Demokratie in Vereinen - wie ist das bei euch?

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Demokratie ist es, wenn eine Gruppe ihre Forderungen durchsetzen kann. Undemokratie ist es, wenn die gegnerische Gruppe, unter den gleichen Voraussetzungen, das selbe schafft.

Es war schon immer ein arges G'schiss mit den Demokratlern! ;)
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Hallo,



Wenn der Verein ein Gewässer oder Besatzfisch angeboten bekommt, der Vorstand aber erst eine beschlussfähige Mitgliederversammlung einberufen müsste, bevor er zusagt, könnte das längst zu spät sein.

Deshalb sollte der Vorstand einen gewissen finanziellen Spielraum für Einzelgeschäfte haben.

Bei der HV muss er dann ja Rechenschaft ablegen und um Entlastung bitten.

Wenn es um langfristig planbare Dinge gibt, könnte man da schon eher die Mitglieder bzw. deren Mehrheitsmeinung mit einbeziehen.

Naja, wenn der Vorstand plötzlich billig Waller angeboten bekommt....

Darum geht's ja nicht, sondern um die Richtung und Konzepte. Nicht um X Kilo Glücksangebot, was eher selten ist.
Natürlich hat der GW die größte Kenntnis, aber soll er die Gesamtrichtung mit den Mitgliedern auf der Versammlung abstimmen oder nicht.
 

Toni_1962

freidenkend
Zunächst sollte man in die Satzung sehen, da ist ja schon vieles geregelt.
Die Satzung hat nicht ein Vorstand für sich geschrieben, sondern der Verein, deren Mitglieder darüber abstimmen.
Dann ist vieles vereinsrechtlich seitens des Gesetzes festgelegt, welches sich nicht der Vorstand für sich geschrieben hat.
Dann ist vieles fischereigesetzlich festgelegt, was nicht der Vorstand für sich geschrieben hat.
Dann ist vieles in Pachtverträgen der Fischereirechte festgelegt, dir der Vorstand nicht für sich geschrieben hat.
Und somit erübrigen sich an sich 95 % der Diskussionen, auch wenn es manche Mitglieder nicht verstehen.
 

Dorschgreifer

Well-Known Member
wenn Dinge wie Besatzmaßnahmen, Pachtverträge etc. erst in einer Mitgliederversammlung ausdiskutiert und genehmigt werden müssten, würde das die Entscheidungen deutlich verzögern.

Pachtverträge laufen in der Regel nicht plötzlich aus, insofern weiß man schon am Tag des Vertragsbeginnes, wann eine Verlängerung oder Kündigung ansteht..., man hat also alle Zeit der Welt, weil 99% der Pachtverträge über mehrere Jahre geschlossen werden.

Sollt es sich ergeben, dass man ganz plötzlich die Möglichkeit bekommt ein komplett neues Gewässer zu pachten, kann man in diesen seltenen Fällen eine außerordentliche Mitgliederversammlung, nur zu diesem Thema einberufen.

Ich für meinen Teil würde keinen einzigen Pachtvertrag, mit langjähriger Kapitalbindung abschließen, ohne die Mitglieder gefragt zu haben. Sollte da irgend etwas schief gehen, müsste der Vorstand unter bestimmten Bedingungen mit seinem Privatvermögen haften.

Genau das gleiche gilt für Besatzmaßnahmen.

Hier plant der Gewässerwart anhand der Fangstatistiken und Erfahrungen sowie die Kenntnis über den Bestand im Gewässer den Besatz und bekommt dafür im Haushalt ein bestimmtes Budget zur Verfügung gestellt und begründet das vor der Mitgliederversammlung. Darüber stimmen bei uns immer die Mitglieder ab, auf eine andere Idee würde überhaupt keiner kommen. Wir hatten das schon, dass ein Gewässerwart einen kompletten ungeplanten Besatz aus privater Tasche zahlen musste, nur weil er Bock auf Welse hatte, die kein Mitglied wollte und auch nicht in die Gewässer gehörten.

Es ist nun einmal so, dass der Vorstand lediglich die Interessen der Mitglieder zu vertreten hat, und nicht seine eigenen. Alles andere könnte für den Vorstand ganz bös ins Auge gehen.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Natürlich hat der GW die größte Kenntnis, aber soll er die Gesamtrichtung mit den Mitgliedern auf der Versammlung abstimmen oder nicht.

Wenn abstimmen heißt, der Mehrheit der Mitglieder zu erklären, warum ihre Wünsche im Hinblick auf BayFiG und AVFiG im Sinne von Nachhaltigkeit und Hegeziel nicht erfüllt werden können, dann ja.

nur weil er Bock auf Welse hatte, die kein Mitglied wollte und auch nicht in die Gewässer gehörten.

Dann war der GW eine Fehlbesetzung und der übrige Vorstand wohl auch, wenn er das geduldet hat.

Ob das durch einen Mitgliederbeschluss verhindert hätte werden können, hängt vom Verein ab. Es gibt auch Vereine, da fordern viele Mitglieder Besatz, der eben nicht mit Nachhaltigkeit und Hegeziel in Einklang steht.

kann man in diesen seltenen Fällen eine außerordentliche Mitgliederversammlung, nur zu diesem Thema einberufen.

Kann man machen. Je nach Satzung sind da natürlich Fristen und ein Quorum einzuhalten. Ist bei manchen Vereinen gar nicht so einfach, da ne beschlussfähige Versammlung zusammen zu bekommen. In Gegenden, wo die Nachfrage deutlich größer ist als das Angebot, kann es dann zu spät sein.

Natürlich kann und soll die Vereinsführung auch dabei nur im Rahmen ihrer Vollmachten entscheiden.

Ob ein Pachtvertrag verlängert werden soll oder nicht , kann man natürlich langfristig planen und in der HV abstimmen lassen.

Hängt halt immer von der Situation im jeweiligen Verein ab. Manchen täte mehr Basisdemokratie vielleicht ganz gut, bei anderen könnte das den Geschäftsbetrieb schon etwas behindern.

Hängt halt immer von den Leuten ab, sowohl in der Vereinsführung als auch bei der Mitgliederstruktur.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

wenn wir erst eine außerordentliche Mitliederversammlung einberufen hätten, so hätten wir vor so gut 40 Jahren unsere zweite Wörnitzstrecke nicht bekommen. Da waren noch andere Interessenten da. Da bekam der den Zuschlag, der als erster in der Lage war für den Kaufpreis (200.000 DM) eine verbindliche Zusage zu machen.

Petri Heil

Lajos
 

Danielsu83

Well-Known Member
Guten Abend,
mich interessiert, wie es mit der Demokratie und Mitbestimmung bei euch im Angelverein aussieht.

- Dürft Ihr über den Haushalt abstimmen, oder macht das der Vorstand alleine?
- Bekommt Ihr Besatzkonzepte und Hegemaßnahmen zur Auswahl und Diskussion, über die Ihr anschließend abstimmen könnt?
- Könnt Ihr über die internen Vereinsbestimmungen mitentscheiden?

Für die, die in der Vorstandsarbeit aktiv sind.
Gibt es einen Vorstand im Vorstand oder werden alle Vorstandsbeschlüsse mit dem gesamten Vorstand abgestimmt?
Gibt es eine freie Diskussionskultur oder eine Bastakultur z.B. des geschäftsführenden Vorstands?

Bin gespannt, ob es große Unterschiede gibt.


Moin Zusammen,

Ich bin ja teil des Vorstandes versuche das ganze aber mal von beiden Seiten für unseren Verein zu beleuchten.

Fangen wir mal mit der Struktur unseres Vorstandes an. Es gibt bei uns einen 5 Köpfigen Geschäftsführenden Vorstand. Der auch von der Mitgliederversammlung gewählt wird. In unserem Fall 1.ter Vorsitzender, 2 ter Vorsitzender, 1 ter Gewässerwart, Kassierer und Geschäftsführer. Wobei jeder gleichwertig ist und die Aufgabenverteilung nicht so ganz traditionell ist, bzw. bei uns in der Regel derjenige etwas macht wo die Aufgabe am sinnvollsten liegt bzw. der es am besten kann. Dies führt bei uns z.b. dazu das ich den Besatzplane. Zum Teil aus Prozesstechnischen Gründen zum anderen hat unserer Gewässerwart keinen so guten Draht zu Excel und Co. Zusätzlich gibt es den erweiterten Vorstand in den wir Leute berufen, z.B. Jugendwart(e), Öffentlichkeitsarbeitswart, Projektmanager für größere Themen, und die Gewässerwarte 2-x.

Wir als GF-Vorstand stehen auch so das ganze Jahr über mit dem E-Vorstand in einem lockeren Austausch machen aber regelmäßig Sitzungen in größeren Runden, wenn es z.B. mal größere Dinge an einem Gewässer gibt mit den Gewässerwarten an dem Gewässer oder eben im Januar in ganz großer Runde um den Finanz und Besatzplan gemeinsam zu komplettieren. Beim Besatz sieht es dann so aus das ich einen Entwurf mitbringe der die Fangbuchauswertung widerspiegelt, und wir dann darüber reden was wir ggf. von der Behörde genehmigt bekommen, was wir uns zusätzlich wünschen (z.B. Ansiedlung von zusätzlichen Kleinfischarten oder Fischbesatz mit dem wir einen bestimmtes Ziel verfolgen z.b. Grundelreduktion in einem unserer Seen) und dem was wir alle zusammen an den Gewässern so beobachtet haben, sprich gingen z.B. die Fangzahlen von Hechten rauf oder runter weil mehr auf Schleien geangelt wurde oder gab es dafür andere Gründe und wie passt der Besatzplan zu dem was wir ansonsten an langfristiger Planung für den Verein bzw. die Gewässer haben. Hat den Vorteil wir können so auf der HV einen kompletten Besatzplan vorstellen an dem sich auch meistens nichts mehr ändert. Budget ist da nämlich genauso passend geplant und genehmigt ist er da wo es notwendig ist ebenfalls. Und wir können das für die MV so aufbereiten des jeder versteht was wir geplant haben und die HV zeiht sich keine 3 Tage hin.

Es gibt bei uns auch eine sehr ausgeprägte Diskussionskultur, sprich wir diskutieren durchaus Feedback was wir bekommen im Vorstand und zum Teil auch auf der MV. Oder eben mit den Mitgliedern am Wasser. Wir haben in den letzten Jahren das Inkassoverfahren bei uns im Verein immer strikter organisiert und dafür gabs von einigen Mitglieder negatives Feedback. Wir haben daraufhin das ganze Thema in der HV diskutiert, mit dem Ergebnis das wir so weitermachen sollen. Wir machen auch auf fast jeder MV eine Mitgliederbefragung oder einen Workshop mit den Mitgliedern zu verschiedenen Themen. Und wir versuchen soweit möglich die Wünsche umzusetzen. Hatten im ersten Jahr irgendwas um die 50 Vorschläge und Wünsche, von denen wir im ersten Jahr knapp 20 Umgesetzt haben, 10 haben aufgrund des Umfangs etwas länger gedauert bzw. werden noch umgesetzt, ein paar waren einfach absurd und ein paar aus rechtlichen oder anderen Gründen nicht umsetzbar.

- Dürft Ihr über den Haushalt abstimmen, oder macht das der Vorstand alleine?

Entscheiden wir im Vorstand in erster Linie alleine, bzw. mit dem erweiterten Vorstand gemeinsam. Stellen den aber auf der MV sehr transparent dar und stellen uns auch kritischen Fragen der Mitglieder und erklären warum Sachen z.b. die letzten Jahre deutlich teurer geworden sind. Die Alleinige Entscheidung des Vorstandes betrifft dabei auch größere Posten z.B. Ankauf von Gewässern, außerplanmäßige Komplett Ablösung von Krediten, und auch das verpachten von Flächen die wir mal beim Kauf mit dazu bekommen haben oder die wir als Verein nicht sinnvoll nutzen können.

- Bekommt Ihr Besatzkonzepte und Hegemaßnahmen zur Auswahl und Diskussion, über die Ihr anschließend abstimmen könnt?

Hatte ich ja schon weiter oben zum Teil beantwortet, wobei Teil des Hegekonzeptes bei uns z.B. auch Änderungen in der Gewässerordnung betreffen z.B. Gaffverbot, oder Einführung eines Entnahmefensters die wir zwar erstmal so beschließen und auf die Jahresscheine drucken aber natürlich kann jeder zur HV einen Antrag auf Änderung einreichen. Der wird dann offen diskutiert und eben beschlossen oder nicht. Wenn ein Antrag eingereicht wird hat auch jedes Mitglied die Möglichkeit eigene Slides für die Präsentation zu liefern und sein Anliegen auch wenn es nicht dem Wunsch des Vorstandes entspricht gleichberechtigt vorzustellen. Anträge auf einen anderen Besatz gab es bisher nicht, sofern die kommen würden, würden wir die genauso behandeln und sofern möglich auch umsetzen sofern dies möglich ist.

- Könnt Ihr über die internen Vereinsbestimmungen mitentscheiden?

Klar jeder kann Anträge einreichen und z.B. auf der letzten MV gab es einen entsprechenden Antrag. Bei dem sah es so aus das der etwas ungünstig formuliert war und deswegen abgelehnt wurde. In der Diskussion des Antrages kam aber recht klar raus das ein großer Teil der Mitglieder die Idee nicht schlecht fand. Wir haben daraufhin als Vorstand nochmal ein Stimmungsbild per Handzeichen abgefragt und werden die Regeln in der Bootskarte jetzt aus dem Vorstand heraus für 2021 entsprechend anpassen.

Ehrlich gesagt freuen wir uns auch über jeden Antrag der eingeht und auch über jeder kritische Diskussion auf der MV zeigt uns das doch das die Mitglieder tatsächlich dafür interessieren was wir da so treiben und präsentieren.

Wer als Vorstand gute Argumente hat für das was er so treibt, muss meiner Meinung nach auch keine Diskussion fürchten. Und angesichts dessen wie sich der Verein die letzten Jahre entwickelt hat scheinen wir irgendwas richtig zumachen. Die Teilnahme an der MV wächst übrigens stärker als der Verein.

Mfg

Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:

Danielsu83

Well-Known Member
Herzlichen Dank, es funktioniert auch erstaunlich gut!

Wir hatten z.B. vor 2 Jahren das Thema Beitragserhöhung von der Satzung her hätten wir das als Vorstand sogar so entscheiden können.

Wir hatten z.B. folgende Situation, der Beitrag war seit über 30 Jahren außer der Umrechnung von DM in € und einer Glättung der Beträge nicht angepasst worden. Finanziell standen wir zwar ganz gut da, aber 30 Jahre Inflation und andere Kostensteigerungen (z.B. durch andere Strukturen im Vorstand, Nachhaltigere Methoden Angelplätze zu bauen, usw. ) gingen an uns natürlich nicht spurlos vorbei. Wir konnten das aber ganz gut durch Wachstum, und Prozessoptimierung kompensieren.

Es war aber auch ersichtlich das wir so in 5-10 Jahren Probleme bekommen werden, und wir hatten so zum Teil auch eine negative Mitgliederselektion. Wir waren mit Abstand der billigste Verein in der Gegend und hatten vermehrt festgestellt das Mitglieder deren einziges Selektionskriterium der Preis ist überdurchschnittlich häufig unangenehm auffallen. Wir hatten außerdem vor 4 Jahren festgestellt das die von uns als Vorstand beschlossene Erhöhung der Aufnahmegebühr da positive Auswirkungen hatte.

Durch unseren geringen Beitrag, hat schon eine relativ geringe absolute Erhöhung des Beitrages pro Monat betrachtet , natürlich prozentual einen großen Anstieg ausgemacht, je nach Beitragsart waren wir da schnell bei über 30 %


Wir haben deshalb entschieden für die MV aufzubereiten wo wir im "Markt" stehen, sprich was bieten andere Vereine an Gewässeranzahl + Größe und was kostet es bei denen. Dann haben wir sehr klar dargestellt das wir auch mit den aktuellen Einnahmen die nächsten 5-10 Jahre gut über die Runden kommen bzw. was wir uns dann nicht mehr leisten können. Wie sich das bei der Mitgliederzusammensetzung auswirkt.

Wir haben außerdem 3 Modelle vorgeschlagen und dargestellt wie die sich auswirken.

Modell 1.) Keine Beitragserhöhung
Modell 2.) kleine Beitragserhöhung
Modell 3.) große Beitragserhöhung

Und dann in 2 Stufen abstimmen lassen. Erste Stufe war die Frage Beitragserhöhung ja /nein und es wurde fast Einstimmig beschlossen zu erhöhen.

2 te Stufe war dann die Höhe uns hätte eigentlich die kleine Lösung gereicht aber knapp 90 % wollten am Ende die große Lösung die auch in der Abstimmung von Mitglieder mitgetragen wurde die eher nicht so viele Kohle hatten.

Danach hatten wir etwas Sorge das uns deswegen ein paar mehr Mitglieder zum nächsten Jahr verlassen als sonst, da sich aber alle Mitgenommen fühlten und wir auch bereit waren das jedem der das wollte am Wasser nochmal zu erklären, konnten wir in dem Jahr keine Steigerung der Kündigungen feststellen und sogar eine etwas höhere Anzahl an Aufnahmen.

Mfg

Daniel
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Die Alleinige Entscheidung des Vorstandes betrifft dabei auch größere Posten z.B. Ankauf von Gewässern, außerplanmäßige Komplett Ablösung von Krediten, und auch das verpachten von Flächen die wir mal beim Kauf mit dazu bekommen haben oder die wir als Verein nicht sinnvoll nutzen können.

Wenn der Vorstand im operativen Geschäft schnell und unbürokratisch handeln kann, ist das aus meiner Sicht schon von Vorteil.

Wichtig ist, dass die Vereinsführung nicht den Kontakt zur Basis verliert und auch erklärt, warum die Entscheidungen so getroffen wurden.

In Daniels Verein würde ich mich z.B. gut aufgehoben fühlen. Ist aber leider ein paar 100km zu weit weg.

Einen Vorstand der den Verein nach der Maxime regiert: "Entweder alles tanzt nach meiner Pfeife oder ihr könnt euren Mist alleine machen" wünscht sich sicher keiner.

Je nach Mitgliederstruktur und Vereinsgröße wird man da keine Pauschallösung für den Grad der Mitbestimmung finden können.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Da bekam der den Zuschlag, der als erster in der Lage war für den Kaufpreis (200.000 DM) eine verbindliche Zusage zu machen

Wenn man die Qualität des Fischwassers und das begrenzte Angebot in MFr kennt, dürfte sich da kaum einer beschwert haben

Die Wertsteigerung dürfte mittlerweile auch beachtlich sein.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,



Wenn man die Qualität des Fischwassers und das begrenzte Angebot in MFr kennt, dürfte sich da kaum einer beschwert haben

Die Wertsteigerung dürfte mittlerweile auch beachtlich sein.

Hallo,

ja, da war keiner dagegen. War damals auch das einzige Gewässer im Verein mit einem nennenswerten Wallerbestand. Ist heute anders :rolleyes:, Waller in den meisten Gewässern.
Sind so gute 3 Kilometer. Da wurden vor einiger Zeit 3 Kilometer, genau unterhalb unserer Strecke für 750.000 Euro angeboten. Bekamen die zwar erstmal nicht los (was später gelaufen ist weiss ich nicht), aber ich schätze mal, dass unsere Strecke bestimmt 500.000 Euro wert ist und damit etwa 5mal soviel wie beim Kauf.

Petri Heil

Lajos
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Zunächst sollte man in die Satzung sehen, da ist ja schon vieles geregelt.
Die Satzung hat nicht ein Vorstand für sich geschrieben, sondern der Verein, deren Mitglieder darüber abstimmen.
Dann ist vieles vereinsrechtlich seitens des Gesetzes festgelegt, welches sich nicht der Vorstand für sich geschrieben hat.
Dann ist vieles fischereigesetzlich festgelegt, was nicht der Vorstand für sich geschrieben hat.
Dann ist vieles in Pachtverträgen der Fischereirechte festgelegt, dir der Vorstand nicht für sich geschrieben hat.
Und somit erübrigen sich an sich 95 % der Diskussionen, auch wenn es manche Mitglieder nicht verstehen.
Viele Leute meinen ja, so eine Vereinssatzung wäre schnell so hingehudelt, wie sie dem Vorstand am besten in den Kram passt. Weit gefehlt. Ich war mal Gründungsvorstand eines Dart Vereines mit Ligaspielbetrieb...

Alter Verwalter, bis die Satzung stand, rannten wir vom Anwalt zum Landratsamt und wieder retour, bis wir dachten, es gibt keine anderen Menschen mehr. Bis so eine Satzung so ist, dass sie allen Juristen passt und sie wirklich gebrauchsfähig ist, vergeht die Zeit!.

Seit dem gilt für mich: Du sollst nicht gründen! ;)
 

Danielsu83

Well-Known Member
Viele Leute meinen ja, so eine Vereinssatzung wäre schnell so hingehudelt, wie sie dem Vorstand am besten in den Kram passt. Weit gefehlt. Ich war mal Gründungsvorstand eines Dart Vereines mit Ligaspielbetrieb...

Alter Verwalter, bis die Satzung stand, rannten wir vom Anwalt zum Landratsamt und wieder retour, bis wir dachten, es gibt keine anderen Menschen mehr. Bis so eine Satzung so ist, dass sie allen Juristen passt und sie wirklich gebrauchsfähig ist, vergeht die Zeit!.

Seit dem gilt für mich: Du sollst nicht gründen! ;)


Nicht Gründen schützt auch nicht vor Satzungsänderungen....

Wir mussten unsere Satzung auf Wunsch der zuständigen Steuerbehörde ändern da sich bei den gemeinnützigen Zwecken in der entsprechenden Abgabenordnung was geändert hat. Wir dachten uns dann das wir die ganze Satzung aus 1980 nach 2020 modernisieren, und das war stressig. Hatten angefangen mit der Mustersatzung des Verbandes und erstmal alles rausgeworfen was wir nicht haben wollten (z.B. Verbandsmitgliedschaft, Fixe Aufgabenverteilung in der Satzung) , paar Sachen aus unserer alten Satzung übernommen und zum Teil umfassender oder klarer formuliert. Das ganze dann von einem externen Anwalt und 2 Anwälten die bei uns Mitglied waren prüfen lassen, das ganze noch 3 Runden mit dem Finanzamt zu klären ( Die Sachbearbeiter wurden geändert) und dem Amtsgericht, dann das ganze Gedruckt, zur HV verschickt, da beschließen zu lassen, um dann von einer neuen Sachbearbeiterin beim Amtsgericht das ganze gekillt zu bekommen...haben die ganze Sache bis auf die Beschlussfassung mehrfach durchgespielt, das ganze dann auf der HV nochmal beschließen lassen und am ende dann tatsächlich eingetragen bekommen.

Sowas nimmt einem jede Freude !
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Die meisten meinen ja, Vereinsarbeit im Vorstand, besteht aus monatlichen Treffen in der Kneipe, wo man sich auf Vereinskosten ein Bierchen zischt, wirre Dinge nach "Brauherrenart" beschließt und dann ist alles wieder gut. Denen empfehle ich dringend, sich mal zu Erfahrungsfindung in ein Amt wählen zu lassen!

Ich kam im Leben nie so selten zum darten, wie in der Zeit, als ich in dem Dart-Verein Vorstand war...!
 

NaabMäx

Well-Known Member
Naja, wenn der Vorstand plötzlich billig Waller angeboten bekommt....

Darum geht's ja nicht, sondern um die Richtung und Konzepte. Nicht um X Kilo Glücksangebot, was eher selten ist.
Natürlich hat der GW die größte Kenntnis, aber soll er die Gesamtrichtung mit den Mitgliedern auf der Versammlung abstimmen oder nicht.

Hallo Rheinfischer,
jede Satzung lässt wohl fristgerechte, schriftliche, Vorschläge zu, die zur Abstimmung gebracht werden, soweit sie nicht im Vorfeld, gegen Gesetze oder Satzung verstoßen, wird das auch abgestimmt.


mfg
NM
 

Allround-Angler

Well-Known Member
Im Prinzip läuft es doch meistens so:
Es gibt einen harten Kern, der sich stark einbringt.
Und eine "weichen Hülle" die hauptsächlich Beitrag bezahlt und sonst nicht viel macht.
Solange das funktioniert, ist es auch gut so.
Der harte Kern sollte halt möglichst groß sein und bleiben.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

gibt schon Vereine, wo ein Großteil der Mitglieder nur den Erlaubnisschein will und möglichst einfach ne größere Zahl maßiger Fische fangen möchte. Die Beteiligung bei Arbeitsdiensten, Versammlungen etc. lässt dort zu wünschen übrig.

In solchen Vereinen macht es m.E. wenig Sinn, Besatzpläne, Pachtverhandlungen etc. vorab in einer Mitgliederversammlung diskutieren zu wollen und darauf zu hoffen, dass sich ggf. überhaupt ne beschlussfähige Anzahl an Mitgliedern einfindet.

Der harte Kern sollte halt möglichst groß sein und bleiben.

Sehe ich auch so.

Alleingänge ohne fundierte Entscheidungsbasis wie bei dem beschriebenen GW halte ich auch nicht für sinnvoll.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
Pachtverträge laufen in der Regel nicht plötzlich aus, insofern weiß man schon am Tag des Vertragsbeginnes, wann eine Verlängerung oder Kündigung ansteht..., man hat also alle Zeit der Welt, weil 99% der Pachtverträge über mehrere Jahre geschlossen werden.

Sollt es sich ergeben, dass man ganz plötzlich die Möglichkeit bekommt ein komplett neues Gewässer zu pachten, kann man in diesen seltenen Fällen eine außerordentliche Mitgliederversammlung, nur zu diesem Thema einberufen.

Ich für meinen Teil würde keinen einzigen Pachtvertrag, mit langjähriger Kapitalbindung abschließen, ohne die Mitglieder gefragt zu haben. Sollte da irgend etwas schief gehen, müsste der Vorstand unter bestimmten Bedingungen mit seinem Privatvermögen haften.

Genau das gleiche gilt für Besatzmaßnahmen.

Hier plant der Gewässerwart anhand der Fangstatistiken und Erfahrungen sowie die Kenntnis über den Bestand im Gewässer den Besatz und bekommt dafür im Haushalt ein bestimmtes Budget zur Verfügung gestellt und begründet das vor der Mitgliederversammlung. Darüber stimmen bei uns immer die Mitglieder ab, auf eine andere Idee würde überhaupt keiner kommen. Wir hatten das schon, dass ein Gewässerwart einen kompletten ungeplanten Besatz aus privater Tasche zahlen musste, nur weil er Bock auf Welse hatte, die kein Mitglied wollte und auch nicht in die Gewässer gehörten.

Es ist nun einmal so, dass der Vorstand lediglich die Interessen der Mitglieder zu vertreten hat, und nicht seine eigenen. Alles andere könnte für den Vorstand ganz bös ins Auge gehen.

Erstaunlich, dass ihr noch Leute findet, die als Vorstandsmitglied oder Gewässerwart zur Verfügung stehen. Sage ich als 1. Vorstand, der durchaus nahe an seinen Mitgliedern agiert.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
Hallo,

wenn wir erst eine außerordentliche Mitliederversammlung einberufen hätten, so hätten wir vor so gut 40 Jahren unsere zweite Wörnitzstrecke nicht bekommen. Da waren noch andere Interessenten da. Da bekam der den Zuschlag, der als erster in der Lage war für den Kaufpreis (200.000 DM) eine verbindliche Zusage zu machen.

Petri Heil

Lajos

So sieht es aus. Ich habe aktuell die Chance, durch private Beziehungen für den Verein hier in Mittelfranken ab 2021 einen super gelegenen 4ha-Weiher mit zuverlässiger Wasserzufuhr anzupachten. Das ist für mittelfränkische Verhältnisse schon ein Rarität, denn typischerweise sind solche Gewässer in fester Hand und niemand gibt sie weg.

Nun läuft das aber mit den örtlichen "Großgrundbesitzern" hier nicht so ab, dass man sich auf einen Vertrag inklusive Preis einigt, dann zwei Monate später eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberuft und dann zum potentiellen Verpächter zurückgeht. Der Verpächter wird mir einen Entwurf hinlegen, einen Preis nennen (über den man sich in engen Grenzen unterhalten kann) und dann innerhalb 2 Wochen eine Unterschrift erwarten. Er weiß nämlich, dass mindestens 30 Vereine hier aus dem Umland den Weiher ebenfalls sofort nehmen würden.

Das nächste Problem: Sobald ich die Mitglieder über Lage und Preis des Gewässers informiere, kann ich davon ausgehen, dass innerhalb 1 Tages mindestens 3 Großvereine aus der Umgebung über Informanten darüber in Kenntnis gesetzt wurden und sofort mein Gebot um einen Tausender pro Jahr überbieten. Ich komme also nur zum Zuge, wenn das Ganze intern bleibt.

Natürlich befrage ich die Mitglieder. Das Ganze muss aber realitätsgerecht so ablaufen, dass ich ihnen Eckdaten des Gewässers nenne und sie sich damit zufrieden geben müssen. Anderenfalls bekomme ich hier im Umland Mittelfranken kein einziges Gewässer. Mein Verein ist "nur" mittelgroß, hat aber teils bessere Gewässer als die Top-Vereine, weil wir u.a. schnell handeln.
 
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