Ich habe etwas zu den Preisen gefunden, die die verschiedenen Schnüre im 19. und frühen 20.Jhd. gekostet haben. Ich weiß jetzt aber nicht, welche Längen das waren, vielleicht 10m.
Im Katalog der Hamburger Fa. Waitz aus dem Jahre 1878 wurde der Preis für eine 3-teilige Haselnussrute mit 80 Pfennigen angegeben. Das war damals eine beachtliche Summe, wenn man bedenkt, das Fleisch, welches eh nur Sonntags auf den Tisch kam, pro kg 1,40 (Ochsenfleisch) kostete.
Für eine "ordinaire" Pose wurden 5, für eine bessere 10 Pf. verlangt. Einfaches Garn mit Pose auf Rohr kostete 15 Pf, besseres 40. Besseres Pferdehaar oder gar stärkere Seide mussten wahrscheinlich als Meterware mit 60 bis 80Pf. bezahlt werden.
Im Buch von Henning heißt es zur Wahl der passenden Angelschnur : Sie sind gewöhnlich von Pferdehaaren, die, je nachdem man zu Klitsche, Kopf oder Grund fischt, 6 - 20 Haare stark. Das Vorzeug, an welchem sich die Haken befinden, hat man beim Grundangeln 8, 10 bis 12 Haaren, bei der Kopffischerei 4 - 6, auch 8 Haare, bei der Klitschfischerei (Pose?) 2 recht starke Haare, auch 3-4.
Die Haare werden vermittelst Haken zusammengedrehet und die einzelnen Stücke durch Kreuzknoten miteinander verbunden. Vorteil der Pferdehaaar-Schnüren: Sie faulen/schimmeln nicht so leicht wie die seidenen oder hanfenen.
Aber die seidenen sind daher besser, weil ohne Knoten, die sich bei stärkeren Pferdehaarschnüren sehr leicht auseinanderziehen.
Von der Qualität sind englische Schnüre und Haken die vorzüglichsten, weil sie wegen nur sehr mäßiger Dicke mit ungemeiner Stärke und Dauer verbunden, am längsten und besten halten.