Thomas9904
Well-Known Member
AW: Deutscher "Angel"fischerverband 2015
Dr. Thomas Günther, Ex-Präsi vom VDSF Berlin-Brandenburg und Ex-Vize-Präsi des VDSF hat sich auch wieder seine Gedanken gemacht:
https://thomasguenther.wordpress.com/2015/10/15/reformfaehigkeit-nein-danke/
Er hat in meinen Augen diesmal nur am Ende unrecht, wo er meint weitere Rebellionen würden nun nicht stattfinden...
Es werden weiter Landesverbände aus dem DAFV gehen und Vereine aus Landesverbänden, die nicht aus dem DAFV gehen und Angler aus Vereinen, die dabei bleiben wollen - Abstimmung mit den Füßen...
Interessant auch wieder die Sichtweise des Rheinischen Fischereiverbandes, vor allem der Teil mit den andernorts "hochgelobten" Vorträgen der Wissenschaftler:
http://www.rheinischer-fischereiver...]=1362&cHash=942b4201a79803834283f5cf53ed7f7b
Das alles mit dem Peter-Prinzip verknüpft und gedacht (danke nochmal, Matthias_R), dann weiss man, dass mit der Trümmertruppe DAFV weder Angeln noch Angler eine Zukunft in Deutschland haben auf lange Sicht:
Auf Nachfrage hat uns Dr. Günther wieder erlaubt, seinen Text bei uns im Wortlaut zu veröffentlichen:
Dr. Thomas Günther, Ex-Präsi vom VDSF Berlin-Brandenburg und Ex-Vize-Präsi des VDSF hat sich auch wieder seine Gedanken gemacht:
https://thomasguenther.wordpress.com/2015/10/15/reformfaehigkeit-nein-danke/
Er hat in meinen Augen diesmal nur am Ende unrecht, wo er meint weitere Rebellionen würden nun nicht stattfinden...
Es werden weiter Landesverbände aus dem DAFV gehen und Vereine aus Landesverbänden, die nicht aus dem DAFV gehen und Angler aus Vereinen, die dabei bleiben wollen - Abstimmung mit den Füßen...
Interessant auch wieder die Sichtweise des Rheinischen Fischereiverbandes, vor allem der Teil mit den andernorts "hochgelobten" Vorträgen der Wissenschaftler:
http://www.rheinischer-fischereiver...]=1362&cHash=942b4201a79803834283f5cf53ed7f7b
Das alles mit dem Peter-Prinzip verknüpft und gedacht (danke nochmal, Matthias_R), dann weiss man, dass mit der Trümmertruppe DAFV weder Angeln noch Angler eine Zukunft in Deutschland haben auf lange Sicht:
Antwort ist vielleicht die Funktionärs- und Verbands"evolution":
In den Vereinsvorstand werden die gewählt, welche nicht schnell genug den Kopp einziehen..
Denjenigen im Verein, den man im Vorstand am wenigsten leiden kann und der am wenigsten macht, "wählt", bzw. lobt man weg, in den Kreisverband..
Denjenigen im Kreisverband, den man im Vorstand am wenigsten leiden kann und der am wenigsten macht, "wählt", bzw. lobt man weg, in den Bezirks/Regionalverband
Denjenigen im Bezirks/Regionalverband, den man im Vorstand am wenigsten leiden kann und der am wenigsten macht, "wählt", bzw. lobt man weg, in den Landesverband..
Denjenigen im Landesverband, den man im Vorstand am wenigsten leiden kann und der am wenigsten macht, "wählt", bzw. lobt man weg, in den Bundesverband..
Nun die Preisfrage:
Was kommt im Bundesverband dann an? (weil hier ja der BV das Thema ist)
Kompetenz?
Rückgrat?
Anstand?
Oder die, welche man sonst nirgends wollte?
Aber das ist ja nur ne Vermutung und kein wissenschaftlich eruierter Fakt.......
Auf Nachfrage hat uns Dr. Günther wieder erlaubt, seinen Text bei uns im Wortlaut zu veröffentlichen:
Reformfähigkeit? – Nein, danke!
Gerade vernahmen wir noch die Wiesbadener Elegien des hessischen Präsidenten Däschler, der in einem „offenen“, aber nicht veröffentlichten Brief Reformwillen und Reformanstrengungen der Landesverbände anmahnte in Bezug auf den siechenden Deutschen Angelfischerverband (DAFV).
Wenige Tage später nur mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die Jahreshauptversammlung in nur zwei Stunden den „Kurs“ des DAFV-Präsidiums (Kurs ist da wirklich das falsche Wort, denn das hat etwas mit einem bestimmten Ziel zu tun) en bloc abgesegnet hat. Ohne weitere Aussprache wurden Beitragserhöhungen beschlossen, die frecherweise mit der Bildung einer Rücklage für den Kauf einer Geschäftsstellenimmobilie in Berlin begründet wurde.
Dabei weiß jeder Funktionär (und die interessierte Öffentlichkeit), dass die Austrittswelle einer ganzen Reihe von zum Teil großen Landesverbänden zu derart immensen Einnahmeausfällen geführt hat, dass die Folgen nicht nur für das operative Geschäft des Bundesverbandes, sondern auch für seine materielle Existenz, noch gar nicht abzusehen sind. Während bereits die unübersehbare Krise genügend Diskussionsstoff geboten hätte, so hätte doch erst recht die vollkommen absurde Begründung der Beitragserhöhung einen Entrüstungssturm der Delegierten auslösen müssen. Von nichts dergleichen können die Beobachter berichten.
Sicher, die vom DAV übernommene Geschäftsstelle im Berliner Osten ist nicht nur marode, sondern auch bei drängenden Reparaturmaßnahmen für eine halbwegs organisierte Lobbyarbeit am Sitz der Bundesregierung, des Bundestages und der Parteien ungeeignet. Es ist also nicht einmal falsch, über einen besseren, geeigneteren Standort des DAFV in Berlin nachzudenken.
Nur:
eine solche Kraftanstrengung wie der Aufbau und die Finanzierung einer lobbytauglichen Geschäftsstelle in Berlin kann nicht zu Unzeiten zum alleinseligmachenden Thema gemacht werden. Wer knapp an der Insolvenz vorbeischrammt, wenn er denn darum herum kommt, und währenddessen über einen Hausbau und die Anschaffung eines Luxuswagens nachsinnt, dem sagt man leicht Lebensuntüchtigkeit nach. Das gilt auch für beitragsfinanzierte Verbände.
Ohne einen Plan, wie der DAFV wieder materiell auf die Beine kommt, ist alles Nachdenken über Investition in repräsentativere Immobilien nicht nur geruchsbehaftet, sondern fahrlässig. Wer absäuft, plant keine Weltreisen. Es ist auch längst nicht ausgemacht, dass die vielen ausgetretenen Landesverbände in einem Anfall urplötzlicher Begeisterung in den DAFV zurückeilen, nur weil in Berlin ein paar frisch tapezierte Besprechungsräume vorgehalten werden.
Richtig ist, dass zwei Geschäftsstellen, wie es die Vereinigungspapiere festschreiben, nicht notwendig und auch nicht gewinnbringend sind. Sie verbrennen sozialverträglich das Geld der Angler. Richtig ist auch, dass der Standort des DAFV, wenn er denn irgendwann einmal von politischen Kreisen auf Bundesebene ernst genommen werden will, in Berlin sein muss. Auch dass man dafür Vorsorge trifft, sich das eines Tages leisten zu können, ist nicht zu beanstanden.
Aber dass man die Grundstruktur des DAFV und seiner Finanzen erst einmal in den Griff bekommen muss, bevor man an Projekte solcher Dimension angeht, dass man einen Plan zur Sanierung wenigstens haben und begonnen haben sollte, bevor man über Großvorhaben spekuliert, dass ist genauso richtig. Eine Berliner Immobilie ist kein kostengünstiges Vorhaben. Dazu sind die Preise in Berlin längst nicht mehr die, die es mal waren.
Wer wollte es angesichts dieser Beschlusslage den ausgetretenen Landesverbänden verdenken, wenn sie ihre Rückkehr in den DAFV auf einen Zeitpunkt verschöben, an dem die Hypothek für die Berliner Repräsentanz von den wenigen jetzt im DAFV verbliebenen Mitgliedern abbezahlt ist? Schöner Wohnen wird noch schöner, wenn es man sich nicht an den Anschaffungskosten beteiligen muss.
Längst ist es müßig geworden, anzuprangern, dass das DAFV-Präsidium solche fatalen Signale setzt. Derer gibt es in den letzten zwei Jahren seit der Gründung dieses arbeitsunfähigen Gebildes schon zu viele. Die Welt ist voll von Fehlanreizen – warum sollte das bei organisierten Anglern anders sein!?
Aber dass die Delegierten der Landesverbände einem DAFV, der wenig leistet und künftig deutlich mehr kostet, alles, aber auch wirklich alles gnadenlos durchgehen lässt, wirkt wie ein Menetekel für die Reformbemühungen! Fast scheint es so, als hätte das Präsidium auf die Mut- und Sprachlosigkeit der untereinander nicht annähernd einigen Landesverbände gesetzt – und aus seiner Sicht „gewonnen“. Gewonnen im Sinne von wieder eine Jahreshauptversammlung überlebt. Zu Weihnachten jedenfalls werden wir Angler keine Lobbyarbeit bekommen, keine Repräsentanz am Regierungssitz, keine Finanzreform des geschrumpften DAFV, sondern eine höhere Rechnung. Und keiner von uns wird erklären können, wofür das alles ist. Mitgliederwerbung jedenfalls sieht anders aus.
Wer so wortlos, machtlos gegenüber dem Bundesverband auftritt, ob aus Indolenz oder Angst vor Repressalien oder Intrigen, der leistet keinen Beitrag zur Reformierung des DAFV, die von Däschler und nicht wenigen anderen für dringend erforderlich gehalten wird. Der liefert den Beton, mit dem die derben Risse im alten VDSF-Fundament geflickschustert werden sollen.
Und zugleich bereitet er Däschler eine überaus schmerzhafte Absage, ja eine tüchtige Klatsche. Man mag an Däschlers unabgestimmten Vorpreschen einiges kritisieren, mit Recht. Aber er hat erkannt, dass Ausgangspunkt und Motor der notwendigen DAFV-Reformen nicht bei der DAFV-Spitze liegen, sondern in den Landesverbänden. Die sind nicht nur uneins, weil sie aus zwei völlig unterschiedlichen Anglerwelten zusammengebündelt worden, sondern auch, weil sie untereinander zu wenig im Dialog sind. Eine Allianz von aktiven, größeren Landesverbänden, die sich auch gegen den Kurs des Bundesverbandes verbünden und entschieden voranschreiten, hat es zuletzt gegeben, als es in heller Panik darum ging, eine neue Amtszeit des ehemaligen VDSF-Präsidenten Mohnert zu verhindern. Leider hat man dabei den neuen DAFV gleich mitverbrannt. Seither liegt fast jeder mit jedem im Widerstreit.
Eine solche Koalition der Wissenden hat Däschler gegen die DAFV-Präsidentin Happach-Kasan nicht zustande gebracht; vielleicht genießt sie bei vielen noch immer viel zu viel Welpenschutz. Däschler jedenfalls wird es nach dieser Sitzung nicht ein zweites Mal versuchen (von den Unbilden, die ihm jetzt auf heimischen Terrain drohen, einmal ganz abgesehen). Weitere Rebellionen deuten sich auf Länderebene nicht an; die potenziellen Helden sind längst in der inneren Emigration oder in der scheinbequemen Warteschleife auf bessere Zeiten.
Der DAFV aber wird sich in seinem Weiter-so-Kurs bestätigt fühlen. Einsatz für die Belange der Angler ist also, auf Jahre hinaus, nicht zu erwarten. Vielleicht schafft man es, die Insolvenz abzuwenden. Aber wem wäre damit gedient?
Dr. Thomas Günther