn Sie im Jahr 5 brauchbaren Aale fangen. Das sind dann zumeist die Kollegen, die mit Ihren schwerem Grundgerät und 100 Gramm (Sarg)bleien und dicken Tauwürmern die Kanalmitte absuchen und sich gute Fänge erhoffen. Manchmal geht es auch gar nicht ander. Der Bereich des DEK den ich zum Beispiel aktuell befische, ist "neue Strecke". Dort ist das Grundangeln eigentlich so gut wie unmöglich und wenn, eine Materialschlacht. Darum sehen wir dort auch nur ganz selten mal Kollegen, die es auch auf Aal abgesehen haben.
Ich will oder mag das gar nicht verurteilen, es gibt ja auch welche, denen ist das Recht und die Angel ist nur als Alibi mit dabei und soll bloß nicht stören. Wenn man aber an Kanälen oder (kleinen) Flüssen wirklich dauerhaft erfolgreich sein will, wäre diese Methode der Angelei für mich unumstößlich.
Für mich persönlich stehen dieses Jahr noch 2 Gewässer auf der Agenda, wo ioch behaupte, dass die Stellfisch auch dort eine absolute Waffe ist.
- Auf den Buhnen am Rhein
Als ich mit Thomas dort meine Strolchschulung erhalten habe waren direkt an den Buhnen Kehrströmungen zu sehen. Genau dort an der Packung gehört der Köfi oder der Wurm und ich bin mir sicher, dass dort Zander und Aal sehr gut mit zu fangen sind.
- Am NOK
Was am kleineren Kanal funktioniert, passt auch am Großen!!
Bei den Würmern setze ich übrigens fast ausschließlich auf selbst gesammelte Exemplare, soweit möglich.
Im Hochsommer bei Trockenheit kaufe ich natürlich auch. Allerdings werden meine Würmer immer umgebettet und finden sich sehr schnell in Boxen wieder,
in welcher ich Erde vom Rand meiner Gewässer habe. Hier nutze ich gerne die Vorarbeit der Maulwürfe, die mir das aufgelockerte Wunschmaterial nach oben arbeiten."
[Edit Mod: Bild für Startseite angehangen]
Aalzheimer, ich hoffe es ist ok wenn ich deinen schönen Text hier als Grundstein hinein kopiere?
Folgender Text ist NICHT von mir, er stammt von Boardie Aalzheimer:
"Zu der Stellfischrutenangelei habe ich schon einige Male etwas geschrieben. Aber ich kann das gerne (wirklich gerne ) noch einmal zusammen fassen. Denn eigentlich, empfinde ich das als recht einfach. Was für mich auch leicht gesagt ist, ist es doch meine Angelmethode mit der ich 80% meine Zeit am Wasser verbringe und das schon seit Jahrzehnten.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Du mit der Methode den Köder punktgenau dort anzubieten wo die Aale sich aufhalten und fressen immer mehr punkten wirst, als jemand, der sein Grundblei nur in der Nähe dieser Stelle aufgrund der Hängergefahr ablegen kann. Das trifft übrigens auch beim Angeln auf Hecht oder Zander mit Köderfisch zu. Mir ist vollkommen klar, dass dies in Flüssen mit starker Strömung zum Beispiel wesentlich schwieriger handzuhaben ist als in Kanälen. Aber auch dort funktioniert es hervorragend. Sowohl in der Ems als auch in der Weser habe ich damit schon fangen können. Und gerade in der Ems manche Sternstunde erlebt, wo die Grundangler sich mit mehr Hängern als Aalen rum ärgern mussten, hat die Stellfisch wie ein Uhrwerk abgeliefert. Man muss sich nur ein wenig den Gegebenheiten anpassen. Das heißt, die Pose muss natürlich mehr Tragkraft haben, und man muss den Auftrieb des Köders durch die Strömung ein wenig mit einkalkulieren und die Tiefe ein wenig "überspannen", denn eines mache ich beim Stellfisch Anglen nie. Der Köder darf den Boden nicht berühren oder gar abgelegt werden. Meine Köder schweben je nach Jahreszeit, Art des Köders und Bedingungen zwischen 5-50cm über den Steinen.
Das vielleicht erst einmal schwierigste an dieser Angelei ist das Handling der "Stöcke". Ich habe mittlerweile schon einige Freunde und Kollegen in diese Angelei eingewiesen, und ein wenig kann man sich schon darüber amüsieren, wenn man die dann in den ersten Einsätzen bei den Versuchen beobachtet, diesen störrischen Biestern mit der ausufernden Reichweite in allen Richtungen Herr zu werden. Aber, das ist eben reine Gewohnheit. Bei mir läuft das alles schon recht automatisch ab. Man weiß genau wie und wo man die Rute festzuhalten hat wenn man z.B. einschwenken möchte, den Fisch raus heben, Köderkontrolle usw. Und natürlich ist man auch geübt umsichtig mit Baumkronen oder anderen umliegenden Hindernissen umzugehen. Wenn man mal z.B. die 9,50m Rute von sich weghält, wird man sich bewusst welche Reichweite man auf einmal hat.
Nun zur Vorgehensweise am Kanal. Ich fische folgenden Aufbau:
- Schlanke Feststellposen mit einer Tragkraft von 3-4 Gramm
- Kleines Durchlaufblei 2 Gramm.
- Kleines Klemmblei vor dem Wirbel
- Wirbel
- Aalhaken in zusagender Form meist in Gr. 4 (je nach Hersteller)
(Diese Haken benutze ich sowohl für sämtliche Würmer als auch mit Grundeln als Köder)
- 70cm Vorfachlänge
- ca. 5cm vor dem Haken nochmal ein 0,8Gr Klemmblei
Ich stelle meine Ruten sehr flach über das Wasser, dafür benutze ich je nach Gewässer unterschiedliche Ständer. Am DEK in den Steinen nehme ich am liebsten einfache Bank-Sticks mit V-Auflage. Hinten auf die Rute lege ich zur Befestigung einen Stein den ich mir aus der Packung suche. (alle meine Stellfischruten habe ich am Ende mit Schrumpfschlauch versehen, so dass es keine Schäden gibt). Die Ruten stehen so sehr stabil. Ich fische mit meinen drei Ruten eigentlich immer in unterschiedlichen Tiefen. Diese Tiefen ergeben Sich für mich aus den Praxiserfahrungen meiner vorausgegangenen Ansitze. So dass ich z.B. sagen kann, in den letzten Wochen lief es zwischen 1,20 und 1,60m am besten. So spanne ich dann auch meine Ruten und suche solange an meinem Platz wo ich ablegen möchte, bis ich das gewünschte Ergebnis habe. Wichtig ist wirklich genau zu loten. Denn die Packung ist uneben und es bringt Dir nichts, wenn du die Spitze des Größten Steines als Anhaltspunkt nimmst. Ich suche mir Stellen die mir einfach zusagen von der Struktur. Das loten meiner Ruten kann dann schon mal ein Stündchen dauern und auch evtl. das eine oder andere Lotblei kosten. Aber auch das wird mit Praxiserfahrung immer besser (mittlerweile verliere ich kaum noch Bleie). Da ich die Pose niemals ganz Stramm unter der Spitze halte, sondern dieser ca. 30-40cm Freiheit lasse der Wechselströmung des Kanals zu folgen, sollte natürlich entsprechend in diesem Umfeld komplett gelotet werden. Wenn alles zu meiner Zufriedenheit ist hänge ich mein Haken in den Steg des unteren Rutenringes und markiere mir mit Isolierband an der Rute die Stellung meiner Pose. Denn beim Zerren der Aale aus den Steinen oder gerade bei einem Hänger können auch gut befestigte Posen verrutschen. Ich bin da total pingelig. Zentimeter entscheiden meiner Meinung nach über Erfolg oder Misserfolg. So kontrolliere ich nach jedem Anschlag anhand der Markierung an der Rute, ob alles noch so eingestellt ist, wie gewünscht. Dafür bin ich oft belächelt worden. Aber glaubt mir, es lohnt sich.
Egal ob mit Wurm oder mit Köfi fische ich mit offenem Bügel. Wenn noch viel Schifffahrt herrscht, oder gerade im MLK eine stärkere Wechselströmung länger anhält, wird die Schnur ganz leicht unter einem Gummiband befestigt, welches ich deutlich hinter der Rolle auf dem Blank der Rute habe. Ich sehe häufig, dass die Leute das Gummis vor der Rolle haben und sich ärgern, dass lose Schnur von der Rolle springt und sich im Gras oder an der Kurbel aufhängt. deswegen nochmal der Tipp. Das Gummi hinter die Rolle und die Schnur schön stramm nach hinten ziehen. Da springt dann gar nichts mehr. Die Aale in den Kanälen sind durchaus vorsichtig. Ein wenig Wiederstand reicht aus, und die lassen ganz oft sofort los. Deswegen mag ich diese sensible Angelei wirklich gerne. Ich hatte an anderer Stelle schon mal von Vereinskollegen berichtet, die sich über den miserablen Aalbestand in unseren Kanälen beschweren und froh sind, wenn Sie im Jahr 5 brauchbaren Aale fangen. Das sind dann zumeist die Kollegen, die mit Ihren schwerem Grundgerät und 100 Gramm (Sarg)bleien und dicken Tauwürmern die Kanalmitte absuchen und sich gute Fänge erhoffen. Manchmal geht es auch gar nicht ander. Der Bereich des DEK den ich zum Beispiel aktuell befische, ist "neue Strecke". Dort ist das Grundangeln eigentlich so gut wie unmöglich und wenn, eine Materialschlacht. Darum sehen wir dort auch nur ganz selten mal Kollegen, die es auch auf Aal abgesehen haben.
Ich will oder mag das gar nicht verurteilen, es gibt ja auch welche, denen ist das Recht und die Angel ist nur als Alibi mit dabei und soll bloß nicht stören. Wenn man aber an Kanälen oder (kleinen) Flüssen wirklich dauerhaft erfolgreich sein will, wäre diese Methode der Angelei für mich unumstößlich.
Für mich persönlich stehen dieses Jahr noch 2 Gewässer auf der Agenda, wo ioch behaupte, dass die Stellfisch auch dort eine absolute Waffe ist.
- Auf den Buhnen am Rhein
Als ich mit Thomas dort meine Strolchschulung erhalten habe waren direkt an den Buhnen Kehrströmungen zu sehen. Genau dort an der Packung gehört der Köfi oder der Wurm und ich bin mir sicher, dass dort Zander und Aal sehr gut mit zu fangen sind.
- Am NOK
Was am kleineren Kanal funktioniert, passt auch am Großen!!
Bei den Würmern setze ich übrigens fast ausschließlich auf selbst gesammelte Exemplare, soweit möglich.
Im Hochsommer bei Trockenheit kaufe ich natürlich auch. Allerdings werden meine Würmer immer umgebettet und finden sich sehr schnell in Boxen wieder,
in welcher ich Erde vom Rand meiner Gewässer habe. Hier nutze ich gerne die Vorarbeit der Maulwürfe, die mir das aufgelockerte Wunschmaterial nach oben arbeiten."
[Edit Mod: Bild für Startseite angehangen]
Anhänge
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: